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145 v. Chr. fiel Philometor bei einer Schlacht in [[Syria|Syrien]], als er in den [[Seleukiden|seleukidischen]] Thronfolgestreit zwischen [[Alexander I. Balas]] und [[Demetrios II. Nikator]] einzugreifen versuchte. Seine Witwe Kleopatra II. erhob ihren Sohn und Kleopatras III. Bruder Ptolemaios VII. Neos Philopater zu seinem Nachfolger und neuen König. Physkon nutzte jedoch die Gunst der Stunde, setzte eine gemeinsame Regentschaft durch und heiratete seine Schwester Kleopatra II., die damit also auch den zweiten ihrer Brüder ehelichte. Während der Hochzeitfeier ließ er seinen Neffen ermorden und folgte ihm anschließend auf den Thron. | 145 v. Chr. fiel Philometor bei einer Schlacht in [[Syria|Syrien]], als er in den [[Seleukiden|seleukidischen]] Thronfolgestreit zwischen [[Alexander I. Balas]] und [[Demetrios II. Nikator]] einzugreifen versuchte. Seine Witwe Kleopatra II. erhob ihren Sohn und Kleopatras III. Bruder Ptolemaios VII. Neos Philopater zu seinem Nachfolger und neuen König. Physkon nutzte jedoch die Gunst der Stunde, setzte eine gemeinsame Regentschaft durch und heiratete seine Schwester Kleopatra II., die damit also auch den zweiten ihrer Brüder ehelichte. Während der Hochzeitfeier ließ er seinen Neffen ermorden und folgte ihm anschließend auf den Thron. |
Version vom 20. Juni 2007, 10:47 Uhr
Kleopatra III. († 101 v. Chr.), war eine ägyptische Königin aus der griechisch-makedonischen Dynastie der Ptolemaier. Sie war die Tochter von Ptolemaios VI. Philometor und Kleopatra II., die Ehefrau und Mitregentin von Ptolemaios VIII. Euergetes II. und die Mutter von Ptolemaios IX. Philometor Sotêr II., Ptolemaios X. Alexander I., Tryphaina, Kleopatra IV. und Kleopatra V. Selene.
Kleopatras Vater Ptolemaios VI. Philometor wurde 180 v. Chr., im jugendlichen Alter König von Ägypten. 175 v. Chr. heiratete er seine Schwester Kleopatra II. Neben Kleopatra III. hatten das Paar mit Ptolemaios VII. Neos Philopater noch einen Sohn und mit Kleopatra Thea eine weitere Tochter. Die gesamte Regierungszeit Philometors war von seinen Auseinandersetzungen mit dem jüngeren Bruder Ptolemaios VIII. Euergetes II. geprägt, der auch "Ptolemaios Physkon" genannt wurde, also "Ptolemaios der Dicke".
145 v. Chr. fiel Philometor bei einer Schlacht in Syrien, als er in den seleukidischen Thronfolgestreit zwischen Alexander I. Balas und Demetrios II. Nikator einzugreifen versuchte. Seine Witwe Kleopatra II. erhob ihren Sohn und Kleopatras III. Bruder Ptolemaios VII. Neos Philopater zu seinem Nachfolger und neuen König. Physkon nutzte jedoch die Gunst der Stunde, setzte eine gemeinsame Regentschaft durch und heiratete seine Schwester Kleopatra II., die damit also auch den zweiten ihrer Brüder ehelichte. Während der Hochzeitfeier ließ er seinen Neffen ermorden und folgte ihm anschließend auf den Thron.
Ptolemaios VIII. und Kleopatra II. hatten einen gemeinsamen Sohn, der nach seiner Geburtsstadt Memphis Ptolemaios Memphites genannt wurde und 142 v. Chr. zur Welt kam. Kurz nach der Geburt des gemeinsamen Kindes begann Ptolemaios jedoch eine intime Beziehung mit Kleopatra III. 140 v. Chr. heiratete er sie und machte sie zu seiner Mitregentin, ohne sich jedoch von seiner ersten Ehefrau scheiden zu lassen. Kleopatra III. gebar Ptolemaios im Laufe der Zeit fünf Kinder. Damit gab es in Ägypten nun also einen König, der zeitgleich mit seiner Schwester und mit deren Tochter, seiner Nichte, verheiratet war, die ihm beide erbberechtigte Nachkommen schenkten und die zudem beide seine Mitregentinnen waren. In diese Konstellation, mit der Rivalität zwischen Mutter und Tochter, lag ein enormes Konfliktpotential, das sich schließlich auch Bahn brach und zu Auseinandersetzungen führte, die bis nach Ptolemaios’ VIII. Tod reichen sollten.
