Beiträge von Publius Didius Vindex

    Ich klopfte meinem Sohn Rufus aufmunternd auf die Schultern und sagte zu Falco "Hat der Consul einen guten Tropfen Wein für seinen Bruder und dessen Sohn? Unser Wiedersehen schreit danach, begossen zu werden. Und, ganz ehrlich, nach der langen Reise dürstet uns ziemlich..."

    "Salve Glaucia!"


    Vindex setzte sich und dachte vor seiner Antwort auf die Frage des Pontifex Minor einen Moment nach. Was trieb ihn eigentlich zu den Göttern? Dann antwortete er.


    "Bereits als Kind war ich fasziniert von den Zeremonien, welche unsere Priester durchführten. Ich konnte da stundenlang zuschauen. Oft suchte ich auch die Tempel unserer auf und hielt dort Zwiesprache mit ihnen..." begann er.


    "Später kam das Bewußtsein hinzu, daß wir ohne die Götter nichts wären... Mancher mag denken, am besten dient man Rom in den Legionen. Dieser Dienst ist sicher nicht gering zu schätzen. Jedoch ist der Dienst an unseren Göttern mindestens genauso wichtig. Denn wem haben unsere Legionen letztlich ihre Siege zu verdanken? Unseren Göttern, die unsere Waffen segnen..."

    Feierlich sprach ich die Eidesformel.


    "Ego, Publius Didius Vindex , deos deasque imperatoremque romae in omnibus meae vitae publicae temporibus me culturum, et virtutes romanas publica privataque vita me persecutorum esse iuro.


    Ego, Publius Didius Vindex , religioni romanae me fauturum et eam defensurum, et numquam contra eius statum publicum me acturum esse, ne quid detrimenti capiat iuro."

    Zitat

    Original von Titus Sergius Glaucia
    Zum Apollopriester könnte ich Dich persönlich ausbilden, Du könntest zusammen mit Tiberius Palpator arbeiten. Bei Iupiter wärst Du in der Obhut von Plinius Secundus. Beides ist möglich.


    Mein Entschluß war rasch gefaßt.


    "Es ist mein Wunsch dem Apollo zu dienen."

    Nachdem mich ein Sklave in das Atrium des Hauses geführt hatte, trennte ich mich von einer dritten Kupfermünze, welche ich ihm zuwarf.


    "Falco, mein lieber Bruder." begrüßte ich diesen überschwänglich.


    "Du bist inzwischen anscheinend ein großes Tier geworden hier in Rom. Consul inzwischen, hörte ich. Laß dich beglückwünschen."


    "Rufus, und du konntest es wieder mal nicht abwarten. Mußtest vornweg eilen." tadelte ich meinen Sohn, aber in mildem Ton. Schuld daran das ich erst nach ihm in der Casa Didia eintraf waren ja schließlich diese lahmarschigen Sklaven, welche meine Sänfte und den Karren mit meinem Gepäck nicht rasch genug durch die dichtgefüllten Straßen fortbewegt hatten.

    Zitat

    Original von Gabriel
    Und dann war da ja noch Publius Didius Vindex, der Bruder des Hausherren, dessen Gepäck man inzwischen holte. Taccus hatte mitbekommen, wie dieser den anderen Sklaven zwar erst angeherrsht, ihm dann aber Geld zu warf. Außerdem wußte Taccus, das dessen Sohn bereits bei Falco war, also sagte er auch zu ihm:


    »Bitte trete ein und dieser Sklave wird dich zu Falco und deinem Sohn bringen, der bereits im Hause weilt.« Taccus deutete dem Sklaven an, den Vater zum Sohnemann zu bringen - (bitte weiter: Wieder in Rom)


    Sehend, dass man meine Anordnung befolgte und mein Gepäck bereits ins Haus brachte, schaute ich dem Treiben einen Moment zu. Mißtrauisch, ob Sklaven die ihnen erteilten Anweisungen auch ordentlich und bis zum letzten ausführten.


    "Mein Sohn ist schon da. Sehr gut. Da war er zu Fuß wohl schneller als diese lahmen Sänftensklaven."


    Da mir der gierige Blick des am Eingang neu hinzugekommenen Sklaven nicht entgangen war, als ich seinem Kumpanen eine Münze zugeworfen hatte, tat ich ihm ein gleiches. Natürlich erst nachdem er dafür gesorgt hatte das ich endlich aus der prallen Sonne in das sicherlich kühle Innere der Casa verschwinden konnte.


    Dann folgte ich einem weiteren Sklaven - mein Bruder schien richtig wohlhabend geworden zu sein - ins Haus.

    Zitat

    Original von Quintus Caecilius Aventurinus
    Ich, Quintus Caecilius Aventurinus, verkünde hier und heute, so wie es seit altersher Brauch ist und vor euch allen als Zeugen, dass wir - Didia Sinona und Quintus Caecilius Aventurinus - des festen Willens sind miteinander den Bund der Ehe einzugehen.


    ...


    Zum Zeichen unserer Verlobung, überreiche ich, Quintus Caecilius Aventurinus, Dir, Didia Sinona, dieses Geschenk als Unterpfand, wie es schon Brauch unserer Ahnen war.


    Mein Bruder Falco hatte mir von der Verlobung seiner Schwester Sinona berichtet und da durfte ich als Gratulant natürlich nicht fehlen.


    "Herzlichen Glückwunsch, Sinona und Aventurinus. Alles Gute für eure Zukunft. Ich werde zu den Göttern beten für euch."

    "Salve Pontifex Minor. Ich kann mich nicht entsinnen dich schon einmal gesehen zu haben. Vielleicht erinnern dich meine Gesichtszüge an die meines Bruders Didius Falco, des Consuls? Kennst du ihn?"


    Mich wieder hinsetzend begann ich von meinem Besuchsgrund zu sprechen.


    "Ich spüre, daß es meine Berufung ist unseren Göttern zu dienen... Wo könnte ich das besser als im Cultus Deorum?"

    "Steht mir das auf der Stirn geschrieben, Kerl?" herrschte ich den Sklaven an.


    Eine Spur freundlicher dann.


    "Da ich annehme, daß du kein professioneller Hellseher bist, scheinst du eine gute Beobachtungsgabe zu haben. Publius Didius Vindex. Der Bruder des Pater Familias. Führe mich zu ihm"


    Auf den hübsch vollbeladenen Karren mit meinem Hausrat zeigend sagte ich.


    "Danach kümmere dich darum, dass mein Gepäck ausgeladen und in die Casa verbracht wird."


    Ich war ihm ein Kupferas zu.


    "Hier, für deine Dienste."

    Ich entstieg der Leihsänfte, welche mich bis vor die Tür der Casa Didia gebracht hatte und musterte das Haus. Respektabel, dachte ich. Man sah, daß es mein Bruder zu etwas gebracht hatte. Unterwegs hatte ich die Sklaven befragt und diese hatten mir erzählt, Falco wäre inzwischen zum Consul gewählt worden.


    *klopf*klopf*


    Laut und vernehmlich.


    Ich hatte Hunger und Durst und wollte mein Reisegepäck loswerden, welches auf einem Karren transportiert worden war. Hoffentlich hatte mein Bruder genug freien Platz in der Casa.