Latifundium
Ein latifundium (abgeleitet aus dem lat. laetus für "großräumig" und fundus für "Anwesen", dt. auch Latifundie) war in römischer Zeit ein ausgedehntes Landgut, das vor allem mithilfe zahlreicher Sklaven bewirtschaftet wurde. Daneben kamen Tagelöhner als Saisonkräfte zum Einsatz, sowie vergleichsweise wenige dauerhaft beschäftigte freie Landarbeiter.
Latifundien entstanden erstmals in Italien, nach dem Ende des 2. Punischen Krieges (218-201 v. Chr.), als Sklaven in großer Zahl verfügbar waren und damit diese primär auf Sklavenhaltung basierende Bewirtschaftungsform möglich und rentabel machten. In der späten Republik verdrängten sie, zunächst vor allem in Italien, immer mehr die Kleinbauern und Güter mittlerer Größe, die bis dahin die Landwirtschaft geprägt hatten. In der Kaiserzeit waren Latifundien dann in Teilen des Reiches die vorherrschende Bewirtschaftungsform, neben Italien vor allem auf Sizilien, in Spanien, Gallien und im nördlichen Afrika.
Die bevorzugten Wirtschaftsformen für Latifundien waren die Viehzucht und der Anbau von Oliven und Wein. Getreideanbau galt im Rahmen einer Sklavenwirtschaft jedoch als unrentabel. Das war ein Grund dafür, weshalb Italien und vor allem die Stadt Rom mit dem Aufkommen der Latifundien zunehmend von Getreidelieferungen aus anderen Teilen des Imperiums, insbesondere aus Ägypten, abhängig wurden.
Literatur:
Wikipediea
Karl-Wilhelm Weeber, Alltag im Alten Rom – Das Landleben, Taschenbuch-Ausgabe 2005