Beiträge von Galeo Decimus Sagitta

    Sagitta setzte sich auf einen Stuhl und lauschte den Künsten seiner neuen Sklavin. Trotz ihres schwerer Los schien den Gesang und das Flötenspiel sie sehr gut zu beherrschen. Sagitta lächelte und bewunderte ihre Fähigkeiten. Auch das sie die lateinische Sprachen sprechen konnte war doch ein wenig ein "Wunder", wenn man es denn so nennen wollte. Auch wenn es Germanen gab die Lateinische Sprache durchaus beherrschten und zwar nicht nur die, die in einer römischen Stadt lebten.


    Aber ein wenig unsicher und wahrscheinlich auch traurig war sie noch, das merkte er. Aber es war kein Paradox, wer würde gerne von Menschenjägern aus seiner Heimat verschleppt und verkauft werden? Niemand, man spürte das Leid erst wenn es einen selber erreichte, aub und zu tat man gut, ein wenig Demut und Bescheidenheit an den Tag zu legen, das galt für alle die vom römischen Wohlstand und vom Sklavenhandel profitierten.


    Sehr schön, antwortete Sagitta und beklatschte die Darbietung von Corinna. Du hast wahrlich eine anmutende Stimme, er lächelte sie dabei an. Setzt dich doch zu mir und leiste mir ein wenig Gesellschaft, du willst doch nicht die ganze Zeit stehen oder?

    Sicherlich war die Sklaverei keine Sache die dem Ideal der Gerechtigkeit entsprach, aber sie war keine römische Erfindung, schon andere grosse Zivilisationen wie die Babylonier, Perser oder auch die Griechen hielten sich Sklaven, egal ob zur Arbeit im Hause oder in der Landwirtschaft. Das war bei den Römern auch nicht anders, was aber nicht den Umstand oder die Gründe dieser entschuldigte.


    Verstehe, deswegen sprichst du die Sprache des Imperiums... antwortete Sagitta es war nicht immer üblich dass jemand der aus den fernen Gebieten des Nordens kam, auch die lateinische Sprache beherrschte. Aber es gab Stämme die mit den Römern Handel trieben und auch zum Teil die Sprache beherrschten.


    Flöte sagst du? irgendwo in seinem Gepäck hatte Sagitta eine Flöte. Er hat diese als Kind vom seinem Vater erhalten und trug sie immer mit sich. Nach einer längeren Suche fand er diese auch.


    Nun wenn willst, darfst du mir gerne etwas darbieten, es ist schon lange her, dass ich ein bisschen Musik und Gesang, geniessen durfte.

    Mongotiacum ja die Stadt am Rhein natürlich... erinnerte sich Sagitta, die Stadt war ja berühmt nicht nur ehemalige Veteranen der Legion sondern auch romanisierte Germanen lebten dort friedlich, was eigentlich ein Erfolg der römischen Expansionspolitik, aber nun ja nicht alles was Gold war glänzt, nur ein Teil Germaniens stand unter der Herrschaft Roms, der andere Teil war von den germanischen Stämmen besiedelt.


    Die Chatten... wiederholte Sagitta, Corinnas Antwort. Er konnte sich da an die Schrift des Tacitus über die Germanen erinnern, wobei man auch hier nüchtern sein musste. Das erste Mal dass der Name "Germanen" in den römischen Schriften auftauchte war bei Feldzug des Gaius Iulius Caesar nach Gallien, der dort mit den Sueben zusammentraf, um die Bedrohung für Rom ein wenig grösser erscheinen zu lassen.


    Gesprächig schien sich nicht gerade zu sein, sie wirkte eher ängstlich. Wahrscheinlich war es das harte Los der Sklaverei. Denn nach römischen Recht war ein Sklave nun mal einem Gegenstand gleichgestellt und das war das traurige und himmelschreiende Unrecht der ganzen Sache.


    Kannst du auch ein Instrument spielen und auch singen? fragte er Sie.

    Almut... eine schöner Name, antwortete Sagitta. Sein Vater und wahrscheinlich auch die Götter meinten es wohl trotz seines Abschieds aus Athen gut mit ihm, wenn er so eine Augenweide bekam. Das machte den Aufenthalt in Rom doch ein wenig schöner, auch wenn er Sehnsucht nach seinem geliebten Athen hatte.


    Also hat mein Vater dich gekauft, sprach Sagitta. Er sah sich das Gesicht der Sklavin ein wenig näher an. Von irgendwoher kannte er sie doch. Natürlich! Jetzt fiel es ihm wieder ein. Er hatte sich auf dem Schiff gesehen mit dem er von Athen nach Rom gekommen war, flüchtig aber es waren ihre Umrisse.


    Nun gut, mein Name ist Galeo Decimus Sagitta und wie es aussieht bin ich dein neuer Dominus, nachdem mein Vater dich mir zum Geschenk machte. Corinna... er verwendete dabei ihren neuen romanisierten Namen, denn sein Vater ausgesucht hatte. Sagitta auf einem Stuhl Platz und dachte kurz nach.


    Erzähle mir doch ein wenig von dir, wer du bist und was du kannst, erwiderte er interessiert.

