Ptolemaios XII. Neos Dionysos

Aus Theoria Romana
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Ptolemaios XII. Neos Dionysos (* 117, † 51 v. Chr.) war von 80 bis 58 v. Chr. und von 55 v. Chr. bis zu seinem Tod König von Ägypten.

Ptolemaios XII. entstammte der Dynastie der Ptolemaier und war ein Sohn von Ptolemaios IX. Philometor Sotêr II. Die Identität seiner Mutter ist nicht überliefert. Im Jahr 80 v. Chr. bestieg Ptolemaios XII. den Thron. Sein Vorgänger Ptolemaios XI. Alexander II. war nach nur wenigen Wochen Regierungszeit von einer aufgebrachten Menge getötet worden. Er hatte seine bei den Einwohnern Alexandrias beliebte Ehefrau und Mitregentin Berenike III. nur 19 Tagen nach der Hochzeit ermorden lassen. Ptolemaios’ XII. vollständiger Name als König lautete: "Ptolemaios XII. Neos Dionysos Theos Philopator Theos Philadelphos". Häufig begegnet man ihm aber auch unter seinem Spitznamen "Auletes", was "der Flötenspieler" bedeutet. Ein solcher war er angeblich vor seiner Ernennung zum König auch gewesen, glaubt man zumindest dem griechischen Historiker Strabon.

In den ersten Jahren regierte Ptolemaios XII. gemeinsam mit seiner Ehefrau und Mitregentin Kleopatra VI. Tryphaina. Er hatte fünf Kinder, nämlich Berenike IV., Kleopatra VII. Philopator, Arsinoë IV., Ptolemaios XIII. und Ptolemaios XIV.. Das Kleopatra VI. die Mutter Berenikes war gilt als gesichert, wird für die anderen vier Kinder jedoch bezweifelt. Ob diese eine gemeinsame Mutter oder mehrere unterschiedliche Mütter hatten ist nicht überliefert, ebenso wenig deren Name(n).

Ptolemaios’ XII. Autorität war nicht sehr groß und schon sein Vorgänger war nur mithilfe römischer Protektion an die Macht gekommen. Rom war darin bestrebt, einen pro-römischen Herrscher auf dem ägyptischen Thron zu wissen und auch in der Lage, dieses Interesse im instabilen Ptolemäerreich durchzusetzen. Ptolemaios XII. versuchte seine Position mit einer sehr romfreundlichen Politik zu sichern. Zu diesem Zweck zahlte er sowohl an Iulius Caesar als auch an Pompeius hohe Bestechungsgelder. Der Lohn war eine formelle Allianz – ein foedus – zwischen Rom und Ägypten. Ptolemaios selbst wurde zu einem amici et socii populi Romani ("Freund und Verbündeter des römischen Volkes") ernannt.

Das hinderte die Römer jedoch nicht daran, im Jahr 58 v. Chr. das ägyptische Zypern zu erobern und dem Römischen Imperium als Provinz Cyprus einzuverleiben. Ptolemaios’ Regentschaft war dermaßen vom Wohlwollen Roms abhängig, dass er dieses Vorgehen ohne Protest hinnahm. Damit machte er sich jedoch viele innenpolitische Feinde, darunter wohlmöglich auch seine eigene Tochter Berenike IV. Ptolemaios musste außer Landes fliehen und ging nach Rom. In Alexandria folgte ihm Berenike auf den Thron. Im Jahr 55 v. Chr. gelang Ptolemaios dann jedoch mit römischer Hilfe die Rückkehr aus dem Exil und seine Wiedereinsetzung. Berenike wurde abgesetzt und hingerichtet.

In den folgenden Jahren regierte Ptolemaios XII. alleine, bis er 51 v. Chr. krank wurde und kurz vor seinem Tod seine zweite Tochter Kleopatra VII. Philopator zur Mitregentin erhob. In seinem Testament bestimmte er Kleopatra und ihren jüngeren Bruder Ptolemaios XIII. zu seinen gemeinsamen Nachfolgern. Als Testamentsvollstrecker setzt er das "Volk von Rom" ein. Damit legte er die Grundlage für das direkte Eingreifen der Römer in die später folgenden Auseinandersetzungen des königlichen Geschwister- und Ehepaares.


Literatur: Wikipedia

Nicht die gesuchte Person? Für weitere Personen mit demselben Namen siehe: Ptolemaios.