Eine Nacht in der Schneiderei

  • Es war schon spät in der Nacht, während ich noch immer in meiner Schneiderei saß und an einer Frauentunika arbeitete. Da der Raum nur von einer Kerze erhellt wurde konnte ich kaum etwas sehen, doch war diese Arbeit wichtig und ich musste sie dringend fertig stellen. Ich wollte nach Ende des Notstandes eine größere Reserve haben, denn mein Gefühl sagte mir, dass dann mehr Leute neue Kleidung kaufen wollten. Und da ich eh selten genug die Gelegenheit hatte mich während der Ausgangssperre in meine Schneiderei zu schleichen musste ich eben bis spät in die Nacht arbeiten.
    Nun ja…Das hatte ich zumindest vor. Doch ich war müde und mir waren die Augen immer wieder zu gefallen, bis ich schließlich einschlief, die Tunika fallen ließ und langsam vom Stuhl rutschte.
    Wie ich später feststellte lag ich anschließend auf dem Boden und die Kerze war glücklicherweise ausgegangen, möglicherweise durch einen Luftzug der von dem offenen Fenster zum Hinterhof aus dem Büro kam, sonst hätte es wohl einen Brand gegeben.
    Nun aber lag ich dort am Boden, schlief ziemlich unruhig und wälzte mich ein wenig über den Boden, von merkwürdigen Träumen verfolgt.

  • Ausgangssperre? Notstand? Sie hatte es nebenher mitbekommen und sich erst einmal zurückgezogen. Wirkliche Neuigkeiten hatten die Römer einen ja nicht geben wollen. Tumulte waren entstanden, Menschen hatten überall gestanden und waren von Soldaten nach Hause geschickt worden. Gerüchte kamen in Umlauf.....der Kaiser sei tot.....ja und?
    Chiomara presste ihre schmalen Lippen zusammen, bis fast nur noch ein weißer Strich zu sehen war. Mit ihren Fingern glitt sie durch ihre roten Haare und band sie mit einem ledernen Band zusammen. Einige Strähnen rutschten ihr dennoch ins Gesicht, welche sie mit einer fahrigen Bewegung hinter ihre Ohren strich. Eine Öllampe spendete diffuses Licht, warf Schatten an die marode Wand und tauchte ihre helle Haut in einen seltsamen Ton der an Bernstein erinnerte. Die junge Diebin, die in ihrem Leben nichts anderes gelernt hatte, lebte in einem heruntergekommen Haus, welches nicht weiter bewohnt war und durch Bretter von der Außenwelt abgeschirmt war. Wahrscheinlich würde das Haus den kommenden Sommer nicht mehr überstehen und es bestand sicherlich auch eine gewisse Lebensgefahr sich hier im Inneren aufzuhalten, aber hier war sie sicher, zumindest sicher vor der Außenwelt. Die Diebin musste immer auf der Hut sein vor den Soldaten die auf den Gassen unterwegs waren. Ja in der heutigen Zeit hatten es Diebe nicht mehr leicht und auch ihre Eltern waren den Soldaten und dem Gesetz zum Opfer gefallen. Chiomara hatte bis jetzt sehr geschickt gehandelt und war noch nie erwischt worden. Natürlich war ihr bewusst, dass es immer einmal ein erstes Mal geben würde....so auch bei ihr, aber sie hoffte, dass es noch sehr weit entfernt war.


    Nachdem sie ihre Haare zusammengebunden hatte, holte sie aus einem kleinen Versteck, unter einem Stein, einen schmalen, handlichen Dolch hervor und band diesen an ihren Unterschenkel fest. Es war einfach ein Ort wo Soldaten nicht gleich nachschauten, glaubte sie. Außerdem wer würde schon vermuten, dass jemand wie sie eine Waffe bei sich trug? Mit Lederriemen hatte sie sich etwas gebastelt und sie sich um den Unterschenkel gebunden, so dass sie ohne Probleme den Dolch zwischen den Riemen verstauen konnte. Wichtig war, dass sie genügend Freiraum hatte und sich selber nicht verletzte.
    Die Tunika die sie trug, war rau und unbequem und eigentlich für einen Mann gedacht, weswegen sie sich ein Band um die Hüfte gelegt hatte um die Tunika ein wenig in Form zu ziehen. Sie war verschlissen, hatte einige Löcher und ausgefranste Stellen. Chiomara hasste es wenn man ihr ansehen konnte was sie war, das machte das ganze Unterfangen nur noch schwerer und nun, da ein Notstand verhängt worden war, schien es fast unmöglich an Essen und die Dinge des täglichen Bedarfs zu kommen. Weswegen sie sich nun vorgenommen hatte bei Nacht im Händlerviertel nachzusehen ob sie dort nicht etwas ergattern konnte. Bei Tage war es zu gefährlich nach draußen zu gehen, aber bei Nacht boten die Häuser Schutz. Wenn sie es nicht wagte würde sie hier verhungern und das konnte sie nicht zulassen.


    Die Flamme der kleinen Öllampe, welche sie gefunden und nicht geklaut hatte, flackerte im Hauch des Windes und ließ die Schatten verzerrt an den Wänden tanzen. Ihr Blick glitt zu dem kleinen Flämmchen und für einen Moment schien sie selbst dahinzugleiten, abzuschweifen mit ihrem Blick und ihren Gedanken. Nur sie selber würde wohl wissen wo sie sich gerade befand.....
    Vorsichtig beugte sie sich nach vorne und blies die kleine Flamme aus. Dunkelheit umhüllte sie, aber sie kannte diesen Raum in und auswendig und wusste wo lang sie laufen musste. Ein frischer Wind wehte ihr um die Nase und die Sterne schimmerten am dunklen Himmel, selbst der Mond strahlte und warf sein bläulich, kaltes Licht auf die Wege der Stadt.
    Ihr Herz begann zu hämmern und zu toben als sie ihr Versteck verließ, denn ihr war sehr wohl bewusst, dass das was sie nun vor hatte äußerst riskant war. Noch nie hatte sie den Carcer der Stadt von innen gesehen und wollte es auch gar nicht. Chiomara wusste, dass sie dort nicht mehr raus kommen würde, wenn sie einmal drinnen war. Die Römer waren doch ein Volk, welches immer gerne andere suchte um sie zu strafen, auch für Dinge die sie nicht getan hatten. Solche und andere Geschichten hatte sie über sie gehört und glaubte sie natürlich. Wie oft hatte sie schon mitbekommen, dass Bekannte verschwanden und niemals wieder auftauchten? Sehr oft.


    Eine Gänsehaut zog sich über ihre Arme und Nacken, und wollte sich immer weiter ausbreiten, aber die junge Diebin versuchte sie nicht weiter zu beachten und schlich, dicht an die Wände der Gebäude gedrängt, die Gasse entlang. Das Blut rauschte in ihren Ohren und immer wieder leckte sie sich nervös über die Lippen. Ein leises Knurren drang aus ihrem Magen, der seit dem Morgen nichts außer einem Stück trockenem Brot, bekommen hatte. Sie hatte ja nicht auf den Markt gehen können, zumal dieser heute auch sicherlich geschlossen gewesen war.
    Nun blieb ihr einfach noch die Hoffnung, dass sie Glück hatte und in eines der vielen kleinen Läden einbrechen konnte. Irgendwo musste es doch einen Nachlässigen Händler geben....vor allem in einer solchen Zeit konnte doch nicht jeder daran denken alle Türen zu schließen....oder?


    Die Hoffnung starb zuletzt, gab es da nicht dieses nette Sprichwort? Ihre Finger rutschten an der rauen Wand entlang, als sie an einer Ecke stehen bleiben musste. Sie glaubte etwas gehört zu haben und hielt ihren Atem an um zu lauschen. Zeitgleich huschte eine Katze über die Gasse und ließ die Diebin zusammenzucken. Erst als die Katze verschwunden war atmete sie wieder weiter und sah nach links und rechts, huschte dann selber über die Gasse, in die nächste hinein und lief langsam, fast schon schleichend weiter. So still und leer kannte sie die Stadt gar nicht. Es war ansonsten immer ein reges Treiben auf den Gassen und Wegen, egal zu welcher Zeit, aber heute war es totenstill.....bis auf......
    Ihre Muskeln spannten sich an und sie erstarrte fast als sie in der Ferne Fackelschein flimmern sah und die Geräusche die die Sohlen der Soldaten machten. Wie viele es sein mochten, wusste sie nicht, aber sie kamen direkt auf sie zu. Leise fluchend machte sie kehrt, drehte sich herum und musste auch von dieser Richtung einen flimmernden Schein in der Ferne erkennen. Für einen Moment weiteten sich ihre Augen und sie nagte nachdenklich auf ihrer Unterlippe herum. Wie ein kleines Tier saß sie nun in der Fall, aber aufgeben würde sie sicherlich nicht, denn noch war sie nicht entdeckt worden.


    Ohne weiter drüber nachzudenken steuerte sie einfach das gegenüberliegende Gebäude an. Und wenn sie sich einfach auf dem Hinterhof versteckte, es war besser als mitten auf der Gasse stehen zu bleiben und die Soldaten mit einem Lächeln zu begrüßen. Kaum hatte sie den kleinen Hof betreten fiel ihr das Fenster auf, welches nicht verschlossen war, in diesem Moment wurden auch die Schritte der Soldaten lauter und leiese Stimmen halten durch die Gasse an ihr Ohr. Bestimmt hatte der Besitzer bei der ganzen Hektik vergessen das Fenster zu schließen, also was sollte es. Drinnen herrschte Dunkelheit, wie in den meisten Gebäuden hier, von daher war es egal. Mit wenigen Schritten war sie da und kletterte auf den Sims um dann in den Raum zu springen der sich dahinter befand. In ihrer Eile achtete sie auf nichts weiter, als auf das hinein kommen. Mit der Hüfte stieß sie gegen einen kleinen Schreibtisch, den sie eben nicht gesehen hatte und warf dabei ein Tonfäßchen mit Tinte zu Boden, welches in tausend kleine Teile zerbrach und den Inhalt über den Boden verteilte. Wirklich sehen was es gewesen war konnte sie nicht, denn von hier hinten viel das Licht des Mondes nicht durch das Fenster, was das Zurechtfinden nur noch erschwerte. Einen leisen Fluch ausstoßend, tastete sie mit ihrer Hand an dem Schreibtisch entlang um erst einmal ein klein wenig die Orientierung zu bekommen.

