Sachsen
Sachsen, westgermanischer Stamm, der erstmals um die Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. von Ptolemäus erwähnt wurde und zu dieser Zeit nördlich der Elbe im heutigen Holstein siedelte. Im Laufe des 2. und 3. Jahrhunderts drangen die Sachsen entlang der Nordseeküste bis zum Niederrhein vor und in Richtung Süden bis zur Weser. Sie vermischten sich vermutlich mit anderen westgermanischen Stämmen, u. a. den Chauken, und bildeten wohl ab dem 4. Jahrhundert den Großstamm der Sachsen mit dem Gebiet zwischen Elbe und Weser als ihrem Zentrum. Anfang des 5. Jahrhunderts wanderten Teile der Sachsen nach Britannia aus; Angeln und Jüten schlossen sich ihnen an. Die Sachsen auf dem Festland beherrschten, nach einer kurzen Zeit unter thüringischer Oberhoheit, ab der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts weite Teile Nordwest- und Mitteldeutschlands. Gleichzeitig begannen die Auseinandersetzungen mit dem wachsenden Frankenreich, die in den Sachsenkriegen Karls des Großen ab 772 kulminierten und 804 mit der Unterwerfung der Sachsen unter fränkische Herrschaft und mit ihrer Christianisierung endeten. Das Stammesherzogtum der Sachsen wurde 1180 zerschlagen.
Quelle: Microsoft(R) Encarta(R) 99 Enzyklopädie.