Natürlich bleibe ich! Ich habe heute auch noch nichts gegessen, deshalb kam ich auch hierher., sagte ich und setzte mich ihr gegenüber.
Wie ist deine Dienstreise verlaufen? Habt ihr neue Erkenntnisse gewonnen?, fragte ich interessiert.
Natürlich bleibe ich! Ich habe heute auch noch nichts gegessen, deshalb kam ich auch hierher., sagte ich und setzte mich ihr gegenüber.
Wie ist deine Dienstreise verlaufen? Habt ihr neue Erkenntnisse gewonnen?, fragte ich interessiert.
"Oh ja." nickt Lucilla. "In einigen Mansiones und Mutationes war die Lage katastrophal und es war dringend nötig, dass mal jemand nach dem Rechten schaut! In einigen konnten wir die Effizienz der Arbeit wohl noch etwas verbessern, aber es gibt glücklicherweise auch einige in denen der Postbetrieb vorbildlich abläuft. Die Reise war alles in allem recht anstrengend, es war furchtbar heiß, aber sie war auch wirklich ungalublich! So viel Sand und Steine habe ich noch nie in meinem Leben gesehen und das faszinierendste war, dass wir, egal wie lange wir durch die Wüste gereist sind, immer wieder auf Leben gestoßen sind. Es ist unglaublich, unter welchen Bedingungen die Menschen dort teilweise leben. Und noch viel unglaublicher sind die großen Metropolen am Meer! Die Märkte vor allem, ich sage dir Maior, ein Paradies für jeden, der gerne Handelt!" Grinsend schiebt sie sich ein Stück Brot in den Mund und kaut darauf herum.
Ich denke, Mercator könnte uns ein Lied davon singen, wie es in anderen größen Städten vor sich geht, hat er doch so viele Reisen unternommen..., antwortete ich und griff mir einen Teller und füllte ihn mit Brot und Käse.
Aber es freut mich zu hören, dass der Cursus Publicus in einer guten Verfassung ist, ich denke das steht auch im Interesse des gesamten Volkes, das sich des Briefverkehrs bedient.
"Oh ja!" stimmt Lucilla zu. "Ich weiß noch, wie Onkel Mercator immer von Alexandria geschwärmt hat." Etwas betrübt betrachtet sie das Stück Brot in ihrer Hand. "Leider sind wir nicht mehr bis Aegyptus gekommen. Die Reise hat sich länger hingezogen, als geplant, der Weg war nicht immer einfach. Und dann die Sache mit dem Einbruch in die Casa Germanica und der Wechsel des Praefectus Praetorio und damit unseres Vorgesetzten... wir haben das alles nur aus der Acta erfahren und daraufhin beschlossen, die Reise mit Beendigung der Überprüfung der Stationen in Africa Proconsularis zu beenden."
Sie isst das letzte Stück Brot von ihrem Teller und beschließt danach auf die Hauptspeise zu warten. "Aber sag, was gibt es in Rom Neues?"
Ich schob mir ein paar Oliven in den Mund.
Hmm...neues aus Rom? Ich bin mir sicher, da gab es tausend Sachen, die ich dir erzählen könnte, aber ich wüsste nicht wo ich anfangen sollte.
Ich grübelte.
Ach ja! Alessa hat ihre Verlobung mit dem Petronier gefeiert. Das ganze hat hier in der Casa stattgefunden. Zu meinem Enttäuschen wurde ich darüber nicht informiert und erfuhr davon quasi nebenbei. Mattiacus ist ja nach Mogontiacum gereist, um der Hochzeit von Meridius beizuwohnen. Ich weiß garnicht, wann er zurückkommen wird, er hat es nicht erwähnt.
Lucilla seufzt. "Ja, davon habe ich auch erst hinterher gehört, beziehungsweise in der Acta gelesen. Ich dachte schon, Meridius wäre immer noch wütend, aber auf meinem Cubiculum lag die Einladung. Naja, da kann man wohl nichts daran ändern. Aber sag, warum hat Alessa zur gleichen Zeit wie er gefeiert? Ist sie denn noch in Rom oder schon wieder zurück in Hispania? Und hast du schon etwas über Meridius Feier gehört? Es war sicher ein rauschendes Fest..." Ein wenig verträumt schaut sie an die Decke und stellt sich vor, wie ein Legatus Augusti und Legionis pompös Hochzeit feiert.
Ich schüttelte den Kopf.
