Cyprus

Aus Theoria Romana
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Die Provinz Cyprus erstreckte sich über die heutige Insel Zypern mit der Hauptstadt Paphus (das heutige Paphos). Sie gehörte zu den eher kleineren, unbedeutenderen Provinzen und unterstand senatorischer Verwaltung. Der Legende nach war die Insel der Geburtsort der Aphrodite.

Geographie

Die Insel zeichnete sich bereits in der Antike durch ihre geschützte Lage an der Levante-Küste aus. In römischer Zeit grenzte sie an die Provinzen Lycia et Pamphylia, Cilicia und Syria im Osten. Der Binnenraum wurde vor allem durch Gebirge geprägt, die in römischer Zeit die Namen Promonturium Dinaretum (Vorgebirge Apostolos Andreas), Promonturium Crommyum (Vorgebirge Kormakitis), Promonturium Akamas (Vorgebirge Akamas), Promonturium Curias (Vorgebirge Gata), Promonturium Pedalium (Vorgebirge Gkreko) trugen. Das damals dicht bewaldete Troodos-Gebirge im Südwesten beherbergte in antiker Zeit ein Höhenheiligtum.

Die Hauptebene der Insel wurde vom Pediaios (Pidias), dem größten Strom der Insel durchquert - wobei auch seine Wassermengen eher gering gewesen sein dürften, da er in den Sommermonaten manchmal vollständig austrocknete. Dies kann jedoch auch auf das heiß-trockene Klima zurückgeführt werden, das in der Antike auf der Insel herrschte. Dennoch lobte Ammianus Marcellinus die Insel als hafen- und rohstoffreich, wie auch fruchtbar

Geschichte

Vorrömische Zeit

Menschliche Besiedlungsreste finden sich in Zypern bereits aus der Steinzeit. Da man bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. begann, die reichen Kupfervorkommen der Insel auszubeuten (etwa in der Gegend von Tamassos, stieg es in der Bronzezeit zu einer politischen Macht im östlichen Mittelmeerraum auf. So finden sich aus dieser Zeit Festungsanlagen, sowie erste Küstenstädte, aber auch eine eigene Schrift. Heute wird diese politische Macht, die entweder nur eine Stadt, aber möglicherweise auch die gesamte Insel umfasste, mit dem aus Quellen bekannten Alasia gleichgesetzt.

Seit dem Ende des 13. Jahrhunderts v. Chr. zeigt sich jedoch ein starker mykenischer Einfluss, der vermutlich durch die Ansiedlung mykenischer Händler nach dem Untergang ihrer Palastkultur erzeugt wurde. Ab dem 11. Jahrhundert v. Chr. wird dies durch phönizischen, aber auch griechischen Einfluss ergänzt, welcher sich vor allem in der Keramik nachweisen lässt.

Im 8. Jahrhundert v. Chr. schließlich geriet die Insel in den Machtbereich der Assyrer, die sich in der Folgezeit mit den Ägyptern und Persern abwechselten. Während des erfolglosen Ionischen Aufstands, einer Rebellion kleinasiatischer Griechen gegen die Perser (um 500 v. Chr.), stellten sich auch zypriotische Griechen gegen die persische Herrschaft. Ihnen dienten sie offenbar besonders als geschickte Seeleute.

Als nächstem Herrscher gelang es Alexander dem Großen nach der Eroberung von Tyros, die Könige von Zypern auf seine Seite zu ziehen, sodass sie ihn mit 100 Schiffen unterstützten. Nach dem Tode Alexanders jedoch gelangte die Insel nach einigen Kriegen unter die Herrschaft der Ptolemäer, sodass man besonders zu Alexandria, aber auch Athen enge Handelskontakte knüpfen konnte. Bereits während dieser Herrschaft existierte auch eine inselweite Versammlung, die vor allem dem Herrscherkult diente.

Römische Zeit

Seit 58 v. Chr. war die Insel schließlich tributpflichtige Provinz, ursprünglich als Teil Cilicias. Marcus Porcius Cato Uticensis, der erste Propraetor der Insel, soll Rom - und sich selbst - ihre wirtschaftliche Kraft zunutze gemacht haben. Marcus Antonius hingegen gab die Provinz an seine Geliebte Kleopatra zurück, sodass sie erst nach der Schlacht von Actium 31 v. Chr. an das Imperium zurückfiel und eigenständige Provinz wurde. Octavian gab sie 22 v. Chr. dem Senat zurück, der sie fortan mit einem Proconsul prätorischen Ranges verwaltete. Dennoch blieben ägyptische Traditionen wie deren Zeitrechnung erhalten.

Cyprus findet auch in der Apostelgeschichte Erwähnung, als es als Missionsziel des Apostels Paulus und des gebürtigen Cyprioten Barnabas aufgesucht wird. Dabei soll es ihnen sogar gelungen sein, den Statthalter selbst zum Christentum zu bekehren.

Mit der Reichsteilung fiel die Provinz schließlich an Ostrom, wo das Streben der dortigen Kirche nach Unabhängigkeit zu einem beständigen Thema wurde. Seit Justinian I. wurde die Insel außerdem zu einem Zentrum der Seidensherstellung. Seit 649 fiel Cyprus jedoch wiederholt arabischen Angriffen zum Opfer, sodass es letztendlich zu einer byzantinisch-arabischen Doppelherrschaft kam. 1184 ging die Insel schließlich endgültig für die Byzantiner verloren.

Wichtige Städte

Neben dem Verwaltungszentrum Paphos, das besonders für seinen Tempel der Aphrodite bekannt war, zählten Salamis mit seinem Zeus-Heiligtum und Kition zu den wichtigen Städten der Insel. Daneben existierten die Städte Neo-Paphos, Kurion, Amathos, Karpasia, Lapethos, Soli und Arsinoe.


Quellen:
Freenet-Lexion: Cyprus
Wikipedia: Geschichte Zyperns
Imperiumromanum.com: Cyprus
Meine Bibliothek: Die römischen Provinzen