Die Freude verschwindet kurz aus Cicerus Gesicht und er wird ruhig... nach einigen Sekunden beginnt er zu sprechen.
"Nun, Falco... vor vielen Jahren verließ ich Rom mit meiner Frau Vittoria und zog gen Norden. Schließlich, nach langer strapazenvoller Reise, erreichten wir Ravenna, gelegen an der Ostküste des Reiches. Wir ließen uns dort nieder und begannen schon bald Wein anzupflanzen. Wein, lieber Falco, so voll im Geschmack und erquickend als sei er von den Göttern gesegnet. Überhaupt waren wir damals wohl in der Obhut eines Hüters, der es gut mit uns meinte. Der Wein gedieh prächtig, wir sammelten einen bescheidenen Wohlstand an und genossen das Leben, soweit es unsere Arbeit und Pflichten zuließen, in vollen Zügen.
Doch, wie sehr ignorierte ich damals, dass jedes Glück nicht von ewiger Dauer ist. Vor einiger Zeit, es muss etwas mehr als ein Jahr her sein, wurde Vittoria krank, sie hustete, krümmte sich von Zeit zu Zeit in schmerzvoller Haltung, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Kein Medicus war im Stande zu helfen, kein Gebet konnte sie retten. Meine geliebte Frau Vittoria starb nach wenigen Wochen und ich weiß bis heute nicht, was geschehen war, welchen Fehler ich begangen habe und welche Sünde verbrochen, um von den Göttern so gestraft zu werden.
In Ravenna hielt mich nichts mehr. Mein Weingut ließ ich zurück, machte mich auf in die heilige Stadt um neu zu beginnen und Trost im Schoße der Familia zu finden."
Cicerus schweigt und blickt in die Runde.