Das Anlanden bot keine Herausforderung und verursachte auch keine Probleme. Tiberius Turranius Tarius war zufrieden. Er meldete dem Tribun Seius Ravilla, der die Großübung leitete, seine Ankunft, dann kümmerte er sich wieder um seine Männer. Trotz der Kälte stiegen die Tirones der Classis mit den Füßen in das flache Wasser, um das Material abzuladen, das sie auf der Keto mitgeführt hatten. Das war ein Teil jener Dinge, die sonst auf Karren den Tross einer Legion begleiteten. Freilich war heute alles minimalistisch gehalten, aber doch funktional. Während die Legio den Wall errichtete, machten sich die Tirones der Classis daran, die Zelte in den abgesteckten Bereichen innerhalb des Lagers aufzubauen.
Beiträge von Centurio Classis Germanica
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Mit dem Schiff war die Strecke bis zum anivsierten Ziel recht schnell zurückgelegt. Da es die erste Fahrt dieser Ausbildungseinheit war, genügte die Anstrengung trotzdem, um sie an ihre Grenzen zu bringen. Ihre Hände hatten noch nicht die dicke Hornhaut älterer Marini, und manch einer spürte das klebende Blut. An Bord hatten sie einiges an Kohle, Fässern und Vorräten geladen. Die Tirones wurden beim Rudern vom Wind unterstützt, der das rechteckige Segel blähte. Vorn sahen sie den Tross der angehenden Legionäre, die sich in die gleiche Richtung kämpften, nur zu Fuß. Noch waren es kleine Punkte, doch sie würden sie bald eingeholt haben.
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Eisiger Regen prasselte auf Germania nieder. Die Temperatur lag knapp über dem Gefrierpunkt und wer sich zu lange im Freien aufhielt, ohne sich zu bewegen, kühlte rasch aus. Niemand dachte daran, die Übung deswegen zu verlegen. Auch im Einsatz konnte man sich die Wetterbedingungen nicht aussuchen. Es war eine gute Gelegenheit, die Tirones an das wahre Leben zu gewöhnen. Die Navis lusoria "Keto" stach in See, dem Rhenus stromaufwärts folgend.
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Cimber las sich das Schreiben durch und nickte beim Vorschlag des Suboptios.
Guter Vorschlag Matinius, ... Machte Sinn und reduzierte Unwägbarkeiten.
Was das Schreiben anging, so war es ihm im Grunde zu Detailreich, ein Angehöriger wollte wohl kaum die näheren Umstände vom Tod und der Bestattung lesen. Aber das Schreiben ging an einen gedienten Senator, sollte der sich um die geeignete Form kümmern. Er kramte seinen Calami hervor tunkte ihn in die vorbereitete Tinte und kritzelte seine Unterschrift neben die des Matiniers. Es war ihm ziemlich egal, doch merkte er noch an als er das Pergament zu Sabaco zurüchschob,
...das nächste Mal läßt du über deinem Signum und Unterschrift Platz solange du einen Vorgesetzten hast. Bring´ das Schreiben zur Poststelle und ab damit nach Roma.
Er nickte Sabaco zu und kramte seinen bronzenen Calami zurück in seine Mappe. Oft würde er ihn wohl nicht mehr brauchen.
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Natürlich hatte er bereits davon gehört, jedoch nur als Latrinenparole. Er nickte dem Suboptio knapp zu und entgegnete,
Das ist sehr bedauerlich, ... was er ehrlich meinte. Zwei junge Leben ausgelöscht und wofür?
Er ballte kurz die Faust um sich nicht zu echauffieren und befahl,
Lass die beiden aus der Stammrolle streichen und stell fest ob es Angehörige gibt, diese sind zu benachrichtigen. Da es deine Tirones waren gebührt die Ehre dir.
Es waren Tirones, kaum ein paar Tage im Castellum, da würde es keine Abfindung für Angehörige geben, nur ein Schreiben würde an die Toten erinnern. Leg´mir die Schreiben vor, damit wir sie beide unterzeichnen.
