Dienstreise durch Italia

  • Es war ein schönes Gefühl, endlich mal wieder einen Wagen zu lenken, vor allem, wenn die Biga von zwei so prächtigen Rössern gezogen wurde. Meine Arbeitgeberin, die Patrizierin Aurelia Deandra, stand neben mir. Ungewohnt für mich, eine Frau auf dem Wagen stehen zu haben. Naja, und nach anfänglichen Schwierigkeiten, haben wir uns irgendwie aneinander gewöhnt. Als wir ihr Gestüt verließen, ließ ich die Zügel, die ich fest in meinen Händen verschlungen hatte, leicht auf den Rücken der Pferde klatschen, und sie liefen in einem ruhigen Schritt los. Elegant war ihre Bewegung und würdevoll verließen wir das Anwesen durch den Haupteingang. Die Rösser steckten voller Kraft und testeten mich an, sie wollten laufen, doch ich hielt sie bewusst im Zaum. Als wir so ein Stück vorangekommen waren, und eine sehr lange gerade Strecke vor uns lag, da juckte es mir verdammt in den Fingern. Der Weg bestand aus festgetretenem Sand. Ideal für einen Spurt. Ich brachte den wagen zum Stehen und schaute mir die Strecke an. Dann wanderte mein Blick zur Patrizierin, ich schaute sie mit zusammengekniffenen Augen an und leckte mir über die Lippen, dann wanderten meine Augen erneut die Strecke entlang....die Rösser spürten, was gleich passieren würde, wahrscheinlich sind sie schön öfter hier entlang galloppiert, denn sie schnauften und pollterten mit den Hufen. Ich schaute der Patrizierin in die Augen.


    "Und, wollen wir...?"

  • Wie hätte man auch Aulus’ Blick anders deuten können? Aus meinem Lächeln wurde ein Strahlen. Übermütig nickte ich meinem Angestellten zu. Sicherheitshalber fasste ich den Rand des Wagens mit beiden Händen. So viel Unternehmungsgeist hätte ich bei dem doch recht betagten Mann nicht erwartet.


    Die beiden Hengste verstanden den Halt nicht. Feurig stießen sie Atemluft durch die Nüstern. Einer warf mehrfach seinen Kopf, der andere ruckte mehrfach ergebnislos an. Nervös scharrte er mit den Hufen.


    „Wir wollen!“, rief ich begeistert. „Zeigt was ihr drauf habt.“ Ich meinte damit meine Pferde und nicht den Lenker. Hoffentlich würde bei der Gelegenheit nicht wieder ein Kind unter die Räder kommen. Ach, ich schob den Gedanken fort. Ich wollte den Fahrtwind spüren.

  • Sie klammerte sich fest am Wagen fest...gut so, ha,......
    Mit neiden Beinen stämmte ich mich entgegen der Fahrtrichtung. Ich spuckte noch einmal in die Hände, damit die Zügel nicht im Ernstfall scheuern würden und ließ sie mit voller Wucht auf den Rücken der Tiere knallen. "Hey," rief ich laut, aber das war nut für das Publikum. Ein guter Fahrer braucht weder Peitsche noch laute Kommandos, das geht alles über die Zügel und den Druck, den ich damit ausübe.


    Die Hengste zuckten zusammen und spannten ihre muskulösen Körper an. Sie preschten vor und wirbelten den Staub hinter uns auf. Schneller, los, schneller, meine Kleinen. Ha,haaaaa.....so ist es recht....fliegt.......


    mein ganzes Gewicht musste ich gegen deren Kraft aufbringen, zum Glück habe ich Gewicht, die Kleine hätte keine Chance. Mein Bart wehte mal links, mal rechts an mir vorbei und ich lachte die Patrizierin an.


    "Naaaa? Ohne Zwischenstop nach Mantua?" Ich grinste.

  • Hui, der Wagen ruckte an und ich hatte Mühe, aufrecht stehen zu bleiben. Dieser Start war weniger geeignet für einen Repräsentationsauftritt, aber geeignet, um Spaß zu haben. Ich lachte vergnügt. Bisher war ich nur mit Cadior oder einem anderen umsichtigen Lenker gefahren. Einmal auch mit Sophus, doch klar, mein Pater würde auch nie losgelöst von allen Konventionen davon rauschen.


