Dea Dia

Aus Theoria Romana
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Dea Dia ist eine römische Göttin, die von den Arvalbrüdern verehrt wurde, und literarisch sonst nicht bezeugt ist. Es handelt sich um keinen Eigennamen und Erklärungsversuche in Richtung Ceres oder Tellus haben sich als falsch erwiesen.

Die Arvalbrüder verehrten sie in ihrem lucus (heiligen Hain) beim 5. Meilenstein der Via Campana am rechten Tiberufer. Das Gelände umfasse neben einem Tempel noch ein Caesareum, einen Circus und mehrere Altäre. Da die Bruderschaft kein eigenes Kultlokal hatte, tagten sie regelmässig im Tempel der Concordia.

Das dreitägige Fest der Dea Dia fand im Mai statt (selten auch Anfang Juni; damit ein bewegliches Fest) und hatte zwischen erstem und zweitem Tag einen rituellen Zwischenraum von einem Tag. Der erste Tag galt der Vorbereitung, der zweite war der eigentliche Kulttag. Der Vorstand der Arvalbrüder gab - ohne Beisein der anderen Mitglieder - zwei Ferkel als Sühneopfer für die durch das Fest notwendigen Arbeiten im Hain und eine weisse Kuh. Anschliessend kam das eigentliche, von allen begleitete Hauptopfer eines fetten Schafes.

Weitere Zeremonien mit Weihrauch- und Weinopfern folgten. So auch das Berühren der am ersten Festtag geweihten ausgedörrten und frischen Ähren. Ebenfalls am ersten Festtag geweihte Brote, die lorbeerbekränzt waren, wurden verteilt. Eine interessante Zeremonie vollzog sich mit Töpfen, die anschliessend aus dem Tempeleingang den Weg hinabgeworfen wurden.

Anschliessend tanzten die Mitglieder im Tempel zu einem uralten Lied, dessen Text sie aus Büchern lasen. Bereits in republikanischer Zeit war der Inhalt derart unverständlich, dass man nur Mutmassungen über Sinn und Inhalt anstellen konnte. Die Arvalakten aus dem Jahre 218 v.Chr. nennen die die ersten Worte des Liedes mit Enos lases iuvate.

Es folgte eine Mahlzeit, sowie Wagen- und Pferderennen im haineigenen Circus. Nach der Rückkehr in die Hauptstadt bewirtete der magister (Vorstand) seine Kultgenossen im eigenen Haus. Am dritten und letzten Tag fand noch ein Opfermahl beim magister statt. Das Ende des Festes wurde mit der acclamatio (hier: ausgerufene Wunschformeln) für den Kaiser begangen.


(Quelle: imperiumromanum.com)