Saloninus
Publius Licinius Cornelius Saloninus Valerianus (* 242 n. Chr., † 260 n. Chr.) war der Sohn des Kaisers Gallienus und kurzzeitig, mit dem Titel eines Augustus ausgestattet, dessen Mitregent.
Im ereignisreichen Jahr 260 n. Chr. wurde die römische Armee von den Sassaniden des Großkönigs Schapur I. bei Edessa (Şanlıurfa) vernichtend geschlagen. Kaiser Valerianus geriet dabei in Gefangenschaft und starb kurz darauf. Die Nachfolge übernahm sein Sohn Gallienus, der sich nun dringender denn je zum Handeln gezwungen sah, um der Lage im Osten des Römischen Imperiums Herr zu werden.
Er zog nach Syrien und übertrug das Kommando an der ebenfalls unsicheren Rheingrenze seinem Sohn, dem erst 18-jährigen Saloninus. Diesem stellte er mehrere erfahrene Legionskommandeure zur Seite, darunter auch den General Marcus Cassianus Latinius Postumus. Dazu erhob er Saloninus, der bereits seit dem Jahr 258 n. Chr. den Titel Caesar trug, zum Augustus und damit formell zum Mit-Kaiser.
Als es bald darauf tatsächlich zu einer Invasion von Alamannen und Franken kam, nutzte Postumus diese Situation für sich und ließ sich zum Kaiser ausrufen. Anschließend belagerte er Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln), wo Saloninus sein Hauptquartier hatte. Nach dem Fall der Stadt ließ Postumus Saloninus und dessen engste Vertraute töten und bildete mit den Provinzen, die sich auf seine Seite stellten, dass Imperium Galliarum, dass gallische Sonderreich, welches sich bis zum Jahr 274 n. Chr. gegen die römische Zentralmacht behaupten konnte.