Kleopatra II.

Aus Theoria Romana
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Kleopatra II. († 116 v. Chr.), war eine Königin von Ägypten aus der griechisch-makedonischen Dynastie der Ptolemaier. Sie war die Schwester und Ehefrau von Ptolemaios VI. Philometor und Ptolemaios VIII. Euergetes II. (der auch "Ptolemaios Physkon" genannt wurde, also "Ptolemaios der Dicke"), sowie die Mutter von Ptolemaios VII. Neos Philopater, Kleopatra III., Kleopatra Thea und Ptolemaios Memphites.

Herkunft und erste Ehe mit Ptolemaios VI. Philometor

Kleopatras war die Tochter von Ptolemaios V. Epiphanes und Kleopatra I. Als ihr Vater 180 v. Chr. starb wurde der ältere ihrer beiden Brüder, Ptolemaios VI. Philometor, zum neuen König proklamiert. Bis zum Jahr 176 v. Chr. führte jedoch noch seine Mutter Kleopatra I. als sein Vormund die Regierungsgeschäfte, danach die Archonten Lenaios und Eulaios. Im Jahr 175 v. Chr. heirateten Kleopatra II. und Ptolemaios VI. Sie hatten zwei gemeinsamen Kinder: Ptolemaios VII. Neos Philopater, Kleopatra III. und Kleopatra Thea.

171 v. Chr. brach der 6. Syrische Krieg zwischen Ägypten und dem Reich der Seleukiden aus (bis 168 v. Chr.). Der Seleukidenkönig Antiochos IV. Epiphanes fiel 170 v. Chr. in Ägypten ein und installierte den etwa 10jährigen Physkon anstelle des älteren Bruders als König von Ägypten. 169 v. Chr. zogen sich die Seleukiden wieder zurück. Ptolemaios VI. forderte daraufhin seinen Thron zurück und es kam zu einer Übereinkunft, die eine gemeinsame Regentschaft von Ptolemaios VIII., Ptolemaios VI. und Kleopatra II. vorsah.

Zweite Ehe mit Ptolemaios VIII. Euergetes II.

145 v. Chr. fiel Ptolemaios VI. Philometor in einer Schlacht in Syrien, als er in den seleukidischen Thronfolgestreit zwischen Alexander I. Balas und Demetrios II. Nikator einzugreifen versuchte. Seine Witwe Kleopatra II. proklamierte den gemeinsamen Sohn als Ptolemaios VII. Neos Philopater zum neuen König. Physkon nutzte jedoch die Gunst der Stunde um nach Alexandria zurückzukehren. Er setzte eine gemeinsame Regentschaft durch und heiratete seine Schwester Kleopatra, die damit also auch den zweiten ihrer Brüder ehelichte. Während der Hochzeitfeier ließ er seinen Neffen – immerhin den Sohn seiner Braut und damit sein Stiefsohn – ermorden. Anschließend bestieg er den ägyptischen Thron als allein herrschender König und nahm dabei den Namen Ptolemaios VIII. Euergetes II. an.

Kleopatra II. und Ptolemaios VIII. hatten einen gemeinsamen Sohn, der nach seiner Geburtsstadt Memphis Ptolemaios Memphites genannt wurde und 142 v. Chr. zur Welt kam. Kurz nach der Geburt des gemeinsamen Kindes begann Ptolemaios jedoch eine intime Beziehung mit Kleopatras II. Tochter Kleopatra III. Im Jahr 140 v. Chr. heiratete er seine Geliebte und machte sie zu seiner Mitregentin, ohne sich jedoch von seiner ersten Ehefrau scheiden zu lassen. Kleopatra III. gebar Ptolemaios im Laufe der Zeit fünf Kinder: Ptolemaios IX. Philometor Sotêr II., Ptolemaios X. Alexander I., Tryphaina, Kleopatra IV. und Kleopatra V. Selene.

In Ägypten gab es nun also einen König, der zeitgleich mit seiner Schwester und mit deren Tochter, seiner Nichte, verheiratet war, die ihm beide erbberechtigte Nachkommen schenkten und die zudem beide seine Mitregentinnen waren. Diese Konstellation barg enormes Konfliktpotential, das sich dann schließlich auch Bahn brach und zu Auseinandersetzungen führte, die bis nach Ptolemaios’ VIII. Tod reichen sollten.

Das königliche Dreigestirn war in zwei Lager gespalten: Auf der einen Seite Ptolemaios und Kleopatra III., auf der anderen Kleopatra II. Diese Kluft spiegelte sich auch im Land selbst: Die Hauptstadt Alexandria galt als Hochburg Kleopatras II. Das Land hielt hingegen dem König die Treue.

Bürgerkrieg

Der Konflikt wurde rund zehn Jahre lang verborgen ausgetragen, bevor er 130 v. Chr. in einem offenen Bürgerkrieg und einer Revolte der alexandrinischen Bevölkerung mündete. Bei diesem Aufstand wurde auch der königliche Palast durch ein Feuer verwüstet. Ptolemaios VIII., Kleopatra III. und die gemeinsamen Kinder mussten nach Zypern fliehen. Kleopatra II. proklamierte ihren 12jährigen Sohn Ptolemaios Memphites zum neuen König. Es gelang Ptolemaios VIII. jedoch, des Jungen habhaft zu werden. Er ließ seinen eigenen Sohn töten, die Leiche anschließend verstümmeln und der Mutter zurücksenden.

Nach dieser Gräueltat war eine Versöhnung zwischen den Bürgerkriegsparteien nicht mehr denkbar. Allerdings mangelte es Kleopatra II. nun an einem geeigneten, männlichen Thronanwärter. Vielleicht bot sie deshalb dem Seleukidenkönig Demetrios II. Nikator den ägyptischen Thron an. Mit diesem Schritt ging sie das Risiko ein, die Unterstützung im Lande zu verlieren, denn die Seleukiden waren über lange Zeit die Erzfeinde der Ptolemaier gewesen. Demetrios II. zog ein Heer zusammen und beabsichtigte nach Alexandria zu ziehen. Sein Vormarsch endete jedoch bereits in Pelusium, an der seleukidisch-ägyptischen Grenze.

Kleopatra II. musste 127 v. Chr. Alexandria verlassen und begab sich nach Syrien. Die Stadt selbst leistete noch bis in das folgende Jahr Widerstand, bevor der Bürgerkrieg endgültig endete und Ptolemaios VIII. sich durchgesetzt hatte.

Ptolemaios’ VIII. Tod, seine Nachfolge und Kleopatras eigenes Ende

Ptolemaios VIII. starb 116 v. Chr. und nach seinem Tod begann zwischen seinen Ehefrauen die Auseinandersetzung um seine Nachfolge. In seinem Testament hatte er seine beiden Söhne übergangen und Kleopatra III. zur alleinigen Erbin erklärt. Sie versuchte, den von ihr bevorzugten, aber jüngeren Sohn Ptolemaios X. Alexander I. zum Mitregenten zu machen. Kleopatra II. wusste dieses Vorhaben ihrer Dauerrivalin jedoch zu vereiteln. Mit Unterstützung des Militärs und unter Ausnutzung der öffentlichen Meinung konnte diese Ptolemaios IX. Philometor Sotêr II. (den älteren Sohn Kleopatras III. und ihr Enkel) durchzusetzen. Ptolemaios X. erhielt das Amt eines Statthalters, bzw. Königs von Zypern. Kurz darauf starb Kleopatra II.


Literatur: Wikipedia

Nicht die gesuchte Person? Für weitere Personen mit demselben Namen siehe: Kleopatra.