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Vermutlich um 800 v. Chr. kamen die Räter in den Alpenraum. Aus Ausgrabungen ist bekannt, dass sie Ackerbau und Viehzucht betrieben. Einige römische Geschichtsschreiber bezeichneten sie als besonders kriegerisch, eine Beschreibung, die wohl auch politisch geprägt war. | Vermutlich um 800 v. Chr. kamen die Räter in den Alpenraum. Aus Ausgrabungen ist bekannt, dass sie Ackerbau und Viehzucht betrieben. Einige römische Geschichtsschreiber bezeichneten sie als besonders kriegerisch, eine Beschreibung, die wohl auch politisch geprägt war. | ||
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Aus römischen und griechischen Quellen ist bekannt, dass die Räter in Nachbarschaft zu [[Vindeliker]]n, [[Helvetier]]n und [[Boier]]n lebten. Ihr Gebiet soll sich im Süden bis nach Verona und Como erstreckt haben. | Aus römischen und griechischen Quellen ist bekannt, dass die Räter in Nachbarschaft zu [[Vindeliker]]n, [[Helvetier]]n und [[Boier]]n lebten. Ihr Gebiet soll sich im Süden bis nach Verona und Como erstreckt haben. | ||
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Da sich in der Antike weder Griechen noch Römer besonders für die Räter interessierten, ist wenig über sie bekannt. Einige Erwähnungen beziehen sich jedoch auf kriegerische Aktivitäten, vermutete Herkunft und Verwandtschaftsbeziehungen der Räter und den offenbar guten rätischen Wein. Griechischen Quellen zufolge wurden die Räter nach dem etruskischen Führer Rätus benannt. | Da sich in der Antike weder Griechen noch Römer besonders für die Räter interessierten, ist wenig über sie bekannt. Einige Erwähnungen beziehen sich jedoch auf kriegerische Aktivitäten, vermutete Herkunft und Verwandtschaftsbeziehungen der Räter und den offenbar guten rätischen Wein. Griechischen Quellen zufolge wurden die Räter nach dem etruskischen Führer Rätus benannt. | ||
Eine Blütezeit erlebte die rätische Kultur, als die Macht der benachbarten [[Etrusker]] abnahm. Dies, die geographische Nähe und die Verwendung der etruskischen Schrift, nährten lange Zeit Vermutungen, die Räter seien mit den [[Etrusker]]n verwandt. Diese Vermutung, die sich schon bei Titus Livius, Pompejus Trogus und Plinius fand, wird heute weitgehend als falsch angesehen. Auch dass die Räter Indogermanen gewesen seien, wird heute abgelehnt. | Eine Blütezeit erlebte die rätische Kultur, als die Macht der benachbarten [[Etrusker]] abnahm. Dies, die geographische Nähe und die Verwendung der etruskischen Schrift, nährten lange Zeit Vermutungen, die Räter seien mit den [[Etrusker]]n verwandt. Diese Vermutung, die sich schon bei Titus Livius, Pompejus Trogus und Plinius fand, wird heute weitgehend als falsch angesehen. Auch dass die Räter Indogermanen gewesen seien, wird heute abgelehnt. | ||
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Die rätische Sprache war einst über die alpinen Regionen Italiens, Österreichs, der Schweiz und Deutschlands verbreitet. Sie ist durch eine Anzahl von Inschriften bekannt, die im nordetruskischen Alphabet gehalten sind. Aus den Inschriften sind auch einige etruskische Lehnworte im Rätischen bekannt. Eine direkte Abstammung des Rätischen vom Etruskischen oder eine gemeinsame Abstammung von einer Ursprache ist jedoch zweifelhaft. | Die rätische Sprache war einst über die alpinen Regionen Italiens, Österreichs, der Schweiz und Deutschlands verbreitet. Sie ist durch eine Anzahl von Inschriften bekannt, die im nordetruskischen Alphabet gehalten sind. Aus den Inschriften sind auch einige etruskische Lehnworte im Rätischen bekannt. Eine direkte Abstammung des Rätischen vom Etruskischen oder eine gemeinsame Abstammung von einer Ursprache ist jedoch zweifelhaft. | ||
Aktuelle Version vom 30. September 2006, 17:18 Uhr
Die Räter waren ein antikes Volk des Alpenraumes. Sie sind die Namensgeber der späteren römischen Provinz Raetia.
Inhaltsverzeichnis
Räter oder Rhäter?
Die gelegentliche Schreibung Rhäter und Rhätien, wie sie auch ganz offiziell von der Rhätischen Bahn (RhB) verwendet wird, ist pseudo-antikisierend und findet an den antiken Belegen keinen Rückhalt.
Geschichte
Vermutlich um 800 v. Chr. kamen die Räter in den Alpenraum. Aus Ausgrabungen ist bekannt, dass sie Ackerbau und Viehzucht betrieben. Einige römische Geschichtsschreiber bezeichneten sie als besonders kriegerisch, eine Beschreibung, die wohl auch politisch geprägt war.
107 v. Chr. versuchten die Römer erstmals in rätisches Territorium vorzudringen, was ihnen aber aufgrund des schwierigen Terrains nicht nachhaltig gelang.
Im Jahre 15 v. Chr. wurden die Räter von Tiberius und Drusus unterworfen und verloren ihre Unabhängigkeit an das Römische Imperium. Die Provinz Raetia entstand, die jedoch weit über die vermuteten rätischen Gebiete hinausragte.
Geographie
Aus römischen und griechischen Quellen ist bekannt, dass die Räter in Nachbarschaft zu Vindelikern, Helvetiern und Boiern lebten. Ihr Gebiet soll sich im Süden bis nach Verona und Como erstreckt haben.
Kultur
Da sich in der Antike weder Griechen noch Römer besonders für die Räter interessierten, ist wenig über sie bekannt. Einige Erwähnungen beziehen sich jedoch auf kriegerische Aktivitäten, vermutete Herkunft und Verwandtschaftsbeziehungen der Räter und den offenbar guten rätischen Wein. Griechischen Quellen zufolge wurden die Räter nach dem etruskischen Führer Rätus benannt.
Eine Blütezeit erlebte die rätische Kultur, als die Macht der benachbarten Etrusker abnahm. Dies, die geographische Nähe und die Verwendung der etruskischen Schrift, nährten lange Zeit Vermutungen, die Räter seien mit den Etruskern verwandt. Diese Vermutung, die sich schon bei Titus Livius, Pompejus Trogus und Plinius fand, wird heute weitgehend als falsch angesehen. Auch dass die Räter Indogermanen gewesen seien, wird heute abgelehnt.
Sprache
Die rätische Sprache war einst über die alpinen Regionen Italiens, Österreichs, der Schweiz und Deutschlands verbreitet. Sie ist durch eine Anzahl von Inschriften bekannt, die im nordetruskischen Alphabet gehalten sind. Aus den Inschriften sind auch einige etruskische Lehnworte im Rätischen bekannt. Eine direkte Abstammung des Rätischen vom Etruskischen oder eine gemeinsame Abstammung von einer Ursprache ist jedoch zweifelhaft.
Früher sahen einige Wissenschaftler in der rätischen Sprache ein Bindeglied zwischen dem Keltischen und dem Illyrischen. Möglicherweise spielt hier die kaum erforschte venetische Sprache eine Mittlerrolle.
Die heutige Rätoromanische Sprache geht nicht auf die rätische Sprache zurück, sondern auf das Vulgärlatein der romanisierten Bevölkerung dieses Gebiets.
Quelle: Lexikon