  • Noch immer lag ich unruhig schlafend auf dem Boden, als ich plötzlich aufwachte. Hatte ich da nicht ein Klirren gehört? Ich war mir nicht sicher und entschied, dass ich besser mal nachsehen sollte. Da erst merkte ich, dass die Kerze ausgegangen war und nur noch das wenige Mondlicht, dass herein fiel den Raum erleuchtete. Dass ich in meiner Schneiderei lag und geschlafen hatte, registrierte ich dabei kaum als ungewöhnlich. Schnell tastete ich nach der Kerze und entzündete sie erneut. Dass meine Tunika, die ärmellos war und an den Schultern von Fibeln gehalten wurde, verrutscht war und meine Haare auch nicht sonderlich gut aussahen merkte ich gar nicht, als ich aufstand und langsam in Richtung meines Büros ging. Schon beim ersten Schritt verzog ich mein Gesicht, denn weil ich so lange auf dem Boden lag tat mein Körper ziemlich weh. Doch schließlich ließ der Schmerz wieder nach und konnte mich wieder auf mein Büro zubewegen.
    Die Kerze leuchtete zwar nicht sonderlich stark, aber dennoch störte mich das Licht gerade noch mehr, als dass es half, da meine Augen sich noch nicht an das Licht gewöhnt hatten. So öffnete ich die Tür zu meinem Büro und trat ein, wobei ich mich mit zusammen gekniffenen Augen umsah.
    Ist da jemand?
    Zwar erwartete ich keine Antwort, aber dennoch fragte ich es in den kleinen Raum hinein.

  • Ihre Finger griffen die Kante des Tisches und glitten an dieser entlang, glattes Holz und doch an einigen Stellen unterbrochen von feinen Kerben. Groß schien er nicht zu sein, aber dafür hätte er sie verraten können und alles nur, weil sie hier im Raum nicht wirklich etwas sehen konnte. Wie gut, dass es Nacht war und, dass es sehr Unwahrscheinlich war, dass sich jemand hier noch aufhielt. Wie man sich doch manchmal täuschen konnte. Ihre Sorgen waren im ersten Moment einfach nur bei den Soldaten, deren Schritte sie noch immer hören konnte. Aber sie liefen weiter und keiner kam auf die Idee anzuhalten und nachzusehen, ob sich wer in einem Hinterhof aufhielt.
    Noch war ihr gar nicht bewusst wo sie eigentlich eingestiegen war, denn nachzusehen dazu hatte sie keine Zeit gehabt und lesen konnte sie so gut wie gar nicht. Einige Worte und so bekam sie noch hin, aber alles was darüber hinaus ging, wurde sehr schwer. Ihr passte es nicht wirklich, dass das Lesen und Schreiben bei ihr nicht funktionierte, aber sie hatte auch niemanden gehabt der es sie lehrte. Derzeit war sie stets alleine unterwegs, zwar hatte sie ein paar wenige Freunde, aber diese gingen überwiegend ihrem eigenen, erbärmlichen Leben nach. Wobei, wenn man alleine arbeitete hatte es auch viele Vorteile, denn so musste sie wenigstens nichts teilen, sei es Essen oder Geld.


    Die Schritte der Soldaten verhallten, aber aufatmen konnte sie nicht, denn schon im nächsten Moment hörte sie etwas aus dem Nebenraum was sie erneut erstarren lies. Die Diebin wagte es kaum noch zu atmen und spürte wie die Hitze ihren Kopf ergriff und es hektisch zu pochen begann in ihren Schläfen. Sie war hier nicht alleine....verdammt, wie hatte ihr ein solcher Fehler nur passieren können? Schwer schluckte sie und ließ widerwillig die Kante des Tisches los und suchte mit ausgestreckten Fingern die Wand, die sie nach wenigen Schritten auf fand. Mit dem Rücken presste sie sich dagegen, unweit von der Tür entfernt. Viele Möglichkeiten blieben der jungen Frau nun wirklich nicht, denn entweder blieb sie hier stehen und versuchte das Beste draus zu machen, oder aber sie flüchtete hinaus durch das Fenster, dann aber würde sie den Soldaten in die Arme laufen. Nun hatte sie die Qual der Wahl und beide Aussichten waren wirklich nicht gerade die Besten.
    Das Problem war einfach, dass sie hier nicht sehen konnte ob es etwas gab, wo sie sich verstecken konnte. Nun blieb ihr nichts weiter übrig als zu hoffen, dass die Tür, die nicht weit von ihr weg zu sein schien, in ihre Richtung aufging und sie verdecken würde.....wenn nicht.....


    Rasch ging sie in die Hocke, schob den rauen Stoff der Tunika nach oben und zog den schmalen und kleinen Dolch aus der Halterung. Kühl lag der Griff in ihrer Hand und fast zärtlich legten sich ihre zierlichen Finger um den dunklen Griff, bevor sie wieder aufstand und der Stoff ihre Beine erneut bedeckte. Nun war es ihr Herz welches immer schneller zu schlagen begann....so laut, dass sie schon befürchtete, dass jeder es hören müsste. Den Dolch trug sie schon sehr lange mit sich herum, aber bis jetzt hatte sie ihn noch nie einsetzen müssen......doch irgendwann war immer einmal das erste Mal.....Sie hasste diesen Spruch. Feste biss sie sich auf die Unterlippe, etwas was sie immer tat wenn sie schrecklich nervös war oder Angst hatte. Chiomara hätte lügen müssen, wenn sie nun behauptet hätte, sie hätte keine Angst. Irgendwo war es auch spannend, aber da sie nicht wusste wer diese Person war, war es extrem gefährlich und konnte ihr Leben kosten.
    Immer fester drängte sie sich mit dem Rücken gegen die Wand, als würde sie hoffen jeden Moment von dieser aufgesaugt zu werden, aber nichts dergleichen geschah, stattdessen wurde die Tür geöffnet. Die Götter waren ihr hold, denn sie ging wirklich in ihre Richtung auf und zum Glück, war sie nur zwei Schritte von ihr entfernt.


    Ein flackerndes, schwaches Licht erschien und tauchte das kleine Räumchen, denn mehr war es wirklich nicht, in ein unheimliches Geflimmer. Erneut hielt sie ihre Luft an, wollte nicht schon viel zu früh auf sich aufmerksam machen. Ein Mann trat ein, seine Stimme erklang.....zeugte von Jugend und nicht von Alter. Immer fester schlossen sich ihre Finger um den Griff des Dolches, welches sie dicht an ihrem Körper hielt. Das diffuse Licht konnte einen verrückt machen, war es eben doch noch stockdunkel gewesen. Die Tinte hatte Spritzer nicht nur auf dem Boden hinterlassen sondern auch auf dem schmutzigen Stoff ihrer Tunika. Egal. Das interessierte sie derzeit nicht wirklich. Noch immer drängte sie sich gegen die Wand neben der Tür, aber nun war die Stunde der Wahrheit gekommen....oder nicht?
    Es waren nicht mehr als drei Schritte die sie zu ihm brauchte, aber dennoch hatte sie Angst, er könnte sie vorher bemerken oder sich einfach herumdrehen. So blieb ihr nichts anderes übrig als zu hoffen, dass das was sie vor hatte klappte und es gut gehen würde.
    Schnell wie eine Katze huschte sie zu ihm und blies gegen die Kerze damit es dunkel wurde, zeitgleich drückte sie ihm den Dolch gegen die Seite, so dass er die Spitze sehr deutlich spüren konnte. Die Kerze hinterließ einen leicht beißenden Geruch, nachdem die Diebin sie ausgeblasen hatte.


    „Solche Fragen stellt man nicht,“ hauchte sie ihm flüsternd entgegen und dennoch war die zarte Art in ihrer Stimme nicht zu verkennen. „Beweg dich nicht, dann werde ich davon absehen die Spitze des Dolches in deine Seite zu rammen,“ flüsterte sie weiter und deutete an, dass sie es ernst meinte in dem sie die Spitze noch etwas mehr gegen seine Seite drückte. Ihre andere Hand legte sich auf seinen nackten Unterarm, versuchten ihn somit zu halten, was bei der Zierlichkeit ihrer Finger schon witzig wirken musste. Aber sie hatte ja den Dolch.....und sie würde ihn nutzen, irgendwie wenn es denn sein musste. Ihre Finger waren regelrecht kalt, nicht nur kühl, was an dieser plötzlichen Aufregung lag. "Sag mir wo ich hier bin," verlangte sie von ihm.

  • Ich zuckte erschrocken zusammen, als plötzlich die Kerze ausging, ich den beißenden Geruch in meiner Nase kitzeln fühlte und ein Messer an meiner Seite spürte. Und schon kurz darauf hörte ich auch die Stimme der Person, zu der das Messer gehörte. Eine Frau, ziemlich jung wie es sich anhörte und als ich ihre zierlichen Finger auf meinem Unterarm spürte dachte ich mir, dass sie wohl recht klein sein muss. Und nicht sonderlich kräftig, dachte ich mir, so dass ich sie theoretisch überwältigen können müsste.
    Eine Gänsehaut breitete sich langsam von der Stelle aus, an der sie meinen Arm berührte. Nicht nur ihrer kalten Finger wegen, sondern auch wegen der Berührung selbst.
    Während ich noch darüber nachdachte, was sie in meiner Schneiderei und von mir wollte, fing sie an Fragen zu stellen. Ich war ein wenig verblüfft, immerhin war sie hier eingestiegen. Müsste sie es dann nicht wissen? Doch ich versuchte mir die Verblüffung nicht anmerken zu lassen und auch nicht die Angst, die ich trotz meiner offensichtlichen körperlichen Überlegenheit verspürte. Sie hatte ein Messer und da konnte immer etwas Unvorhergesehenes passieren.
    Dennoch machte ich mich langsam bereit zu versuchen sie zu überwältigen, veränderte meinen Stand ganz langsam und vorsichtig und versuchte dabei zu erahnen, wo in etwa ihre Beine waren, ehe ich anfing zu antworten.
    In meiner Schneiderei. Was willst du hier? Geld? Das ist im Schreibtisch. Kleidung? Da ließe sich sicher etwas vorne finden. Oder doch etwa…
    In diesem Moment drehte ich mich ruckartig und schnell zur Seite, wobei das Messer leicht durch Tunika und Haut schnitt und ich deshalb etwas das Gesicht verzog. Dennoch griff ich mit der Hand, dessen Arm sie vorher berührte, nach dem Handgelenk ihrer Hand mit dem Messer und versuchte ihren Arm so zu verdrehen, dass sie das Messer fallen lassen müsste oder wenigstens nicht mehr benutzen könnte, während ich sie mit der anderen Hand an ihrem anderen Oberarm packte und versuchte mein Bein hinter ihres zu haken, um ihr dieses wegzuziehen und sie so zu Fall zu kriegen. Zwar würde ich dabei höchst wahrscheinlich mit auf sie stürzen, aber das würde sie vermutlich noch mehr behindern, entsprach also ganz meinem Plan.

  • Es gab Situationen damit war selbst diese junge Diebin überfordert und diese hier zählte dazu. Bis jetzt hatte sie noch nie jemanden verletzen oder auf diese Art bedrohen müssen. Den Dolch hatte sie einfach nur für den Notfall dabei und genau ein solcher war ja nun eingetroffen. Ihr Schlug das Herz bis zum Hals, aber sie wollte sich davon nichts anmerken lassen. Der Kerl hätte sie doch dann einfach nur ausgelacht und wahrscheinlich an den Haaren aus diesem Gebäude geschliffen, den Wachen dann zum Fraß vorgeworfen. Römer...sie waren doch alle irgendwie gleich....ungehobelte Bolzen die immer zeigen mussten wie stark sie doch waren. Woher der Groll auf das römische Volk eigentlich kam wusste die junge Frau selber nicht. Scheinbar hatte sie diesen Hass einfach von ihrer Familie mit übernommen ohne den genauen Hintergrund des Ganzen zu kennen.
    Um ihm noch einmal deutlich zu machen, dass sie nicht scherzte drückte sie die metallene Spitze etwas mehr gegen seine Seite, doch der Stoff hielt sie noch zurück die Haut von ihm zu berühren. Trotz allem sollte er einfach nur Angst verspüren, zumindest hoffte sie, dass dem so war. Sicherlich war sie nicht gerade Furcht erweckend, aber immerhin hatte sie eine Waffe, und er? Er hatte nichts weiter in seiner Hand außer einer Kerze......und diese war erloschen und würde sich nicht von selbst wieder entzünden, es sei denn er hatte Fähigkeiten von denen jeder nur zu träumen wagte.


