Kleopatra

Aus Theoria Romana
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Kleopatra VII. von Ägypten, die Große Philopator (* wohl 69 v. Chr.; † 30 v. Chr.) war eine altägyptische Pharaonin. Der Name leitet sich von zwei griechischen Worten ab und bedeutet Ruhm ihres Vaters.


Leben

In ihrer Jugend genoss Kleopatra eine profunde Ausbildung. Es ist überliefert, dass sie Ägyptisch, Hebräisch, Arabisch, Syrisch sowie die Sprachen der Äthiopier der Parther und der Meder sprach. Ihre Muttersprache allerdings war, wie die der gesamten ptolemäischen Führungsschicht, Griechisch. Man sagt von Kleopatra, dass sie die erste ihrer Familie gewesen sei, die während der 300jährigen Herrschaft der Familie über Ägypten auch Ägyptisch sprechen konnte. Das war nicht selbstverständlich, da die Dynastie der Ptolomäer griechischer Herkunft war.

Sie war die letzte des ptolemäischen Herrschergeschlechtes, die Ägypten regiert hat. Nach dem Tod ihres Vaters, Ptolemaios XII. von Ägypten, hat sie den Thron 51 v. Chr. allein bestiegen. Sie war aber keine Alleinherrscherin, sondern teilte sich die Herrschaft mit zweien ihrer Brüder, zuerst mit Ptolemaios XIII., der sie aus Alexandria vertrieb, danach mit dem jüngeren Ptolemaios XIV. von Ägypten (47 - 45 v. Chr.). Sie soll sich aus Angst vor der Armee des älteren der Brüder in einen Teppich eingerollt haben und so unentdeckt zu Gaius Iulius Caesar gelangt sein. Dieser war von ihrer List so beeindruckt und amüsiert, dass er für sie Partei ergriff.

Als Julius Cäsar Ägypten im Jahr 47 v. Chr. eroberte, konnte sich Kleopatra ihre Machtstellung bewahren, indem sie Caesars Frau wurde und ihrem Sohn den Namen Caesarion (griechisch: Sohn des Caesar) gab. Caesar weigerte sich jedoch, Caesarion (47 - 30 v. Chr.) zu seinem Erben zu machen und setzte seinen Großneffen Octavian als Erben ein. Kleopatra und Caesarion begaben sich zwischen 46 und 44 v. Chr. nach Rom und waren dort anwesend, als Julius Caesar ermordet wurde.

Nachdem Kleopatra schon 41 v. Chr. eine politische Allianz mit Marcus Antonius geschlossen hatte, heiratete sie ihn schließlich 37 oder 36 v. Chr.. Marcus Antonius regierte zu dieser Zeit die östlichen Mittelmeerregionen, die den Römern gehörten. Die beiden hatten drei Kinder: Alexander Helios (40 - 30 v. Chr.), Kleopatra Selene (40 v. Chr. - 6 n. Chr.), und Ptolemäus Philadelphus (36 v. Chr. - 12 v. Chr.). Bei der Schenkung von Alexandria Ende 34 oder Anfang 35 v. Chr. wurden Kleopatra VII. und Caesarion als gemeinsame Herrscher von Ägypten und Zypern gekrönt; Alexander Helios wurde als Herrscher von Armenien, Medien und Parthien gekrönt; Kleopatra Selene als Herrscherin von Cyrenaica und Libyen, und Ptolemäus Philadelphus als Herrscher von Phönizien, Syrien und Kilikien.

Die Entscheidung fiel in der Schlacht von Actium (31 v. Chr.). In diesem Seegefecht zwischen der ägyptisch-römischen und der römischen Flotte unter Marcus Vipsanius Agrippa zeichnete sich bald die Niederlage Kleopatras und Marc Antons ab. Noch während der Schlacht verließ Kleopatra den Kampfplatz; ihre ägyptisch-römische Flotte wurde besiegt. Damit endete Kleopatras Traum eines hellenistischen Königreiches unter römischer Protektion. Ägypten wurde annektiert und diente fortan als Kornkammer des römischen Reiches.

Kleopatra beendete ihr Leben durch Selbsttötung, angeblich durch den Biss einer Kobra, als Octavian (der zukünftige Kaiser Augustus) Alexandria im August 30 v. Chr. eroberte. Auch Marcus Antonius brachte sich zu diesem Zeitpunkt um, und Caesarion und Alexander Helios wurden von den Römern getötet. Kleopatra Selene und Ptolemäus Philadelphus wurden nach Rom gebracht und von Antonius' Frau Octavia (die Schwester von Octavian) aufgezogen.