Agrigentum
Die griechische Stadt Akragas (lat. Agrigentum) stand nach Syrakus an Bedeutung und Größe an zweiter Stelle der Griechenstädte Siziliens, jedoch an erster Stelle bezüglich der Schönheit seiner Lage und Tempel.
Es wurde 582/581 v. Chr. von dorischen Siedlern aus Gela und Rhodos gegründet. Der syrakusische Dichter Pindar nannte sie im 5. Jh. die "schönste Stadt der Sterblichen". Akragas liegt malerisch auf mehreren am Meer gelegenen Bergrücken; auf dem nördlichsten, an Stelle der heutigen Stadt Agrigento, lag die Akropolis (auf den Mauern des Zeustempels steht heute der Dom), auf den südlichen, zum Meer abfallenden Hügeln die antike Stadt - heute eines der schönsten Ruinenfelder der Welt ("Tal der Tempel").
Unter dem Tyrannen Theron (488-473) hatte Akragas seine größte Blütezeit. Die Stadt war durch den Handel mit Karthago und Produktion und Export von Getreide, Wein, Öl, Schwefel und Pferden reich geworden und zählte vermutlich ca. 200.000 Einwohner, welche in verschwenderischem Luxus lebten und die zum Teil bis heute erhaltenen prachtvollen Tempel errichteten. Im großen syrakusisch-phönizischen Krieg wurde Akragas 409/408 von den Phöniziern erobert und mitsamt seiner herrlichen Tempel niedergebrannt. 340 v. Chr. konnte Akragas die Phönizier besiegen und zu alter Blüte gelangen. Im Zweiten Punischen Krieg wurde es römisch und erlangte - nun unter dem Namen Agrigentum - erneut große Bedeutung, welche erst in der spätantiken und byzantinischen Zeit sank.