Furiae: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Theoria Romana
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
(Dieser Artikel wurde erstellt von Claudia Romana)
Zeile 1: Zeile 1:
"Die Rasenden" (lat. ''furere:'' rasen, wüten) sind dämonische Wesen;<br>
+
Die '''Furien''' (lat. ''Furiae'', griech. ''Erinyen'') sind eine Gruppe von drei [[Götter|Gottheiten]] namens Alecto, Tisiphone und Megaera, die zuständig sind für die Rächung einer Person, der ein Unrecht angetan wurde. Insbesondere Mord, respektloser Umgang besonders der älteren Generation gegenüber, Verstoß gegen die Regeln der Gastfreundschaft, Verbrechen gegen die Götter und Eidbruch wurden von den Furien in der Glaubenswelt der Römer streng verfolgt. Die strengste Bestrafung erhielten Elternmörder, und Personen, die das Blut ihrer eigenen Verwandtschaft vergossen hatten. Ursprünglich waren die dämonischen Furien möglicherweise [[Personifikationen|personifizierte]] [[Fluch|Flüche]], obwohl sie auch mit den Geistern der Ermordeten in Verbindung gebracht wurden. Oft beschworen jene, denen man ein Unrecht angetan hat, die Rache der Furien auf den Übeltäter herab. Besonders effektiv war eine solche Beschwörung, wenn Eltern ihre Kinder verfluchten. Wer die Furien, im Glauben, dies bringe Unglück, nicht beim Namen nennen wollte, benannte sie mit der euphemistischen Bezeichnung „''Eumeniden''“.
Die Furiae sind den griechischen [[Erinyen]] gleichzusetzen.
 
  
'''Literatur:''' Dr. Gerhard Fink, ''Who´s who in der antiken Mythologie'', dtv 12. Auflage 2004
+
Allgemein wurden sie als Verbündete der [[Personifikationen|Iustitia]] und auch der [[Harpyien]] gesehen.
 +
Zudem wurden sie von den Römern für schlechte [[Prodigium|Omen]], wie eine Sonnenfinsternis oder das Schreien einer Eule, verantwortlich gemacht.
 +
 
 +
==Die Furien==
 +
Die hauptsächliche Aufgabe der Furien in der antiken Mythologie war das Aufspüren und Bestrafen von Übeltätern. Sobald die Furien ihr Opfer gefunden hatten, begannen sie es zu martern und zu peinigen. Oft werden die Opfer der Furien mit schrecklichen [[Krankheit|Krankheiten]] geschlagen. Eine andere Form der Bestrafung durch die Furien sind Wahnsinn und geistige Umnachtung. Wie Aeschylus in seinem Stück „die Eumeniden“ betont, sind die Rachegöttinnen aber nicht willkürlich in ihren Bestrafungen, sondern sorgen nur für Gerechtigkeit nach einer Art und Weise, die dem Credo „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ entspricht. Gleichzeitig deutet Aeschylus aber heraus, dass kein [[Gebet]], kein [[Opfer]] und keine Tränen die Furien rühren oder Schutz vor ihnen bieten können. Nur durch schwere Buße und Sühne können sich Furien dazu bewegen lassen, von ihren Opfern abzulassen. Ein Beispiel einer Racheaktion, welche typisch für die Furien ist, war die Bestrafung von Orestes, des Sohnes von Agamemnon, nachdem dieser seine Mutter umgebracht hatte. Bezeichnenderweise aber beendeten sie sein Martyrium, nachdem er schwer genug gesühnt hatte.
 +
 
 +
Auch ein Land, welches einen von Furien Verfolgten aufnahm, konnte von den Furien bestraft werden, zum Beispiel durch Krieg, Missernten, Hunger und Krankheiten.
 +
 
 +
===Entstehungsgeschichte===
 +
Hesiod zufolge kann man die Blutrünstigkeit der Furien zurückführen auf das Entstehen der Furien. Die Furien entstanden, als [[Saturnus]] seinem Vater [[Uranus]] das Glied abschnitt. Das Blut, welches von Uranus‘ Wunde daraufhin Richtung Erde tropfte, schwängerte der Legende nach [[Gaia]], die Erdmutter. Die Töchter, welche Gaia darufhin auf die Welt brachte, waren die Furien.
 +
 
