Sodalität

Aus Theoria Romana
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Sodalitäten Roms können als Kultgemeinschaften aufgefasst werden, deren Aufgabe für gewöhnlich die Ausübung eines einzelnen speziellen Kultes war. Die Mitglieder rekrutierten sich meist aus den angesehensten Bevölkerungsgruppen und können als religiöse Funktionsträger betrachtet werden. Gemeinsam war allen Sodalitäten, dass sie ihre rituellen Handlungen als Gruppe vollzogen. Dies steht im Gegensatz zu den Kollegien, von welchen bei Kulthandlungen immer nur einzelne tätig waren.

Zu den ältesten Kultgemeinschaften Roms, die bereits in der Zeit der Könige gegründet worden waren, zählten die Arvales fratres, die den Kult der Dea Dia pflegten, und die Salii, die in zwei Bünden für die Kulte des Mars und Quirinus zuständig waren. Weitere Sodalitäten waren die Luperci, denen vorwiegend die Ausrichtung der Lupercalia oblag, ebenso wie auch die zur Verehrung einzelner Kaiser gegründete Gemeinschaften zu ihnen gezählt werden können, beispielsweise die Augustales oder Titier.

Der Vorsitz der Sodalitäten wechselte periodisch, der hierzu bestimmte Magister wurde von der Gemeinschaft gewählt. War dieser Magister verhindert, so wurde er durch einen Promagister vertreten, welcher nicht durch die Sodalität, sondern durch den Magister bestellt war.


Quelle: Georg Schöllgen: Priester, Der neue Pauly. Enzyklopädie der Antike, Bd.X, Hrsg. Hubert Canick & Helmuth Schneider, Stuttgart/Weimar 2001