[Forum Traiani] Betriebsauktion der Res Publica

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    Die im Vorfeld angekündigte Auktion, einiger bislang staatlich genutzter Betriebe fand in einem der größeren Säle der Trajansmärkte statt, in dem genügend Platz vorhanden war, um die ganzen Aufbauten, die die Sklaven der Administratio Imperatoris bereits seit Tagen aufbauten, sowie eine große Käuferschar unterzubringen.


    Es wurde eine kleine Tribüne, auf der der Auktionator, sowie ein paar Notarii und Sklaven der kaiserlichen Kanzlei platz hatten, aufgebaut. In etwa so hoch, dass der Auktionator einen guten Blick hatte über die erwartete Menge an möglichen Bietern und letztenendlich auch Käufern zu haben. Daneben stand eine Reihe von Tischen, an denen der Notarius Iulius federführend, mit ein paar Amtskollegen saß und die Schriftrollen mit den Informationen über die Betriebe und die Besitzurkunden, sowie die große Geldkassette für die erwarteten Einnahmen bereithielt. Die Auktion sollte zwar der noch recht junge Iulier leiten, doch die eigentliche Sprecharbeit bei der gesamten Geschichte, übertrug er dann doch lieber einem erfahrenerem Mann.
    Dabei handelte es sich um


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    Volusus Granius Cominianus
    einen erfolgreichen Redner und erfahrenen Auktionator. Granius war ein kleiner, schmieriger und beleibter Mann, dessen rundlicher Körper einen beachtlichen Bariton hervorbrachte. Seine Geheimratsecken zeugten von seinem mittleren Alter und seine Kleidung, war die eines wohlhabenden, aber beachtungssuchenden Plebejers, der aus keiner der bekannteren Gentes stammte.





    Als sich bereits die ersten Schaulustigen in den Saal drängten, wartete Crassus noch etwas ab, ehe er Granius das Zeichen zu beginnen gab.
    Dieser schritt dann auf die kleine Bühne hinauf und wandte sich an das Publikum. Die meisten Blicke gingen sowieso auf die erhöhte Plattform, wodurch es sofort merklich leiser wurde und das Gemurmel der Bevölkerung immer mehr versiegte, während Granius in die Menge blickte.
    ,,Verehrte Senatoren, Patrizier, Equites und Bürger Romas!", versuchte er sodann weiter die völlig ungeteilte Aufmerksamkeit der Anwesenden zu bekommen. ,,Heute! Heute ist ein großer Tag für Roma. Die Schrecken des Bürgerkrieges wurden vernichtet und der rechtmäßige Kaiser sitzt bereits auf seinem Thron, oben auf dem Palatin! Imperator Caesar Appius Cornelius Palma Augustus! Und eben dieser Kaiser, hat auch sein Volk nicht vergessen! Sein Volk, dass die Strapazen unter dem Usurpator hinnehmen musste! Dieses Volk - IHR, sollt nun die Möglichkeit bekommen etwas zurück zubekommen! Daher lässt der glorreiche Kaiser Cornelius nun die größten Schätze aus den Listen der staatlichen Betriebe versteigern! Zum Wohle Roms!


    Während Granius Cominianus seine Einstiegsrede herunter rasselte, wechselte Crassus einen Blick mit seinem Kollegen, der direkt neben ihm saß, verdrehte kurz die Augen und musste dann grinsen. ,,Hoffentlich zieht dieses Geschwafel genügend Käufer an...", flüsterte er dann dem anderen Notarius zu und konnte sich erneut ein Grinsen nicht verkneifen.


    Als nun zahlreiche interessierte Blicke auf Cominianus gerichtet waren, fuhr er fort.
    ,,Doch bevor wir anfangen können, möchte ich euch zu erst die Regeln für diese Auktion erklären. Die Betriebe werden in einer Rückwärtsauktion versteigert. Das bedeutet, ich werde den Preis für das Angebot regelmäßig reduzieren, bis sich ein gewillter Käufer findet. Bedenkt aber, wer zu erst kommt, malt zu erst. Also seid nicht zu gierig, sonst ist euer Traumobjekt vielleicht schon weg, ehe ihr es euch schnappen könnt!"
    Dann machte er eine Pause um etwaige Nachfragen beantworten zu können.


