Forum

Aus Theoria Romana
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Im römischen Städtebau bezeichnet das Forum zunächst nur einen freien Platz, der als Versammlungsplatz, Festplatz und Marktplatz den Mittelpunkt des öffentlich städtischen Lebens darstellt und an dem die Hauptstraßen der Stadt zusammen laufen. In seiner ursprünglichen Form in gewachsenen Städten hat das Forum weder zwingend eine bestimmte Form noch eine bestimmte Randbebauung oder geografische Lage innerhalb des Stadtgebietes. In der römischen Welt gilt das Forum Romanum in Rom als Urbild aller gewachsenen Foren und liegt ganz pragmatisch in der ursprünglich sumpfigen Senke zwischen den Hügeln Roms. In der griechischen Welt entspricht dem Forum die Agora.

Die Foren in alten italischen Städten (wie z.B. Pompeji oder Ostia) sind häufig langgezogen und haben an einem Ende einen Tempel. Die Randbebauung besteht überwiegend aus unterschiedlichen öffentlichen Gebäuden wie Markthallen, Tempeln, Versammlungsräumen oder Amtsstuben. Durch Baumaßnahmen in der republikanischen Zeit und vor allem in der Kaiserzeit wurde versucht, durch vorgelagerte Säulenhallen an den Gebäuden eine einheitliche architektonische Fassung der Foren zu erreichen.

Dies ist auf die spätestens seit Augustus übliche, planmäßige Neuanlage von Foren nach einem einheitlichen Bauschema zurückzuführen. Planmäßig angelegte Foren werden seit dieser Zeit als rechteckige Plätze mit umlaufenden Säulenhallen und einem Tempel an einem Ende des Platzes gestaltet. Da sie sich auf diese Weise als in sich geschlossener Baukörper teilweise bewusst durch Mauern gegen die Umgebung und durchlaufenden Straßen abschotten und zudem eine Stadt mit mehreren solcher Foren ausgestattet sein kann, nehmen sie nicht mehr zwangsläufig alle Funktionen der alten, offenen Platzanlagen wahr.

Literatur: T. Hölscher, Klassische Archäologie - Grundwissen, 2002