[Ludi Plebei] Die Naumachia

  • Die Ludi Plebei
    7. Tag


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    An diesem Tag drängte sich ausnahmsweise nicht alles zum Flavischen Amphitheater, wie das sonst bei den Spielen üblich war. Stattdessen zog es die Massen aus Rom heraus in die Außenbezirke. Die 540 mal 350 Meter große Wasserfläche lag ruhig da. Da sie wesentlich größer als die Arena des Colosseums war, hatten auch viel mehr Männer in der ersten Reihe Platz. Aus diesem Grund hatte die Naumachia aber auch deutlich weniger Reihen und die Sicht auf das Geschehen wurde durch die große Entfernung deutlich behindert. Trotzdem war es bei diesem Bau notwendig, da die Schiffe sonst kaum manövrieren konnten.

  • Auch wenn er kein großer Freund der Seefahrt war, hatte sich Macer am Morgen auf den Weg über die Tiberbrücke am Forum Boarium und die Via Portiensis gemacht, um die Naumachia Augusti zu erreichen. Inszenierte Seeschlachten waren selten und so wollte er sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen. Er musste ein wenig suchen, bis er den Eingang zu den Plätzen für die Senatoren gefunden hatte und schaute sich dort um. Viele Zuschauer waren in den vorderen Reihen noch nicht zugegen, so dass er sich einen guten Platz suchen konnte. Wobei man eigentlich von fast überall denselben Blick hatte, befand er nach wenigen Augenblicken.

  • Die Ludi Plebei
    7. Tag: Regatta der Karthager-Flotte


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    Wieder begrüßte Deus Petulans die Massen mit Hilfe seiner Bronze-Flüstertüte


    „Quirites et Peregrini! Ich begrüße Euch herzlich zum zweiten Tag der Ludi Plebei. Auch der heutige Tag wird Euch von unserem hochverehrten Manius Tiberius Durus präsentiert.
    Doch an diesem Tag wollen wir Euch nicht mit irgendwelchen langweiligen Hinrichtungen oder sonstigen Sperenzchen langweilen. Stattdessen möchte ich Euch hier die berüüühmte, gefürchtete unumschränkte Herrscherin des Mare Internum vor 320 Jahren präsentieren. Diieee karthagische Kriegsflotte unter Leitung des gefürchteten Generals Hannibal Gisko!“


    Am Rande des Beckens befand sich ein künstlicher Hafen, aus dem nun mehrere Galeeren ablegten. An der Spitze schwamm ein besonders prächtig verziertes Exemplar. Der ganze Schiffsbauch der Quinquereme war rot angemalt, vorn ein Auge aufgemalt. Das Segel, das zwar schlaff an der Rahe hing, zeigte einen schwarzen Elefanten, auf dem ein roter Korb für die Soldaten befestigt war. Damit war es unübersehbar, dass es sich um ein karthagisches Schiff handelte. Auf einem kleinen Türmchen am Bug des Schiffes stand ein Mann. Er trug einen goldenen Helm, eine goldene Rüstung und einen roten Mantel. Er sollte wohl Hannibal Gisko, den Karthager-General darstellen.
    Mittels der Ruder schob sich die Flotte durch das Becken und umrundete es einmal. Jeder hatte so die Gelegenheit, die Schiffe eingehend zu mustern und ihre unterschiedlich bemalten Segel zu bewundern.

  • auch theodorus fand sich auf einen der wenigen noch freien plätze des areals ein. ein hilfsbereiter römer hatte ihn zu dieser attraktion geführt, die er sich als fremder keinesfalls entgehen lassen wollte. schon der erste eindruck begeisterte ihn mehr als das trauerspiel in der arena: eine riesige fläche, vollständig unter wasser! und schlachtschiffe, die hier navigieren konnten! ein wunderwerk der konstruktion, eines archimedes ebenbürtig, das musste man den römern lassen! gespannt setzte er sich, um das geschehen zu verfolgen...

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • Die gezeigten Schiffe waren eindeutig von anderer Art und Klasse als die, mit denen Macer in Germania bei der dortigen Classis zu tun gehabt hatte und beeindruckten ihn deshalb ordentlich. Eine gewisse Vergleichbarkeit mit den Schiffen der römischen Mittelmeerflotte war natürlich gegeben, aber Macers letzter Aufenthalt in Ostia, Ravenna oder Misenum war schon länger her, so dass er an deren Anblick nicht gewohnt war. Gerne hätte er auch einmal die voll entfalteten Segel gesehen, aber das war bei schwachem Wind natürlich nicht möglich.