    Beruhigt stellte ich fest, dass Aulus ohne Peitsche auskam. Es zeichnete ihn als Kenner der Materie aus, denn nur unwissende oder rohe Menschen brauchten dieses Hilfsmittel. Wir waren schließlich nicht in einem entscheidenden Endkampf um den Sieg.


    „NEIN!“, rief ich gegen den Fahrtwind an. Wieder lachte ich vergnügt. „Ich brauche ein paar Sachen und außerdem könnte ich nie einen ganzen Tag im Stehen zubringen geschweige denn mehrere.“


    Weit war die Stallanlage nicht vom PALATIUM entfernt. Dort stand die Villa meiner Vorfahren. Hoffentlich nahm Aulus in Roms Straßen das tempo zurück. Ich hatte etwas Sorge um meine Pferde. Bei der Geschwindigkeit würde jeder Zusammenstoß für die edlen Tiere tödlich enden.

  • Auch ich musste lachen und hatte meinen Spaß. Nachdem wir die gerade Strecke durchgaloppiert waren, hielt ich das Gespann an. Ich wollte die Patrizierin ja nicht zu doll durchschütteln. Die Pferde schnauften und waren noch immer voller Tatendrang. Mit ihnen könnte man noch lange weitergaloppieren. Ich sah meine Arbeitgeberin an und lächelte. Ihre Haare wirkten ein wenig verweht, und ich musste verschmitzt grinsen...hoffentlich stört es sie nicht. Ups, in ihrem Haar hatte sich ein ganz kleiner Zweig verfangen, der durch die Luft gewirbelt sein musste.


    "Verzeihung, Ihr habt da was."
    Noch bevor sie reagieren konnte, zupfte ich ihn mit spitzen Fingern weg, zeigte ihn stolz vor und warf ihn zur Seite. War eine automatische Reaktion. Hinterher fragte ich mich, ob es richtig war. Egal....


    Den Weg zu Villa kannte ich, wie so fast alle Straßen in und um Rom herum. Den restlichen Weg bestritt ich also langsamer, denn auf den Steinstraßen konnte man eh nicht wirklich schnell fahren.

  • Lange hatte ich keinen solchen Spaß mehr erlebt. Es war, als würde ich alles hinter mir lassen können. Wir waren schneller als die Sorgen, die Ängste, die Verpflichtungen … Befreit atmete ich durch, als Aulus schließlich hielt. Meine Augen glänzten.
    Überrascht zog ich den Kopf ein, als er mir in die Haare griff. Er zeigte mir den Zweig und ich musste lachen. Aulus hatte etwas Väterliches an sich, womit er bei mir in eine Lücke traf. Lange Jahre besaß ich keinen Vater, ich war ohne ihn aufgewachsen. Heimlich betrachtete ich sein Profil, als er in gemäßigtem Tempo in die Straße zur Villa einbog.


    Vor dem Portal angekommen, sprang ich übermütig vom Wagen.


    „Ich lasse schnell packen. Die Pferde müssen vor die Reisekutsche gespannt werden. Ich reise stets mit den eigenen Pferden.“


    Und schon war ich in der Villa verschwunden und wirbelte die Sklaven durch die Gegend …

  • Tolles Anwesen. Ich machte mich mal nützlich und winkte ein paar Burschen her.

    "Seht zu, daß die Reiseutsche hinter die Pferde gespannt wird, aber rapido!!!!"


    Zum Glück fragte keiner, welche denn. Die haben hier bestimmt eine ganze Kollektion. Pah, einfach frech auftreten, das läuft dann schon alles. Ich nahm den Korb und meinen Ledersack und wartete, daß wir endlich losfahren könnten........Dideldumm.........werde bestimmt wieder warten ohne Ende...und jede Wette...die zieht sich um....ich pruste vor lachen, wenn sie das wirklich tut...hi,hi..garantiert...sie tut es.


    Nachdem die Kutsche herbeigerollt und die Pferde angeschirrt wurden, verstaute ich die Klamotten und war gespannt, was Mantua so bringen würde...außer Maßarbeit für mich ;)

  • In anderem Gewandt und neu frisiert trat ich nur eine Stunde später vor die Tür. Ich hatte mich in Rekordzeit fertig machen lassen. Schneller arbeiteten nun mal Sklaven beim Einkleiden und frisieren nicht. Es sollte ja auch alles schick aussehen. Ein Sklave verstaute mein Gepäck auf der Kutsche und half mir beim Einsteigen. Die Stufen waren beträchtlich hoch. Niemand achtete bei der Konstruktion solcher Gefährte auf eine elegante Möglichkeit des Einstiegs für Damen aus feinem Hause.