 +
Diese Entstehungsgeschichte steht jedoch im Gegensatz zu den Stücken des [[Griechische Autoren|Aeschylus]], wo sie als Töchter des Nox, des Gottes der Nacht und der Dunkelheit, beschrieben wurden, eine Vorstellung, die sich mit der des Sophokles, welcher sie als Töchter der Gaia und der Dunkelheit beschreibt, deckt.
 +
 
 +
Die Anzahl der Furien war ursprünglich nicht klar und variierte, Euripides etablierte jedoch die Zahl drei.
 +
 
 +
===Wohnsitz===
 +
Im Gegensatz zu den oberirdischen Göttern befindet sich ihr Sitz im Tartarus, wo sie [[Pluto]] und [[Proserpina]] dienen. Dadurch, und auch deshalb, weil sie älter als die oberirdischen Götter sind, sind sie [[Iuppiter]] nicht untertan, auch wenn sie ihn als Authorität respektieren. Sie verfügen über Dienerinnen, die Töchter des Pandareos, welche die Harpyien für sie aus der Welt der Menschen in den Tartarus entführt hatten.
 +
 
 +
Da sie somit Göttinnen der Unterwelt waren, wurden sie gelegentlich auch mit Geistern der Fruchtbarkeit des Bodens identifiziert.
 +
 
 +
===Aussehen===
 +
Die Furien wurden oft als hässliche, abstoßende Gottheiten beschrieben. Sie hatten, ähnlich wie die [[Gorgonen]], Schlangen anstatt Haare, und Blut rann ihnen aus den Augen. Sie wurden auch mit Fledermausflügel und Hundeköpfen dargestellt. Ein weiteres Merkmal waren Schlangen, die sich um ihre Arme windeten. [[Ovid]] und [[Seneca]], sowie die meisten anderen lateinischen Dichter und Schriftsteller, stellten das Aussehen der Furien sehr negativ dar. Zumindest der Umstand, dass die Furien Schlangen am Kopf hatten, war ein oft wiederkehrendes Motiv in der römischen [[Literatur]].
 +
 
 +
Allerdings ist die Darstellung der Furien als normale oder auch hübsche Frauen ebenfalls nicht ungewöhnlich in der antiken [[Kunst]]. Pausanias zum Beispiel bestätigt, dass in Kultstätten die Furien niemals unschön dargestellt wurden.
 +
 
 +
Weitere Merkmale der Furien waren Peitschen und Fackeln, die sie oft in ihren Händen trugen. Ihre Kleidung in Darstellungen und Beschreibungen variierte zwischen langen schwarzen [[Kleidung|Trauerroben]] und kurzen Jägertuniken mit langen Jagdstiefeln ähnlich wie die Tracht der [[Diana]].
 +
 
 +
===Namensetymologie===
 +
Der Name Alecto bedeutet „die Unerbittliche“, Tisiphone heißt „Stimme der Rache“, und Megaera bedeutet „die Eifersüchtige“. Das Wort „Furien“ ist womöglich eine Verballhornung des [[Griechisch|griechischen]] Wortes „Erinyen“, welches wiederum „die Jagenden“ bedeutet, obwohl auch eine Interpretation möglich ist, welche auf die Bedeutung „die Verärgerten“ schließen lässt. Der alternative Begriff „Eumeniden“ kommt aus dem Griechischen, wo dieses Wort „die Wohlgesonnenen“ heißt. Dieser Begriff geht auf die Begebenheit zurück, wo sie, nach der Vermittlung der Götter, von Orestes abließen. Ein weiterer alternativer, griechischer, Name, war „''Semnai Theai''“, was „die hochverehrten Gottheiten“ bedeutet.
 +
 