    Leicht begannen sich ihre kühlen Finger in seine Haut zu graben während sie auf eine Antwort von ihm wartete. Irgendwie bereute sie es ja nun die Kerze ausgepustet zu haben, aber so fühlte sie sich auf der einen Seite doch sicherer, aber auf der anderen war es dumm, da sie ja immer noch nichts sehen konnte, außer schemenhafte Umrisse. Gerade als sie ihn erneut auffordern wollte ihm endlich zu antworten, sprach er zu ihr. Schneiderei? Was für eine dumme Frage, was wollte sie wohl hier? Chiomara presste ihre Lippen aufeinander und wunderte sich einen kleinen Moment darüber, dass er ihr so bereitwillig sagte wo das Geld versteckt lag. Eigentlich gut, aber viel zu spät erkannte sie, dass das alles nur ein Trick gewesen war, denn natürlich waren ihre Gedanken auf der Stelle zu dem Geld geschweift, welches unmittelbar in ihrer Nähe liegen musste und eine Schneiderei hatte sicher so einiges zu bieten. Mit seiner schnellen Reaktion hatte sie nicht gerechnet und wurde auf der Stelle überrumpelt, zudem hatte sie dem Mann nicht wirklich etwas entgegen zu bringen. Wie denn auch? Sie war klein und von zierlicher Statur, hatte keinerlei kämpferische Erfahrung. Es hätte wohl schon ein Schlag genügt um sie auszuschalten.


    Ein überraschter Laut drang über ihre Lippen und sie sog die Luft zwischen ihnen hindurch als sie seine Hände an ihren Armen spürte und den leicht, stechenden Schmerz der durch den einen schoß. Chiomara hatte kaum mitbekommen, dass sie ihn verletzt hatte bei seiner Aktion. Zu schnell war alles von statten gegangen, zu schnell als, dass sie irgendeinen klaren Gedanken fassen konnte. „Aaauuu,“ stieß sie hervor und versuchte den Dolch noch zu halten, aber sie hatte keine Möglichkeiten wenn sie nicht wollte, dass er ihr noch mehr weh tat. Binnen weniger Herzschläge passierte dies alles, binnen weniger Luftzüge die sie machen konnte, spürte sie, wie er ihr das Bein hinter ihres stellte.........
    Wäre nicht schon dir fast undurchdringliche Dunkelheit um sie herum gewesen, wäre sie nun sicherlich über sie gekommen als sie den Halt verlor und nach hinten zu Boden fiel. Chiomara hatte keinerlei Möglichkeiten den Sturz abzufangen und es war seine Schuld..... Die Luft wurde ihr aus den Lungen gepresst als sie auf den Boden knallte und der Mann auf ihr landete. Das zusätzliche Gewicht lies sie aufstöhnen, fast schon aufjauchzen. Der Dolch war unlängst leise klirrend irgendwo auf dem Boden gelandet, für sie nicht mehr zu erreichen, zumindest jetzt nicht. Trotz seines Gewichtes und seiner Hände an ihren Armen versuchte sie sich ein wenig gegen ihn zu wehren, denn kampflos würde sie sich ihm sicherlich nicht ergeben. Allerdings hatte sie auch nicht wirklich viele Möglichkeiten, so eingezwängt wie sie war. „Lass mich los,“ jauchzte sie schwer nach Luft schnappend auf. Ihr Kopf mit dem sie ebenfalls auf dem Boden aufgekommen war, hatte zu pochen begonnen, allerdings nahm sie dies nur am Rande wahr.

  • Sobald ich das Klirren des Dolches gehört hatte hörte ich auf ihr den Arm zu verdrehen, hielt ihn jedoch weiter fest umschlossen.
    Als wir beide auf dem Boden aufkaumen stieß ich keuchend all meine Luft aus, trotz der "Polsterung", den ihr Körper mir bietete. Ich musste mich kurz orientieren und wieder zu Atem kommen, ehe mir gewahr wurde, wie nah aneinander unsere Körper nun waren. Es war nicht das erste Mal, dass ich so engen Körperkontakt zu einer Frau hatte und er war auch schonmal enger gewesen, doch es war das erste Mal seit vielen Jahren. Daher überwältigte mich das Gefühl, ihr warmer Körper an meinen gepresst, der Hauch ihres warmen Atems auf meiner Haut...Mir wurde abwechselnd heiß und kalt und eine Gier trat in mir auf, die ich lange vernichtet glaubte. Warum nicht die Situation ausnutzen? Ich konnte zwar nicht erkennen wie sie aussah, aber das war ja völlig egal. Ich wusste eh überhaupt nicht wie sie aussah und hätte mir ihr Aussehen so vorstellen können wie ich wollte wenn ich sie mir nehmen würde. Keinen würde es interessieren, was ich mit dieser elenden Diebin anstellen würde, ich hätte freie Hand. Ihre Gegenwehr war nichts und so wanderte meine Hand von ihrem Oberarm weiter hinauf, zu ihrer Schulter und dem Träger ihrer Tunika, den ich ganz langsam begann ihr abzustreifen und dabei mit meinem Arm ihren weiter auf den Boden drückte. Meine Lippen näherten sich ganz langsam der Stelle, von der ihre Stimme kam und ich spürte ihren Atem langsam näher an meinem Gesicht. Währenddessen packte meine andere Hand ihr Handgelenk fester und führte ihre Hand zusammen mit meiner in Richtung ihrer Körpers, auf der Suche nach ihrem Busen den ich befühlen wollte. Als ich ihren Busen fand öffnete ich meine Hand etwas um ihn besser umfassen zu können, doch als ich die Rundungen bereits ertasten konnte und meine Lippen fast ihre erreicht hatten erstarrte ich.
    Nein! Das war nicht ich! Das wollte ich nicht mehr sein! Schon vor langer Zeit habe ich diesen Teil meines Wesens verbannt und vernichtet!
    Sofort ruckte mein Kopf zurück, meine Hand umfasste ihr Handgelenk wieder fester und auch meine andere umklammerte wieder ihren Oberarm. Mein Verstand war wieder klar und ich hatte wieder die Kontrolle über mich. Dennoch...Ein kleiner Funke der Gier und Lust blieb und man hätte sein Glitzern wohl in meinen Augen sehen können, wäre dafür genug Licht gewesen. Wer weiß was beim nächsten Mal passieren würde wenn er wieder hervor bräche und ob ich mich dann noch rechtzeitig zügeln könnte. Doch gerade merkte ich noch nichts davon und so richtete ich meinen Oberkörper erstmal langsam auf, um ihr das atmen wieder vernünftig zu ermöglichen.
    Nachdem ich selbst nochmal tief durchgeatmet hatte und mir sicher war, dass es vorbei war, stand ich auf und zog sie dabei mit hoch.
    Das eben....Tut mir leid. Das war nicht ich.
    Leise murmelte ich die Worte, ehe ich meine Augen dorthin richtete wo ich ihre vermutete.
    Komm mit mir mit, ich möchte sehen wer mich überfallen hat.
    Mit diesen Worten versuchte ich sie mit mir mit in den Vorraum zu ziehen, in dem das Mondlicht alles immerhin ein wenig erhellte. Und vielleicht könnte ich da ja sogar etwas finden um sie zu fesseln. Dann könnte ich eine der Kerzen dort anzünden und sie noch genauer betrachten. Ich hatte keine Ahnung was mich erwarten würde, vielleicht ein schrecklich entstelltes Wesen. Doch das war mir egal, ich wollte es jetzt sehen wie diese Person aussieht, die mich überfallen wollte. Die schauderliche Vorstellung, dass ich gerade womöglich kurz davor stand eine grässlich entstellte Frau zu vergewaltigen verdrängte und vergrub ich in der tiefsten Ecke meines Bewusstseins....Ebenso, dass es womöglich ein wunderschönes Wesen war, dass ich fast vergewaltigt hätte oder, dass ich überhaupt beinahe jemanden vergewaltigt hätte. Dies war nichts, was ich mir vorstellen wollte, es gehörte nicht zu meinem Wesen und es dürfte nie wieder hervor kommen. Zumindest wenn es nach meinem Geist und meinem Herzen ginge....

  • Für ihren zierlichen Körper war seiner extrem schwer, denn im ersten Moment lastete sein volles Gewicht auf ihr, so dass das Atmen für die junge Frau fast zur Qual wurde. Was in diesen Momenten durch seinen Kopf ging, hätte sie nicht einmal erahnen können, doch sollte sie es schon wenige Sekunden später zu spüren bekommen. Chiomara war in den ganzen Jahren schon in vielen Situationen gewesen die alles andere als rosig gewesen waren, aber bis jetzt hatte sie sich die Männer immer sehr erfolgreich vom Leib halten können, zumindest wenn sie etwas nicht hatte freiwillig tun wollen. Irgendwie war sie ihnen immer wieder entkommen schließlich war sie keine dahergelaufene Lupa die man einfach begrabschen konnte.
    Doch mit dem was nun kam hätte sie nicht gerechnet, eher damit, dass er sie schlug und dann den Wachen übergab, aber sicherlich, dass er begann sie anzufassen.
    Ihre Augen weiteten sich ein wenig und für einen kurzen Augenblick, welcher höchstens zwei Herzschläge anhielt, hielt sie die Luft an und regte sich keinen Millimeter mehr. Ganz sicher wollte sie sich diesem Kerl, wer auch immer es sein mochte, nicht einfach so hingeben, weder hier noch sonst wo. Aber die Überraschung hielt sie einfach gefangen, machte sie hilflos und unfähig etwas dagegen zu unternehmen.
    Chiomara konnte seinen warmen Atem spüren und meinte, dass dieser sogar recht stoßweise ausgestoßen wurde.......konnte sie es ihm verübeln? Wohl kaum, denn ihr erging es ja nicht wirklich anders, aber war es bei ihr keine Erregung sondern einfach nur die Tatsache, dass sie nur schwer Luft bekommen konnte, wobei er nicht gerade unschuldig an dieser Misere war. Mit geringem Erfolg versuchte sie sich zu wehren, zerrte an ihren Armen, doch bekam sie weder ihre Hand noch ihren Arm frei. Leise seufzte sie auf, aus Verzweiflung, auch wenn für andere Ohren es anders klingen würde. Wenn sie wenigstens an ihren Dolch kommen könnte, aber durch die Dunkelheit und den Sturz, hatte sie so oder so die geringe Orientierung verloren.


