Kleopatra V. Selene

Kleopatra V. Selene († 69 v. Chr.), nicht zu verwechseln mit Kleopatra Selene, der gemeinsamen Tochter von Marcus Antonius und Kleopatra VII. Philopator, war die Ehefrau des ägyptischen Königs Ptolemaios IX., sowie der seleukidischen Herrscher Antiochos VIII., Antiochos IX. und Antiochos X.

Kleopatra V. Selene wurde als die Tochter des Ptolemaiers Ptolemaios VIII. Euergetes II. und seiner zweiten Ehefrau Kleopatra III. geboren und erhielt zunächst lediglich den Namen Selene. Erst nach der Hochzeit mit ihrem Bruder Ptolemaios IX. nahm sie den Namen Kleopatra an. Die Eheschließung fand im Jahr 116 v. Chr. statt, nachdem Ptolemaios zuvor seinen Vater als König beerbt und sich auf drängen der Mutter von seiner ersten Ehefrau Kleopatra IV. hatte scheiden lassen.

Es ist unklar, ob das Paar gemeinsame Kinder hatte und wie viele. Für Ptolemaios IX. sind drei Kinder nachgewiesen, nämlich Berenike III., Ptolemaios XII. Neos Dionysos und Kleopatra VI. Tryphaina. Es gilt jedoch als sehr unsicher, ob Kleopatra IV. oder Kleopatra V. die Mutter von Berenike III. war und ob Ptolemaios XII. und Kleopatra VI. überhaupt eine legitime Abstammung vorweisen konnten.

Zwar wurde Kleopatra V. Selene fortan als Königin verehrt, die eigentliche Macht lag jedoch weiter bei Kleopatra III. Diese bevorzugte eigentlich ihren jüngeren Sohn Ptolemaios X. Alexander I. und Ptolemaios IX. war nur mit der Unterstützung seiner Großmutter Kleopatra II. auf den Thron gelangt. Nach deren Tod unternahm Kleopatra III. mehrfach den Versuch, den ungeliebten Sohn durch den geliebten zu ersetzen. Im Jahr 107 v. Chr. hatte sie schließlich Erfolg. Kleopatra ließ verbreiten, Ptolemaios IX. hätte ihre Ermordung geplant, was vermutlich aber nur ein gezielt platziertes Gerücht war. Es verfehlte nicht seine Wirkung, denn Ptolemaios IX. musste den Titel aufgeben und vor den aufgebrachten Massen fliehen. Damit war der Weg für Ptolemaios X. frei und er ließ sich zum neuen König krönen – ein König, der in dieser Zeit kaum viel mehr als eine Marionette seiner machtbewussten Mutter gewesen sein dürfte.

Kleopatra V. Selene blieb in Ägypten und wurde 103 v. Chr. neu verheiratet, nämlich mit dem Seleukiden Antiochos VIII. Epiphanes. Der war zuvor mit ihrer Schwester Tryphaina verheiratet gewesen, die von seinem Thronrivalen Antiochos IX. Eusebes im Jahr 111 v. Chr. hingerichtet worden war. Der hatte im Jahr zuvor ebenfalls seine Frau verloren und das war niemand anderes als Kleopatra IV. gewesen, die bereits weiter oben erwähnte Vorgängerin von Kleopatra V. Selene als Ehefrau ihres Bruders Ptolemaios IX.

96 v. Chr., nach dem Tod von Antiochos VIII., ehelichte Kleopatra V. eben diesen Ptolemaios IX. Doch auch ihr dritter Ehemann verstarb bald darauf, so dass sie schon 95 v. Chr. ein viertes mal heiratete. Der Bräutigam war Antiochos X. Eusebes Philopator, der Sohn von Ptolemaios IX. und dessen Thronerbe. Mit ihm hatte sie mindestens zwei Söhne, einer davon war der spätere König Antiochos XIII.

Das Todesjahr von Antiochos X. ist nicht zweifelsfrei geklärt. Flavius Josephus nennt das Jahr 90 v. Chr., Appian hingegen das Jahr 83 v. Chr. Nach dem Tod ihres letzten Ehemannes verließ Kleopatra V. Selene das von den Erbfolgekriegen gepeinigte Syrien und lebte fortan vermutlich in Kilikien.

80 v. Chr., nach der Ermordung ihres Neffen Ptolemaios XI. Alexander II. war Kleopatra V. Selene vermutlich das einzige überlebende und legitime Mitglied der ptolemäischen Dynastie. Für ihre Söhne aus vierter Ehe erhob sie Anspruch auf die Thronfolge, aber die Bevölkerung Alexandrias unterstützte die beiden im Ausland lebenden, mutmaßlich illegitimen Söhne von Ptolemaios IX. Der ältere wurde dann als Ptolemaios XII. inthronisiert. Kleopatras Söhne reisten nach Rom, von wo sie sich Unterstützung erhofften, wurden aber vom Senat beständig ignoriert und mussten nach zwei Jahren ergebnislos heimkehren.

69 v. Chr. belagerte der armenische König Tigranes Kleopatra V. in der Stadt Ptolemais. Nach dem Fall der Stadt ließ er sie nach Seleukeia bringen und (angeblich) grausam hinrichten.

Literatur: Wikipedia

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