    Dass es mal wieder um Karthager ging, wunderte den Senator nicht. Gerade auf dem Mittelmeer ließ sich seines Wissens nach in der Geschichte kaum ein anderer Gegner finden, der für spektakuläre Seegefechte geeignet gewesen wäre.

  • Die Ludi Plebei
    7. Tag: Regatta der Römer-Flotte


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    „Viele Flotten waren an dieser Seemacht zugrunde gegangen. Große Könige, selbst die Griechen, von denen man glauben könnte, sie hätten die Seefahrt erfunden, hatten sich diesen Schiffen beugen müssen.
    Doch ein Volk von Landkämpfern stellte sich diesen machthungrigen Barbaren entgegen. Dieses Volk hatte sich gegen Karthago gestellt in dem unbedeutenden Städtchen Messina, hatte die Feinde in die Flucht geschlagen. Blitzschnell hatte es eine Flotte aufgebaut, doch war diese dem erfahrenen Feind nicht gewachsen gewesen. Auch wenn man die Karthager auf dem Land schlagen konnte wie bei Agrigent, so war die Flotte bei den Liparischen Inseln vernichtend geschlagen worden, ja sogar der Consul gefangen genommen worden.
    Ja, Ihr vermutet richtig, Römer. Es waren Eure Vorfahren! Der unseelige Consul war Cornelius Scipio Asina.
    Doch wir gaben nicht auf. Eine neue Flotte wurde aufgestellt und der Konsul Gaius Duilius erhielt ihren Oberbefehl. Begrüßt nun mit einem ohrenbetäubenden Beifall die RÖÖMISCHE KRIIIIEGSFLOTTEE!!“


    Unter dem Jubel der Menge setzte sich nun die zweite Reihe Schiffe in dem künstlichen Hafen in Bewegung. Die Trieren ähnelten den karthagischen, doch wiesen sie eine Besonderheit auf: drei Schiffe besaßen vorn, wo die Karthager gelegentlich einen Turm befestigt hatten, ragten lange Enterbrücken in die Höhe, an deren Enden ein langer Dorn bedrohlich zur Seite ragte. Die anderen beiden verfügten über Katapulte, die wohl verschiedene Projektile abfeuern konnten. Außerdem waren auch die römischen Schiffe reich verziert, teilweise farbig gestrichen und mit großen Segeln versehen. Wer sich mit der Kriegskunst zur See auskannte, würde jedoch sofort bemerken, dass die Segel bei einer Seeschlacht nichts verloren hatten. Mit ihnen ließ sich nicht halb so gut manövrieren wie mit den Rudern. Nachdem auch diese Flotte das Rund der Naumachia umrundet hatte, wurden die Segel bei beiden Flotten eingeholt und stattdessen Wimpel gehisst. Die römischen Schiffe hissten rote Wimpel, die der Karthager blaue. So konnte man sofort erkennen, welches Schiff welcher Flotte angehörte, was während der Schlacht gar nicht so einfach werden würde…

  • Als Patriot :D klatschte er natürlich laut Beifall als die römische "Flotte" ablegte und auf die Karthager zuruderte.
    Für ihn war es keine Frage, daß Rom gewann und so freute er sich schon auf eine bombastische Seeschlacht, die er so in der "realen Welt" wohl nie hätten sehen können.

  • Eine Naumarchia! Wie spektakulär! Da durfte Scintilla natürlich nicht fehlen. In der letzten Zeit war sie tagsüber wenig ausgegangen - nachdem das kleine Satyrspiel gleich so viel prätorianische Aufmerksamkeit erregt hatte, wollte sie lieber noch etwas Gras über die Sache wachsen lassen. Aber irgendwann mußte man sich doch auch mal amüsieren! Und so schritt sie nun fröhlich über die Ränge, und suchte nach einem guten Platz. Sie trug weit schwingende rote Röcke, eine warme Paenula, und ihr Haar fiel in rotblonden Locken offen über ihren Rücken.
    Was für ein Schauspiel! Scintilla bestaunte die schönen bunten Schiffe, und klatschte natürlich enthousiastisch für die römische Flotte.
    War das da nicht... Scintilla stutzte. Da saß doch der Volkstribun. Unwillkürlich stellte sie ihn sich in gelber Stola, aufreizend auf einem Fass tanzend, vor, und mußte sich mühsam beherrschen, um nicht loszuprusten. In einer Applauspause trat sie auf ihn zu, um ihm, mit einem verschmitzten Lächeln, zu gratulieren:
    "Meinen Glückwunsch zu deiner Wahl, Volkstribun. Das war eine kraftvolle Rede, da auf..." da auf dem Fass, hätte sie fast gesagt, riss das Ruder aber gerade noch rechtzeitig herum, "...der Rostra."

