Fordicidia
15. April
Bei den Fordicidia handelte es sich um eines der ältesten römischen Feste, welches bis zum Anfang der Siedlungszeit zurückreicht.
In den Curien und, nach Ovid, auch auf dem Capitol im Beisein der Pontifices, wurden der Erde (Tellus) trächtige Kühe geopfert. Dabei ist ungewiss, ob der Göttin oder der nicht-personifizierten Erde gedacht wurde. Mit dem Opfer sollte die mit dem im Frühling ausgesäten Samen trächtige Erde gestärkt werden.
Die Föten der ungeborenen Kälber wurden aus den geopferten Kühen herausgeschnitten und durch die Virgo maxima Vestalis verbrannt. Die so gewonnene Asche wurde an den Parilia als Sühnemittel verteilt.
Der Name des Festes leitet sich von den durchgeführten Opfern ab: forda: trächtige Kuh, caedere: töten, schlachten.
Quellen:
Jörg Rüpke, Die Religion der Römer, C.H. Beck, München 2001, S. 115;
Inscr. It. XIII2, S. 440;
Latte, S. 68;
König, S. 56f.;
Wissowa, RE VI, Sp. 2853;
Eisenhut, Kl.Pauly II, Sp. 593;
Le Bonniec, LAW, S. 989;
Scullard, S. 158;