Voraussetzungen
Als peregriner Kommunalpolitiker benötigst du den Status eines Peregrinus (Libertini sind von politischen Ämtern oft ausgeschlossen). Prinzipiell steht diese Karriere sowohl Männern, als auch Frauen offen. Allerdings ist es im Westen des Reiches für Frauen eher unüblich, für eine Magistratur zu kandidieren. Die Entscheidung liegt auch hier aber letztlich beim Wähler.
Einstiegsmöglichkeiten
Um sich für ein städtisches Amt bewerben zu können, benötigst du das lokale Bürgerrecht, das in Mogontiacum durch das Absolvieren eines SimOff-Kurses erworben wird. In Alexandria ist dagegen das Durchlaufen der Ephebia (eine sportlich-wissenschaftliche Ausbildung) erforderlich (diese kann auch durch einen SimOff-Kurs erworben werden und lag dann eben SimOn in der Jugend der ID).
Besitzt man das Bürgerrecht, kann man beim Duumvir von Mogontiacum bzw. beim Exegetes in Alexandria seine Kandidatur bekannt geben. Die Ämter werden jedes SimOn-Jahr von allen wahlberechtigten Bewohnern der Stadt gewählt (d. h. alle drei RL-Monate), wobei je nach Anzahl der zu besetzenden Ämter die meisten, mindestens aber die Hälfte aller abgegeben Stimmen erreicht werden müssen. Wahlen in Städten mit weniger als zwei Einwohner-IDs werden von der SL durch das Los entschieden.
Da von Magistraten erwartet wird, dass sie ihre Stadt angemessen repräsentieren können und bei Bedarf auch aus ihrer eigenen Taschen Wohltaten finanzieren, werden die Magistrate üblicherweise aus der alteingesessenen und angesehenen Oberschicht ihrer Stadt gewählt, die als Unternehmer, hohe Beamte oder Großgrundbesitzer ihren Lebensunterhalt verdient. Allerdings stehen die Ämter auch für Fremde offen - vor allem für solche, die viel Geld mitbringen - , sofern es ihnen gelingt, sich bei den Stadtbewohnern bekannt und beliebt zu machen. Die Herkunft entscheidet auch über das übliche Einstiegsalter in die Ämterlaufbahn: Während der Sohn einer etablierten Familie in Alexandria teils schon als Kind sein erstes Amt besetzen kann, kandidieren Fremde oft erst in höherem Alter das erste Mal.
In jedem Fall erwarten die Bewohner von einem Kandidaten einen Wahlkampf, während dem er ihnen seine Regierungspläne mitteilt, durch öffentliche Nahrungsspenden oder Feste seinen Wohlstand demonstriert und für ihre Sorgen und Nöte ein offenes Ohr hat.
Du solltest den Wahlkampf als Teil deiner Amtszeit betrachten und dir auch hier viel Mühe geben, dich gut zu verkaufen. Gerade wenn das Los entscheidet, kann ein stimmig präsentierter Wahlkampf das Schicksal zu Deinen Gunsten wenden.
Bevor du für ein Amt kandidierst, sollte es für dich absehbar sein, dass du die ganze Amtszeit über auch Zeit hast, das Amt auszusimmen. Außerdem ist es sinnvoll, sich bereits im Vorfeld Projekte zu überlegen (z.B. öffentliche Spiele, Gesetzesvorhaben, Bauprojekte o.ä.), mit denen man sich dann während der Amtszeit um die Stadt verdient machen kann.
Karriereweg
Mogontiacum:
In Mogontiacum beginnt die Karriere als Magister Vici, der einen Stadtteil im Ordo Decurionum vertritt und sich an dessen Verwaltung beteiligt. Dieses Amt kann bereits in jungen Jahren bekleidet werden, teilweise fungieren aber auch ältere Decurionen über längere Zeit als Vertreter ihres Vicus. Das zweite Amt in der Laufbahn ist dann das des Aedil, der in verschiedensten Bereichen der Stadtverwaltung (öffentliche Bauten, Marktaufsicht, Spiele, Sicherheit u.a.) administrative Aufgaben übernimmt. An der Spitze steht schließlich das Duumvirat ("Bürgermeisteramt") bzw. die Quaestur (Finanzverwaltung), die in beliebiger Reihenfolge bekleidet werden können. Für die Ämter gibt es jeweils ein gesetzlich festgelegtes Mindestalter.
