Lucius Iunius Brutus

Aus Theoria Romana
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Lucius Iunius Brutus (* 545 v. Chr., † 509 v. Chr.) war der Sage nach der erste Consul Roms, nachdem er 509 v. Chr. die entscheidende Rebellion gegen Roms letzten König Tarquinius Superbus angeführt hatte.
Zuvor hatte er Tarquinius Superbus als Reitergeneral gedient. Das Heer stand hinter Iunius Brutus und sicherte so die endgültige Vertreibung des Königs, die Abschaffung des römischen Königtums und die Schaffung der Römischen Republik. An der Spitze des Staates sollten nun zwei Consuln stehen, die von der Heeresversammlung (Comitia centurieta) gewählte wurden.
Iunius Brutus, zusammen mit Lucius Tarquinius Collatinus einer der beiden ersten Consuln, konnte seine Amtszeit aber nicht zu Ende führen. Er fiel in einer Schlacht gegen Tarquinius Superbus, welcher vergeblich versuchte, die Macht zurück zu gewinnen.

Die Mörder Iulius Caesars beriefen sich später auf die Sage von der Vertreibung des letzten Königs von Rom. Bestärkt wurde das durch die Person des Mitverschwörers Marcus Iunius Brutus, der als direkter Nachfahre des Republikgründers angesehen wurde. Aber auch unter Caesars Erben Augustus wurde Lucius Iunius Brutus als Verkörperung römischer Tugenden hervorgehoben, vor allem von Titus Livius und Vergil.

Die Existenz von Lucius Iunius Brutus als historische Person ist jedoch nicht gesichert und Marcus Iunius Brutus Abstammung von ihm zweifelhaft. Denn der Vater des Cäsarenmörders hatte als Volkstribun amtiert, was bedeutet, dass er aus einer plebejischen Familie entstammte. Zu Beginn der Republik konnten aber nur Patrizier Consul werden. Somit hätte - wenn Marcus Iunius Brutus tatsächlich ein direkter Nachfahre war - Lucius Iunius Brutus zu der Zeit niemals Consul sein können.


Quelle: Wikipedia