 +
===Verehrung===
 +
Die Furien hatten [[Tempel|Kultstätten]] in [[Colonus]] in [[Achaea|Attika]], in [[Megalopolis]], [[Ceryneia]] und [[Thelpusa]] in [[Arkadien]], einem Zentrum der Furienverehrung, und am Berg Asopus. Ihre größte Kultstätte jedoch war [[Athen]], wo sie einen Tempel sowie eine heilige Grotte hatten. Zudem wurden ihnen zu Ehren in Athen jährlich die [[Eumenideia]], ein Fest, veranstaltet. Außerhalb Griechenlands gab es ebenfalls Furienkulte. Cicero erwähnt zum Beispiel den Hain der [[Furrina]] in Rom, wo die Furien, wohl wegen der Namensähnlichkeit, ebenfalls verehrt wurden.
 +
 
 +
Den Furien wurden bevorzugt schwarze Schafe und Nephalia (Honigwasser) geopfert. Das ihnen heilige Tier ist die weiße Taube, und ihre heilige Pflanze ist die Narzisse.
 +
 
 +
==Persönliche Furien==
 +
Aus der antiken Mythologie kann, wie Hansen hervorhebt, durchaus eine Unterscheidung gemacht werden zwischen den traditionellen Furien, welche bestimmte Namen und mythologische Abstammungen haben, und den Furien, die jeder einzelne Mensch als Individuum besitzt. Diese persönlichen Furien sind zuständig für die Verfolgung aller, die ihren Besitzer ein Leid antun. Beispiele für solche persönlichen Furien können in der griechisch-römischen Mythologie gefunden werden. Nachdem [[Griechische Mythologie|Oedipus]]‘ Mutter erfuhr, dass sie sich mit ihrem eigenen Sohn verheiratet hatte, erhängte sie sich selber vor Trauer. Sie hinterließ in ihrem Tod ihrem Sohn all jene Schmerzen, die ihre Furien ihm zufügen können.
 +
 
 +
Sogar Götter haben persönliche Furien. Nachdem Saturnus seinen Vater Uranus kastriert und seine eigenen Kinder verschluckt hatte, wandte sich [[Rhea]], seine Frau, gegen ihn, um die Furien des Uranus und Saturnus‘ eigenen Kinder zu besänftigen.
 +
 
 +
 
 +
 
 +
'''Quellen:'''<br>
 +
www.theoi.com<br>
 +
Aeschylus: ''Die Eumeniden''<br>
 +
Pausanias: ''Beschreibung von Griechenland''<br>
 +
Ovid: ''Metamorphosen''<br>
 +
Seneca: ''Hercules Furens''<br>
 +
Cicero: ''De Natura Deorum''
 +
 
 +
 
 +
'''Literatur:'''<br>
 +
William Hansen: A Handbook of Classical Mythology (2008)<br>
 +
William Smith: Dictionary of Greek and Roman Biography and Mythology (1849)<br>
 +
Encyclopaedia Britannica<br>

Version vom 19. Oktober 2009, 11:18 Uhr

Die Furien (lat. Furiae, griech. Erinyen) sind eine Gruppe von drei Gottheiten namens Alecto, Tisiphone und Megaera, die zuständig sind für die Rächung einer Person, der ein Unrecht angetan wurde. Insbesondere Mord, respektloser Umgang besonders der älteren Generation gegenüber, Verstoß gegen die Regeln der Gastfreundschaft, Verbrechen gegen die Götter und Eidbruch wurden von den Furien in der Glaubenswelt der Römer streng verfolgt. Die strengste Bestrafung erhielten Elternmörder, und Personen, die das Blut ihrer eigenen Verwandtschaft vergossen hatten. Ursprünglich waren die dämonischen Furien möglicherweise personifizierte Flüche, obwohl sie auch mit den Geistern der Ermordeten in Verbindung gebracht wurden. Oft beschworen jene, denen man ein Unrecht angetan hat, die Rache der Furien auf den Übeltäter herab. Besonders effektiv war eine solche Beschwörung, wenn Eltern ihre Kinder verfluchten. Wer die Furien, im Glauben, dies bringe Unglück, nicht beim Namen nennen wollte, benannte sie mit der euphemistischen Bezeichnung „Eumeniden“.