Manchen war es ein Trost zumindest ein Schreiben als Sicherheit zu bekommen, besonders wenn wichtige Persönlichkeiten unterzeichnet hatten. Er nickte Sabaco zu und beugte sich wieder über seine Arbeit,...im Bürojargon hieß das...wegtreten.
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Der Scriba, reichlich unbeeindruckt vom Auftreten des Subotios, blickte von seiner Schreibarbeit auf und entgegnete, ...nur zu. Der Centurio ist vor Ort. Er wies in Richtung des Officiums. Dann beugte er sich wieder über seine Arbeit. Immer diese Störungen, so würde das heute nichts.
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Cimber nickte die Nuntio ab. Sein Blick glitt über die Keto. Ein neues Schiff, ein offenbar brauchbarer Offizier.
Natürlich,...veranlasse die notwendigen Dinge Terentius. Matinius... wandte er sich an Sabaco,... nach dem Ritual meldest du die beiden Tirones als gefunden und verstorben in der Principia. Die Familien mussten benachrichtigt werden. Gubernator... nickte er dem blassen Umbrenier zu, sie kannten sich lange genug. Sicherlich würde er dem Trierarchus nachher noch Bericht erstatten. Was ihn betraf, so konnte er beruhigt in den Ruhestand gehen, die jungen Offiziere machten ihre Sache gut. Cimber sah noch einmal auf die beiden Schiffe....weitermachen! löste er die Besatzungen aus ihrer Starre und machte sich auf , es galt noch ein paar Dinge zu regeln.
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Servius Antonius Cimber wurde die Ankunft der Keto gemeldet. Ein wenig erstaunt vermutete er einen Defekt am neuen Schiff. Es war nicht ungewöhnlich, daß gerade bei neuen Schiffen Wasser einbrach. Er schnallte sich die Waffen um und machte sich auf den Weg zu den Liegeplätzen, Dort sah er Ruga, den Suboptio und...aha...hatte der Nauarchus Augen und Ohren mitgeschickt. Sieh an. Er näherte sich der Dreiergruppe und ärgerte sich fast als einer der Marini ihn erblickte und brüllte,
Aaaachtung! CC an Deck!
CC - Centurio Classis...naja, dachte sich Cimber,...nicht mehr lange.
Er stiefelte weiter zu den Offizieren, die wie Heldendenkmäler steif dastanden und bevor der Optio spei einen Nuntio herunterrasseln konnte winkte Cimber ab.
Wie ich sehe sind alle vollzählig zurück,...
Sein Blick fiel auf den Gubernator, er nickte ihm leicht zu und wandte sich dann an Ruga.
Nun?
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Nachdem die beiden den Raum verlassen hatten grinste Cimber ein wenig. Daß Ruga seine Sache gut machen würde stand außer Frage. Er hatte sich bereits mehrfach bei solchen Manövern und auch in Gefechten bewährt. Ob der Matinier neben seinem großen Ego auch noch über die Fähigkeit eine solche Aufgabe zu meistern verfügte war dahin gestellt.
Doch Cimber zweifelte nicht daran. Der Matinier hatte etwas,...ihm war noch nicht klar was, weil irgendetwas in ihm bei dem Gedanken brummte, was üblicherweise sein Sinn für Unheil, Gefahr oder einer dunklen Angelegenheit war. Doch es passte nicht zu dem Eindruck den er sonst vom großmäuligen Suboptio hatte. Er war diese Kriegernatur, außen hart und Innen weich.
Cimber hoffte insgeheim, daß er nicht Innen verfault war, ...das würde sein Brummen letztendlich bestätigen.
Sein Blick fiel noch einmal auf Sabos Akte...
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Cimber sah sich seine beiden Favoriten längere Zeit an. Er ließ sich Zeit, er ließ sie ein wenig schmoren. Ruga kannte das zur genüge, der Matinier eher nicht. Er beugte sich unter knirschendem Protest des ledernen Sessels nach vorn und legte die Fäuste auf den Tisch.
Nun meine Herren, ich denke es ist an der Zeit sich einmal anzusehen ob unsere Einheit schlagkräftig ist,...deshalb wird es ein Manöver geben! Jeder von euch befehligt eine Navis Iusoria, nur Marini, keine Nauta,...einmal Confluentes und zurück, nebst einer Uferbeschießung und einer Landung. Wendemanöver auf dem Fluß, Rettung eines Überborders aus dem Fluß...das ganze Programm...Start?
