[Borbetomagus] Auf Botengang - oder Ritt

  • Reatinus verließ das Lager der Vexillatio, um nach einem Reittier für Terentius Primus zu suchen. Er stapfte durch den immernoch wütenden Regen, fest in seinem Sagum gehüllt, durch den zermatschten Trampelpfad auf dem Lande. Immer wieder kamen Windstöße, die Reatinus trotz aufgesetzter Kapuze das Gesicht nässten. "Bei Jupiter! So ein Sauwetter!", murmelte Reatinus erbost vor sich hin. Daraufhin folgte ein ohrenbetäubender Blitz, auf welchen selbst Reatinus aufschreckte. Dieser schlug wohl irgendwo in der Nähe ein. Was für ein Glück, dass Reatinus nicht von ihm erwischt wurde! So ging er weiter, bis er auf dem Land ein kleines Bauernhäuschen fand. Daneben befand sich ein Stall, aus welchem er verängstigte Pferde wiehern hörte. Der Optio dachte einen Moment lang nach und beschloss dann, dort nach zu fragen. Während im Hintergrund der Sturm tobte, fand Reatinus vor die Eingangstüre des Hauses. Niemand wollte bei diesen Zuständen freiwillig draußen sein, weshalb Reatinus annahm, dass der Eigentümer des Hauses anwesend sei.


    *klopf, klopf, klopf*

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    Hermann stand fluchend von seinem Stuhl auf,...wer um alles in der Welt stand denn bei dem Wetter vor der Türe? War das aber auch eine vermaledeite Ecke in die es ihn hier verschlagen hatte.
    Jaja, manchmal sehnte er sich zurück nach Colonia Claudia Ara Agrippinensium ( Köln ;) )

    Nein, nein,nein,...die Welt ging zugrunde...das Ragnarögg stand unmittelbar bevor,...da war er sich sicher.
    Gerade erst hatte er sich trockene Sachen angezogen...

    Er öffnete die Türe und sah einen römischen Legionär vor der Türe stehen,...triefendnass wohlgemerkt.
    Jetzt war ganz klar Vorsicht angesagt...

    Ähm,ähm,...jaaa,...wat isset?

    Fragte er,...es hatte sich immer schon als richtig herausgestellt diesen Herren der Welt einen Dummkopf vorzuspielen...

    Er besann sich auf die Höflichkeit und bat den Mann herein.

    Ähm,ähm...kommerin, Jung... dat is abber och a Dreckswäher,…wa?

    Er trat zur Seite und wies in den Raum.

    Es roch nach einer Mischung aus Rauch und Kuhdung,...auf der Feuerstelle stand ein bronzener Kessel mit einem kargen Eintopf. Der Raum war schwach beleuchtet durch ein qualmendes Talklicht. Ein Tisch, zwei Stühle eine Lagerstatt,...viel mehr gab es hier nicht.

  • "Salve.", meinte Reatinus zuerst und blickte den eher älteren Mann an, der hier wohnte. Er hatte überhaupt nicht vor, länger draußen zu stehen und nahm das Angebot des Bauern an. Tröpfelnd und sich die Kapuze zurück rückend trat der Optio ein und blickte sich kurz um. Sehr schön, dass hier kein agressiver Waffennarr lebte. Gut für Reatinus, denn er konnte schlimmstenfalls heraus geschmissen werden.


    Im Geschäftston wandte er sich nun an den fremden Hauseigentümer.
    "Ja, Dreckswetter... aber deshalb kam ich nicht hier her. Vielleicht hast du von der Räuberplage gehört, die sich hier ausbreitet und zum Problem wird. Wir müssen einen Boten schicken, um Verstärkung herbei zu holen - einziges Problem ist, dass wir keine Reittiere zur Verfügung haben. Bist du bereit, eines deiner Tiere - kurzzeitig - in den Dienst Roms zu stellen?", schilderte Reatinus direkt. Er war gespannt auf die Reaktion seines Gegenüber.

