Beiträge von Crispa

    Crispa fühlte sich, als ob ihr Körper und Geist längst abgereist wären. Sie lag regungslos auf den heißen Pflastersteinen der Straße, das Leben um sie herum schien sich von ihr entfernt zu haben. Der Lärm der Händler, das laute Rufen der Gerber – all das war jetzt nur noch ein ferner, unscharfer Klang, den sie kaum noch wahrnahm. Ihre hellgrüne Tunika war an den Rändern vom Staub der Straße bedeckt, ihre Brust hob und senkte sich unregelmäßig, doch es schien sie nicht zu kümmern. Ihr Verstand war in diesem Moment wie erstarrt, vollkommen abwesend.

    Ein Moment der Stille. Der Trubel verblasste zu einem flimmernden Hintergrund, und alles, was sie noch spürte, war die drückende Hitze des Steins unter ihrem Körper. Doch dann, wie aus der Ferne, hörte sie eine Stimme. Sanft und eindringlich. Eine Hand berührte ihre Schulter, zart und doch bestimmt.


    Langsam öffnete Crispa die Augen, so schwer, als ob der Tag selbst ihr Augenlid niederdrücken wollte. Ihre Blicke trafen auf ein Gesicht, ein schönes Gesicht, mit scharfen Zügen, das in einem Moment klar vor ihr stand und im nächsten wieder in der Dämmerung verschwand. Er trug eine Rüstung, und ihr unbestimmtes Gefühl sagte ihr sofort, dass er ein Soldat war.

    Ihre Gedanken waren wie ein wirres Mosaik, das sich mühsam zu einem Bild zusammensetzte. Was war hier passiert? Warum war sie auf dem Boden? Und wer war dieser Mann, der jetzt vor ihr stand, mit einem Blick, der eine Erinnerung in ihr weckte, die tief in den Ecken ihrer Vergangenheit schlummerte?

    Plötzlich brach es durch – ein Bild aus ihrer Kindheit, unscharf, aber vertraut. Ihr Vater, der immer mit sanfter Stimme gefragt hatte, ob sie einen schönen Tag gehabt hatte. Der Vater, der an einem Abend nach Hause kam, um ihr einen Gutenachtkuss zu geben. Und dann, mit einem erschreckend klaren Moment der Erkenntnis, spürte sie, wie ihre Lippen sich formten: "Papa?"


    Die Worte waren noch nicht ganz verklungen, da trat der Zweifel in ihr auf. War das wirklich ihr Vater? Ihr Geist wehrte sich, als eine kalte, dunkle Stimme tief in ihr Inneres drang: Dein Vater ist schon lange tot, Kind. Du liegst hier, am Boden, und ein Fremder spricht zu dir.

    Der Gedanke traf sie wie Jupiters Blitz. Sie zuckte zusammen, der Schmerz durchbrach die Nebel ihres Bewusstseins. Hastig versuchte sie, sich aufzurichten, ihren Oberkörper zu stützen, doch die Erschöpfung war zu stark. Sie starrte den Soldaten an, ihre Augen weit geöffnet, verwirrt, voller Fragen. Hatte sie ihn wirklich „Papa“ genannt? Oder war das nur eine verzerrte Erinnerung, ein schmerzhafter Streich ihres ermüdeten Körpers und Geistes?


    Die Grenze zwischen Wahrheit und Täuschung verschwamm, und Crispa wusste nicht mehr, was sie glauben sollte.

    Crispa wagte es nicht, ihren Blick zu heben. Die braun gekleidete Masse vor ihr bewegte sich wie ein lebendiger Organismus, und sie fühlte sich wie ein kleiner Fisch, der in einem reißenden Strom schwamm. Eilig folgte sie den Gerbern, die mit ihren groben Händen und schmutzigen Schürzen die Luft mit einem beißenden Gestank erfüllten. Aus dem Augenwinkel erhaschte sie einen Blick auf die glänzende Rüstung eines Wachsoldaten, der wie ein Schatten über die Menge wachte. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, und sie betete inständig, nicht aufgehalten zu werden.


    Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn, während sie hastig weiterlief. Der Druck in ihrer Brust wurde unerträglich, als ein plötzlicher Windstoß den ekelerregenden Geruch der Gerber direkt in ihre Nase trug. Es war ein Gestank, der die letzten Reste ihrer Kraft raubte. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander, und der leere Magen, der sie schon seit Tagen quälte, schien sich zusammenzuziehen, als würde er sie in die Knie zwingen.


    Ein Schwindel überkam sie, und für einen kurzen Moment wurde alles schwarz vor ihren Augen. Die Welt um sie herum verschwamm, und sie spürte, wie ihre Beine nachgaben. Mit einem leisen Aufprall fiel sie zur Seite, und die Dunkelheit umschloss sie.

    Wie ich hörte, ziehen über Rom dunkle Wolken auf. Doch vor Gewitter fürchte ich mich nicht. Meine Freundin Praxi sagt immer, wenn es regnet, sollte man seine Pflanzen raus stellen!

    Mühsame Wochen der Wanderung lagen hinter Crispa, welche aus dem südlichen Gallien allein nach Rom gereist war, um hier ihr Glück zu machen. Zwar konnte sie einen großen Teil Ihrer Reise auf dem ein oder anderen Karren mitfahren, die letzten Tage aber lief sie lieber und blieb für sich. Umso näher man Rom kam, umso gruseliger wurden jene Gestalten, die sich auf den gepflasterten Straßen des Reiches antraf. Als eines der vielen Stadttore endlich in greifbarer Nähe rückte, dämpfte die Tatsache, dass hier kontrolliert wurde, allerdings die Stimmung unserer jungen Streunerin. Zwar hatte sie nichts zu verbergen, aber sie hatte keine Lust auf unangenehme Fragen seitens der Autoritäten, welche bestimmt noch korrupter waren als jene in der Provinz. Sie suchte sich eine kleine Gruppe von Gerbern, die ebenfalls Einlass erbaten. Die Kleidung der Gerber roch so unangenehm, dass Crispa darauf spekulierte, ebenfalls schnell durchgewunken zu werden. Sie hoffte es würde schnell gehen, sie könnte diesen üblen Geruch wahrscheinlich selbst nicht lang ertragen. Mit einem starren, auf dem Pflasterstein gerichteten Blick, trottete Crispa hinter der Gruppe von Gerbern hinterher.

    Hallo ihr beiden,


    vielen lieben Dank für die Mühen, die ihr euch mit mir macht.

    Tatsächlich hab ich ursprünglich erst eine Römerin spielen wollen, aber ich würde gerne einen Charakter darstellen, der aus sehr, sehr einfachen Verhältnissen stammt. Die meisten Familien wirken auf mich aber eher "gutbürgerlich" und ich hab die Befürchtung, mit meiner Spielweise die "Familienehre" beflecken zu können.


    Darum bleibt es nun dabei und ich versuche später, eine gute Partie zu machen. ;)


    Liebe Grüße


    Crispa

    Alles gut, wir schaffen das! :D


    Dann soll mein Charakter nur Crispa genannt werden. :)


    Und jetzt kommt meine nächste und letzte Frage, wo ich noch nicht ganz durchgestiegen bin. Um als Frau das Bürgerrecht zu erhalten, muss ich wahrscheinlich einen Römer heiraten, da mir der Dienst als Auxila, historisch bedingt, nicht offen steht?


    Vale, Crispa aka Nicht-Quinta

    Hallo lieber Magnus,


    bei den Namen musste ich mich erst etwas mehr einlesen. Mein Charakter soll aus dem unehelichen Verhältnis einer romanisierten Gallierin (Ohne Bürgerrecht) und einem römischen Legionär stammen. Darum hoffe ich, die Regeln richtig verstanden zu haben und wähle den Namen: Lucia Crispa


    Liebe Grüße


    Nicht-Quinta ;)

    Salvete,


    ich möchte sehr gerne dem Imperium Romanum beitreten.


    Name: Quinta

    Stand: Pergini

    Wohnort: Roma


    Besteht die Möglichkeit, ein eigenes Profilbild zu nutzen? Ich hab die Einstellung dafür nicht auf die schnelle gefunden.


    Vale Bene,

    Quinta