Beiträge von Viola

    Ein Brief aus Germanien traf in der Villa ein. Viola nahm ihn entgegen und überbrachte ihn den Herrschaften.


    Liebe Familie,


    ein Lebenszeichen von mir aus dem fernen Germanien. Die Reise war zwar beschwerlich, aber ebenso ereignislos. Ich bin gut in der Hauptstadt Mogontiacum angekommen. In den Alpen liegt bereits Schnee. Die richtige Jahreszeit, um für mich wieder einen Vorrat an Eis in den verschiedenen Villen der Aurelier einzulagern. Maxentius, ob du dich wohl liebenswürdiger Weise darum kümmern könntest?


    Die Länge meines Aufenthalts ist noch ungewiss und hängt stark von den Erfolgen der Gespräche ab. Ich vermisse Italia und euch sehr, vor allem Maxentius. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an euch denke.


    In Liebe
    Deandra

    Das war natürlich erneut ein Grund zum Lachen. Viola bekam aber auch langsam ein schlechtes Gewissen, weil sie nur hier stand und laberte.


    "Ich muss jetzt wieder arbeiten. War nett dich kennenzulernen. Sicher sehen wir uns ab und zu."

    Zitat

    Original von Decimus Aurelius Maxentius
    Ich blickte die Sklavin ruhig an und musste leicht schmunzeln:


    "Decimus Aurelius Maxentius ist mein Name. Ist meine kleine Schwester Deandra im Hause? Oder meine Mutter?"


    'Oh, einer der Herren', dachte ich und trat bei Seite.


    "Aurelia Serverina ist zugegen. Deandra werde ich sofort benachrichtigen."


    Ich führte den jungen Herrn in die Empfangshalle und beeilte mich, von seinem Eintreffen zu berichten.

    Auf das Klopfen hin, begab ich mich zur Tür und öffnete. Für mich war jeder ein Fremder, denn ich war erst vor kurzem aus Syria angereist und kannte weder alle Familienmitglieder, Haussklaven, Nachbarn noch sonst wen. Ganz neutral fragte ich deswegen:


    "Salve! Wen darf ich melden?"

    "Syrien oder Syria liegt südöstlich und gaaaanz weit weg. Wir sind Monate unterwegs gewesen und ich werde mein Land wohl nie wiedersehen. Es ist warm und schön dort. Hier ist es ungemütlich."


    Ich sah mich hastig um. Zum Schwatzen war ich ja nicht abgestellt. Wenn mal nur niemand sieht.

    Wie konnte man nur syrisch nicht kennen? Das verstand ich jetzt nicht.


    "Na, syrisch kommt von Syrien und das ist meine Heimat. Wo liegt den German oder wie dein Land eben heißt?“

    "Oh, davon würde ich abraten. Das Lied eingangs klang für meinen syrischen Geschmack zumindest wenig erbaulich.“ :D


    Ich erschrak mich vor meiner eigenen Courage und wurde sogleich wieder still.

    Ich nickte verstehend. So verhielt sich das also.


    "Iiiih!“
    Ich verzog mein Gesicht, als er das zuvor aufgewischte Wasser trank. Zugegeben, der Marmorboden blitzte vor Sauberkeit, aber trotzdem.


    "Wenn du so kräftig bist, kannst du dich ja zum Familien-Masseur ausbilden lassen.“ :)

    Ich wusste nicht, ob man das durfte, aber gegen so viel Entscheidungskraft hatte ich auch nichts entgegenzusetzen.


    "Wie kommt es, dass du nicht arbeiten musst?"


    Schüchtern stellte ich diese Frage.

    Immer noch verdattert sah ich den als Sklaven entpuppten Herrn an. Nun wusste ich nicht mehr, ob ich mich über die Verwechslung, seine Redeweise oder seine Hilfe mehr wundern sollte. Ein männlicher Sklave, der beim Wischen half? Ich verstand die Römer nicht. In Syrien war alles anders.


    Schüchtern blickte ich erst weg, dann wieder zu ihm hin.


    "Salve, ich heiße Viola und diene in erster Linie Aurelia Severina, aber sonst gehörte ich wie alle anderen zum Besitz des der gesamten Familie.“


    Ich wusste nicht, ob er mich mit dem 'Quack’ veralbern oder erschrecken wollte. Deswegen schwieg ich lieber und griff wortlos nach dem Eimer. Unschlüssig blieb ich stehen.

    Nach einigen Mühen hatte ich den ausgefallenen Wunsch des Herrn erfüllen können und kehrte mit einem gefüllten Eimer zurück. Gerade wollte ich ihn absetzen, als die Erklärungen des "Herrn" kamen und ich ihn plötzlich in seiner Kleidung sah. Mit einem Plumps fiel der Eimer das letzte Stück, kippte und das Wasser ergoss sich über Füße und Marmorboden.


    Verdattert blieb ich stehen. Das war heute nicht mein Tag.

    Sim-Off:

    An deiner Kleidung hätte ich es sonst erkennen müssen. Außerdem liegt man auf den Terrassen auch nackt zum sonnen. Dachte ich zumindest. :)


    Ich verzog das Gesicht. Wieso Mühe machen? Wieso ein Eimer Wasser? Römische Herren sind komisch.


    "Wenn der Herr das wünscht.“


    Ich ging und fragte mich, ob es wohl solche Getränkwünsche in den Gastwirtschaften erfüllt gab.

    Zitat

    Original von Assindius
    Ich ging also auf eine dieser Terrassen und es waren wirklich viele Blumen vorhanden. Ich dachte an meinen eigenen kleinen Garten, den ich in Germanien an meiner Hütte hatte, daran das nicht viel gewachsen war, weil ich vor lauter Maloche zu selten zur Pflege kam. Na ja, Vergangenheit! Ich setzte mich dachte an zu Hause und sang leise ein germanisches Lied vor mich hin.


    Viola war erst wenige Wochen in Italien. Ihre Herrin Severina hatte sie aus Syrien mitgebracht und so kannte sie weder italische Gepflogenheiten noch sämtliche Sklaven der Familie. Was sie wusste war, dass heute noch kein Fremder Zutritt zu der Einrichtung hatte. In Verkennung der Tatsache, dass sie einen – wie üblicherweise in einer Therme – unbekleideten Sklaven und keinen Herrn der Aurelier vor sich hatte, grüßte Viola artig.


    „Salve! Was darf ich an Erfrischungen bringen?“