Würzmischungen
Die Römer versahen ihre Speisen mit reichlich Salz, zahlreichen Kräutern wie Petersilie, Liebstöckel, Rosmarin und Dill sowie mit Gewürzen, die im Römischen Reich nicht heimisch waren. Dazu gehören Pfeffer (der auch zur Honigomelett verwendet wurde), Zimt, Ingwer, Kümmel, Kardamom, Muskat und Nelken. die aus Indien, Indonesien und China nach Rom gelangten. Aufzeichnungen zufolge bestand zeitweise die Hälfte sämtlicher Waren, die aus Afrika und Asien im Austausch gegen die Produkte des Römischen Reiches - Gold, Silber, Glaswaren, Leinen, Korallen, Edelsteine - importiert wurden aus Gewürzen.
Aus Nordafrika und dem Vorderen Orient stammte auch der scharfe Saft des Riesenfenchels, der äußerst begehrt war. Als markantestes aller Würzmittel galt jedoch eine klare, gegorene Fischsauce mit dem Namen liquamen, die aus faulenden Fischeingeweiden hergestellt wurde und im Geschmack an Saucen der heutigen fernöstlichen Küche erinnert. Hier ist ein altes römisches Rezept für liquamen:
"Fischeingeweide in eine Schüssel legen und salzen; Sardellen, kleine Meeräschen, Sprotten und beliebige andere winzige Fische zugeben und ebenfalls salzen; die Schüssel in die Sonne stellen, damit sich das Salz auflößt und die Fische in der Lösung mariniert werden, dabei oft wenden. Wenn sie gründlich durchgeweicht sind... in ein Sieb geben... " Die besten und daher begehrtesten Sorten wurden nach Ansicht der meisten Römer in Leptis Magna (Lybien), Antipoöis (südfrz. Stadt Antibes) und Pompeji hergestellt.
Literatur: Lebensalltag im alten Rom; Weltbild Verlag