    ,,Beginnen wir also mit dem ersten Objekt!", dabei deutete er auf eine art Tafel, auf der nun ein Sklave eine Skizze einer Fischerei an der Küste als Illustration des angebotenen Betriebs aufhängte. ,,Diese Fischerei, an der Küste, unweit Romas.* Sie hat der Res Publica niemals ihren Fang verweigert und stets nur die dicksten Fische an Land gezogen! Daher beginnen wir hier mit einem Gebot von nicht weniger als 1.600 Sesterzen! Na? Gibt es bereits Interessenten?", die Stimmung im Publikum war erwartungsgemäß eher verhalten. Warum sollte man auch den vollen Preis zahlen, wenn es ja nicht allzulange dauern sollte, bis der Preis fiel, solange sich niemand meldete. Da Granius Cominianus ein geübter Redner war, sprach er auch direkt weiter. ,,Okay okay okay! Wie ich sehe habt ihr das Prinzip begriffen!", da musste er selber lachen und fing dabei an zu grunzen auf seine typische Art. ,,Also, wie wäre es mit ... 1.400 Sesterzen?! 1.400 Sesterzen für diese wunderschöne Fischerei, die wöchentlich IV-mal so viel Fische fangen kann, als eine Gewöhnliche!"


    Sim-Off:

    verzeiht mir, dass ich jetzt erst das Thema eröffne. Ich hatte irgendwie den 02.09. im Kopf... :hmm:


    Sim-Off:

    *da Abdera/Thracia ja die standard einstellung ist für Betriebe ohne Ort, habe ich einfach andere genommen.


    Sim-Off:

    Um das Prozedere einmal ein wenig zu erklären, also wie wir uns das Sim-Off vorgestellt haben:Ich werde versuchen, einigermaßen regelmäßig die Preise herunterzuschrauben. Bis zu einem Mindestbetrag, den ich aber Geheim halten werde. Dann wird der Betrieb an einen NPC verkauft. So besteht die Chance relativ günstig an größere und weitestgehend ausgebaute Betriebe zu gelangen. Aber, wie Granius gesagt hatte, wer zu geizig ist, geht leer aus. Wir hoffen auf rege Beteiligung und zahlungskräftige Bieter.

    Bild der Trajansmärkte von megapiksel

  • Die erste Auktion begann, doch der erhoffte Ansturm an Bietern blieb aus. Vielleicht lag es daran, dass es noch früh ist und die meisten sich die ganze Show erst einmal anschauen wollten, oder aber der Preis für die angebotene Fischerei war einfach noch zu hoch.


    Der adoptierte Granius versuchte zwar seine Künste in der Rhetorik so gut es ging auszureizen, doch schien es nicht den entsprechen Erfolg zu erzielen.
    ,,So geht es nicht weiter...", murmelte er seinem Kollegen zu und gab daraufhin dem Auktionator das entsprechende Zeichen den Preis weiter herab zu senken.



    Als Granius Cominianus das sah, reagierte er prompt.
    ,,Mit bloßen Worten seid ihr wahrlich nicht zu beeindrucken.", grunzte er. ,,Wie wäre es damit? Dann legte er eine spannungsvolle Pause ein, nur um dann den Preis für das Objekt weiter zu reduzieren. ,,1.100 Sesterzen, für eine Fischerei, in einem hervorragenden Zustand. Ständig renoviert und instand gehalten, hatte es dem Bauwerk nie an etwas gemangelt!", versuchte er die Fischerei weiter anzupreisen, in der Hoffnung, dass sich nun einer der Anwesenden zu einem spontanen Kauf entschließen und so diesen Betrieb zu einem sagenhaft niedrigen Preis ersteigern würde. Bevor ihm ein anderer diesen wegschnappen kann.