    „Nach Mantua“, rief ich dem Kutscher zu und an meinen Reisebegleiter gewandt. „Aulus, ich habe soeben tolle Neuigkeiten erfahren.“


    Die Acta in der Hand wartete ich darauf, dass Aulus einsteigen würde. An Unterhaltung sollte es uns während der Reise nicht mangeln.

  • Ich hatte es doch gewusst. es dauerte eine Ewigkeit, ich müsste mich eigentlich rasieren.......frisch gebadet und toupiert, gänzlich zur Dame verkleidet, da rauschte sie an....jaaaaa, zugegeben, war nen Hingucker. Ich trommelte auf die Kutsche und konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. Mist, ich hätte wetten sollen, aber mit wem????
    So, dann geht es also endlich weiter. Husch, husch, steig eine, Süße,......

    "Herrin, Ihr seht umwerfend aus, und wie schnell das bei Euch geht......Venus selbst muss vor Neid erblassen...."


    So, das hören die Mädels immer gerne, naja, so ganz schlecht sah sie echt nicht aus, wenn sie nur nicht so dünn wäre... In der Kutsche mt ihr? Nunja, das klingt bequem. Aber wir graute übles. Sie hatte die Klatschspalte dabei, oje, wahrscheinlich würde sie mir stundenlang erzählen, das DIE UND DIE mit einer schrecklichen Frisur DA UND DA WAR. Ächz,.....na, gut, ich lehne mich bequem zurück, falte die Hände und schlafe mit offenen Augen. Ab und an ein Nicken,d as sollte genügen. Also stieg ich ein und plazierte den Korb zwischen meinen Beinen. Mal sehen, den Brief von Marce gebe ich ihr vielleicht noch.....

  • Ob wohl etwas dran war, weil ich in letzter Zeit so oft mit Venus verglichen wurde? Als ich es hörte, strahlte ich über das ganze Gesicht. Dieser Vergleich und dann noch meine Feiertagsstimmung … Was für ein Tag! Ich bräuchte jemand, den ich umarmen könnte. Bei Aulus konnte ich das ja schlecht. Sophus fiel mir ein. Immer wenn man ihn brauchte, war er nicht da. Aber selbst das konnte meine Stimmung nicht trüben.


    „Sehr nett, Aulus. Ich wusste gleich, dass unter deiner rauen Schale ein liebenswerter Kern steckt. Und, Aulus, ich habe hervorragende Neuigkeiten. Vielleicht gleiche ich deswegen der Venus am heutigen Tag.“


    Glücklich strahlte ich Aulus an. Er hatte nichts zu den guten Nachrichten beigetragen und doch hatte ich den Wunsch, ihm dafür zu danken. Im Grunde ja nur, weil er just in diesem Moment an meiner Seite war, um mit mir diese Neuigkeit zu teilen. Ich atmete tief durch, bevor ich begann. Ein kleiner Jubeljauchzer drang aus meinem Mund.


    „Aulus, bestimmt hat dir dein Bruder über die Aurelia, den Commodus und seinen Verrat erzählt. Weißt du, was ich soeben erfahren habe? Alle, Aulus, a l l e Mitstreiter dieses verräterischen Heuchlers, die gesamte Sippschaft ist über den Styx gefahren! Ist das nicht wundervoll?! Aulus, das erste, was ich in Mantua mache … ich werde den Göttern für diese Fügung danken. Ich bringe ein großes Opfer dar, denn sie haben meine Gebete erhört. Nun ist nur noch dieser Commodus übrig und den, glaub mir, beseitigen die Götter ebenfalls noch.“

  • Die Süße strahlte wie ein glückliches Kind, recht so. Dann will ich sie mal heute verwöhnen und ihr einen angenehmen Tag bereiten. Die Geschichte, die sie erzählen wollte, die schien wirklich spannend zu sein. Bevor ich darauf eiinging, holte ich den Korb hervor un packte einige Leckereien aus, die mir der Bursche auf dem Gestüt holte. Ich hatte alles dabei, um eine lange Reise angenehm zu überstehen.


    Sim-Off:

    Schau ins WiSim, mein Kind


    Ich lächelte sie daraufhin an.
    "Wenn Ihr etwas wünscht, ich werde heute den Servus für Euch spielen. Möchtet Ihr ein paar Früchte oder lukanische Würstchen?"