Das königliche Dreigestirn war in zwei Lager gespalten: Auf der einen Seite Ptolemaios und Kleopatra III., auf der anderen Kleopatra II. Diese Kluft spiegelte sich auch im Land selbst: Die Hauptstadt Alexandria galt als Hochburg Kleopatras II. Das Land hielt hingegen dem König die Treue.
Der Konflikt wurde rund zehn Jahre lang verborgen ausgetragen, bevor er 130 v. Chr. in einem offenen Bürgerkrieg und einer Revolte der alexandrinischen Bevölkerung mündete. Bei diesem Aufstand wurde auch der königliche Palast durch ein Feuer verwüstet. Ptolemaios VIII., Kleopatra III. und die gemeinsamen Kinder mussten nach Zypern fliehen. Kleopatra II. proklamierte ihren 12jährigen Sohn Ptolemaios Memphites zum neuen König. Das Kind wurde jedoch entführt und Ptolemaios übergeben. Er ließ seinen eigenen Sohn töten, die Leiche anschließend verstümmeln und der Mutter zurücksenden.
Nach dieser Gräueltat wurde der Bürgerkrieg umso erbitterter fortgeführt. Allerdings mangelte es Kleopatra II. nun an einem männlichen Thronanwärter aus ptolemäischem Hause. Sie bot dem Seleukidenkönig Demetrios II. Nikator den ägyptischen Thron an, der daraufhin ein Heer zusammenzog, um in Ägypten einzumarschieren. Sein Vormarsch endete jedoch bereits in Pelusium, an der seleukidisch-ägyptischen Grenze. Kleopatra II. musste daraufhin im Jahr 127 v. Chr. Alexandria verlassen und begab sich nach Syrien. Die Stadt selbst leistete noch bis in das folgende Jahr hinein Widerstand, bevor der Bürgerkrieg endgültig endete.
Die letzten zehn Jahre seiner Herrschaft regierte Ptolemaios VIII. gemeinsam mit Kleopatra III. relativ unangefochten. 116 v. Chr., kurz vor seinem Tod, verheiratete er seine Tochter Tryphaina mit Antiochos VIII. Epiphanes, dem Sohn und Nachfolger Demetrios’ II. Kurz darauf starb Ptolemaios VIII. und nach seinem Tod begann zwischen der Mutter und der Tochter die Auseinandersetzung um seine Nachfolge. In seinem Testament hatte er seine beiden Söhne übergangen und Kleopatra III. zur alleinigen Erbin erklärt. Sie versuchte nun, den von ihr bevorzugten, aber jüngeren Ptolemaios X. Alexander I. zum Mitregenten zu machen. Das wurde jedoch von ihrer Mutter und Dauerrivalin Kleopatra II. vereitelt. Mit Unterstützung des Militärs und unter Ausnutzung der öffentlichen Meinung konnte diese Ptolemaios IX. Philometor Sotêr II. (den älteren Sohn Kleopatras III.) durchzusetzen. Ptolemaios X. erhielt das Amt eines Statthalters, bzw. Königs von Zypern. Kurz darauf starb Kleopatra II.
Kleopatra III. regierte das Land nun zusammen mit ihrem älteren Sohn Ptolemaios IX., eine Konstellation, die ihr aufgezwungen worden war. 107 v. Chr. versuchten sie und Ptolemaios X. erneut, den ungeliebten Älteren vom Thron zu stoßen. Kleopatra ließ verbreiten, Ptolemaios IX. hätte ihre Ermordung geplant, was vermutlich aber nur ein gezielt platziertes Gerücht war. Es verfehlte jedoch nicht seine Wirkung, denn Ptolemaios IX. musste den Titel aufgeben und vor den aufgebrachten Massen fliehen. Damit war der Weg für Ptolemaios X. frei und er ließ sich zum neuen König krönen – ein König, der in dieser Zeit kaum viel mehr als eine Marionette seiner machtbewussten Mutter gewesen sein dürfte. 105 oder 104 v. Chr. über nahm sie von ihm sogar das Amt des Alexanderpriesters – das höchste Priesteramt im hellenistisch-makedonischen Ägypten wurde damit erstmals und entgegen allen Traditionen von einer Frau bekleidet.
Im Jahr 103 v. Chr. bemühte sich Ptolemaios IX. vergeblich darum, seinen Bruder wieder zu vertreiben, um selbst auf den Thron zurückzukehren. Bald darauf zerbrach allerdings die Allianz zwischen Ptolemaios X. und seiner Mutter Kleopatra III. Ein Konflikt, den der Sohn für sich entscheiden konnte und der Anfang September 101 v. Chr. mit der Hinrichtung Kleopatras endete.
Für andere Personen dieses Namens siehe unter: Kleopatra
Literatur: Wikipedia