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    Hermann zog die Türe wieder zu und ging zur Feuerstelle um ein paar Scheite nachzulegen. Er wollte ja nicht, daß sein Gast fror.
    Setz dich Jung... meinte er und deutete auf den freien Stuhl. Er kramte in einer Ecke und beförderte einen Tonnapf hervor, den er sogfältig mit dem Ellenbogen auswischte.
    Nu sach mijens Jung, häts du Honger?...oder jet Doosch? Isch hann en lekkere Cervisa,...schön kalt.
    Wie aus Zauberhand erschien eine kleine Amphore in seiner Hand.
    Er grinste den Legionssoldaten an.
    Da kam ihm ein gedanke,
    Watt wolls du fa misch hann,...ä päet?

  • Reatinus setzte sich auf den Stuhl des Bauern und passte auf, dass er keine Kratzer auf den fremden Eigentum hinterließ. An sich wohl ein gutmütiger Kerl, dessen Akzent Reatinus nicht verstand, der sehr von Germanisch geprägt war. "Nein danke.", lehnte der Legionssoldat mit einem Abwinken das Angebot auf Trinken ab. Er hatte ja genug Wasser abbekommen. Es war ziemlich schwer, den Akzent des Mannes zu verstehen, jedoch nicht unmöglich. Man musste eben nur ein wenig mitdenken.
    "Ja, ich brauche ein Päet, für den Boten", wiederlegte Reatinus seine Bitte und hoffte, dass er alles richtig verstanden hat. Und sein Gegenüber auch.

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    Hermann wunderte sich etwas, daß der Legionär nichts von seiner Cervisa wollte,...in Colonia Ara waren die Jungens deutlich weniger zurückhaltend.
    Er setzte sich zu dem Mann an den Tisch und goß sich einen Becher ein.
    Er hob den Becher,verschüttete einen Teil auf den Boden und meinte,
    Zum Wohlsein... dann tat er einen gewaltigen Schluck. Er wischte sich den Mund mit seinem Ärmel ab und meinte,
    Nu, passens op, Jung. Isch hann je päet vörr dich oder derr Imperator... Er wedelte mit seinem Finger vor des Optios Nase und sagte, Isch hann de Dido,...die is trächtisch,...dat Fohlen kütt in eng zwei Monnd,...de Hanno hat ene Hufe jespalten und lahmt,...dat duert noch jett bis dat heil is...un de Hanibal,...de is völl ze willd....da fällt üch der Held vanaf op de Vott. Däe is ersch dreii Johr alt unn e bessje jeck in dor Kopp...
    Er sah seinen Becher an und resümierte,
    Selbs misch hätt däe eraaf jeworpe,...misch döet dor janze Röck änn de Vott wiie. Nee, da bruchste enge däe wirklisch jott reide kenn.
    Wieder wedelte er mit dem Finger,
    Isch well dat nit Schuld sinn, wenn üsch äe Held va dat Päer flischt unn dann der Imperator suur op misch weed.
    Hermann war wirklich ein wenig in Sorge, dieser Hanibal war wirklich sehr wild und unbändig. Er hatte jahrelang die Ställe des Legaten in Colonia gelleitete, so ein Biest war im noch nie untergekommen.

  • Nun musste Reatinus kurz nachdenken und schwieg, sich die Hand an das Kinn stützend. Der Mann hatte also drei Pferde, eines davon trächtig, eines mit gespaltener Hufe und eines wild - so verstand das Reatinus hoffentlich richtig. Er hatte die Wahl, doch die ersten zwei Pferde konnten unmöglich schnell genug sein. Also blieb nur noch Hanibal, die Nr. 3. Primus müsste dann schauen, wie er damit zurecht kam. Ansonsten konnte der Optio ein wenig nach helfen und im äußersten Notfall musste eben ein anderes Tier hier. Es war trotzdem einen Versuch wert.


    "Na dann, wenn es für dich in Ordnung wäre, ...", äußerte sich Reatinus, "... würde ich gerne Hanibal ausleihen.". Hoffentlich wollte der namentlich unbekannte Bauer ein Pferd zur Verfügung stellen. Sonst müsste Reatinus weiter durch den Regen irren.