    Die junge Diebin spürte wie sein Gesicht sich ihrem näherte und ihre Fantasie begann mit ihr durchzugehen, konnte sie sich doch sehr gut vorstellen was ein Mann gerne mit einer jungen Frau machte, vor allem mit einer die so dumm war irgendwo einzubrechen. Innerlich gab sie sich selber einige Ohrfeigen und versuchte wieder zur Besinnung zu kommen, auch wenn das Pochen in ihrem Kopf sie daran ein wenig hinderte.
    „Nimm deine Hände weg,“ zischte sie ihn an und wandte ihren Kopf leicht zur Seite, wollte ihm wenigstens so ein wenig entkommen. Ganz genau konnte sie spüren was seine Finger taten, wie sie an ihrer Tunika herumnestelten. Sie war in einer misslichen Lage, denn schreien und um Hilfe rufen konnte sie nicht. Sie war eingebrochen und würde im Kerker landen sollten die Soldaten hier hereinstürmen. Ihr waren buchstäblich die Hände gebunden.
    Chiomara ballte ihre Finger zu Fäusten während seine Hand sich fester um ihr Gelenk schloss und ihr leichte Schmerzen bereitete. Ihre Gelenke waren schmal, zierlich wie alles andere ebenfalls an ihr. „Lass es......,“ keuchte sie noch einmal auf, als seine Hand nun sich einer Zone näherte bei der sie ihm gerne die Hände abgeschlagen hätte. Sie spürte seine Finger schon an ihrer Brust, merkte dabei zu spät, dass er den Griff um ihre Hand hatte lockern müssen. Wie dumm, vielleicht hätte sie ihm eine scheuern können, aber ihr ganzes Bewusstsein hatte sie soeben auf die Tatsache gelenkt, was er im Begriff war zu tun und wie sie es eventuell verhindern könnte. Verzweifelt verzog sie ihr Gesicht, was er nicht sehen konnte. Aber er konnte ihre Verzweiflung hören als sie leise jauchzte und doch noch versuchte sich zu wehren. Als er so plötzlich zurück zuckte, schob sie es auf die Tatsache, dass sie sich begonnen hatte zu wehren, aber sicherlich nicht weil er zur Vernunft gekommen war. Tief sog sie die Luft in ihre Lungen als sein Gewicht von ihrem Brustkorb verschwand und sie wieder normal atmen konnte. Die Luft brannte richtig in ihren Lungen, aber eine gewisse Angst blieb, dann was würde er nun mit ihr machen? Fest lagen seine Finger um ihre Arme und mit einem unsanften Ruck wurde sie plötzlich nach oben auf ihre Füße gezogen, dass sie einen kleinen Moment schwankte. Zwar war es dunkel, aber das Gefühl, dass sich alles um sie herum drehte blieb dennoch.


    Seine Worte klangen in ihren Ohren wie der blanke Hohn, weswegen sie ein kurzes und sehr trockenes Lachen ausstieß. „Sicher....irgendjemand hatte Besitz von dir ergriffen,“ fauchte sie ihn förmlich an und begann sich gegen seinen Griff zu wehren und zu winden. Die Diebin riss an ihren Armen und stemmte ihre Füße förmlich in den Boden um mehr Kraft aufbringen zu können. Die Dunkelheit war sehr hinderlich, denn selbst wenn sie sich von ihm hätte los reißen können, wäre sie sicherlich nicht wirklich weit gekommen. So war das Unterfangen schon von Beginn an zum Scheitern verurteilt gewesen. Chiomara hatte nicht vor mit ihm mitzugehen, am liebsten wäre sie einfach wieder zum Fenster hinaus, auch wenn dort draußen die Soldaten herumliefen. Aber mit diesem Lustmolch hier drinnen? Nein, keine gute Idee... Zu viele Fantasien über Mörder und dergleichen streiften durch ihre Gedanken und versetzten sie in Panik. Vielleicht wären die Soldaten das geringste Übel? „Lass los....verdammt,“ erklang erneut ihre Stimme und dieses Mal versuchte sie in ihrer Verzweiflung zu treten.....

  • Ihre höhnischen Worte gefielen mir gar nicht und so knurrte ich ganz leise, ehe ich sie ein wenig ruppig weiter mit mir zog. Warum musste dieses närrische, kleine Ding sich denn wehren? Langsam kamen Wut und mit ihr meine dunkle Seite wieder hervor. Und als ich schließlich einen Tritt gegen mein Schienenbein spürte keuchte ich erschrocken auf, ließ ihr Handgelenk kurz los und lockerte auch meinem Griff an ihrem Oberarm, ehe ich mich wieder fing. Die Versuchung sie nun einfach zu schlagen war groß, doch noch war meine dunkle Seite nicht stark genug, so dass ich sie einfach wieder packte und mit mir zog.
    Als wir beide im Vorraum ankamen besah ich sie mir im schwachen Mondlicht etwas genauer. Viel konnte ich noch nicht erkennen, doch es war eindeutig erkennbar, dass sie ziemlich zierlich war und soweit ich es erkennen konnte auch recht hübsch. In diesem Moment meldeten sich auch Gier und Lust wieder zurück und trotz ihrer Gegenwehr zog ich sie nun mit mir mit, in Richtung eines Haufens Stoffballen auf den ich sie dann etwas grob drauf stieß. Doch noch bevor sie hätte versuchen können zu fliehen stürzte ich mich auf sie und drückte sie auf den vielen Stoff. Ihre zierlichen Arme hielt ich, beide eng aneinander gedrückt, zusammen mit einer Hand nach unten gedrückt, während meine andere Hand langsam meinen Gürtel löste.
    Mein Gesicht näherte sich wieder ihrem und mein Atem strich lüstern und stoßweise über ihr Gesicht.
    Wehe du versuchst zu fliehen, um Hilfe zu schreien oder irgendwie auf dich aufmerksam zu machen. Glaub mir, wenn die Wachen kommen werde ich dafür sorgen, dass du im Kerker landest. Oder noch schlimmer, in der Sklaverei. Hast du verstanden?
    Mit dem Gürtel fesselte ich nun ihre Hände und band sie fest zusammen, so dass sie sie nicht befreien könnte, es aber auch nicht unangenehm für sie wäre.
    Leicht erhob ich mich nun wieder, und blickte auf sie hinab. Plötzlich konnte ich einfach nicht widerstehen, griff an den Halsausschnitt ihrer Tunika und zerriss sie so, dass ihre linke Brust frei lag. Ein lüsternes Grinsen auf den Lippen und ein ebensolches Funkeln in den Augen umfasste ich diese nun, befühlte genussvoll ihre schön handliche Rundung, ehe ich wieder von ihr abließ. Rückwarts bewegte ich mich nun von ihr fort, ließ sie nicht aus den Augen. Glücklicherweise kannte ich mich gut aus, so dass ich ohne Probleme fand was ich suchte. Zwei Kerzen, von denen ich eine entzündete und mit dieser die andere. Kurz musste ich dafür die Diebin aus den Augen lassen, als ich fertig war blickte ich aber wieder zu ihr. Mit den Kerzen in der Hand ging ich zu ihr zurück und betrachtete sie nun genau im Schein der Kerzen. Sie war hübsch und zierlich, wenn auch etwas ausgemergelt. Meine Lust konnte ich in diesem Moment kaum unterdrücken, geschweige denn verstecken. Dennoch versuchte ich mich zurückzuhalten und brachte die eine Kerze in einer Art Halterung an, die ich außerhalb ihrer Reichweite auf den Boden stellte. So fiel die ganze Zeit Licht auf sie, während ich mich nun zur anderen Seite des Zimmers begab, wo mehrere fertige Kleidungsstücke lagerten. Dabei kam ich auch an der Tür zum Hinterzimmer vorbei, die ich vorsichtshalber verschloss und verriegelte. Anschließend suchte ich mich durch die Kleidungsstücke, bis ich eine Tunika fand die ihr passen müsste. Als ich die hatte drehte ich mich wieder zu ihr um, um zu ihr zu gehen. Jetzt wollte ich mehr von ihr wissen als nur ihr Aussehen. Ich wollte wissen wer sie war.....

  • Was hatte dieser Kerl hier eigentlich noch zu so später Stunde gemacht? War nicht Notstand und Ausgangssperre an die sich die normalen Bürger der Stadt eigentlich zu halten hatten? Er machte sich doch selber soeben eines Verbrechens schuldig, nicht wahr? Oder sponn sich die kleine Diebin nun etwas zusammen? Vielleicht waren es einfach nur die Hoffnungen die sie hatte, ihn auf diese Weise in der Hand zu haben. Allerdings wurden diese Hoffnungen schnell wieder zerschmettert. Wie einen kleinen Tonkrug den man fallen ließ, zerbrachen ihre aufkeimenden Hoffnungen sogleich wieder, als sie diese raue Behandlung zu spüren bekam. Grob zog er sie mir sich, so dass sie fast ihren Halt verloren hätte und natürlich begann sie sich zu wehren, denn sie hatte ja keine Ahnung was er wirklich mit ihr vor hatte. Sie trat nach ihm und traf sein Schienenbein. Ein kurzes aber hämisches Grinsen schlich sich auf ihre Lippen und selbst in der Dunkelheit schienen ihre Augen einen kleinen Moment aufzuleuchten. Allerdings schaffte sie es wieder nicht sich vollkommen aus seiner Umklammerung zu lösen, zu schnell hatte er sich wieder unter Kontrolle und packte sie erneut, dieses mal noch viel fester als vorher. Leise seufzte sie erneut auf als er sie mit sich zog.
    Ungeschickt stolperte sie neben ihm her, konnte nun durch das Mondlicht ein wenig mehr von ihrer Umgebung erkennen, vor allem Stoffe und fertige Kleidung, aber der Mann verschwamm zu einem verzerrten Bild als er sie auf die Stoffballen warf.


    Stöhnend landete sie erneut unsanft auf dem doch recht harten Untergrund und hatte keine Zeit groß zu reagieren als er ihr folgte. Wieder spürte sie seinen Körper an ihrem, wie er sich an sie drängte. Doch dieses Mal konnte sie ihn ein wenig erkennen, seine Züge, seine leuchtenden Augen....die Gier in seinem Blick....Dinge die das Mondlicht nicht verbergen konnte. Er schien jung zu sein, aber er war ein Römer, was man sehr deutlich jetzt merkte. Sie waren doch alle gleich, grob und ungehobelte Menschen. Wie er wohl bei Tageslicht aussehen mochte? Aber ob sie das wirklich wissen wollte? Wohl kaum, nicht nachdem was er ihr gerade antat. Verzweifelt versuchte sie ihre Hände zu befreien, aber gegen seine Kraft war einfach kein Ankommen, denn er hielt ihre beiden Hände mit einer Hand zusammen. Egal was sie tat, wie sehr sie sich auch wand, ihre Hände wollten sich keinen Millimeter bewegen.
    „Dreckiger Mistkerl,“ stieß sie mit zusammengebissenen Zähnen hervor und wendete ihr Gesicht etwas zur Seite als er ihr erneut so nahe kam, dass sie seinen warmen Atem auf dem Gesicht spüren konnte. Bei seinen Worten allerdings schloss sie einen Moment die Augen. Einen winzigen Augenblick hatte sie wirklichb daran gedacht um Hilfe zu schreien, aber seine Worte ließe sie verstummen bevor sie überhaupt den Mund aufgemacht hatte. Chiomara hatte große Angst davor in der Sklaverei zu landen, somit hatte er nun einen wunden Punkt getroffen, ohne es vielleicht wirklich zu ahnen.