Allgemein wurden sie als Verbündete der Iustitia und auch der Harpyien gesehen. Zudem wurden sie von den Römern für schlechte Omen, wie eine Sonnenfinsternis oder das Schreien einer Eule, verantwortlich gemacht.

Die Furien

Die hauptsächliche Aufgabe der Furien in der antiken Mythologie war das Aufspüren und Bestrafen von Übeltätern. Sobald die Furien ihr Opfer gefunden hatten, begannen sie es zu martern und zu peinigen. Oft werden die Opfer der Furien mit schrecklichen Krankheiten geschlagen. Eine andere Form der Bestrafung durch die Furien sind Wahnsinn und geistige Umnachtung. Wie Aeschylus in seinem Stück „die Eumeniden“ betont, sind die Rachegöttinnen aber nicht willkürlich in ihren Bestrafungen, sondern sorgen nur für Gerechtigkeit nach einer Art und Weise, die dem Credo „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ entspricht. Gleichzeitig deutet Aeschylus aber heraus, dass kein Gebet, kein Opfer und keine Tränen die Furien rühren oder Schutz vor ihnen bieten können. Nur durch schwere Buße und Sühne können sich Furien dazu bewegen lassen, von ihren Opfern abzulassen. Ein Beispiel einer Racheaktion, welche typisch für die Furien ist, war die Bestrafung von Orestes, des Sohnes von Agamemnon, nachdem dieser seine Mutter umgebracht hatte. Bezeichnenderweise aber beendeten sie sein Martyrium, nachdem er schwer genug gesühnt hatte.

Auch ein Land, welches einen von Furien Verfolgten aufnahm, konnte von den Furien bestraft werden, zum Beispiel durch Krieg, Missernten, Hunger und Krankheiten.

Entstehungsgeschichte

Hesiod zufolge kann man die Blutrünstigkeit der Furien zurückführen auf das Entstehen der Furien. Die Furien entstanden, als Saturnus seinem Vater Uranus das Glied abschnitt. Das Blut, welches von Uranus‘ Wunde daraufhin Richtung Erde tropfte, schwängerte der Legende nach Gaia, die Erdmutter. Die Töchter, welche Gaia darufhin auf die Welt brachte, waren die Furien.

Diese Entstehungsgeschichte steht jedoch im Gegensatz zu den Stücken des Aeschylus, wo sie als Töchter des Nox, des Gottes der Nacht und der Dunkelheit, beschrieben wurden, eine Vorstellung, die sich mit der des Sophokles, welcher sie als Töchter der Gaia und der Dunkelheit beschreibt, deckt.

Die Anzahl der Furien war ursprünglich nicht klar und variierte, Euripides etablierte jedoch die Zahl drei.

Wohnsitz

Im Gegensatz zu den oberirdischen Göttern befindet sich ihr Sitz im Tartarus, wo sie Pluto und Proserpina dienen. Dadurch, und auch deshalb, weil sie älter als die oberirdischen Götter sind, sind sie Iuppiter nicht untertan, auch wenn sie ihn als Authorität respektieren. Sie verfügen über Dienerinnen, die Töchter des Pandareos, welche die Harpyien für sie aus der Welt der Menschen in den Tartarus entführt hatten.

Da sie somit Göttinnen der Unterwelt waren, wurden sie gelegentlich auch mit Geistern der Fruchtbarkeit des Bodens identifiziert.

Aussehen

Die Furien wurden oft als hässliche, abstoßende Gottheiten beschrieben. Sie hatten, ähnlich wie die Gorgonen, Schlangen anstatt Haare, und Blut rann ihnen aus den Augen. Sie wurden auch mit Fledermausflügel und Hundeköpfen dargestellt. Ein weiteres Merkmal waren Schlangen, die sich um ihre Arme windeten. Ovid und Seneca, sowie die meisten anderen lateinischen Dichter und Schriftsteller, stellten das Aussehen der Furien sehr negativ dar. Zumindest der Umstand, dass die Furien Schlangen am Kopf hatten, war ein oft wiederkehrendes Motiv in der römischen Literatur.