  • Da ihre Haussklaven wussten, dass Lucia immer auf der Suche war nach neuen Möglichkeiten sich die Langeweile zu vertreiben, hatte der Schreiber bei dem einen Flugblatt sofort an die junge Herrin gedacht. Die kleine Putzsklavin hatte ihrer Herrin den Zettel mit neugierigen Blicken überreicht und darauf gewartet dass Lucia sie über dessen Inhalt aufklärte. Das Mädchen konnte offensichtlich nicht lesen, vielleicht sollte sie das noch ändern... Aber erstmal zu dem Zettel: anscheinend würden bald große Staatsbetriebe versteigert werden! Zwar hatte Lucia keinerlei Interesse einen zu kaufen aber es war Mal was Anderes und wer wusste es schon so genau – vielleicht war ja doch etwas für Sie dabei…


    Um nicht alleine dorthingehen zu müssen hatte Lucia all Ihren Freunden, Verwandten und Bekannten Bescheid geben lassen. Es war alles ein wenig kurzfristig, weshalb sie nun doch allein hier stand, aber sie hoffte den einen oder anderen hier vor Ort zu treffen. Aber was heißt alleine? Neben Lucia stand wie immer ihre Treue Leibsklavin Sekunda, geradeso als wäre sie der Schatten der Tiberia. Ein männlicher Sklave stand direkt hinter Lucia und schirmte sie ein wenig von der drängelnden Menge ab, er hatte heute die Aufgabe auf die Patrizierin aufzupassen. Keine leichte Aufgabe inmitten dieser Massen.


    Lucia war noch nicht lange da, da begann das ganze Spektakel auch schon. Das sollte wohl mit einem Fischerei-Betrieb losgehen und sie rümpfte leicht die Nase. Allein das Wort Fischerei ließ sie wieder an Misenum denken, als Küstenstadt nicht weiter verwunderlich ist hatte es dort immer ein wenig nach Fisch, sagen wir mal höflich, gerochen. Dieser Betrieb interessierte junge Frau nicht im geringsten, also machte sie sich einen Spaß daraus die anderen Menschen hier drin zu beobachten. Sah irgendjemand so aus als ob er gleich aufspringen und bieten würde? Wer waren überhaupt die ganzen Leute die dort saßen? Und was musste man tun um auch einen Sitzplatz zu bekommen? War sie einfach nur zu spät gewesen... Das könnte sein… aber als Patrizierin… Lucia war sich unsicher, immerhin war es unwahrscheinlich dass sie etwas kaufte, weshalb sie so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf sich lenken wollte. Aber so ein Sitzplatz sah schon verlockend aus!

  • Da die Zahl der zu versteigernden Betriebe recht groß war, hatten die Aedile sich beim Erfahren von der Auktion entschlossen, hier etwas unbürokratischer zu Werke zu gehen um eine Übernahme der Betriebe durch den Käufer so einfach und unbürokratisch wie möglich zu gestalten.
    Dementsprechend hatte man also etwas abseits der Bühne ein paar Tische aufgebaut an welchen Scribae die glücklichen Ersteigerer empfangen würden, welche schließlich bei den beiden anwesenden Aediles ihre Betriebe registrieren lassen konnten. Schließlich waren es Betriebe der Res Publica, da wollte man so einer Veräußerung nicht hinderlich gegenüberstehen.


    So stand Vala auch im Pulk der Aedilsmannschaft und beobachtete interessiert das Prozedere, welches ihn gleich am Anfang die Stirn runzeln ließ, wich man hier doch vom Usus ab und gestaltete die Auktionen offensichtlich von oben nach unten... unorthodox, und ob der bisher zurückhaltenden Reaktion der Kaufwilligen auch gewöhnungsbedürftig. Zudem würde es bei diesem Tempo bei mehr als fünfzig zu veräußernden Betrieben wohl eine komplette Woche dauern, bis man alle an den Mann gebracht hatte. Oder eben auch nicht.