    Mein Korb war gut bestückt. Inklusive Wein...ich hoffe, ich habe ihren Geschmack getroffen, meinen in jedem Fall. Instinktiv klopfte ich mir auf den Bauch. Aber mach Dir keine Hoffnung, den Servus mache ich hier nur ausnahmsweise. das wird keine Gewohnheit!!!!! :D


    "Ja, mein Bruder hat mir einiges über den Commodus-Schurken erzählt."


    Das hat ihm auch einigen Ärger eingebracht. Nachdem er Klient wurde, da brach er zu einigen wichtigen leuten den Kontakt ab, was ihm einigen Stress einbrachte. Ich sagte ihm, hey, auf geschäftlicher Ebene lass es weiterlaufen, Geld stinkt nicht. Geschäft ist Geschäft. Aber nein, er ist ja rigoros gewesen. Alles sofort aufgehört....mittlerweile hat er mich auch schon soweit, daß ich keine Geschäfte mit ihnen mache.


    "So, meine verehrte Herrin, der alte Aulus hat alles was er braucht, nun bin ich gespannt. Es klingt nach einer schönen Mord und Totschlag-Geschichte....Alle sind vom Fährmann geholt worden?"


    Da müssten dann ja viele Münzen zusammenkommen...Fährmann sollte ich werden ;)


    Gut gelaunt sah ich mir die Patrizierin an, hmmmm, wieso fällt es mir eigentlich so schwer, ihren Namen zu nennen? Also, ich sah mir...."Deandra" an........muss an ihrer Ausstrahlung liegen...werde ich noch weich auf meine alten Tage??

  • Ich wusste das Angebot, den Servus zu spielen, zu schätzen. Es kam von einem Mann, der solche Angebote sicher selten, vielleicht noch nie gemacht hatte.


    „Ja, ich habe großen Appetit.“ Na ja, was bei mir groß war, rang anderen vermutlich ein müdes Lächeln ab. Neugierig lugte ich in den Picknickkorb. Groß wurden dabei meine Augen.


    „Aulus, willst du mich mästen? Ich habe zwar nix gegen Kurven an einer Frau, aber bitte sehr an den richtigen Stellen.“


    In dem Korb war Brot mit Käse in mehrfacher Ausführung drin. Zum Glück nur eine lukanische Wurst. Solche Esswaren machten dick. Viele Oliven und viele Trauben ... hmm, das war gesund. Ich schichtete im Korb weiter um. Prompt kam noch etwas zum Vorschein - Räucherfleisch, auch in mehrfacher Ausführung. Hoffentlich war es mager. Igit, ich mochte keine Fettränder. Die mussten die Sklaven penibel abpulen, bevor ich Fleisch verkostete. Normalerweise bevorzugte ich mageres Geflügelfleisch. Heute jedoch zur Feier des Tages durftes es gern etwas Deftiges sein.


    „Aulus? …“ Ich lächelte schüchtern und gleichzeitig gewinnend. „Ich würde gerne Brot mit Käse und etwas von dem Räucherfleisch zu mir nehmen. Du hast gesagt, du würdest für mich den Servus spielen ...“ Wieder lächelte liebreizend. „Pulst du mir zuvor den ekeligen Fettrand ab? Ich mag so etwas nicht essen.“

  • Ach,je, hätte ich meine Hände frei gehabt, so müsste ich mir auf die Schenkel klatschen.....Dünn wie ein Spatz, die Süße.....aber diesem Lächeln konnte ich nichts abschlagen, nicht einmal eine freche Bemerkung. Also nahm ich ein bescheidenes Tablett und legte eine Scheibe mit Räucherfleisch darauf. Zum Glück hatte ich ein scharfes, kleines Messer aingepackt und schnitzte die eh schön dünne Fettschicht ab. Ich musste grinsen und hatte Mitleid mit den armen Sklaven, die diese Marotten täglich erlebten. Den bescheidenen Fettrand und einen kleinen Fitzel aus der Mitte des Fleisches, entsorgte ich durch einen dezenten Wurf aus der Kutsche. Nun ging es ans Anrichten, was sicher eleganter wäre, hätte ich nicht so große Hände. Das Fleisch portionierte ich in kleine Stückchen und legte ein paar Scheiben Brot darum. Zur Dekoration kamen ein paar Trauben und Oliven. Schelmisch mussste mein Grinsen gewesen sein, als ich es mit einer tiefen Verbeugung reichte.