Allerdings ist die Darstellung der Furien als normale oder auch hübsche Frauen ebenfalls nicht ungewöhnlich in der antiken Kunst. Pausanias zum Beispiel bestätigt, dass in Kultstätten die Furien niemals unschön dargestellt wurden.

Weitere Merkmale der Furien waren Peitschen und Fackeln, die sie oft in ihren Händen trugen. Ihre Kleidung in Darstellungen und Beschreibungen variierte zwischen langen schwarzen Trauerroben und kurzen Jägertuniken mit langen Jagdstiefeln ähnlich wie die Tracht der Diana.

Namensetymologie

Der Name Alecto bedeutet „die Unerbittliche“, Tisiphone heißt „Stimme der Rache“, und Megaera bedeutet „die Eifersüchtige“. Das Wort „Furien“ ist womöglich eine Verballhornung des griechischen Wortes „Erinyen“, welches wiederum „die Jagenden“ bedeutet, obwohl auch eine Interpretation möglich ist, welche auf die Bedeutung „die Verärgerten“ schließen lässt. Der alternative Begriff „Eumeniden“ kommt aus dem Griechischen, wo dieses Wort „die Wohlgesonnenen“ heißt. Dieser Begriff geht auf die Begebenheit zurück, wo sie, nach der Vermittlung der Götter, von Orestes abließen. Ein weiterer alternativer, griechischer, Name, war „Semnai Theai“, was „die hochverehrten Gottheiten“ bedeutet.

Verehrung

Die Furien hatten Kultstätten in Colonus in Attika, in Megalopolis, Ceryneia und Thelpusa in Arkadien, einem Zentrum der Furienverehrung, und am Berg Asopus. Ihre größte Kultstätte jedoch war Athen, wo sie einen Tempel sowie eine heilige Grotte hatten. Zudem wurden ihnen zu Ehren in Athen jährlich die Eumenideia, ein Fest, veranstaltet. Außerhalb Griechenlands gab es ebenfalls Furienkulte. Cicero erwähnt zum Beispiel den Hain der Furrina in Rom, wo die Furien, wohl wegen der Namensähnlichkeit, ebenfalls verehrt wurden.

Den Furien wurden bevorzugt schwarze Schafe und Nephalia (Honigwasser) geopfert. Das ihnen heilige Tier ist die weiße Taube, und ihre heilige Pflanze ist die Narzisse.

Persönliche Furien

Aus der antiken Mythologie kann, wie Hansen hervorhebt, durchaus eine Unterscheidung gemacht werden zwischen den traditionellen Furien, welche bestimmte Namen und mythologische Abstammungen haben, und den Furien, die jeder einzelne Mensch als Individuum besitzt. Diese persönlichen Furien sind zuständig für die Verfolgung aller, die ihren Besitzer ein Leid antun. Beispiele für solche persönlichen Furien können in der griechisch-römischen Mythologie gefunden werden. Nachdem Oedipus‘ Mutter erfuhr, dass sie sich mit ihrem eigenen Sohn verheiratet hatte, erhängte sie sich selber vor Trauer. Sie hinterließ in ihrem Tod ihrem Sohn all jene Schmerzen, die ihre Furien ihm zufügen können.

Sogar Götter haben persönliche Furien. Nachdem Saturnus seinen Vater Uranus kastriert und seine eigenen Kinder verschluckt hatte, wandte sich Rhea, seine Frau, gegen ihn, um die Furien des Uranus und Saturnus‘ eigenen Kinder zu besänftigen.


Quellen:
www.theoi.com
Aeschylus: Die Eumeniden
Pausanias: Beschreibung von Griechenland
Ovid: Metamorphosen
Seneca: Hercules Furens
Cicero: De Natura Deorum


Literatur:
William Hansen: A Handbook of Classical Mythology (2008)
William Smith: Dictionary of Greek and Roman Biography and Mythology (1849)
Encyclopaedia Britannica