Üblicherweise wird jedes Amt nur einmal bekleidet, allerdings kandidieren beliebte Politiker auch mehrfach für dasselbe Amt (insbesondere das hochangesehene Duumvirat).
Neben den Ämtern sind peregrine Politiker auch meist im Ordo Decurionum vertreten und teilweise zusätzlich in der Stadtverwaltung als Scribae (d. h. als qualifizierte Verwaltungsfachleute) oder Tempelverwalter tätig. Der Großteil von ihnen erarbeitet sich aber als privater Unternehmer sein Vermögen.
Alexandria:
Alexandria ist eine freie Polis und besitzt ein eigenes politisches System, das nach griechischem Vorbild organisiert ist: Die Wahlen finden in der Ekklesia im größten Theater der Stadt statt und die Ämterlaufbahn weicht ein wenig vom römischen Vorbild ab: Man beginnt als Strategos (Sicherheit), Agoranomos (Marktaufsicht) oder Eutheniarchos (Getreideversorgung), kann dann zum Exegetes (allgemeine Aufsicht) oder Kosmetes (Trainer im Gymnasion) und schließlich zum Gymnasiarchos (Leitung des Gymnasion) oder Eponminatographos (Aufsicht über Kulte) aufsteigen.
Da Alexandria neben der griechischen auch in der ägyptischen Kultur wurzelt, in der Frauen eine ähnliche Schätzung genießen wie Männer, finden sich hier häufiger als im Westen des Reiches auch Frauen als Amtsträgerinnen.
Alexandria ist eine Demokratie. Es wird öffentlich im Spiel gewählt. Um zu wählen oder dich wählen zu lassen benötigst du die Ephebia. Als Kandidat solltest du dich deshalb hier auch um die Stimmen der einfachen Bevölkerung bemühen.
Möchtest du eine Frau spielen und trotzdem politisch aktiv sein, bietet sich Alexandria ebenfalls besonders an.
Mogontiacum | Alexandria |
Magister Vici |
Agoranomos Strategos Eutheniarchos |
Aedil |
Exegetes Kosmetes |
Duumvir Quaestor |
Gymnasiarchos Eponminatographos |
Entwicklungsmöglichkeiten
Wer als Peregrinus in die Kommunalpolitik Mogontiacums einsteigt, erwirbt mit dem erfolgreichen Absolvieren zweier Magistraturen (d. h. nach der Aedilität) automatisch das römische Bürgerrecht. Auch wenn dies in Alexandria weniger automatisiert passiert, verleiht der Praefectus Aegypti auf Antrag nicht selten das Bürgerrecht an die leitenden Familien Alexandrias. Gerade die alexandrinischen Eliten spüren allerdings einen ausgeprägten Lokalpatriotismus, weshalb sie ihre Stadt bzw. Provinz auch für eine Karriere meist nicht verlassen bzw. oft auch kein Interesse am römischen Bürgerrecht zeigen.
Nach Erwerb des Bürgerrechts ist es als ursprünglich peregriner Kommunalpolitiker dann einerseits möglich, als Bürgerlicher Kommunalpolitiker die Karriere in der eigenen Stadt fortzusetzen. Andererseits wird damit aber der Wechsel in eine Laufbahn als leitender Verwaltungsbeamter der Provinz möglich.
Besonders verdiente und angesehene Neubürger schaffen es schließlich im Alter auch manchmal noch in den Ritterrang aufzusteigen. Unter diesen Umständen ist dieser Rang allerdings eher als Auszeichnung zu verstehen denn als reale Möglichkeit, eine Ritterkarriere zu starten - bestenfalls lassen sich dann noch die ritterlichen Einstiegsämter in der Provinzialverwaltung bekleiden.
Ein "Neubürger" genießt innerhalb der römischen Gesellschaft einen geringeren Status als ein geborener römischer Bürger. Aus diesem Grund kannst du nicht hoffen, anschließend noch weit aufzusteigen. Allerdings können möglicherweise deine Nachkommen von dem erworbenen Bürger- oder gar Ritterstatus profitieren.