    Galeo Sagitta blickte zum Fenster hinaus auf den und war in Gedanken versunken. Der junge Mann schien zu träumen und sah Athen vor sich, er träumte von der Akropolis, dem politischen und religiösen Zentrum der Athener Bürger, die lange Zeit ihr Schicksal selbst in der Hand hatten, indem alle männlichen, wahlberechtigten Bürger an Abstimmungen teilnehmen konnten. Er dachte an seine Freunde und die Familie die der in Athen zurücklassen musste, die Nostalgie mischte sich mit ein wenig Heimweh zusammen und dem jungen Mann liefen ein paar Tränen über seine Wangen, aber was konnte er machen. Man musste die Situation so akzeptieren und gelassen darauf reagieren wie es die Stoa vorsah, so erlangte man Seligkeit und Weisheit.


    Während er träumte klopfte es plötzlich an einer Tür und er wurde aus seinen Träumen herausgerissen. Er rieb sich seine Augen, war dieses Klopfen nur eine Einbildung, als es aber ein weiteres Mal klopfte, war ihm bewusst dass es kein Traum war. Sagitta fing sich ein wenig und rief: Herein!


    Es dauerte nicht lange, als eine junge Frau die langes, blondes Haar hatte in sein Gemach eintrat. Sagitta seinen Augen nicht trauen. Dieses Wesen, diese Frau mit ihren langen, blonden Haar, schien ein engelsgleiches Wesen zu sein. Beim genaueren Betrachten bermerkt er, dass Sie einen Eisenring um den Hals trug. War es eine Sklavin.?


    Sein Verdacht bestätigte sich, als sie ihn mit Dominus ansprach und ihm eine Schriftrolle überreichte. Sagitta nahm die Rolle an sich und las den Inhalt. Dass war also das Geschenk von dem sein Vater im Brief gesprochen hatte.


    "Corinna also.... sprach Sagitta: "Aus Germanien kommst du also... wie ist dein richtiger Name, ich nehme nicht an ,dass sie dir den Namen schon in deiner Heimat gegeben haben, oder? fragte er sie.

    An einem winterlichen Abend studierte Galeo Decimus Sagitta ein wenig seine Schriften die er aus Athen hierher nach Rom mitgebracht hatte. Die Wärme im seinem Cubiculum war genau das Richtige was er jetzt Angesichts der kalten Wintertemperaturen jetzt brauchte. Ein wenig Heimweh plagte den jungen Sagitta schon, immerhin hatte er bis jetzt in Athen gelebt und sich mit der griechischen Kultur sehr angefreundet. Er liebte die Werke von Platon, Sokrates und Aristoteles, aber nun ja es war der Wunsch seines Vaters gewesen, der sich erhoffte, dass sein Sohn in der Hauptstadt Karriere machen konnte.


    Als Stoiker nahm Sagitta aber ein wenig Gelassen hin, denn die Lehre der Stoa vermittelte ja, dass das Individuum seinen Platz in der Ordnung erkennen sollte indem durch die emotionale Selbstbeherrschung sein Los zu akzeptieren und mit Hilfe von Gelassenheit Seelenruhe nach Weisheit zu streben. Durch diese Gelassenheit versuche Sagitta sich nicht in Unruhe zu stürzen.


    Er studierte gerade den Bericht des Flavius Iosephus über den Jüdischen Krieg, eindrücklich schilderte dieser in seiner Schrift wie es zum Aufstand gegen die Römer kam. Iosephus beschuldigte dabei auch die unfähigen römischen Präfekten in Judäa für die Aufstände verantwortlich waren, währenddessen lobte er aber Titus gerechtes Handeln, obwohl dieser nicht gerade zimperlich mit den Hungernden Jerusalemern umging die während Nahrungssuche ausserhalb der Stadt von römischen Reitern angegriffen wurden. Aber auch hier schob Iosephus den Zeloten die Schuld, die sich nicht freiwillig ergeben wollten um die Zivilbevölkerung zu schützen. Trotz dieses Konflikts war er von der jüdischen Kultur und der Geschichte fasziniert.


    Nachdem er das Studium der Schriften des Iosephus ein wenig hinter sich hatte, las er den Abschiedsbrief den sein Vater für ihn verfasst hatte.


    Mein geliebter Sohn


    Ich weiss wie sehr dir der Abschied von deinem geliebten Athen und deiner Familien schwerfällt, doch glaube mir irgendeinmal wirkst du begreifen, dass zu deinem besten war.


    Ich hoffe dass du in Rom gut zurechtfinden wirst, unsere Familie wird dich natürlich überall unterstützen. Habe keine Angst du bist ein Decimer und wirst dich beweisen.


    Passe auf dich auf!


    Dein geliebter Vater


    PS: Ich habe noch ein Geschenk für dich


    Sagitta fragte sich wohl, was dass für ein Geschenk wohl wahr. Er hatte auf seiner Seefahrt eine blonde Frau gesehen, die augenscheinlich eine Sklavin zu sein schien. War das vielleicht sein Geschenk?

    Rom, die Stadt der Städte, das Haupt der antiken Welt, von hier aus strahlte der Glanz des Imperiums in allen Ecken der damals bekannten Welt. Und an diesem wundervollen Tag heiratete ein junges Paar. Ein wundervolles Ereignis dass sicherlich unter dem Schutze Iunos stand.


    Galeo Decimus Sgitta war vor ein paar Tagen hier in Rom angekommen. Er hatte eine lange Reise von Athen bis nach Rom hinter sich. Es war der Wunsch seines Vaters gewesen, der sich wünschte dass sein Sohn Karriere in der Hauptstadt des Imperiums machen sollte und dafür sollt er bei der Verwandtschaft kommen.


    Er freute sich für die das Brautpaar und wartete bis er diesem seine Glückwunsche aussprechen konnte.