    Eigenes Interesse hatte er keins an den Betrieben, seine wirtschaftliche Basis befand sich wie die seiner ganzen Familie in Germania.. und ein Fischer bei Rom gehörte definitiv nicht zu jenen Geschäftigen, die sie als ernsthafte Konkurrenz innerhalb 'ihres' Territoriums betrachten mussten.

  • ,,Ich sehe da doch interessierte Blicke!", versuchte er die Menge weiter zu einem Kauf anzuregen und deutete dabei auf ein paar Augenpaare, die ihm entgegen blickten - völlig gleichgültig, ob diese wirklich das angebliche Interesse in ihrem Blick hatten, oder nicht.


    Nun, auch ohne die ihm gleich entgegen gebrandeten Kaufschreie, musste es weitergehen. Sie hatten immerhin keine Ewigkeiten Zeit um diese Auktion duchzuziehen. Daher dauerte es diesmal auch nicht lange und der junge Notarius gab erneut das Zeichen für die nächste Preissenkung.


    ,,Ich sehe aber auch in euren Blicken, dass diese Preisvorstellung dafür noch immer eindeutig zu hoch sei.", wieder legte er eine gewichtige Pause ein. Zumindest hielt er selbst diese Pause für aussergewöhnlich gewichtig.
    ,,Also gut, 1.000 Sesterzen für einen vollständig ausgebauten Betrieb. Das ist doch beinahe schon geschenkt."


    Jetzt schien sich etwas in der Menge zu regen. Also mehr als ohnehin schon.
    Ein Mann drängelte sich in den Sichtbereich des Auktionators und wollte diesem etwas zurufen. Granius Cominianus wollte jetzt ein schönes 'Ich nehm ihn!' oder 'Den will ich!', oder zumindest ein einfaches 'Gekauft!' hören, doch offensichtlich wurde er enttäuscht, als der Mann zu rufen begann.
    ,,Spinnst du? Für über 1.000 Sesterzen kauft dir doch niemand diese Bruchbude ab. Das ist ja mehr als ich in einem ganzen Jahr verdiene.", ließ der Mann seine ganze Empörung über diese sündhaftteuren Preise los.


    Doch der erfahrene Mann auf der Bühne ließ sich seine wirkliche Reaktion kaum anmerken, stattdessen nahm er diesen kleinen Zwischenfall eher mit Humor und versuchte die Situation auch damit wieder zu retten.
    ,,Du willst also einen Preis unter 1.000 hören?", rief er dem Mann zurück und grinste dabei schelmisch. Der Rufer aus der Menge nickte dabei begierig, ob dies nun wahrhaftige Empörung war, oder nur ein Trick um den Preis weiter fallen zu lassen, war unerheblich. ,,Gut. Wie wäre es dann mit 999 Sesterzen? Gefällt dir das eher? Fragte er den Mann und musste wieder grunzen vor Lachen, bevor er sich wieder an die Menge um den Mann herum wandte. Oder kann sich vielleicht jemand Anderes für einen solch niedrigen Preis, der sogar unter dieser magischen Grenze von 1.000 Sesterzen liegt, erwärmen?" Währenddessen schien sich etwas am Eingang dieses Saals zutun. Weitere mögliche Kaufinteressenten vielleicht?

  • Die Versteigerung begann und Lucia wunderte sich über deren rückwärtigen Charakter. War es nicht normalerweise so, dass die Leute so viel boten wie sie bereit waren zu bieten und im Eifer des Gefechts sogar mehr? So umgekehrt, wartete da nicht jeder einfach ab, bis der Preis tief genug für ihn war? Genau das schien hier auch das Problem zu sein… beschwerte sich doch ein Mann gerade über den erhöhten Preis. Ob der pfiffigen Reaktion des Auktionators musste Lucia schmunzeln, bezweifelte aber gleichzeitig dass er so einen Käufer finden würde. Aber vielleicht waren Fischereien auch einfach nicht so beliebt…