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    Hermann tat noch einen Schluck aus dem Becher und sah etwas konsterniert hinein,...unm,öglich, daß er schon leer war. Er goß sich ein und sah den Optio an...Emmer no jenge Dosch?
    Dann kratzte er sich am Kopf,...er hatte seinen Spaß gehabt,...der Colonia Slang hatte den Optio mehr als verwirrt.
    Verschmitz sah er ihn an und meinte schließlich,
    Du hast aber schon verstanden, daß ich ob der doch wenig kontrollierbaren Charakteristika des Pferdes keinerlei Garantien für den Reiter übernehmen kann. Ich gebe dir das Pferd nur unter Vorbehalt...
    Er goß wieder einen Teil der Cervisa auf den Boden und nahm einen tiefen Schluck.
    ...und natürlich nur gegen Quittung...Ordnung muss sein. Er lächelte den Optio an und hielt ihm die rechte Hand hin,
    Mein Name ist Hermann, ich habe in Colonia Claudia Ara Agrippinensis fast 30 Jahre die Pabula der Reiterei geleitet.

  • Hermann hieß er also... schön, dass Reatinus endlich mal seinen Namen kannte. Noch erstaunlicher war jedoch, dass der Kerl tatsächlich recht ordentliches Latein sprach. Reatinus wusste sich schon fast nicht mehr zu helfen, bei diesem Akzent. Wollte der Landwirt ihn etwa an der Nase rumführen?
    Egal, denn es gab eine wichtigere Angelegenheit zu bereden - auf Latein, versteht sich. Der Optio schüttelte die rechte Hand Hermanns und stellte sich vor. "Optio Servius Artorius Reatinus, bin schon einige Jahre im Dienst der Legio II Germanica.". "Einige Jahre" sagte Reatinus nur, weil ihm gerade nicht einfallen wollte, wie lange er denn schon in der Armee diente. Würden wohl schon einige Jährchen sein...
    Reatinus verstand sofort, dass der Mann auf Geschäfte aus war, als dieser seine Cervisa trank und ihm seine Forderungen stellte. Doch der Optio behielt seinen Geldbeutel bedenkenlos an seinem Gürtel, denn er war nicht gesinnt, Geld abzudrücken. Er blickte Hermann tief in die Augen, mit einem todernsten Blick und sammelte die richtigen Worte, mit denen er den Bauern kontern wollte. Er erhob sich wieder von dem Stuhl und ging mit einigen Schritten auf Hermann zu.
    "Ich sehe, du bist wohl auf Geschäfte aus.", meinte Reatinus eindringlich, "Doch es steht außer Frage, dass ich dir mein Geld überlasse. Es sollte dir eine Ehre sein, dem Kaiser, dem Legaten und Rom dienlich zu sein. Wir sind nicht hier, um Geschäfte zu treiben, sondern um die Räuberbande zu strafen - mit dem Schwert. Oder willst du sie weiter wüten lassen und vielleicht der Nächste sein?".

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    Hermann sah verblüfft von seiner Cervisa auf und entgegnete,
    Nun mal langsam mit den jungen Pferden,Optio Servius Artorius Reatinus...wer hat den hier was von Geld gesagt?
    Kopfschüttelnd nahm er noch einen Schluck bevor er fortfuhr,
    Meine Sorge gilt dem Reiter,...denn der gute Hanibal ist ein wahrer Teufel!Dabei grinste er ihn an und war sofort wieder ernst,
    Ich möchte lediglich von dir eine Quittung über die Ausgabe des Pferdes haben,...schließlich bin ich gerne bereit den Truppen des Imperators zu helfen, andererseits könnte es ja auch,...hmmm,...vergessen werden, daß ich euch ein Pferd "geliehen" habe,...für den Fall würde ich dann gerne dem Duumvir diese Quittung zeigen um mich Schadlos zu halten,...
    Wieder lächelte er diabolisch und schloß,
    Denn was würde dich dann von einem Räuber unterscheiden,...Optio Servius Artorius Reatinus?
    Er sah in den leeren Becher,
    Das Pferd wäre doch so oder so weg...
    Sein Blick fiel auf auf den Optio,...in seinem Augen schienen Kohlestückchen zu glühern, Du siehst also, Optio,...ich will kein Geld von dir,...nur ein wenig Sicherheit in Form einer kleinen Quittung,...ein faires Ansinnen finde ich...du nicht auch?

