~ sponsalia Livianus et Aemilia ~

Nachdem sie mit Livianus im Pantheon war, um sich ins Eheregister eintragen zu lassen, eilt Aemilia so schnell es geht wieder zurück in die Casa Didia. Dort wird sie von einigen Sklavinnen unter großer Aufregung eingekleidet, frisiert und zurecht gemacht. Schließlich wird es der Sacerdos jedoch zu bunt und sie scheucht die Sklavinnen weg, um die letzten Handgriffe selbst zu erledigen. So wird die kunstvolle Frisur radikal wieder zerstört und durch eine schlichte und einfache Hochsteckfrisur ersetzt. Die teure und edle Tunika behält sie natürlich an und auch auf die schicke neue Palla verzichtet Aemilia nicht. Endlich ist sie fertig. Mit einem breiten Grinsen holt sie sämtliche Familienmitglieder aus der Casa ab und drängt zum Aufbruch.

Als sie in der Casa Decima Mercator ankommen, macht Aemilia sich sogleich auf die Suche nach ihrem Verlobten, kann ihn jedoch nicht finden. So schleicht sie sich davon und sieht in seinem Cubiculum nach. Lachend stemmt sie die Hände in die Hüften, als sie des Anblicks gewahr wird. Livianus befindet sich offensichtlich in einer großen Notlage.
"Ohje... Na, so wird das nie etwas... Wo hast du Cicero gelassen?"
Mit einem breiten Grinsen eilt sie dem verzweifelten Verlobten zur Hilfe und wickelt ihn aus der missratenen Toga erst einmal wieder aus, um sie anschließend in aller Ruhe noch einmal neu anzulegen.

"Nun, halte schon still. Ich mach das ja schon..."
Aemilia seufzt und sieht Livianus kurz tadelnd an, woraufhin dieser tatsächlich etwas weniger herumzappeln zu scheint. Nach ein paar weiteren Ermahnungen haben sie es dann endlich geschafft. Aemilia tritt einen Schritt zurück und begutachtet ihr Werk.
"Ja... So können wir es lassen."
An ein paar Stellen zupft sie noch etwas herum und ist schließlich endlich zufrieden.
"Gut. Zufrieden? Salve, übrigens..."

Aemilia grinst und mustert ihn ihrerseits.
"Du aber auch! Direkt zum Anbeißen..."
Sie schnappt sich seine Hand und versucht ihn in Richtung Peristyl zu ziehen.
"Nun, komm aber. Wir wollen die Gäste doch nicht warten lassen..."
Unvermittelt bleibt sie noch einmal stehen und gibt Livianus einen übermütigen Kuss.
"Ich habe heute immerhin noch einiges vor. Mit einem solchen Verlobten muss man ordentlich angeben..."

"Oh, ja! Die Oliven sehen köstlich aus!"
Begeistert lässt Aemilia ihren Blick über das Buffet wandern. Dann schaut sie fragend zu Livianus.
"Meinst du, dass Lucilla es noch rechtzeitig schafft? Hoffentlich hat Aelia, das Dusselchen, nicht wieder alles vergessen..."

"Meinst du? Hmm... Nagut..."
Aemilia grinst breit.
"Oh ja! Das ist sie... Aber hin und wieder ist sie auch ganz in Ordnung..."
Siedendheiß fällt ihr wieder das Gespräch mit Aelia ein. Mit erschrockenem Gesichtsausdruck sieht sie sich kurz um, ob sie niemand belauscht. Dann beugt Aemilia sich leicht zu Livianus vor und flüstert ihm zu.
"Sag... Meinst du... Hab ich... Hab ich zugenommen?"
Mit ehrlicher Angst in den Augen sieht sie ihn an und wartet gespannt auf seine Antwort.
"Aelia hat mich darauf hingewiesen... Und ich glaube... Ich bin wirklich ziemlich dick geworden. Ich befürchte, ich kann heute nichts von dem ganzen leckeren Essen essen... Bis zur Hochzeit möchte ich wenigstens wieder abgenommen haben..."
Betrübt sieht Aemilia an sich herab.

Aemilia lächelt geschmeichelt und gibt Livianus einen Kuss auf die Wange.
"Das ist lieb von dir, aber..."
Schon ist ihr Gesichtsausdruck wieder von großer Besorgnis geprägt.
"Was ist denn mit hier... und hier... und hier..."
Sie deutet auf die 'speckigen' Stellen, die Aelia ihr am Vortag gezeigt hatte. Flehend sieht Aemilia zu Livianus auf.
"Meinst du nicht? Schau doch... Bestimmt war das Lamm schuld..."

Empört sieht Aemilia ihn an.
"Ts, ts, ts... Na, das muss ich mir aber noch einmal gut überlegen, ob ich dir das erlaube..."
In einer Mischung aus Tadel und Grinsen schüttelt sie den Kopf.
"Immerhin sind wir noch nicht verheiratet, mein Schatz. Bis dahin dauert es mindestens noch zwei Wochen..."

"Die sollte ich mir doch für nach der Feier aufheben... Aber so frech, wie du dich heute benimmst, verschiebe ich das doch lieber auf die Hochzeitsnacht..."
Sie grinst triumphierend. Rache ist süß...

Aemilia schaut ihn drohend an.
"Wag es ja nicht! Ansonsten wirst du dein blaues Wunder erleben!"
Sie funkelt ihn böse an und verschränkt schließlich scheinbar beleidigt die Arme vor der Brust.
"Wenn du dich natürlich eh nur verloben wolltest, damit du mich in einer unsichtbaren Tunika sehen kannst... Dann, dann wär es vielleicht besser so..."
So langsam macht sich auch in ihr Aufregung breit und bei speziell diesen Worten hat Aemilia doch das Gefühl, ihr Magen krampfe sich schmerzhaft zusammen.

Aemilia seufzt und schmiegt sich in Livianus Arme.
"Ja... Ich weiß... Ich liebe dich auch... Verzeih, Marcus..."
Sie sieht entschuldigend zu ihm auf.
"Ich befürchte, ich bin nun doch etwas aufgeregt..."
Vertrauensvoll lehnt Aemilia ihren Kopf an seine Schulter.
"Keine Angst... Du bist ganz sicher gut genug für mich, viel zu gut... Und ich weiß auch, dass du immer für mich da bist und da sein wirst, auch wenn du manchmal nicht ganz so viel Zeit hast..."
Sie löst sich wieder von ihm und drückt seine Hand.
"Es wird schon schiefgehen..."
Dann grinst sie wieder ein wenig verschwörerisch.
"So, nun haben wir die Gäste aber genug durch unsere kleinen Streitereien beunruhigt. Du musst wieder lächeln! Wir wollen doch als glückliches Paar durchgehen, oder etwa nicht?"