    Unvermittelt flüsterte Sekunda: „Ist das dort nicht deine Klatschfreundin aus der Therme, Herrin? Manlia Laeva?“ Sie deutete unauffällig in Richtung eines breiten Rückens, den orange-gefärbte Locken herunter wallten. Das musste sie eigentlich sein, hatte sie sich doch erst vor kurzem darüber beschwert, dass ihr Henna von niedriger Qualität verkauft wurde. Das war wohl das Ergebnis des trotzigen Versuches es trotzdem auf ihre Haare anzuwenden... Mit einem amüsierten Lächeln trat Lucia zu ihrer Freundin und tippte sie an. „Salve Manlia, wie schön dich zu sehen! Was führt denn dich hierher?“ Die Frau drehte sich um und schien kurz davor Lucia an ihre üppige Brust zu drücken.
    „Salve Tiberia! Gleichfalls! Gleichfalls! Das Gleiche könnte ich dich fragen. Mein Mann hofft auf eine Weberei… leider haben wir auch schon einen Konkurrenten hier entdeckt. Hoffentlich schnappte er uns den Betrieb nicht vor der Nase weg! Zuzutrauen wäre es dem Lump!“ Lucia schmunzelte: „Ich war einfach nur neugierig und dachte es wäre ganz spannend hier. Wenn ich nun aber auch noch mit euch mitfiebern kann, umso besser!“
    „Ja, gesell dich zu uns! Ich muss dich auch gleich mein Mann vorstellen... Macatus! Macatus! Bist du taub?“ Ein mindestens ebenso beleibter Mann drehte sich um und zeigte ein nervöses Schweinchen-Lächeln. „Salve Tiberia. Es freut mich dich kennen zu lernen, meine Frau hat schon viel von dir erzählt.“ Das konnte nur Höflichkeit sein, war Lucia doch selten auch nur zu Wort gekommen, wenn sie die ältere Frau in der Therme traf. Wie wollte Manlia da etwas von ihr erzählen können? Doch da es sich so gehörte, erwiderte Lucia prompt: „Ich hoffe nur Gutes!“
    „Aber ja, aber ja! Was soll man auch sonst von einem so entzückenden Wesen wie dir erzählen?“ , fiel Manlia ihrem Mann ins Wort und beanspruchte Lucia so auch gleich wieder für sich. „Siehst du das dünne Klappergestell dort drüben mit dem unmöglichen, grünen…“, wurde da auch schon die nächste Klatschgeschichte angefangen und Lucia ließ sich nur zu gerne darauf ein.

  • Und tatsächlich tat sich nun etwas am Eingang des Saals, das dieser Versteigerung wohl mehr Würze verleihen könnte.


    ,,999? Du kannst mich...", weiter kam der Unruhestifter garnicht mehr, da er von einem der gerade aufgetauchten Gruppe rüde unterbrochen wurde. Sowohl verbal, als auch nonverbal in Form eines Leibwächters, der dem Zwischenrufer mit dem Ellenbogen einen Hieb in die Magengrube versetzte.
    ,,Für 999 Sesterzen nehm ich die Fischerei!", rief dann der best gekleidetste innerhalb der Gruppe und erhob dabei die Hand.


    ,,Na also, da haben wir doch endlich eine vernünftige Seele gefunden. Dieser Mann sieht auch nicht aus wie ein Kostverächter!", rief Granius Cominianus. ,,Dann bitte ich dich dort zu den aufgebahrten Tischen herüber zu gehen um die Formalitäten abzuklären.", wies der Auktionator dabei mit der Hand abermals auf die dicht mit Beamten besetzten Tische am Rand des Saals. ,,Ich beglückwünsche dich zu deinem Entschluß und zu deinem neuen Betrieb. Er wird dir sicher Freude bringen.", versuchte Granius den Mann dann zum bezahlen hinzukomplimentieren.