    Sie öffnete leicht ihre Lippen, atmete durch diese stoßweise hindurch und starrte ihn an. Mehr als ein hastiges Nicken bekam sie nicht zustande. Ein Kloß hatte sich in ihrer zierlichen Kehle gebildet und sie hatte das Gefühl, jeden Moment keine Luft mehr zu bekommen. Panik stieg in ihr auf, vor allem als er plötzlich ihre Hände fesselte. Was im Namen aller Götter hatte er vor? Warum tat er das? Sie hatte im Grunde doch nichts schlimmes getan, wollte sich doch selber nur retten, weswegen sie ihn bedroht hatte, aber dann,....dann hatte sie doch nichts weiter getan.....glaubte sie zumindest. Woher sollte sie auch wissen, dass sie ihn etwas verletzt hatte?
    Das Band welches ihre Haare gehalten hatte, hatte sich gelöst, weswegen ihre roten Haare nun wie ein Fächer unter ihr ausgebreitet lagen. Mit großen Augen starrte sie den Mann an und hielt sich die gefesselten Hände gegen ihren Bauch als er von ihr abließ. Tausend Schimpfwörter für ihn gingen ihr durch den Kopf, aber keines von ihnen sprach sie aus, auch dann nicht als dieses abscheuliche Grinsen sich auf seine Lippen legte. Sein Blick ruhte auf ihr und ihrem Körper und sie konnte ihn fast spüren.....als würden zarten Finger über ihre Haut streichen und sie liebkosen. Und dennoch waren es nur seine Augen, voller Gier und Lust nach etwas was sie ihm sicherlich nicht geben wollte.
    Nicht mehr als ein erschrockener Laut drang über ihre Lippen als er sich wagte sie zu entblößen, ihre Kleidung zu zerreißen und sie anzufassen als wäre er ihr Liebster. Schweigend und mit einer Menge Ekel ließ sie diese grobe Berührung über sich ergehen. Die Augen hätte sie ihm am liebsten ausgekratzt oder noch besser, ihm einen Dolch zwischen die Rippen getrieben und zweimal herumgedreht, damit er etwas mehr vom Schmerz hatte. Still in ihrem Inneren betete sie, dass er aufhören mochte und just in diesem Moment ließ er wieder von ihr ab. Sofort zog sie ihre gefesselten Hände nach oben um sich ein wenig zu schützen, nicht nur vor seinen Blicken, sondern auch vor eventuell neuen Übergriffen.


    Chiomara versuchte sich nicht groß zu bewegen, damit er nicht auf die Idee kam, es als einen Fluchtversuch zu deuten, allerdings war ihre Lage auch nicht gerade die bequemste. Der Stoff war alles andere als weich. Am Körper vielleicht, aber nicht wenn er zu mehren Ballen gerollt lag. Da war er steif und hart und drückte gegen ihren Rücken. Verdreht lag sie dort und versuchte die Situation einzuschätzen. Natürlich sie war alles andere als rosig, aber wenn sie schon jetzt aufgab, dann konnte er sie auch gleich den Wachen übergeben.
    Als er das Licht entfachte, wenn es auch nur Kerzen waren spendeten sie dennoch genug Licht um zu sehen, kniff sie kurz die Augen zusammen. Die ganze Zeit war sie die Dunkelheit gewohnt gewesen und nun, da der hellere Schein sie einen Moment blendete wollte sie nicht hineinsehen. Ein paar mal zwinkerte sie um sich daran zu gewöhnen, dass es nicht mehr dunkel war und als sie wieder besser sehen konnte, presste sie ihre gefesselten Hände noch mehr gegen ihren Oberkörper.


    Es machte sie wahnsinnig, dass er nichts sagte, dass er ständig nur etwas tat oder sie anschaute, aber kein Wort,.......nicht der leiseste Laut drang über seine Lippen. Der Mann schaute nicht aus wie einer der Frauen so behandelte. Seine Kleidung war nicht heruntergekommen und auch der Rest an ihm war alles andere, als schlecht......dennoch der Schrein konnte trügen wie man deutlich sah. Während er sie betrachtete wich sie seinen Blicken aus und schwieg. Die Kerze ließ Schatten auferstehen und warf auch ein unheimliches Licht auf seine Züge. Wahrscheinlich sah er durch die Kerze plötzlich viel schroffer aus als er es wirklich war. Was Chiomara vor allem beunruhigte war, dass er die Tür in den Hinterraum absperrte.....der einzige Ausgang, denn sie glaubte kaum, dass die Tür hier vorne offen stand.
    Ihr Magen begann sich zu verkrampfen und sie spürte einen Moment Übelkeit in sich aufsteigen. Doch so lange Leben in ihr war, würde sie kämpfen und nicht zulassen, dass einer wie er ihr das Leben nahm....egal auf welche Art und Weise.


    Vorsichtig setzte sie sich etwas auf, damit sie ihren Rücken entlasten konnte. Ihre Haare fielen ihr nun offen über die Schultern, gaben ihr durch das verstrubbelte ein leicht wildes Aussehen. Ihre Hände immer noch zum Schutz vor ihren Oberkörper haltend, blickte sie ihn nicht an, als er mit einer Tunika in der Hand zu ihr kam. Am liebsten hätte sie ihn angefallen, aber derzeit war es besser einfach den Mund zu halten und abzuwarten was er vor hatte. Was hätte sie auch sagen sollen? Lass mich gehen die elender Drecksack? Wohl kaum, das hätte ihn doch nur wieder eine weitere Möglichkeit gegeben ihr weh zu tun, oder schlimmeres mit ihr anzustellen.

  • Alles was sie tat konnte mir nur ein weiteres Grinsen entlocken. Es war einfach herrlich sie so hilf- und schutzlos zu sehen, mir vollkommen ausgeliefert. Ich könnte in dieser Situation einfach alles mit ihr machen und dies würde ich ganz sicher ausnutzen, das war klar. Dieser Teil meines Wesens, das so auf Lust, Leidenschaft und Verlangen aus war, war lange ein gut gehütetes Geheimnis gewesen und von mir selbst tief versteckt. Doch heute hatte es sich befreit und vielleicht konnte ich es nie wieder einsperren.
    Nun setzte ich mich neben sie auf die Stoffballen, legte die Tunika neben uns ab, stellte die Kerze bei der anderen ab und blickte sie erst eine Zeit lang an. Doch dann packte ich wieder ihre Arme und zog sie ihr ruppig von ihrem Oberkörper weg. Meine zweite Hand packte nun die bereits eingerissene Tunika und setzte die Arbeit fort, riss ihr die Tunika nun voll und ganz vom Körper. Lüstern und verlangend betrachtete ich nun ihren gesamten Körper, meine Erregung stieg noch weiter an, ich vergrub meine Hand in ihrem Haar und zog ihren Kopf in den Nacken.
    Leicht näherte ich mich ihrem Ohr und hauchte ganz leise.
    Wenn du genau das machst was ich dir sage und meine Fragen beantwortest lasse ich dich vielleicht gehen und gebe dir auch diese neue Tunika, du kleine Lupa.
    Anschließend drückte ich ihr einen lüsternen Kuss auf die Lippen, während meine Hand, die vorher ihre Arme hielt, ihren ganzen Körper zärtlich erforschte und sinnlich die erogenen Zonen ihres Körpers umspielte, dabei auch zwischen ihre Schenkel wanderte.
    Nachdem ich den Kuss gelöst hatte und ihre Haare los gelassen hatte, hörte ich auch auf ihren Körper zu streicheln und hielt erneut ihre Arme fest.
    Also, wer bist du und woher stammst du? Was führt dich nach Rom und vor allem hier in meine Schneiderei?
    Sicherlich waren meine Fragen nun verwirrend, besonders nach meinen vorherigen Handlungen. Aber zur Zeit war mein Geist selbst nicht sonderlich klar, sondern vernebelt und immer wieder von unterschiedlichen Empfindungen durchzogen. Leicht legte ich meine eine Hand auf die Stelle an meiner Seite, die von ihrem Messer verletzt wurde.
    Sie blutete nur leicht, tat aber dennoch weh und so verzog ich leicht mein Gesicht. Kurz wurde mein Geist wieder klarer durch den Schmerz und ich verspürte Abscheu vor mir selbst, ehe Lust und Verlangen wieder Oberhand gewannen und ich sie weiter musterte. Leicht leckte ich mir über die Lippen, Erregung und Lust waren mir eindeutig ins Gesicht geschrieben.

  • Chiomara wagte es kaum wirklich zu atmen, aus Angst er könnte in einer ihrer Regungen etwas anderes sehen als wirklich vorhanden war. Dieser Römer, dieser Mann, gehörte einfach aus dem Verkehr gezogen....und da hieß es, dass so jemand wie sie gefährlich sei. Diebe und Halunken gehörten in den Kerker, von wegen. Was war mit denen die so waren wie dieser Mann hier? Die sich nahmen was sie wollten, die andere verletzten und sich um nichts als sich selbst scherten? Chiomara war zwar eine Diebin, aber auch sie hatte eine gewisse Würde und noch nie jemanden ernsten Schaden zugefügt. Zumal, sie war eine zierliche Frau, die niemanden wirklich etwas zu Leide tun konnte. Wenn sie etwas machte, dann war es Dinge zu entwenden, jemanden ein wenig um sein Hab und Gut zu erleichtern, aber niemals wäre ihr in den Sinn gekommen, jemanden so zu behandeln wie er es gerade mit ihr tat. Und ja, Chiomara hatte Angst. Nicht einmal eine Lüge hätte dies verbergen können, aber wer....wer bitte hätte in einer solchen Situation keine Angst? Mittellos wie sie war? Gefesselt und ohne eine Möglichkeit sich gegen ihn zu wehren? Gut sie hatte ihn mit einem Messer bedroht, aber nie die Absicht gehegt ihn wirklich zu verletzen. Es war doch nur als Schutz gedacht, nichts weiter sonst.
    Rote Flecken hatten sich auf ihrer hellen Haut gebildet, zogen sich wie feine Male über ihre Wangen und die Stirn. Ein deutliches Zeichen ihrer Angst und Nervosität. Stehlen war bei weitem einfacher als eine solche Situation einfach auszusitzen, denn hier hatte sie absolut keinen Plan wie es weitergehen würde. Er könnte sie töten, sagen es sei Notwehr gewesen, sie schlagen, vergewaltigen, sie mit sich nehmen..... Chiomara war in eine äußerst pikante Lage gerutscht und hatte absolut keine Ahnung wie sie hier wieder raus kommen sollte, denn sicherlich würde auch ihr Charme nicht viel nutzen, zumal es ihr schwer fiel diesen nun einzusetzen.