  • Peinlich berührt blieb Reatinus stehen und hörte den Ausführungen Hermanns zu. Er hatte wohl etwas falsch verstanden. Dieses "natürlich nur gegen Quittung" hatte Reatinus wohl ein wenig anders aufgefasst, als es gemeint war. Er beschloss, dies nun auf sich beruhen zu lassen und lauschte weiterhin aufmerksam. Nun gut, er brauchte ein Pferd, und bis er eine andere Möglichkeit fand, eines zu finden, würde es eine ordentliche Zeit in Anspruch nehmen. "Verzeihung, mein Fehler.", sprach Reatinus mit nicht weniger Feuer in den Augen wie vorhin. Vielleicht auch nur, weil er sich nichts anmerken lassen wollte. "Eine Quittung also. Nun gut, das dürfte deinem erwiesenen Gefallen gerecht werden. Und mach dir keine Sorge um den Reiter - der steckt schon was weg.", erzählte Reatinus grinsend. "Hast du Schreibzeug hier?", fragte der Optio. Er konnte dem Mann ja keine Quittung auf die Stirn schreiben - obwohl das doch irgendwie schon lustig wäre. :D

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    Hermann erhob sich und ging zu seiner Lagerstatt, dort kramte er in einer Kiste und kam mit einer Wachstafel zurück. Er berachtete sie eine Weile,...dann schüttelte er mit dem Kopf und legte sie neben der Feuerstelle auf dem Boden. Die Wärme würde die Schrift wieder verschwinden lassen und die Tafel einer neuen Nutzung überführen.
    Er sah wie das Wachs langsam aufquoll und den Inhalt verschwinden ließ.
    So verschwand derl etzte Hinweis auf seine Herkunft,...Sohn des Iulius Civilis dem stolzen Ala Praefekten und eine der Hauptfiguren des Bataveraufstands vor 35 Jahren...
    Er grinste den Optio an und meinte
    Quod praeteriit, levius est...

    Sim-Off:

    Was vergangen ist, trägt man leichter


    Er wischte sich verstohlen eine Träne aus dem Auge.
    Das ist von eurem Cicero...nicht wahr.
    Er nahm die Tafel auf und stricht den Wachs mit einem Spachtel gerade.
    Mit der Tafel wedelnd kam er auf den Optio zu.
    Bevor du ritzt, will du Hanibal einmal sehen?... wieder setzte er sein diabolisches Grinsen auf,...Nicht daß ich dir ein Muli abtrete?!

  • Entspannt beobachtete Reatinus, wie Hermann die Wachstafel ein wenig anschmelzen ließ, dessen Inhalt er aus dieser Entfernung nicht erkennen konnte. Er sah, wie die Schrift langsam verschwand und eine unbeschriftete Wachstafel entstand. Er fand es ein wenig traurig, dass der Mann sich warscheinlich keine neuen Wachstafeln leisten konnte. Doch so erging es vielen Bauern.


    "Gerne, zeig´ mir das Tier doch bitte.", meinte Reatinus neugierig. Mal sehen, ob das Pferd wirklich so wild war, wie Hermann meinte.