    Es dauerte nun ein wenig, bis sich die Unruhe im Saal wieder etwas gelegt hatte und auf der Bühne nun gleich vier Bilder von Betrieben aufgestellt wurden.
    ,,So, verehrte Bürger Romas! Nun kommen wir zu einem komplett Angebot für Senatoren und deren angehenden Söhne, da es sich dabei nur um landwirtschaftliche Höfe handelt. Selbstverständlich ist aber jeder aufgefordert zuzuschlagen, sollte der Traumbetrieb darunter sein.


    Das hier!", dabei deutete Granius nun auf die vier Schaubilder, die hinter ihm aufgestellt wurden. ,,Das hier sind die vier Betriebe, die es zu ergattern gilt. Wir haben hier einmal einen weitläufigen Getreidehof mit passender Villa Rustica dabei, gelegen in der Nähe vom Fucinus Lacus. Also ebenfalls nicht allzu weit von der Urbs Aeterna entfernt!
    Der Zweite auf der Liste ist eine voll ausgebaute und jedem Wunsch entsprechende Rinderzucht, gelegen in Samnium, direkt an der Via Appia."
    , sprach er weiter und versuchte dabei die notwendigsten Informationen über die Betriebe preiszugeben.
    ,,Dort in der Nähe liegt auch unser dritter Hof, spezialisiert auf die Zucht von Schafen und somit perfekt geeignet für Webereien, als günstige Rohstoffquelle. Diese Beiden bilden sozusagen das Süditalische Duo!"
    Dann machte er eine kurze Pause vom Reden, während er sich dem letzten Schaubild zuwandte.
    ,,Lediglich unser letztes Angebot, das das Paket zur Gänze vollendet, liegt nicht auf dem italischen Festland, sondern in der Provincia Sicilia. Am Südhang des Aetna Mons gelegen, braucht man sich keinerlei Sorgen machen, dass die Trauben dieses Weinguts zu wenig Sonne abbekommen würden. Und auch dieser Gutshof wurde bereits von der Res Publica bis ins größtmögliche Extrem ausgebaut, um die Produktion derart zu steigern, dass der bisherige Verwalter es schaffte einhundert Amphoren des Weins wöchentlich in richtung Roma zu verschiffen."
    Nun wollte Granius Cominianus die Worte erst einmal auf die Anwesenden wirken lassen und blickte derweil herunter zu dem Notarius, der mit der Leitung des Ganzen beauftragt war.


    Crassus bemerkte den Blick garnicht gleich, da er in Gedanken bereits bei etwas anderem war und daher nicht aufmerksam der Rede des Auktionators zuhörte. Ein kleiner Stups seines Mitbeamten rief ihn aber wieder zurück ins Geschehen und ließ ihn auf die Bühne blicken, auf der er Granius sah, wie er ihn anblickte. Ein zufriedenes Nicken war die Antwort, die der Iulier dem Granier zuteil werden ließ, in der Hoffnung dass dieser nun weiter machte.


    Und genau das bewirkte es auch:
    ,,Dann kommen wir hiermit nun auch wieder zum geschäftlichen Teil für dieses Gesamtpaket.
    Das Startgebot für jeden dieser Betriebe liegt bei 1.500 Sesterzen. Das macht zusammen 6.000 Sesterzen für dieses landwirtschaftliche Gesamtpaket. Allerdings räumen wir dem Käufer des gesamten Pakets einen Rabatt ein, der bei 10% des Gesamtwertes liegt.
    Also schlagt zu und ersteigert einen einzelnen Betrieb eurer Wahl für 1.500 Sesterzen oder nehmt gleich alle Vier für 5.400 Sesterzen! So oder so, handelt es sich hierbei um ein sagenhaftes Schnäppchen, dass sich niemand entgehen lassen sollte. Und das komplette Paket wäre ein idealer Einstiegspunkt für die angehende Senatorenschicht!"
    , nannte er die Preise und versuchte zum Schluß noch einmal auf den Kauf aller Vier Betriebe zugleich hinzudrängen.