    Ihr Blick den sie ihm leicht zuwarf zeugte nicht nur von Angst, er enthielt auch noch eine unausgesprochene Bitte, ein Flehen. Doch würde er das überhaupt bemerken? Wahrscheinlich nicht, seine Gier stand ihm nämlich auf die Stirn geschrieben. Es widerte sie an. Schon viele Männer hatte sie mit einem solchen Blick gesehen, aber bis jetzt hatte es keiner gewagt sie anzufassen, sich etwas gegen ihren Willen zu nehmen. Warum auch immer, aber anscheinend hatten die meisten einen gewissen Respekt...oder sollte man es Anstand nennen? Ein Zittern glitt durch ihren Körper, aber sie versuchte es zu verbergen, senkte ihren Blick und drückte ihre Hände noch mehr gegen ihren Oberkörper um sich nicht nur vor seinen Blicken zu schützen.
    Unter anderen Umständen hätte sie ihn mit Flüchen bedacht, hätte ihn getreten, geschlagen, angespuckt und geschrien, aber derzeit brachte sie kam noch einen Laut hervor. Schwer hob und senkte sich ihr Brustkorb zusammen mit den gefesselten Händen. Starr war ihr Blick nach unten gerichtet, auch als er sich neben sie setzte. Seine Nähe machte sie schier wahnsinnig und nervös. Ihre Lippen benetzte sie vorsichtig mit ihrer Zungenspitze, so trocken schienen sie im Moment zu sein, als passierte was passieren musste. Fast schrie sie auf, vor Überraschung und Angst, aber es war kein richtiger Schrei, eher einfach nur ein Laut den sie von sich gab als er so über sie herfiel. Stoff riss, ein Geräusch welches sich in ihren Kopf brannte wie eine heiße Flamme oder Brandeisen, welches man einem Sklaven auf den Rücken hielt. Als er ihr in die Haare griff und ihren Kopf nach hinten riss blickte sie ihn an, denn sie hatte keine andere Wahl. Abscheu lag in ihren Augen und Angst. Stoßweise atmete sie zwischen ihren Lippen hindurch ein und wieder aus und presste ihre Augen zusammen als sein Kopf sich ihrem näherte. Chiomara wollte ihn nicht weiter ansehen. Muskeln und Sehnen spannten sich an, ihr ganzer Körper schien sich zu verkrampfen als seine Stimme an ihr Ohr drang und sein warmer Atem ihre Haut streifte.


    Ihr Herz machte einen Satz, es schien fast als wäre es ihr nun in den Hals gerückt so sehr pochte es. Nur kurz versuchte sie gegen ihn aufzubegehren, als seine Lippen sich auf ihre pressten und einen Kuss stahlen den sie ihm niemals freiwillig gegeben hätte, nicht unter diesen Umständen. Nicht nur, dass er sie so bloß stellte als er ihr die Kleidung zerriss, nein jetzt begrabschte er sie noch als wäre sie wirklich eine einfache Lupa. Rachegedanken schossen durch ihren Kopf während sie seine Berührungen über sich ergehen ließ und sich nicht weiter wehrte, denn sie wusste, dass es dann nur noch schlimmer werden würde.
    Die Diebin keuchte auf und unterdrückte ein Würgen als er von ihr abließ, den Kuss löste und seine schleimigen Finger von ihren Körper nahm. Ihre Haare waren vollkommen zerzaust, hingen ihr teilweise ins Gesicht oder standen wirr zu den Seiten hin ab. Die roten Stellen in ihrem Gesicht waren noch mehr geworden und ihre Augen hatten den Glanz verloren, der zuvor noch in ihnen geherrscht hat. Das Zittern konnte sie nicht mehr verbergen und weiterhin tanzten, durch das diffuse Licht die Schatten auf ihrem Körper und den Wänden herum. Die Kerzen flackerten bei jeder noch so kleinen Bewegung, bei jedem Lufthauch der hier hereinkam. Sollte sie vielleicht doch schreien? Wer würde ihr schon glauben.


    Die junge Frau holte Luft und blickte ihn an. Deutlich war zu erkennen, dass er Schmerzen haben musste, an der Seite... Da fiel ihr der Dolch wieder ein, den sie ihm kurz zuvor noch an die Seite gehalten hatte. Allerdings meldete sich nicht ihr schlechtes Gewissen, das hatte er bei ihr auf jeden Fall verspielt. Sollte er doch Schmerzen haben und von ihr aus leiden bis zum umfallen. Ihr Blick huschte über ihn, über sein Gesicht und an seiner Seite entlang, bis sie sich einen Punkt an aussuchte wo sie ihn nicht mehr ansehen musste. So starrte sie an die Wand, spürte aber dennoch seinen Blick auf ihrem entblößten Körper.
    „Ich......ich wollte hier nicht einbrechen. Draußen sind Wachen gewesen......Falls du es noch nicht bemerkt hast es herrscht Notstand und jeder der auf der Straße ist wird in den Kerker geschmissen,“ sagte sie leise mit zittriger Stimme. „Das Fenster stand offen also bin ich rein um mich zu schützen,“ versuchte sie ihm zu erklären, auch wenn es nur die halbe Wahrheit war, denn auf Diebeszug war sie auf jeden Fall gewesen nur, dass es seine Schneiderei traf, war Zufall. „Ich lebe hier schon lange....viele Jahre. Du hast kein Recht mich so zu behandeln....hörst du?“ Erst jetzt richtete sie ihren Blick wieder auf ihn, versuchte an seine Vernunft zu appellieren, dass das alles hier doch nur ein dummes Missverständnis gewesen war. Chiomara hatte ihm noch nicht ihren Namen verraten, einfach weil sie es vergaß und keinen klaren Gedanken fassen konnte. „Du bist verletzt,“ versuchte sie einzulenken „Das wollte ich nicht.“ Sanft war ihre Stimme, dennoch von einem Zittern begleitet, passte aber zu ihrer gesamten Erscheinung. Bei allen Göttern, sie wollte doch nur gut aus dieser elenden Sache hinaus kommen.

  • Ihre Angst, dieses Flehen in Stimme und Blick, all das trieb mich nur noch weiter an und mein Entschluss was ich mit ihr anstellen würde festigte sich immer mehr. Oh ja, das würde ein sehr großer Spaß werden....Zumindest für mich. Langsam wanderte meine freie Hand wieder auf ihren Körper zu um sie erneut zu berühren. Dann jedoch berührten ihre Stimme und ihre Worte etwas in mir und mein etwas wirrer und vernebelter Blick klärte sich ein wenig. Ich verspürte Mitleid mit ihr und Verachtung auf mich, wegen dem was ich ihr antat. Meine Hand zog sich wieder zurück und mein Blick senkte sich langsam.
    Ich....Verstehe. Und ich dachte du willst mich überfallen....
    Aufgeregt und aufgewühlt sprang ich auf, drehte mich weg und ging nervös hin und her. Dann wandte ich mich ihr wieder zu und blickte sie entschuldigend an.
    Ich....Es....Es tut mir leid was ich mit dir gemacht habe. Bitte glaube mir, ich weiß selbst nicht warum ich das tat, so bin ich eigentlich nicht.
    Ich ging wieder zu ihr und kniete mich vor ihr hin, Blick und Schultern gesenkt.
    Ich werde dich wieder losmachen und du kannst die Tunika haben die da liegt. Und wenn du willst auch noch mehr. Außerdem werde ich dir Geld geben als....als Entschädigung für das, was ich dir antat. Ich weiß, dass man das nicht entschädigen kann, aber ich will wenigstens ein wenig machen.
    Ich blickte wieder zu ihr auf und ehrliche Reue lag in meinem Blick, während von der Lust und Gier nichts mehr zu sehen war, obwohl ein klein wenig noch vorhanden war und darauf lauerte wieder hervor brechen zu können.

  • Ihre Angst war ausnahmsweise nicht gespielt, denn diese war echt. Aber war ihr das zu verübeln? Sie konnte sich nicht vorstellen, dass es jemanden gab, der in einer solchen Situation keine Angst hatte. Dieser Mann schien unberechenbar zu sein und sie hoffte, dass er auf ein Spielchen eingehen würde. Um hier hinaus zu kommen war ihr alles recht. Zwar log sie ihn nicht komplett an, aber ein wenig schon und wahrscheinlich würde aus dem wenig noch sehr viel mehr werden. Chiomara zuckte zusammen als seine Hand sie wieder anfassen wollte. Ihre Lippen öffneten sich erneut, aber sie brachte kein Wort hervor, hielt einfach nur inne und hoffte, dass dieser Mann doch noch so etwas wie ein Herz ins einer Brust hasste oder ein Gewissen. Wobei sie sich mit dem Gewissen wirklich nicht sicher war. Hatten Römer so etwas überhaupt? Bis jetzt war ihr noch keiner mit einem Gewissen begegnet. Meistens waren sie sehr selbstsüchtig und herrisch, genau so wie ihre Eltern sie immer beschrieben hatten.
    Die Anspannung fiel ein wenig von ihr als er sich besann und seine Hand zurückzog, nicht noch einmal über ihren Körper glitt um sie zu demütigen. Ihre Schultern senkten sich ein wenig und Erleichterung, wenn auch nicht viel, machte sich in ihrem Inneren breit. Chimoara schluckte leicht, als er endlich einlenkte und verstand, dass er einen Fehler gemacht hatte.


    Gut innerlich begann sie zu schmunzeln, denn das war es gewesen was sie hatte erreichen wollen. Immerhin zeigte er ihr damit, dass er nicht vollkommen aus Stein war sondern auch eine weiche Seite hatte. Es ließ ihn ein wenig menschlicher erscheinen. Als er aufsprang, zuckte sie dennoch zusammen, etwas was sie nicht verhindern konnte und sie zog ihre Arme ein wenig nach oben, auch wenn der Stoff, der noch etwas an ihr hing, nicht mehr wirklich viel verbergen konnte. Er hatte sie aufs schrecklichste gedemütigt und sie sehnte sich nach Rache, wusste aber, dass sie ihr Spiel nicht zu weit treiben durfte. Zu schnell konnte sich der Spieß wieder umdrehen und dann hatte sie wirklich ein Problem. Also, setzte sie nun alles daran ihm noch mehr Schuldgefühle einzupflanzen und wie man sehen konnte mit Erfolg.


