Bäcker

Aus Theoria Romana
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Der Bäcker (pistor) als Beruf entwickelte sich erst im 2. Jahrhundert v.Chr. Vorher gehörte die Brotherstellung zu den Haushaltsaufgaben der Frau. Einer Bäckerei war häufig eine Mühle angeschlossen, was viele Bäckereien in Pompeji belegen.

Außerdem produzierten viele Bäckereien wie Industriebetriebe und belieferten Händler, anstatt ihre Erzeugnisse direkt in einem angeschlossenen Laden zu verkaufen. Viele reiche Haushalte hingegen unterhielten eigene Bäcker, die ihnen ofenfrisches Brot bereiteten.

Erzeugnisse

Brot

In der Antike waren mindestens 78 verschiedene Brotsorten bekannt. Sie wurden nach ihrer Qualität als panis candidus (oder siligneus), was so viel wie Weißbrot bedeutet, panis secundarius, das auch noch am Kaiserhof Verwendung fand, und panis plebeius (oder rusticus, sordidus) für die Massen bezeichnet. Zu der dritten Variante, die aufgrund der schlechten Mehlqualität häufig steinhart war, gehörte auch das das panis castrensis, das die Soldaten aus ihrem zugeteilten Getreide herstellten - häufig durch zweifaches Backen haltbar und hart gemacht.

Gewöhnlich wurde das Brot mit Hilfe von Gärmitteln gebacken, doch existierte auch nicht fermentiertes Brot. Gebacken wurde es schließlich entweder im Ofen oder unter der heißen Asche.

Hin und wieder wurde Brot mit Hilfe von Milchzusatz, Fett oder Graupen geschmacklich verbessert.

Als Brotform dominierte ein runder, flacher Laib mit Einschnitten, die das Brechen vereinfachten, jedoch soll es auch bis zu 90 cm lange Brote, sowie kreative Formen - etwa als Beilage bei Gastmählern gegeben haben.

Kuchen

Obwohl Kuchen meist zu Hause gebacken wurde, waren sie auch in Bäckereien zu erstehen. Sie wurden aus Milch, Eiern, Honig und verschiedenen Gewürzen hergestellt, wobei auch mit Rosinen, Mandeln und sogar Käse Verwendung fanden.

Auch sie konnten jede beliebige Form haben, wurden reichhaltig gefüllt und kalt oder warm serviert.

Neben dem berühmten Feinschmecker Marcus Gavius Apicius sind auch von dem passionierten Kuchenesser Marcus Porcius Cato Censorius Kuchenrezepte überliefert.

Neben der Verwendung als Nachtisch wurden auch spezielle Opferkuchen bei kultischen Handlungen, vor allem der Genienverehrung verwendet (als Vorgänger der Geburtstagstorte).

Literatur: Karl-Wilhelm Weeber, Alltag im alten Rom – Das Leben in der Stadt, 7. Auflage 2003