Nach der Sache bei dem Gehöft und ihrer Flucht waren er und Alwin ein paar Tage untergetaucht bis sich die Lage beruhigt hatte. Bald schon machten sie Pläne um ihre Mission des Terrors fortzusetzen.
Ihre Wahl fiel auf eine dieser Kontrollstellen. Sie waren spärlich besetzt und die Benefizarier in der Regel weniger kampflustig. Die Posten selber waren mit allem ausgestattet was eine Stationierung erträglich machte. Dazu gab es meist Pferde, Waffen und die Zolleinnahmen.
Dies und die Gewissheit den Besatzern das Leben schwer zu machen war Motivation genug.
Sie rekrutierten ein paar Strolche und Tagediebe. Die Aussicht auf die Beute köderte 8 Männer. Abgewrackte Typen, Tagelöhner die auf eine Anstellung warteten. Alwin trat als großer Gesandter der Stämme auf und sprach von heiligem Krieg, eine Mission die Okkupanten wieder hinter die Alpen zu treiben. Die 8 Männer, allesamt schlichten Gemüts, gingen ihm auf den Leim. Gemeinsam machten sie sich zu ihrem ersten Ziel auf. Einer Benefizarierstation etwa 15 Meilen von Mogontiacum entfernt. Ein Kinderspiel. Die Posten waren alte Knacker und nahmen es mit allem nicht ganz so genau.
Sie schlichen sich durch den Wald an und nutzten die Pinkelpause eines Postens um diesen zu überwältigen und dann nachher schreiend in den Posten einzudringen.
Es war ein Wunder daß sie nicht meilenweit gehört wurden als sie durch den Wald schlichen. Ein noch größeres Wunder war es, daß sie sich nicht selber verletzten als sie dicht gedrängt in die Station stürmten. Die alten Knacker gaben sofort auf, wohl auch, weil es in der Stube zu eng war um einen Kampf zu führen.
Sie fesselten die vier Männer und durchwühlten die Station. Der Ertrag war ernüchternd. Ein paar Vorräte, die Waffen der Posten und schlappe 12 Sesterzen in der Zollkasse. Die Männer murrten unwillig, es drohte ein Eklat. Da stieß Balko heraus,
Na los, murksen wir die Römer ab! Wir werden sie Donar opfern und ihnen die Füße abhacken!
Die Männer starrten ihn an. Die Füße abhacken? Warum das denn? fragte einer von ihnen. Alwin zog die Schultern hoch und meinte geheimnisvoll Übliche Vorgehensweise! Was stellst du denn hier Fragen?...los schafft die Römer raus!
Eingeschüchtert schoben sich alle nach draußen und Balko fühlte sich doppelt so groß. Doch ein Schlag gegen den Hinterkopf brachte ihn auf den Boden der Tatsachen zurück. Kopfschüttelnd passierte ihn Alwin und trat vor ihm ins Freie.
Balko wollte gerade aufbegehren als er ein seltsames Geräusch vernahm,...ein metallisches Trappeln, kurz darauf sah er ein paar der Männer zusammenbrechen. Er starrte auf die Körper und realisierte die Pfeile erst als er die Legionäre aus dem Wald treten sah. Verdammt! Wo kommen die denn her? rief er und versuchte verzweifelt sein Schwert zu ziehen.