  • Wie üblich seit geraumer Zeit war Aquila in direkter Nähe des duccischen Senators zu finden. In diesem konkreten Fall hieß das: er spielte Gehilfe beim Übertragen der Betriebe. Da die Auktion erst angefangen hatte, gab es allerdings noch nicht allzu viel zu tun, und auch manche von denen, die schon den ein oder anderen Betrieb ersteigert hatten, ließen sich noch Zeit – wollten vielleicht schauen ob sie noch ein Schnäppchen machen konnten. Entsprechend hatte Aquila durchaus die Muse, sich anzuhören, was der Auktionator so verzapfte. Was irgendwie nicht ganz dem entsprach, was er auf seinen Listen zu den Betrieben hatte. „Eh“, machte er ein wenig irritiert. „Senator? Sollten da nicht eigentlich Betriebe versteigert werden, die in Thracia sind?“

  • Kaum war der erste Kaufvertrag unterschrieben, tauchte der Höchstbietende bei den Aedilen auf und wollte sich seinen neuen Betrieb registrieren lassen... was auch anstandslos vonstatten ging, da der Mann erfahren genug war um die notwendigen Unterlagen und Ausweise gleich dabei zu haben. Siegel gesetzt, Betrieb eingetragen und weg war der Kerl... was Vala die Gelegenheit gab, sich wieder ostentativ zu langweilen.
    "Sollten sie?", murrte Vala, in seiner Langeweile gestört, und ließ sich das Auktionsprogramm reichen bevor er dieses mit nur halb interessiertem Blick überflog, "Oh, tatsächlich. Na, da wird sich bei denen wohl ein Schnitzer in den Unterlagen eingeschlichen haben... dass die Betriebe plötzlich von Thracia nach Rom verlegt wurden klingt doch reichlich unwahrscheinlich. Der Käufer wird sich schon beschweren, wenn er in Thracia steht und nur Wald und Wiesen vorfindet wo er eigentlich seine Betriebe glaubte vorzufinden."

  • Sim-Off:

    entschuldigt, die ungewollte Verzögerung des Ganzen, aber es gab noch ein paar administrative Dinge zu klären.


    ,,Aber vergesst nicht...", rief er der Menge zu, die offensichtlich noch immer nicht von der immensen Kaufeslust ergriffen war, wie es Granius Cominianus eigentlich beabsichtigt hatte. ,,Wer zu gierig ist, wird noch leer ausgehen!", das klang beinahe schon wie ein monotoner Wahlspruch eines dieser Politiker, die zum Anfang der neuen Wahlperiode für sich Stimmung machten. Mit mehr oder weniger Erfolg. So oft hatte der gewesene Cominius diesen Satz jetzt schon an diesem Abend gebraucht.


    ,,Um nicht den kompletten Karren dieses Mal von hinten wieder aufzurollen, erläutere ich euch nur die Details dieses Angebots noch einmal, damit auch alle neu dazu gekommenen sich ein Bild davon machen können!" Dieses Mal, versuchte er das ganze etwas anders zu gestalten, wobei die Anwesenden das Angebot im Grunde noch garnicht vergessen haben konnten. Senil schienen die Meisten nämlich noch nicht zu sein, auch wenn einige bereits ältere Gesichter aus der Menge herauslugten.


    ,,Wir reden hier von IV Betrieben!
    Eine Rinderzucht, mit den weissesten Stieren für die Götter! Eine Schäferei, mit Lämmern, wie für das Opfer gemacht! Ein Getreidehof, der auch als Zweitwohnsitz dienen kann. Und ein Weingut, an den fruchtbaren Hängen des Etna!


    Jeder dieser Betriebe steht einzeln dem geneigten Käufer zur Verfügung für gerade einmal, sagenhafte 1.300 Sesterzen. Doch nimmt jemand gleich alle IV, dann genügen bereits günstige 4.600 Sesterzen.
    Nur 46 Aureii für IV Höfe, die keine Wünsche mehr offen lassen."

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