  • Hermann nahm das Talklicht und ging zu einer Türe neben der feuerstelle und stieß sich sachte auf. Das angstvolle Wiehern der Pferde suchte er duch beruhigende Laute zu lindern.
    Ja, meine Freunde,...ja...schhhhh,...schhhhhh
    Er entzündete zwei weitere Talklampen und tauchte so den Stall in ein flackerndes Zwielicht.
    In seinem milden Schein sah man drei Pferde und zwei Rinder,...die sich ängstlich dem Licht näherten.
    Hermann klopfte dem ersten Pferd auf dem Hals und kraulte es hinter den Ohren...Hier, das ist Dido,...siehst du wie sehr der Bauch schon gewachsen ist,... er lächelte den Optio an und meinte,
    Damit würde ich noch nicht einmal vor den Räubern davonreiten.....und das hier ist Hanno! Hanno der Vater des Fohlens was in Dido heranwächst. Er trat zu einem großen schwarzem Pferd mit mindestens 1,80 Stockmaß. Das Pferd hinkte ein wenig,...Hermann wies auf den vorderen Huf,...er war bandagiert.
    ...und das ming Jung`...das ist Hanibal.
    Ein Ebenbild seines Vaters,...groß, schwarz Muskelstränge spielten unter dem glänzendem Fell. Ohh, es ist ein herrliches Tier,...stolz,...stark und schnell wie der Wind...jedoch ... Hermann hob die Hand und wedelte dem Pferd mit dem Finger vor den Nüstern.
    Mit einem Hang zur Theatralik und einem ausgeprägten eigenen Willen.
    Er nahm einen Lagerapfel und gab ihm dem herrlichen Pferd zu kauen.
    Grinsend drehte er sich um und meinte zu dem Optio,...
    Verstehst du nun, warum ich eine Quittung will?

  • Verstehend nickte der Optio, als er Hermann in den Stall folgte und das Pferd zu Gesicht bekam. Tatsächlich sah das Tier recht gut und muskulös aus, weshalb Primus doch sehr schnell reiten könnte, wenn er es schafft, den eigenen Willen des Pferdes zu unterdrücken. Der Optio streichelte das Pferd an der Stirn und vergaß diesen Stallgeruch, der ihm normalerweise garnicht lag. "Du sollst deine Quittung bekommen, Hermann.", sprach Reatinus zufrieden zu dem Besitzer des edlen Tieres. Ein besseres Reittier konnte Reatinus nicht finden, zumindest nicht in dieser stürmischen Gegend. "Wenn ich um Schreibzeug bitten dürfte...?", bittete Reatinus und streckte die Hand aus, um die Wachstafel und das dazu gehörige Schreibmaterial in Empfang zu nehmen.
    Bis jetzt verschwieg er noch, dass der Reiter des Tieres eigentlich ein Probatus war. Was Reatinus doch lieber nicht gesagt hätte, da er nicht wollte, dass sich Hermann Sorgen machte.

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    Hermann griff in seinen Umhang und beförderte die Wachstafel hervor. Er reichte sie dem Optio und fragte,
    Nimmst du das Pferd mit oder holt sich der Eques das Pferd ab? Er kratzte sich am Kopf und meinte,
    Wäre mir eigentlich lieber,wenn er es abholte...dann sehe ich ihn und kann ihm noch das eine oder andere beigeben.
    Er klopfte dem riesigen schwarzen Pferd auf den Hals und dieses warf wiehernd seinen Kopf nach oben.
    In diesem Moment stieß wieder ein Blitz zur Erde und der Stall wurde Taghell.
    Hanibal stieg wiehernd auf und ließ die Vorderhufe wirbeln.
    Sogar Hermann trat einen Schritt zurück.
    Es schien als seine eines der mythologischen Geschöpfe zum Leben erwacxht. Hermann grinste den Optio an und meinte,...
    Ich hoffe wirklich dein Mann kann reiten.

  • Der Optio nahm die Wachstafel entgegen und holte sein Stilus heraus. Er hatte immer irgendetwas zum Schreiben dabei, außer einer Wachstafel, die zu groß und klobig wäre. "Danke. Ich glaube, der Reiter holt das Pferd dann ab, es hat keinen Zweck, das Tier draußen im Regen umherzuführen.", sprach er und überlegte ein paar Worte, die er sporadisch in die Tafel schreiben wollte. Er setzte bequem mit seinem Schreibzeug an, einige Worte zu schreiben. Spontan fuhr ihm durch den Kopf, dass es letztendlich doch ein wenig unsicher sein konnte. Sie konnten das Pferd natürlich zurück geben, was sie auch vor hatten, aber was würde Hermann davon abhalten, nicht trotzdem die Quittung einzulösen? Doch Reatinus verdrängte diesen Gedanken schnell, da sie das Pferd ja sonst nicht bekommen würden.