    "ich hoffe, die Herrin ist mit ihrem Servus zufrieden"! Spöttelte ich.

    Sim-Off:

    Ansonsten sag ich "servus" ;)


    Auch zwei Becher hatte ich dabei und holte einen aus der Tiefe des Korbes.
    "Wünscht Ihr einen Schluck Wein? Er ist stark verdünnt"


    Naja, Wasser mit Farbeinlage wäre treffender.....

  • Ich dankte den Göttern, dass Aulus den Fettrand nicht vor meinen Augen gegessen hatte. Vibullius hatte so etwas getan und mir damit den Appetit auf die gesamte Mahlzeit genommen.


    Lächelnd beobachtete ich seine Anrichtversuche. Zwar war ich derlei von meinen Sklaven gewohnt und hatte diesbezüglich durchaus Ansprüche, aber von einem anderen wurde ich bisher noch nie bedient. Ich fand das rührend, es trieb mir kurzfristig die Tränen in die Augen.


    „Mir würde nichts passieren unter deiner Obhut. Ich wäre vor allem sicher, stimmt’s?“ Ganz leise kamen die Worte. Sicherheit sprach aus ihnen.


    Mit einem Lächeln nahm ich den Teller entgegen. Bestimmt würde es mir heute besonders gut schmecken. Als er mir Wein anbot, winkte ich ab.


    „Ich habe einen besseren Vorschlag, Ich übernehme deinen Teil des Wassers und du meinen Wein. Vermutlich steigt damit unsere Zufriedenheit. Auf was wollen wir trinken?“

  • In ihren Augen sammelte sich Wasser, hmmm, hatte sie eine Influenza? Hoffentlich nicht....Hey, Kindchen, hör auf, oder willst Du mich auch zur Rührung bringen? Ich räusperte mich und wischte über mein Gesicht, eher die Augen, ich will aber nicht schreiben, wieso....schnüff....Glücklicherweise hatte ich noch den Korb auf dem Schoß, sonst hätte ich ihr fast das Knie getätschelt, so wie man es bei kleinen Kindern tut, um sie zu trösten...puh, Glück gehabt.


    Das mit dem Wein gefiel mir da schon besser :]


    "Herrin, mein Kleiner ist bei Euch in guter Hand und sicher aufgehoben. Und Ihr, Ihr könnt sicher sein, daß ich Euch stets schützen werde...mein Leben gehört Euch! Und wann immer Ihr es wünscht, dann fordert es ein!"


    Ich hoffe zwar nicht, das es soweit kommt, aber gesagt ist gesagt. Ich war dabei so laut, als wollte ich alle Feinde dieser Welt damit vertreiben. Der Kutscher ist fast vom Bock gefallen.

    Sim-Off:


    Da ich es (dummerweise ;))
    SimOn gesagt habe, und zwar laut vor dem Kutscher, da wirst Du Dich drauf beziehen können... ;)


    Sim-Off:

    (Tippfehler korrigiert)

  • Sim-Off:

    Schön, dass es Menschen wie dich gibt. :)



    Metellus war bei mir sicher aufgehoben? Als ob ich jemanden beschützen könnte. Vielmehr war es so, dass ich den Schutz benötigte. Natürlich konnte ich ihn finanziell unterstützen, sicher auch bei Bedarf mit dem Mut einer Löwin, die ihre Familie bedroht sieht, verteidigen. Selbst dann, wenn sie dem Angreifer körperlich unterlegen ist. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht. Mir war eingefallen, dass die Aurelia den Löwen als Wappen trug.


    Ich senkte den Blick bei Aulus’ Worten. Sein Geschenk war bedeutsam.


    „Lass uns hoffen, Aulus, dass es nie nötig sein wird. Lass uns daran glauben, dass die Götter fortan nur wohlwollend meiner Familie gegenüberstehen werden. Lass uns darauf trinken, dass zueinander findet, was zueinander gehört und Unrecht bestraft wird, in diesem oder einem späteren Leben.“


    Ich hob meinen Becher und lächelte zuversichtlich.

  • Ich stieß freudig mit ihr an. Sie, also, "Deandra" :) würde sicherlich nur nippen, ich habe den Becher zur Sicherheit ganz gelehrt. Was man hat, das hat man. Naja, und weil ich grad in Stimmung war, da gab ich ihr dann auch den gesülzten Brief von Marce.



