Geburtstag

Aus Theoria Romana
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Bereits in römischer Zeit wurde der Geburtstag gefeiert. Der Fokus lag hier allerdings - wie auch im hellenischen Raum - auf der Feier des eigenen Genius oder einer Gottheit, die am selben Tag ihren Geburtstag feierte. Üblicherweise begann der Tag mit einem unblutigen Opfer zu Ehren des Genius (bei Frauen zu Ehren der persönlichen Iuno, wozu man sich in weiß kleidete und die Genius-Statue vor dem Altar bekränzte und mit Lichtern schmückte. Das Opfergebet bezog sich dabei meist auf die Bitte um eine möglichst häufige Wiederholung des Festtages. Später am Tag erschienen dann Freunde, Verwandte und Klienten mit Geschenken (so sind etwa literarische Werke belegt). Am Abend fand schließlich häufig eine Geburtstagsfeier (Marcus Antonius feierte etwa in seinem Garten) mit Festessen und einem Geburtstagskuchen statt.

Die Stifter von Vereinen o.ä. wurden häufig ebenfalls schon zu Lebzeiten von ihren Stiftungen gefeiert.

Kaisergeburtstage

Die Geburtstage der Kaiser waren reichsweite Feierlichkeit, die durch Senatsbeschluss verkündet wurde. Ebenso wurden jedoch auch den Geburtstagen der verstorbenen Kaiser gedacht: Unter Severus Alexander reichten diese offiziellen Feiertage, die vor allem in der Armee begangen wurden, bis zu Nerva zurück.

Anlässlich dieser Feier fanden öffentliche Opfer (in Rom durch die Arvalbrüder an der Ara Pacis), Bankette, Spenden, Paraden und Spiele im gesamten Reich statt. Um den Bürgern die Teilnahme zu ermöglichen, fanden keine Gerichtsverhandlungen statt.

Die Bedeutung dieses Festes steigerte sich im Laufe der Kaiserzeit sogar noch weiter, sodass seit Mitte des 4. Jahrhunderts das Amtsjahr mit dem kaiserlichen Geburtstag begann.


Literatur:
Englhofer, Claudia: Art. Geburtstag, in: DNP.
Weeber, Karl-Wilhelm, Alltag im Alten Rom. Das Leben in der Stadt. 3. verb. A., Düsseldorf 2006.
Latte, Kurt, Römische Religionsgeschichte, ND 1992.