    Quittung


    Hiermit bestätige ich, Optio Servius Artorius Reatinus, dass der Bauer Hermann uns im Dienste der Legion ein Pferd zur Verfügung gestellt hat. Bei Verlust oder unerwartetem Ableben des Pferdes




    Auf einmal fiel ein alles erhellender Blitz, der Reatinus ein wenig aufzucken ließ. Doch der Schreck kam erst mit dem verängstigten Pferd, so dass Reatinus ein wenig nach hinten sprang und die Wachstafel reflexartig fallen ließ. "Sch***...", murmelte Reatinus. Doch dann wandte er sich autoritär wirkend an Hermann. "Verzeihung. Ja, keine Sorge, der Mann den wir ausgesucht haben, kann reiten. Der ist zäh, der überlebt´s schon.". Er versuchte, seinen kleinen Schreck ein wenig geplant wirken zu lassen, auch wenn dies überaus schwer war. Er hob die Wachstafel vom Heubedeckten Boden auf und beendete seinen Aufschrieb.


    Quittung


    Hiermit bestätige ich, Optio Servius Artorius Reatinus, dass der Bauer Hermann uns im Dienste der Legion ein Pferd zur Verfügung gestellt hat. Bei Verlust oder unerwartetem Ableben des Pferdes darf das Tier durch ein Neues wiedererstattet werden. Dies geschieht nur gegen Abgabe der Quittung.



    Servius Artorius Reatinus



    Als er beendet hatte, reicht er Hermann die Wachstafel, auf die er so sehnsüchtig wartete.

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    Hermann nahm die Wachstafel entgegen und las sie sich durch. Zweifel überkamen ihn, ....ein Pferd wollten sie ihm bei eventuellem Verlust zukommen lassen. Sein Blick fiel auf Hanibal. Er wollte hier peu á peu eine kleine Zucht aufziehen. Hanibal war der erste Hengst den er seit er hierher kam durchgebracht hatte,...Er klopfte die Tafel auf seine Hand.
    Was soll´s jetzt war es zu spät. Irgendwie war es ein Fluch mit der Legion...
    Er sah den Optio an und meinte,
    In Ordnung Optio, schick´mir deinen Eques,...ich mache Hanibal fertig für die Reise.

  • Ein bischen konnte Reatinus dem Mann die Zweifel von den Augen ablesen, die er hatte. Und dann wusste Hermann noch nicht einmal, dass dieser "Eques" ein Probatus war. "Mist...", dachte Reatinus, doch schaute er den Mann völlig normal an. Nun gut, es konnte ja nichts passieren. Primus war ja nicht vom Baum gefallen. Außerdem hatte der Bauer ja seine versprochene Quittung, wenn also etwas passieren sollte...
    "Danke dir, Hermann. Du tust einen guten Dienst für die Legion, so viel sei gesagt.", sprach Reatinus aufheiternd, "Ich werde den Reiter so schnell wie möglich schicken lassen. Bis dahin dürftest du fertig sein.". Damit zog sich Reatinus wieder sein warm haltendes Sagum über und trat vor die Stallpforte, durch die er gleich raus wollte. "Vale!", verabschiedete er sich und trat in´s Nass nach draußen.

  • [Blockierte Grafik: http://img258.imageshack.us/img258/5084/hermannvk4.jpg]


    Hermann sah dem Optio nach,...eine Windböhe und wie von Geisterhand war er im Regen verschwunden. Er betrachtete nachdenklich die Wachstafel,...Faustpfand für seinen Hanibal.
    Er hoffte inständig, daß der Eques etwas von Pferden verstand.
    Am Hals tätschelnd sprach er zu Hanibal,
    Mach´mich stolz mein Junge,...vielleicht wirst du dann etwas für die Legion,......er konnte wahrlich etwas Geld gebrauchen und für ein Tier wie Hanibal waren schnell mal 500 bis 600 Sesterzen drin.
    Er würde damit Reputation als Züchter erhalten und so in 5-6 Jahren...wer weiß...er nahm die Satteldecke und begab sich in den Stall um sie Hanibal aufzulegen...bevor der Eques kam wollte er noch etwas essen.

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