    Verehrte Patronin und liebe Freundin Deandra,


    ich danke dem Tag, an dem ich Dein Klient werden durfte und freue mich darüber, daß es anscheinend mit meinem Bruder so gut klappt.


    Gerne würde ich Dich bald einmal wiedersehen wollen, es gibt ja immer vieles zu erzählen.


    Ich hoffe, die Götter sind Dir allzeit wohlgesonnen.


    In freundschaftlicher Ergebenheit


    Annaeus Metellus


    Ich lehnte mich zurück, damit sie den Schmachtfetzen lesen konnte. ich kannte ja den Inhalt, aber das tut nichts zur sache. ich genoss die frische Luft und die schöne landschaft...und den Wein

  • Mein Lächeln war festgeklemmt, als ich die Zeilen meines Klienten las. Auch er gehörte zu den Geschenken, die mir die Götter gemacht hatten.


    Eilig reckte ich meinen Kopf aus dem Fenster der Kutsche.


    „Halt! Ich habe noch etwas zu erledigen.“


    Umgehend ließ ich mir mein Schreibzeug aus dem Reisegepäck kramen. Es steckte nicht eben griffbereit. Wer hätte auch ahnen können, dass ich es unterwegs brauchen würde. Mit dem Griffel setzte ich einige Schriftzeichen auf die Tafel, die in etwa zum Inhalt hatten, ich würde so schnell es mir möglich wäre in Mantua ein Familienfest organisieren, zu diesem ich - und das ohne einen Widerspruch zu akzeptieren – mit seine Anwesenheit rechnen würde. Eine Einladung käme rechtzeitig zu ihm in die Kaserne.


    Alsdann winkte ich einen der uns begleitenden Sklaven herbei.


    „In die Vigileskaserne, umgehend.“Der Sklave stob davon. So weit waren wir noch nicht von Rom entfernt.


    „Wir können weiterfahren“, rief ich dem Kutscher zu und setzte mich in dem Reisegefährt bequem zurecht. Eine gewisse Strecke verbrachte ich zunächst schweigend. Ich sann über die Tatsache nach, dass mich die Götter mit einer schweren Prüfung und gleichzeitig mit wundervollen Menschen bedacht hatten. Zufrieden griff ich im Anschluss daran zur Acta und fing an, sie durchzublättern.


    „Bei allen Göttern, was steht denn hier?“ War heute ein Tag der Überraschungen? Entsetzt schaute ich Aulus an.

  • Langweilig würde es mit der Süßen nicht werden. Die Aktion mit dem Brief hatte Stil. Hmmm, ob sie ihre Schminksachen vergessen hatte, und nun einer alles in Rom zusammenklauben müsste? Ach, ne, dann würde es wohl kaum in die Kaserne gehen...oder hatte sie die da liegenlassen? Ein Schmunzeln ging über mein Gesicht. Quatsch....


    Sorgenvoller wurde mein Blick, als wir dann weiterfuhren. Was stand in der Acta? ich hatte nur die Lupanar-Werbung beachtet, sah reizvoll aus, da gehe ich mal hin.

    "Herrin, was ist geschehen?"

    Schnell füllte ich mir noch einen Becher ein und setzte mich aufrecht hin...mich könnte so schnell nichts umhauen, oder doch?....

  • „Sieh dir mal diesen Artikel an!“
    Aufgeregt tippte ich auf eine Stelle in der Acta.


    „Das ist wieder einmal typisch für diesen, diesen …“ Mir fehlten die Worte. „Es ist so peinlich, dass er denselben Namen trägt. Er befleckt ihn, wo er nur kann. Ihm liegt nichts an der Familie. Wie auch? Er i s t ja kein Aurelier.“


    Hoffentlich würden mir die Götter nicht eines Tages direkt mit diesem Halunken konfrontieren. Kaum auszudenken, wie ich dann reagieren würde.


    „Da, in den Meldungen über Germanien“, fügte ich noch hinzu. Bedrückt reichte ich Aulus die Acta. Es musste etwas geschehen. So konnte es auf gar keinen Fall weitergehen. Ich wusste noch nicht was, aber etwas würde ich unternehmen. Die letzte Unterredung mit Sophus kam mir wieder in den Sinn. In dem Bewusstsein, dass sich seine und meine Auffassungen deckten, schmiedete ich Pläne …

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