  • Zitat

    Original von Felicia Scintilla
    Eine Naumarchia! Wie spektakulär! Da durfte Scintilla natürlich nicht fehlen. In der letzten Zeit war sie tagsüber wenig ausgegangen - nachdem das kleine Satyrspiel gleich so viel prätorianische Aufmerksamkeit erregt hatte, wollte sie lieber noch etwas Gras über die Sache wachsen lassen. Aber irgendwann mußte man sich doch auch mal amüsieren! Und so schritt sie nun fröhlich über die Ränge, und suchte nach einem guten Platz. Sie trug weit schwingende rote Röcke, eine warme Paenula, und ihr Haar fiel in rotblonden Locken offen über ihren Rücken.
    Was für ein Schauspiel! Scintilla bestaunte die schönen bunten Schiffe, und klatschte natürlich enthousiastisch für die römische Flotte.
    War das da nicht... Scintilla stutzte. Da saß doch der Volkstribun. Unwillkürlich stellte sie ihn sich in gelber Stola, aufreizend auf einem Fass tanzend, vor, und mußte sich mühsam beherrschen, um nicht loszuprusten. In einer Applauspause trat sie auf ihn zu, um ihm, mit einem verschmitzten Lächeln, zu gratulieren:
    "Meinen Glückwunsch zu deiner Wahl, Volkstribun. Das war eine kraftvolle Rede, da auf..." da auf dem Fass, hätte sie fast gesagt, riss das Ruder aber gerade noch rechtzeitig herum, "...der Rostra."


    Appius wurde aus seinen Gedanken über Stärken und Schwächen der beiden Flotten gerissen als er von der Seite angeredet wurde. Etwas verwirrt drehte er sich um und erblickte eine ganz ansehnliche Frau die er zwar nicht kannte aber gut das war bei sovielen Menschen auch nicht verwunderlich:" Ähm danke, freut mich daß es dir gefallen hat :) Und du bist wer?"

  • Auch die römischen Schiffe erstaunten und begeisterten Macer ganz gehörig. Immerhin hatte man die lange Enterbrücke am Bug der Schiffe inzwischen längst wieder abgeschafft und heutige Kriegsschiffe hatten damit ein anderes Gesicht.


    Hier im ruhigen Becken der Naumachia fiel es den Schiffen nicht schwer, mit dem unhandlichen Aufbau zu navigieren und problemlos den Kurs zu halten. Auf der unruhigen See musste das ungleich schwerer sein. Macer hoffte, dass der Seekampf in der Naumachia nicht nur als tolles Gefecht inszeniert wurde, sondern tatäschlich ein wenig des echten militärischen Seekampfes erkannen ließe. Dann hätte er eigentlich seine Studenten aus der Academia mit hierher nehmen können, so dass sie die seltene Gelegenheit hätten nutzen können, alte Schiffe im Kampf zu sehen. Neugierig schaute er sich um, ob er nicht zufällig doch einen der Offiziere irgendwo entdeckte.

  • Die Ludi Plebei
    7. Tag: Beginn der Schlacht


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    Endlich formierten sich die beiden Flotten, die jeweils fünf Schiffe umfassten. Links von der Ehrentribüne formierten sich die römischen Schiffe, das Flaggschiff in der Mitte. Auf einem kleinen Türmchen am Heck stand ein Mann mit Purpurmantel und einem wallenden Federbusch und hob sein Gladius.
    Auf der anderen Seite bildeten die karthagischen Schiffe ihre Schlachtordnung. Sie stellten sich nicht in Linie auf, sondern formierten sich leicht schief, ihr Flaggschiff wurde als vorderste Speerspitze ganz rechts postiert. Es wirkte etwas breiter als die anderen Karthagerschiffe, doch die römischen Gegenspieler waren alle in etwa so groß, was jedoch auch der Historie entsprach. Größe bedeutete nicht alles bei einer Seeschlacht.
    Schreie ertönten von römischer Seite und ein dumpfes *TOCK-TOCK-TOCK* ertönte im Innern der Trieren. Dieser Rhythmus der Taktgeber im Bauch der Schiffe wurde sofort am Rand des Beckens aufgenommen, wo in kleinen Nischen Trommler versteckt saßen und das Gefühl des „Mittendrin“ vermittelten…

