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+ | Die Provinz im Süden der Halbinsel trug zunächst den Namen ''Hispania ulterior'', als Abgrenzung zum nördlich gelegenenen ''Hispania citerior''. Provinzhauptstadt und Sitz des vom Senat entstandten ''[[proconsul]]s'' wurde ''Corduba'' (heute Cordoba). Gleich nach Ende der Kämpfe mit den Karthagern wurde ein Aufstand der einheimischen Bevölkerung durch [[Marcus Porcius Cato Censorius]] im Jahr 197 oder 195 v. Chr. erfolgreich niedergeschlagen. | ||
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+ | '''Literatur:''' Tilmann Bechert, ''Die Provinzen des römischen Reiches'', Mainz, 1999 |
Aktuelle Version vom 24. November 2012, 15:33 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Lage und Geografie
Hispania Baetica oder nur Baetica war eine Provinz im Süden der iberischen Halbinsel und entsprach in seinen Ausmaßen etwa der heutigen Autonomen Region Andalusien. Sie grenzte im Nordosten an Hispania Tarraconensis, im Nordwesten an Lusitania.
Vorrömische Geschichte
Die einheimische iberische und keltibersiche Bevölkerung geriet erst indirekt durch den zweiten Punischen Krieg in Kontakt mit Rom, nachdem die Karthager unter Hamilkar Barkas, Hasdrubal und Hannibal nach Norden bis an den Hibernus (heute Ebro) vordrangen und damit auch Baetica vollständig unter ihre Kontrolle brachten. Die ab 216 v. Chr. durchgeführte römische Gegenoffensive unter Gnaeus Cornelius Scipio Calvus brachte schließlich auch Baetica unter römische Kontrolle.
Römische Geschichte
Die Provinz im Süden der Halbinsel trug zunächst den Namen Hispania ulterior, als Abgrenzung zum nördlich gelegenenen Hispania citerior. Provinzhauptstadt und Sitz des vom Senat entstandten proconsuls wurde Corduba (heute Cordoba). Gleich nach Ende der Kämpfe mit den Karthagern wurde ein Aufstand der einheimischen Bevölkerung durch Marcus Porcius Cato Censorius im Jahr 197 oder 195 v. Chr. erfolgreich niedergeschlagen.
Im Bürgerkrieg zum Ende der Republik war die Ortschaft Munda (entweder beim heutigen Montilla oder bei La Lantejuela) Schauplatz der entscheidenden Schlacht zwischen Gnaeus Pompeius Magnus und Gaius Iulius Caesar, die letzterer für sich entscheiden konnte.
Die Provinzreform des Augustus teilte vom ursprünglichen Hispania ulterior den nordwestlichen Teil als neue Provinz Lusitania ab und benannte den Rest nach dem Fluss Baetis (heute Guadalquivir) in Baetica um. Unter Claudius wurde das Gebiet zudem in vier Gerichtsbezirke oder "Landtage" eingeteilt. Das ohnehin schon sehr dicht besiedelte Gebiet wurde rasch weiter urbanisiert und zählte bald zu den am weitesten romanisierten Gegenden des römischen Reiches.
Unter Diocletian wurde Baetica zusammen mit allen anderen Provinzen der iberischen Halbinsel in der dioecesis Hispaniarum zusammengefasst und musste seit der zweiten Hälfte des 3. Jh. n. Chr. unter den Einfällen germanischer Stämme leiden, die zur Zerstörung zahlreicher Siedlungen führten. Die Einfälle der Westgoten beendeten schließlich die römische Herrschaft in der Provinz.
Strategische und wirtschaftliche Bedeutung
Abgesehen von den Kämpfen gegen die Karthager zu Beginn der Eroberung der Provinz und als Schauplatz im Bürgerkrieg spielte Baetica strategisch keine bedeutende Rolle. Wirtschaftlich waren jedoch insbesondere die reichen Metallvorkommen der Provinz bedeutsam. Gold, Silber und Blei wurden in großen Mengen gefördert und zum Teil noch in der Provinz zu Halb- und Fertigprodukten für den Export verarbeitet. Auch die Kupferbergwerke im Gebiet des Rio Tinto nördlich von Cordoba, die noch heute in Betrieb sind, wurden schon zu römische Zeit genutzt.
Weitere wichtige Exportgüter waren Wein, Getreide und Oliven, die in großen Mengen in den weiten Tälern des Baetis angebaut werden konnte. Malaca (heute Malaga) und Sexi (heute Almunecar) waren zudem wichtige Zentren der garum-Produktion, die bei Strabon und Plinius ausdrücklich erwähnt werden. Auch in anderen Städten an der gesamten Südküste der Provinz konnten Anlagen zur Produktion von garum entdeckt werden.
Literatur: Tilmann Bechert, Die Provinzen des römischen Reiches, Mainz, 1999