Ein listig-grimmiger Zug lag auf seinem Gesicht als er in die Gesichter seiner Männer sah. Ruga wirkte wie immer wie aus Stein gemeisselt, der Matinier...?!
..morgen NullAchthundert! Wegtreten!
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Cimber nickte männlich, markant. Er amüsierte sich über seine beiden Alpha´s. Natürlich ließ er sich nichts anmerken, genauso bemühte er sich das Zittern in seiner Linken Hand zu kontrollieren als er drei Becher mit Vinum füllte, sie seinen Männern reichte und ihnen dann zuprostete. Männer, es ist kein Geheimnis, daß meine Tage bei der Classis gezählt sind... eine Sekunde lang trat so etwas wie Wehmut in seine Züge, aber er fing sich Augenblicklich. Ich möchte sichergehen, daß der Nauarchus sich weiterhin auf seine Marini verlassen kann...er nickte den beiden zu und nahm einen Schluck.
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Der Marini trat ein und traf auf einen Mann vor einem Tisch voller Schreibkram. Ein Grund mehr für ihn sich nicht für die höheren Ränge zu interessieren. Supotio Matinius?!...der Centurio läßt dich rufen,...du sollst stante pede in seinem Quartier erscheinen. Es war nicht das erste Mal daß der Centurio ihn schickte irgendwelche Unteroffiziere zu holen. Er sagte zwar nie stante pede, jedoch stand dies ausser Frage,...außerdem hörte es sich sehr wichtig an, wertete ihn als Überbringer auf und es war immer schön anzusehen wie die Herren Unteroffiziere sich aufgrund seiner Aussage beeilten.
Es war halt die kleine Freude in seinem Leben.
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Marco, der Bursche Cimbers klopfte an die Türe der Unterkunft. Er hoffte der Matinier wäre dort, sonst würde er ihn auch noch suchen müssen.
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Cimber saß bei einem Becher Wein und studierte die Bestandslisten. Es hatte sich einiges getan seit sie hierher gekommen waren. Es gab neue Gesichter und Turius Catienus hatte sich als Kommandeur bewiesen. Innerhalb kürzester Zeit hatten sie aus dem verlotterten Überbleibsel einstiger Größe ein vernünftiges Castellum gemacht. Die Boote waren einsatzbereit und die Männer wurden wieder gedrillt.
Es war fast schon ein Jammer, daß er gegen Ende des Jahres seine honesta missio beging.
Andererseits hinterließ er seinem Optio spei eine gut funktionierende Truppe. Bis er ging würde sie perfekt funktionieren.
Er legte die Tabula zur Seite und nahm einen Schluck Wein. Sein Blick fiel auf die Feuerschale in der Ecke des Raumes. Ihre Hitze strahlte bis zu seinem Stuhl. Ohja,...lange würde er sie nicht mehr brauchen,...dann begann das Frühjahr und es war wesentlich angenehmer mit den Booten zu patroullieren.
Marco!? ...rief er seinen Burschen, der kurz darauf die Türe öffnete und ihn fragend ansah. Hol mir den neuen Suboptio, diesen Matinius Sabaco,...Der Bursche nickte und verschwand.
Wenn er ging würde der Suboptio der neue Optio spei werden,...Cimber wollte sich ein Bild von dem Mann machen.
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Servius Antonius Cimber betrachtete die Übung seines potentiellen Nachfolgers mit einigem Wohlwollen. So wollte er den Männern also zeigen was man bei der Classis üblicherweise zu tun hatte. Doch war es natürlich wenig wahrscheinlich auf dem Rhenus ein derartiges Manöver durchführen zu müssen.
Der erste Trupp war sehr gut, der zweite unter dem neuen Sboptio solala. Er hatte seine Männer gut im Griff wie es schien, jedoch fehlte es ihnen an Übung.
Er machte sich wieder auf dem Weg zur Principia. Dieses Jahr würde er seinen Abschied einreichen, bis dahin war noch einiges zu tun.