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Appius wurde aus seinen Gedanken über Stärken und Schwächen der beiden Flotten gerissen als er von der Seite angeredet wurde. Etwas verwirrt drehte er sich um und erblickte eine ganz ansehnliche Frau die er zwar nicht kannte aber gut das war bei sovielen Menschen auch nicht verwunderlich:" Ähm danke, freut mich daß es dir gefallen hat :) Und du bist wer?"


    Aufmerksam musterte Scintilla ihr Gegenüber. Ja, der machte was her, schien nicht so saft-und-kraftlos wie die Politiker sonst, eher markant. Gut möglich, daß der "Spötter" ihn nochmal parodiert haben wollte. Da wäre es doch gut, ihn noch ein bißchen zu studieren. Vielleicht könnte man dann beim nächsten Mal ein paar Eigenheiten einfließen lassen... ;)
    "Mein Name ist Scintilla." sagte sie mit strahlendem Lächeln. "Ja, es hat mich schon beeindruckt, daß du dich so, also so ganz selbstständig, wie du gesagt hast, hochgearbeitet hast..." Fröhlich deutete sie auf eines der Schiffe, das eben vorbeirauschte. "Ist das eigentlich eine Triere? Ich kenne mich mit Schiffen gar nicht aus. Aber schön sind sie, nicht, wenn sich die Segel blähen, und das Holz knarzt, die Wimpel flattern, und die Gischt spritzt... Sie haben etwas lebendiges an sich, finde ich."
    Ein scheues Lächeln folgte, nachdem sie so ins Schwärmen geraten war, und unauffällig schielte sie auf den freien Platz neben dem Volkstribun. Zu aufdringlich wollte sie ja nun auch nicht sein.... Da erklang auch schon das TokTok der Trommeln, überall um sie herum, und ließ Scintillas Herz schneller schlagen. Wie das wohl war, wenn man ein Schiff in die Schlacht führte? Sicher sehr aufregend. Jetzt, wo es losging, hatte Scintilla schon gar keine Lust mehr, sich einen anderen Platz zu suchen, und fragte geradeheraus: "Ist da noch frei?" Und neugierig fügte sie hinzu: "Hast du auch schon zur See gekämpft?"

  • Zitat

    Original von Felicia Scintilla
    Aufmerksam musterte Scintilla ihr Gegenüber. Ja, der machte was her, schien nicht so saft-und-kraftlos wie die Politiker sonst, eher markant. Gut möglich, daß der "Spötter" ihn nochmal parodiert haben wollte. Da wäre es doch gut, ihn noch ein bißchen zu studieren. Vielleicht könnte man dann beim nächsten Mal ein paar Eigenheiten einfließen lassen... ;)
    "Mein Name ist Scintilla." sagte sie mit strahlendem Lächeln. "Ja, es hat mich schon beeindruckt, daß du dich so, also so ganz selbstständig, wie du gesagt hast, hochgearbeitet hast..." Fröhlich deutete sie auf eines der Schiffe, das eben vorbeirauschte. "Ist das eigentlich eine Triere? Ich kenne mich mit Schiffen gar nicht aus. Aber schön sind sie, nicht, wenn sich die Segel blähen, und das Holz knarzt, die Wimpel flattern, und die Gischt spritzt... Sie haben etwas lebendiges an sich, finde ich."
    Ein scheues Lächeln folgte, nachdem sie so ins Schwärmen geraten war, und unauffällig schielte sie auf den freien Platz neben dem Volkstribun. Zu aufdringlich wollte sie ja nun auch nicht sein.... Da erklang auch schon das TokTok der Trommeln, überall um sie herum, und ließ Scintillas Herz schneller schlagen. Wie das wohl war, wenn man ein Schiff in die Schlacht führte? Sicher sehr aufregend. Jetzt, wo es losging, hatte Scintilla schon gar keine Lust mehr, sich einen anderen Platz zu suchen, und fragte geradeheraus: "Ist da noch frei?" Und neugierig fügte sie hinzu: "Hast du auch schon zur See gekämpft?"