    Hätte sie sich gerade nicht so gut unter Kontrolle, sie hätte aufgelacht bei seinen Worten und seinen halben Entschuldigungen, die er sich sonst wo hinstecken konnte. Klar, er war normalerweise so nicht. Gerade als er sie sah, brach es anscheinend aus ihm hinaus, oder wie sollte sie das nun verstehen? Pah. Einige ihrer Haarsträhnen rutschten ihr vor die Augen und jedes Mal wenn sie atmete blies sie diese ein wenig in die Höhe. Innerlich war sie vollkommen aufgewühlt, denn wenn sie nun alles geschickt anstellte, konnte sie noch einen guten Fang bei dieser ganzen Tragödie machen.
    „Ich hätte dir nichts tun wollen....wie denn auch?“ fragte sie etwas vorwurfsvoll, damit er noch mehr Schuld auf seine Seele lud. „Die Soldaten waren draußen und ich dachte lieber irgendwo hinein, als ihnen zu erklären warum ich noch unterwegs war. Sie hätten mir nicht zugehört,“ sagte sie leise und blickte auf ihn hinab als der Decimer sich vor sie auf den Boden kniete. Endlich! Da gehörte er auch hin, zu ihren Füßen die er am besten noch küssen sollte. Elender Mistkerl.
    Seine Worte klangen so schrecklich ehrlich, dass sich selbst bei ihr einen Moment etwas regte und sie ihren Blick senken musste. Allerdings war die Aussicht auf neue Kleidung und Geld.......mehr als nur verlockend, dass sie diese Gefühle nicht zulassen wollte. Er hätte sie beinahe vergewaltigt, nun war er es der ein wenig leiden sollte.
    Demonstrativ hielt sie ihm ihre gefesselten Hände hin, nachdem er ausgesprochen hatte, dass er sie losbinden würde. In ihre Augen war wieder diese gewisse Leuchten gekehrt, aber sie traute diesem neuerlichen Frieden nicht ganz. Geschickt würde sie vorgehen müssen, damit er nicht bemerkte, dass sie nun an der Reihe war ein Spielchen mit ihm zu spielen.
    „Nein, entschädigen kannst du diese Taten nicht,“ gab sie leise zu verstehen, versuchte dabei aber nicht vorwurfsvoll zu klingen. „Binde mich los, bitte. Es ist...eine unglückliche Begegnung gewesen, aber nichts was man nicht wieder vergessen kann.“ Als ob sie das je vergessen würde. Wohl kaum. Vielleicht wenn sie nicht so rachsüchtig wäre, dann ja, aber so....nein eher weniger!
    Während sie ihn anblickte und er so vor ihr hockte musste sie wirklich aufpassen, keinen übermütigen Blick aufzusetzen. Zu gerne hätte sie ihm mit ganzer Wucht eine gescheuert, denn das war es was er verdient hatte.
    „Kann ich mich anziehen? Bitte.“ Die Diebin blickte ihn bittend an, auch wenn es in ihrem Inneren kochte und brodelte, aber erst einmal wollte sie wieder Stoff auf ihrer Haut spüren und er....er sollte mal schön weiter leiden und sich Gedanken darüber machen wie er das alles wieder gut machen konnte. Der große Knall würde noch kommen, aber nicht so lange sie nackt vor ihm saß.

  • Leise rumorte das Verlangen nach Lust in mir wegen dieser Unterwürfigkeit. Es begehrte wieder auf, wollte zurück an die Oberfläche, wollte, dass ich die Arbeit zu Ende bringe. Warum entschuldigte ich mich überhaupt? Sie hatte es doch verdient, ist in meine Schneiderei eingedrungen, egal aus welchem Grund, hat mich mit einem Messer bedroht und hatte sicher auch vor mehr zu tun, egal was sie behauptete. Und als ob sie nichts stehlen wollen würde, das ist doch ein Witz. Das düstere Funkeln kehrte in meine Augen zurück. Heimlich und lüstern schweifte mein Blick wieder über ihren Körper. Ja, dieses Mal würde ich es zu Ende bringen und sie würde alles bereuen.
    Natürlich darfst du dich anziehen. Ich habe es dir ja versprochen.
    Mit diesen Worten öffnete ich den Gürtel und löste ihn von ihren Handgelenken. Anschließend umfasste ich noch sanft ihre Hand und tat so als würde ich ihr aufhelfen. Tatsächlich half ich ihr noch vorsichtig auf, dann jedoch zog ich sie etwas ruppig an mich, legte einen Arm um ihre Taille und drückte sie fest an mich.
    Aber erst wenn ich mit dir fertig bin, verstanden?
    Leise zischte ich es ihr zu, blickte sie mit einem düsteren Funkeln in den Augen an.
    Hast du echt gedacht ich glaube dir das? Du bist nur hier rein um dich vor den Wachen zu verstecken? Du wolltest nichts stehlen? Du wolltest mir nichts antun? Das ich nicht lache!
    Tatsächlich lachte ich nun hämisch, ehe ich lüstern ihren Hals küsste und dies in sanfte Bisse übergehen ließ, während mein Arm weiter ihre Taille eng umschlungen und sie an mich gedrückt hielt.
    Währenddessen begann ich mit der freien Hand die Fibel an meiner rechten Schulter zu öffnen, die zusammen mit der an der linken Schulter das einzige war, was meine Tunika noch an meinem Körper hielt.

  • Chiomara konnte ja nicht ahnen was in seinem römischen Kopf so vor sich ging, aber sicherlich hätte sie niemals daran gedacht, dass er auch weiterhin solche Gedanken hegte. Schauspieler in dem Theater hätte er werden können, wahrscheinlich hätte man ihm für sein Talent eine Auszeichnung gegeben, da war sie sich fast sicher. Die junge Frau hatte ihm erklärt warum sie hier war und sie hoffte, dass er ihr das glaubte, immerhin war es zum Teil die Wahrheit, zum anderen Teil wollte sie ihm natürlich etwas vorspielen, aber das konnte er doch nicht wissen. Aber nun schien sie es zu sein, die auf seine derben Spielchen rein fiel. Sie glaubte seine Reue, glaubte ihm, dass er sie gehen lassen würde und hoffte innerlich, dass sie noch sehr viel mehr als nur etwas Geld und eine neue Tunika bei raus schlagen konnte.
    Gekonnt wich sie seinen Blicken aus, auch wenn sie diese auf sich spürte. Chiomara hatte Angst, dass er eine Lüge bei ihr entdecken konnte, denn in solchen Situationen fiel selbst ihr es manchmal schwer den Schein zu wahren. Vielleicht lag es daran, dass er sich nicht an seine Worte hielt? Vielleicht aber auch einfach daran, dass er niemals vor gehabt hatte sie einfach gehen zu lassen. Er war ein Römer? Was war ein römisches Wort schon wert?


    Erleichtert atmete sie aus als er begann den Gürtel um ihre Hände zu lösen. Es war eine Wohltat, denn auch wenn er aufgepasst hatte, so war er doch recht eng gewesen und hatte leichte Spuren auf ihrer zarten Haut hinterlassen. „Danke,“ flüsterte sie leise als er ihr aufhalf und ihre Hände so sanft in seinen lagen. Für wenige Momente glaubte sie wirklich ihm Unrecht mit ihren Gedanken getan zu haben, aber sein plötzlich klammernder Griff um ihren Körper schallte sie innerlich eine Närrin.
    „Was?“ stieß sie überrascht hervor und stemmte ihre nun freien Hände gegen seine Schultern. Chiomara begann gegen seine Schultern zu schlagen, ballte dabei ihre Hände zu Fäusten, aber richtete sicherlich nicht wirklich viel aus.
    „Das war die Wahrheit. Soldaten........lass das......Ich wollte doch nichts machen,“ schrie sie ihn fast in Panik an, denn dieses Mal geriet sie wirklich in Panik. Er wollte sie tatsächlich gegen ihren Willen nehmen. Fest wurde sie gegen seinen Körper gedrängt, spürte jeden noch so kleinen, versteckten Muskel seines Körpers. Seine Küsse und Bisse raubten ihr einen Moment den Atem, dann krallten sich ihre Finger in seine Haare und versuchten seinen Kopf nach hinten zu ziehen.
    „Willst du wirklich so sein wie jeglicher Abschaum der Straße?“ Sie presste die Worte förmlich zwischen ihren Lippen hindurch, denn sie musste alle Kraft aufbringen um den Mann die Stirn bieten zu können. Ideen mussten her, wenn sie nicht unter ihm landen würde. „Ich mach alles was du willst.....aber nicht so...tu das nicht.....Bei den Göttern, ich bitte dich komm zur Besinnung!“


    Ihre Stimme zitterte und sie riss weiter an seinen Haaren, wobei sie bemerkte, dass einige ihm dabei ausgingen. Sein Pech, er hatte mit dem ganzen Mist hier angefangen. In dem Gerangel der beiden achtete keiner mehr auf die Kerzen und ausgerechnet die eine, die er hingestellt hatte auf den Boden, gegen diese kamen sie. Die Kerze fiel um, auch wenn sie in einer Halterung steckte und begann an der Tunika zu kokeln welche er ihr hatte geben wollen.
    Chiomara hingegen konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, wendete sie doch alle Kraft gegen ihn auf, aber auch sie kam irgendwann an einen Punkt wo sie nicht mehr konnte. Feucht schimmerten ihre Augen, die in dem Licht der Kerzen viel dunkler erschienen als sie eigentlich waren. Langsam breitete sich der Geruch von kokelndem Stoff aus, welcher unweit neben ihnen dabei war Feuer zu fangen.....

  • Ich konnte nur rau lachen bei ihren Versuchen sich zu befreien. Einfach lächerlich, was sollte so ein kleines, zierliches Ding schon gegen mich ausrichten? Gut, ich spürte wie sie sich wehrte, doch wirklich ausmachen tat es mir nichts. Als sie begann an meinen Haaren zu ziehen legte ich meinen Kopf mit einem Grinsen in den Nacken.
    Du bist doch selbst Abschaum von der Straße. Also bist du doch eh nichts anderes gewohnt und hast es auch nicht anders verdient.
    Bei ihren nächsten Worten wurde mein Grinsen noch breiter, wenn sie gewusst hätte was sie mir damit für Pforten öffnen würde hätte sie es sicherlich nicht gesagt.
    Ich wollte schon ansetzen zu sprechen, als ich erneut stockte.
    Meine vernünftige Seite rebellierte, sagte mir immer wieder, dass dies nicht rechtens sein und ich die Frau endlich in Ruhe lassen sollte. Doch die Gegenwehr war schwach, die Stimme leise und so verstummte sie schnell wieder.
    Doch während dessen war das Gerangel mit der Diebin weiter gegangen und dabei hatte einer von uns, keine Ahnung wer, die Kerze umgestoßen, die die Tunika in Brand gesetzt hatte.
    Laut fluchte ich und stieß sie von mir weg, auf ein paar Stoffreste, die noch in einem Haufen an einer Wand lagen.
    Beweg dich nur ein bisschen und es wird was geschiehen.
    Bedrohlich zischte ich ihr das zu, ehe ich begann mit meinen Schuhen das Feuer auszutreten. Ich brauchte eine Weile, doch schließlich war das Feuer gelöscht. Jedoch war die Tunika ruiniert und mit einem eiskalten Blick wandte ich mich ihr zu, bewegt mich ganz langsam auf sie zu.
    Hast du eine Ahnung wie viel Arbeit in so einer Tunika steckt? Und nun ist sie nur wegen dir verbrannt. Doch ich will es dir nicht übel nehmen, so lange du dich schön brav benimmst und mein Angebot annimst. Also hör mir gut zu. Du wirst dich mir nun hingeben, ob freiwillig oder nicht ist mir egal. Aber das ist noch nicht alles. Du wirst dich außerdem von heute an für jede Nacht mir hingeben. Du wirst so eine Art....Sklavin für mich sein. Anfangs werde ich dich zwar noch gefangen halten, aber wenn du schön brav bist und nichts falsches machst werde ich dir bald mehr Freiheiten gewähren und du darfst dich tagsüber so ziemlich frei bewegen und fast alles machen. So lange du dann abends zu mir zurück kommst.
    Immer breiter wurde mein Grinsen als ich mich auf sie zu bewegte und noch während ich mich bewegte begann ich erst die Schuhe abzustreifen und schließlich wanderte meine Hand zu der verbliebenen Fibel und begann sie langsam zu öffnen.
    Also, was sagst du nun? Wirst du dich mir freiwillig hingeben? Und vergiss nicht, solltest du schreien oder irgendwie sonst versuchen auf dich aufmerksam zu machen werde ich dich leider den Wachen übergeben müssen. Wegen Einbruch, Körperverletzung und Brandstiftung. Möchtest du das wirklich?
    Vor ihr stehend ließ ich nun auch meine Tunika an meinem Körper hinab gleiten, so dass sie nun auch meinen ganzen Körper betrachten konnte, während ich erneut mit lüsternen Blick ihren auf dem Stoffhaufen liegenden Körper musterte.

