Haus der Vestalinnen
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Als einzige der Staatspriester wohnten die Vestalinnen direkt beim Tempel. Ihr Wohn- und Dienstsitz war der heilige Bezirk der Vesta im Osten des Forum Romanum, südlich vom Tempel des Antoninus und der Faustina und dem Tempel des Divus Romulus gelegen. Sein Mittelpunkt war die Aedes Vestae. Hier hüteten die Priesterinnen das ewige Feuer; hier wurden wichtige Kultmittel verwahrt; hier, im Innersten des Tempels, wachten die Sacra über das Bestehen der Stadt. Der Bezirk umfasste auch das Haus der Vestalinnen. Direkt gegenüber dem Haupteingang des Tempelbezirks befindet sich eine Ädikula hadrianischer Zeit, die verschiedentlich als Sacellum der Lares Compitales angesprochen wurde.
Das ursprünglich recht kleine Gebäude wurde nach dem großen Brand von 64 n. Chr. (eben jener Feuersbrunst, welche man gemeinhin dem Kaiser Nero zuschreibt) großzügiger wiederaufgebaut und die Domus des Pontifex Maximus wurde in das Haus der Vestalinnen integriert. Die heute sichtbaren Reste gehen auf den letzten Umbau aus dem Jahr 191 n. Chr. zurück, der von Julia Donna veranlasst wurde, der Frau des Kaisers Septimius Severus. Das Gebäude war um einen Mittelhof mit umlaufendem Laubengang angelegt. Im Erdgeschoss befanden sich an West- und Ostseite jeweils ein Tablinum und ein Triclinium. Auf der Südseite lagen die Thermen des Hauses. Im Obergeschoss befanden sich die Wohn- und Schlafräume der Vestalinnen und ihrer Dienerschaft.
Zutrittsregelung
Es gab innerhalb des Gebäudes deutlich voneinander zu unterscheidende Zonen, zu denen auch der Zutritt unterschiedlich geregelt war. Bekannt sind drei Zonen: Erstens den Penus im Tempel der Vesta, der mit der strengsten Zutrittsbeschränkung belegt war. Zweitens die restliche Aedes. Auch sie blieb normalerweise einem sehr kleinen Kreis vorbehalten. Drittens das übrige Atrium Vestae, also der Vorhof des Tempels und das Haus der Vestalinnen, zu denen der Zutritt weniger restriktiv geregelt war.
Erste Zone: Im Penus, dem durch Matten abgetrennten Bereich im Innern des Tempels, hatten nur die sechs Vestalinnen und die Pontifices Zutritt.
Zweite Zone: Das äußere Aedes Vestae war nur den Priestern und Priesterinnen zugänglich. (Ausnahme: An den Vestalia stand die Aedes sämtlichen Matronen offen.)
Dritte Zone: Der Tempelbezirk im weiteren Sinn - darunter sind der Vorhof der Aedes zusammen mit dem Haus der Vestalinnen und weiteren Kultstätten zu verstehen - waren einer größeren Öffentlichkeit (auch Männern) zugänglich. Nachts aber war keinem Mann erlaubt, sich dort aufzuhalten.
Quellen:
Sofia Pescarin: Rom – Antike Bauwerke der Ewigen Stadt, 2004
Nina Mekacher: Die vestalischen Jungfrauen in der römischen Kaiserzeit, 2006