    "Sicher setzt dich." Er schaute als er das Trommeln hörte wieder zu den Schiffen. Es ging los und er war sichtlich aufgeregt dies zu sehen. Er war Soldat und ein Soldat schätzte eine gute Schlacht:" Nein bei einer Seeschlacht war ich noch nicht beteiligt. Nur bei der Landschlacht gegen die Germanen. Dort noch als einfacher Soldat. Ich nehme an sowas blutiges werde ich wohl niemals wieder erleben. 30.000 Mann auf jeder Seite die aufeinander einhauen bis eine Seite nur noch in Blut watet. Kein schöner Anblick wahrlich nicht..."

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    7. Tag: Melkart versus Triton



    Als erste trafen die Melkart, das Flaggschiff der Karthager auf die römische Triton. Die Karthager steuerten ihr Schiff ein wenig weiter nach rechts, sodass die Schiffe beinahe einfach aneinander vorbeigefahren wären. Da die Triton mit einem Katapult bewaffnet war, schleuderte sie ständig runde Wurfgeschosse gegen die Deckaufbauten und vor allem Matrosen der Melkart.
    Immer wieder ertönten Schreie von Getroffenen, doch unbeeindruckt schob sich die Quinquereme durch das Wasser und passierte ganz nah an der Triton dieselbe. Auf ein Kommando zogen die Karthager ihre Ruder auf der linken Seite ein und unter lautem Krachen splitterten die römischen Ruder. Unter Deck würden wohl viele Ruderer im Rücken von den Rudern ihrer Hintermänner getroffen werden, die von der Trägheit der Masse eines gewaltigen Schiffes nach vorn gedrückt worden waren.
    Als die beiden Schiffe sich passierten, flogen zahlreiche Pfeile zwischen den beiden Schiffen hin und her, doch war das Schicksal der Triton mit diesem geschickten Manöver besiegelt:
    Kaum hatte die Melkart die Triton passiert, als sie auch schon wieder ihre eingezogenen Ruder ausfuhr und mit einem Wendemanöver begann. Währenddessen dümpelte die manövrierunfähige Triton im Wasser, ohne dass sie etwas gegen ihr Schicksal tun konnte.

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    "Sicher setzt dich." Er schaute als er das Trommeln hörte wieder zu den Schiffen. Es ging los und er war sichtlich aufgeregt dies zu sehen. Er war Soldat und ein Soldat schätzte eine gute Schlacht:" Nein bei einer Seeschlacht war ich noch nicht beteiligt. Nur bei der Landschlacht gegen die Germanen. Dort noch als einfacher Soldat. Ich nehme an sowas blutiges werde ich wohl niemals wieder erleben. 30.000 Mann auf jeder Seite die aufeinander einhauen bis eine Seite nur noch in Blut watet. Kein schöner Anblick wahrlich nicht..."


    Scintilla setzte sich erfreut, strich die Röcke glatt, und warf schwungvoll das Haar zurück. "30000 Wilde! Ungeheuerlich!" Sie schauderte wohlig, als sie sich das bühnenreife blutige Bild vorstellte. "Was für ein Glück, daß ihr sie aufgehalten habt. Und geschlagen..."
    Gebannt schlug sie die Hand vor den Mund, als die Ruder splitterten. "Wie geschickt! Die sind raffiniert, die Punier, nicht? Glaubst du sie haben eine Chance?"

  • "Ja wahrlich ungeheurlich..." Er blickte auf die Seeschlacht die nun in Gang kam:"Nun normalerweise erwartet man bei solchen Spielen einen Sieg der Römer, immerhin will das Volk an seine ruhmreiche Vergangenheit erinnert werden. Allerdings muß ich zugeben, daß es tatsächlich momentan nicht schlecht aussieht für die Punier..."
    Nun so wurde es immerhin vielleicht ein wenig spannender

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    7. Tag: Astante versus Oceanus


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    Währenddessen trafen auch die nächsten beiden Schiffe, die Astante und die Oceanus, aufeinander. Keines von beiden Schiffen begann ein Ausweichmanöver, so krachten die beiden Rammsporne mit einem lauten Knirschen aufeinander. Die Bronzeverstärkungen wurden eingedellt und teilweise sogar abgerissen, doch die Schiffe glitten nebeneinander. Unter dem Eindruck des vorhergehenden Zusammentreffens ließen beide Kommandanten die Riemen einziehen. In diesem Augenblick kam ein Zeichen vom Trierarchus der Oceanus und der corvus, die Enterbrücke, schnellte herunter auf das karthagische Gegnerschiff.
    Ein Jubelschrei ging durch die Soldaten der Oceanus, als sich der Dorn am Ende der Brücke gnadenlos in die Planken der Astante bohrte.