  • An seinen Worten war deutlich zu erkennen, dass er vom Leben auf der Straße absolut keine Ahnung hatte. Nur weil sie kriminell war, hieß das noch lange nicht, dass jeder mit ihr machen konnte was er wollte. Sie war keine Lupa und diese bekamen wenigstens einen Lohn für ihre Dienste. Ihr war nicht ganz bewusst, dass ihre Versuche sich gegen ihn zu wehren nur lächerlich waren. Aber wie hätte sie sich auch ernsthaft gegen ihn durchsetzen können? Sie war ein Stück kleiner als er, wenn auch nicht extrem viel, aber sie war sehr viel leichter und zierlicher als er. Immer wieder schlug sie gegen seine Schulter und vergrub ihre zierlichen Finger tiefer in seinen Haaren um mit aller Kraft daran zu reißen, aber ihn schien das kein bisschen zu beeindrucken. Wut, Angst und Panik spiegelten sich in ihren Augen wider, aber ob das bei dem diffusen Licht wirklich zu erkennen war, war fraglich.
    Ihr einziges Ziel war, irgendwie aus dieser Misere hier herauszukommen, und deswegen achtete sie auch nicht weiter groß auf ihre Worte und war sich nicht bewusst in welche Lage sie sich damit beförderte. Die Diebin spielte sich nur immer weiter in seine Hände ohne es zu erahnen.


    Gerade als sie versuchen wollte ihm ihre Faust ins Gesicht zu schlagen stieß er sie grob von sich und sie fiel rittlinks auf die Stoffreste, landete somit noch etwas sanft, stieß sich dabei aber etwas den Kopf an der Wand. Sofort griff sie mit einer Hand an ihren Hinterkopf, wo am nächsten Tag sicherlich eine dicke Beule entstehen würde. Aber das spielte keine Rolle. Erschrocken blickte sie zu dem jungen Römer, als dieser begann die Flammen auszutreten. Wie hatte das geschehen können? Die Kerzen, kam ihr der Gedanke....und sie dachte auch weiter, denn sie hätten umkommen können, wenn sich das Feuer schnell ausgebreitet hätte. Wie ein gehetztes Tier drängte sie sich schützend gegen die Wand, zog ihre Beine dicht an ihren Körper und nahm auch ihre Hand wieder von ihrem Kopf weg. Wild und zerzaust musste sie aussehen. Ihre Haaren standen ihr ab, fielen ihr nun offen über blasse Schultern, umrahmten ihr Gesicht und gaben ihr ein ganz besondere Aussehen. Nur der Glanz aus ihren Augen war verschwunden und so schaute sie dumpf zu ihm aus, nachdem er das Feuer ausgetreten hatte.
    Seine Stimme die nun erschallte ließ sie zusammenzucken und noch ein Stückchen dichter an die Wand rücken, doch es war kein Spielraum mehr vorhanden.
    „Ich habe nichts getan,“ versuchte sie leise zu protestieren als er ihr die Schuld an allem gab. Sie hatte doch die Kerze nicht umgeschmissen, zumindest nicht absichtlich und wenn, dann war es seine Schuld weil er sie nicht in Ruhe ließ.


    Doch seine weiteren Worte schlugen dem Fass dann doch endgültig den Boden aus. Chiomara konnte weder fassen noch glauben was sie hörte. Das war kein Angebot, dass war der erste Schritt in die Sklaverei...seine Sklaverei und gleichzeitig ihr Untergang. Welche Wahl hatte sie? Oder welchen Weg wollte sie gehen? Im Carcer würde sie landen wenn sie sich dem Römer widersetzte, und dort würde sie sterben soviel stand fest....aber welch Leben war das was er ihr gerade bot? Sie war keine Sklavin, und glaubte nicht, dass er so leicht eine aus ihr machen konnte, aber er hatte sie, das war der springende Punkt.
    Leicht öffnete sie ihre Lippen um etwas zu sagen, irgendwas, aber sie brachte einfach kein Wort hervor. Tausend Gedanken schossen durch ihren Kopf. Wie wollte er sie kontrollieren, dass sie auch wieder kam? Das war der springende Punkt aus dem sie Hoffnungen schöpfte. Viel Zeit zum nachdenken hatte sie nicht, aber ein kleiner Plan reifte in ihrem Inneren.


    *********


    Sie hatte zugestimmt, hatte sich ergeben und ihm hingegeben. Wie sie das nun alles durchstehen sollte, bis zu dem Moment, an dem sie doch flüchten konnte, wusste sie nicht. Chiomara lag auf der Seite und blickte die Wand an, kaute dabei gedankenverloren auf ihrem Daumen herum. Wie es nun weiter gehen sollte wusste sie nicht, was er vor hatte, wusste sie nicht......sie wusste gar nichts mehr, nur dass sich ihr Leben grundlegend verändert hatte....somit auch sie. Aber Chiomara würde sich selber niemals aufgeben....ob ihm das bewusst war?

  • Ich ergötzte mich an ihrer Angst, genoss wie sie sich wand und versuchte zu entkommen. Ja, das war es, was ich von ihr wollte. Und als sie schließlich erkannte, dass es kein Entkommen gab wurde mein Grinsen noch etwas breiter, denn ich wusste, nun würde ich bekommen was ich wollte. Ich leckte mir mit der Zungenspitze leicht über die Lippen und meine Augen glänzten regelrecht vor Gier und Verlangen, als ich mich langsam weiter zu ihr bewegte, eine Hand nach ihr ausgestreckt.....


    *****


    Nachdem es vorbei war und ich mit ihr fertig war lag ich nun hinter ihr, meinen Arm um sie gelegt und ihren Nacken leicht küssend.
    Das war eine gute Entscheidung. Ich werde mich gut um dich kümmern, solange du schön brav bleibst. Versprochen.
    Anschließend stand ich auf und begann mich anzuziehen. Als ich fertig war ging ich wieder zurück zu den fertigen Tuniken und suchte wieder eine heraus die ihr passen sollte. Wieder bei ihr warf ich ihr diese zu, so dass sie auf ihr landete und ihre Blöße schon mal ein wenig bedeckte.
    Und nun steh bitte auf und zieh dich an. Wir werden gehen.
    Intensiv blickte ich sie an und verschränkte meine Arme vor der Brust verschränkt, ihren Körper wieder musternd.

  • Starr war ihr Blick auch weiterhin auf die Wand gerichtet. Sie spürte seinen Arm, den er um sie gelegt hatte. Wie ein Liebespaar lagen sie in dem zerwühlten Stoff und doch war alles so ganz anders. Weder liebten sie sich noch waren sie Freunde...... Im Großen und Ganzen war sie seine Gefangene, zumindest vorerst. Ihr Kopf lag auf ihrem angewinkelten Arm, den sie unter ihr Gesicht geschoben hatte. Am liebsten wäre sie aufgesprungen und hätte sich in eine dunkle Ecke verkrochen, aber das tat sie nicht. Eine feine Gänsehaut hatte sich vor längerer Zeit auf ihrem Körper gebildet und schien nicht vergehen zu wollen. Seine Küsse in ihrem Nacken bereiteten ihr einen neuerlichen Schauer, wo sie nicht einmal hätte sagen können, ob dieser Schauer von Abscheu kam oder einen anderen Ursprung hatte. Dieser Mann, dessen Namen sie nicht einmal kannte, hatte sich genommen was immer er wollte und dennoch war er...
    Seine Worte zerstreuten ihre Gedanken auf der Stelle wieder und sie seufzte in sich hinein, für ihn wohl nicht hörbar. Versprechen....sie hasste Versprechen, denn es gab nur wenige Menschen auf dieser Welt die Versprechen halten konnten. Ein Versprechen gab sie ihm auch, aber nicht laut, sondern nur in Gedanken.....das Versprechen auf süße Rache die sie an ihm nehmen würde. Für jeden Tag den sie in seiner Gewalt verbringen würde, würde er einen Tag süßer Rache erhalten. Da blitzte auch wieder das Bild vor ihren Augen auf, ein Bild wo dieser Römer blutend am Boden lag und Chiomara sich immer wieder über ihn beugte mit einem Messer in der Hand, ihm die Haut bei lebendigem Leibe abschälte. War es verwunderlich, dass sie solche Gedanken hegte? Wohl kaum.


    Ob ihre Entscheidung wirklich richtig gewesen war würde sich erst mit der Zeit zeigen, aber sich zu ergeben war doch nichts schlechtes. Zumindest hoffte sie es, denn es war besser als in einer Zelle zu schmoren und auf die eventuelle Hinrichtung zu warten. Kein Wort drang über ihre Lippen. Es wäre Verschwendung gewesen ihm auch nur ein Wort entgegenzubringen. Leicht nagte sie an ihrer Unterlippe, hatte von ihrem Daumen abgelassen und versuchte nun ihre düsteren Gedanken zu vertreiben. Nachdem er aufgestanden war, rührte sie sich noch immer nicht. Zum einen wollte sie nicht und zum anderen hatte sie das Gefühl erdrückt zu werden von einem unsichtbaren Gewicht. Erst als er ihr eine Tunika hinwarf regte sie sich etwas, denn eine andere Wahl als sich anzuziehen hatte sie ja nicht.
    Die Diebin drehte ihm den Rücken zu nachdem sie aufgestanden war und zog sich die neue Tunika, die bei weitem besser war als ihre alte, über und versuchte dann noch ihre Haare etwas zu richten. Wirklich gelingen wollte ihr das nicht.
    „Draußen laufen Soldaten Wache,“ meinte sie leise und zuppelte an dem Stoff herum bis er auch wirklich richtig saß. Ihr Blick war stumpf ohne jeglichen Glanz als sie sich langsam zu ihm herumdrehte. Immer noch standen ihr einzelne Haarsträhnen wirr von Kopf ab, denn sie hatte das Band nicht mehr, mit dem sie ihre rote Mähne immer hatte zusammenbinden können. Doch fragen ob er etwas hatte, nein das würde sie wohl kaum machen.
    „Es ist nicht richtig was du tust.“ Ein kurzes Aufbegehren, ein leiser Widerspruch, den sie sich nicht hatte verkneifen können. Mehr als einen verachtenden Blick hatte sie für ihn nicht über und diesen warf sie ihm zu, wandte dann aber ihren Kopf wieder zur Seite und wartete ab.

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