    | Cornicen der Oceanus
    *TRÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖT! TRÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖT!*


    ertönte das Horn und eine Gruppe von Gladiatoren erstürmte die Brücke. Einige trugen Kettenhemden, andere nur quadratische Brustschilde, die zwar das Herz, aber schon die Lungen nicht mehr vollständig schützten. Die Helme der „Legionäre“ waren mit wallenden Federbüschen geschmückt, teils sogar durch Federn ergänzt. Schreiend stürzten sie über den fest verhakten Steg und sprangen auf das Deck der Astante, wo sich bereits Seeleute, die größtenteils kaum mehr als einen Lendenschurz trugen, zusammenrotteten. Allerdings gab es auch zehn schwere Infanteristen. Sie stellten sich nun den Legionären entgegen und blockierten die Mündung des corvus. Ein harter Kampf entbrannte. Da alle Gladiatoren mit Schwertern ausgerüstet waren, konnten immer nur maximal vier von ihnen gleichzeitig kämpfen.
    Die Situation fuhr sich fest, doch begannen die die Karthager, die ja zahlenmäßig unterlegen waren, langsam zu ermüden. Angeheizt von ihrem Trierarchus schoben sich die Legionäre schließlich immer weiter vor. Der Druck von hinten ließ die Vordermänner ihre Schilde gegen die der Karthager pressen und langsam aber sicher gab das Bollwerk nach. Mit einem letzten Ruck stürzten endlich die schwer gerüsteten Karthager zu Boden und gaben den Weg frei für eine Masse von Römern, die sich wie ein Wasserschwall über die Astante ergossen.
    Die Seeleute bildeten kaum eine Gefahr für die hinter ihren scuta verborgenen Angreifer und so dauerte es nicht lange, bis das Schiff geentert war. Auch aus dem Bauch des Schiffes kamen immer mehr Männer, nackt - nur von Lendenschurzen bedeckt. Für sie brach nun die Hölle los. In einem Blutrausch eilten die Legionäre über das Schiff und metzelten jeden nieder, den sie finden konnten. Das Blut verteilte sich großflächig auf den Planken und färbte den gesamten Schiffsboden rot.

  • Zum ersten Mal in seinem Leben konnte Macer hier den Einsatz der berühmten Enterbrücke selber miterleben. Warum das vorher in Naumachiae nicht gezeigt wurde oder warum er wenigstens nie dabei gewesen war, konnte er sich nicht ganz erklären, versuchte es aber auch gar nicht, so fasziniert wie er vom Vorgehen der Gladiatoren und von den Manövern der Schiffe war. Wer da gerade für welche Farben kämpfte, war ihm fast egal und so klatschte er bei jeder spektakulären Aktion.


    Nebenbei fragte er sich, was wohl mit Kämpfern passierte, die ins Wasser fielen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es diesen erlaubt war, sich schwimmend bis zum Rand zu retten und dann das Becken lebend zu verlassen.

  • "He, hierher!" Scintilla winkte einen Bauchladenmann heran und erstand einen Beutel mit getrockneten Kirschen und Nüssen. Ach wie war das schön, nicht mehr jedes As umdrehen zu müssen! Genüsslich knabberte sie von den Kirschen, und hielt den Beutel einladend auch Cyprianus hin. "Also, ich habe ja gehört, daß in den Reihen der Punier auch Arsakes kämpft. Der, der letztes Jahr Firmus so überraschend geschlagen hat, nachdem er ihm die Nase abbiß. Wirklich ein Mann aus Stahl! Und gnadenlos! Vielleicht gibt's ja heute wieder eine Überraschung...Andererseits, für unsere Flotte kämpft Castor, und der ist Arsakes allemal gewachsen. Wenn auch natürlich keiner von ihnen an den großen Mactator heranreicht. Was ist denn dein Lieblingsgladiator? -Oh!"
    Sie reckte sich und pfiff begeistert durch die Zähne, als die Oceanus die Astante rammte und enterte. Fasziniert sah sie dem blutigen Untergang der punischen Besatzung zu, und steckte sich dabei Kirsche um Kirsche in den Mund.

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