Nein, ich weiß nicht warum sie zur gleichen Zeit gefeiert haben. Ich dachte ich wäre der einzige, der nicht nach Germanien gereist ist, aber das ist wohl doch nicht so.
Ich nahm einen Schluck verdünnten Wein, den ich mir zuvor in den Becher vor mir gegossen hatte.
Von der Hochzeit habe ich auch noch nichts gehört. Ich warte ja schon gespannt, bis Mattiacus zurück ist, er wird mit Sicherheit einiges erzählen können.
Aber ich bin mir sicher, dass Meridius an nichts gespart hat. Es war bestimmt ein großes Fest, das da stattfand, denn auch die Gens Iulia ist nicht gerade eine kleine Familie...
Lucilla beobachtet die Sklavin dabei, wie sie die Reste, hauptsächlich leere Platten, der Vorspeise abräumt.
"Dann bin ich auch mal gespannt, was Mattiacus erzählt. Wenn ich es mir genau überlege, dann kenne ich überhaupt nicht viele Iulier. Obwohl das ja nicht sehr verwunderlich, Severa ist ja im Prinzip auch keine Iulia. Also schon, aber eben nicht lang, naja, du weißt schon, was ich meine." Sie winkt ab und trinkt einen Schluck.
"Ob sie wohl eine große Mitgift bekommen hat?" sinniert Lucilla vor sich hin und wartet auf das Essen. "Ach, ich hätte dem Sklaven doch etwas bestimmtes zu Essen auftragen sollen. Hoffentlich gibt es keinen Fisch, ich hatte ziemlich viel Fisch in Africa. Wir sind ja immer an der Küste entlang gereist. Aber manchmal, da haben wir bald schon kaiserlich gegessen. Ich sage dir, Maior, es hat wirklich seine Vorteile, mit einem Senator unterwegs zu sein!"
Ich nickte und lachte.
Das kann ich mir denken, Lucilla! Ich denke die jeweiligen Provinzverwaltungen werden gewusst haben, wie es sich gehört, wenn man Besuch von einem Senator hat...
Ich nahm einen weiteren Schluck Wein und griff mir noch eine Hand voll Oliven und schob die Erste in den Mund.
Fisch? Hmm...lassen wir uns überraschen, was es heute geben wird. Aber wenn du keine Lust hast, das aufgetragenen zu essen, kannst du dir ja noch etwas anderes machen lassen.
Wird denn in Africa hauptsächlich Fisch serviert?, fragte ich nach.
Lucilla zuckt mit den Schultern. "So richtig weit drin im Land waren wir kaum. In Mauretania ist das Land noch sehr fruchtbar, dort gab es auch eine reichhaltige Auswahl an Essen. Vor allem auch sehr exotische Früchte und Fleisch. Aber in Africa Proconsularis ist das Land völlig karg, die Menschen leben hauptsächlich an der Küste und ernähren sich vom Fischfang und dem wenigen, was sie dem Land abgewinnen können. Ich kann immer noch nicht verstehen, wie man freiwillig dort leben kann."
Der Gedanke an karge Mahlzeiten wird jedoch schnell verdrängt von dem aufgetragenen Essen. "Ah, zum Glück kein Fisch." lacht Lucilla und läd sich den Teller gleich voll.
Und ich tat es ihr nach. Mein Teller füllte sich mit Fleisch und Beilagen und ich begann zu essen.
Wie geht es denn dem Senator?, fragte ich interessiert.
Hat auch er die Reise so genossen wie du?
Lucilla schluckt ein Stück Lammfleisch hinunter und lächelt. "Oh, ihm geht es gut. Nur die Nachricht über den Einbruch in der Casa Germanica hat ihn etwas besorgt. Außerdem..." ihr Blick nimmt einen besorgten Ausdruck an. "... Avarus Sklave ist in Leptis Magna umgekommen. Er stand schon sehr lange in seinem Dienst und war ihm recht teuer. Das hat ihn natürlich etwas mitgenommen, es ist immer schwer, einen guten Sklaven zu finden."
Mit einem Schluck aus ihrem Becher spült Lucilla die unangenehme Erinnerung herunter. "Aber so viel Freude wie ich hatte er natürlich nicht an der Reise. Er ist ja schon etwas mehr herumgekommen, so dass für ihn das Reiseerlebnis die Arbeit nicht so sehr ausgeglichen hat wie bei mir. Außerdem konnte er nicht so viel Gefallen an den Märkten mit ihren bunten Ständen und exotischen Waren finden." Grinsend läd sich Lucilla noch etwas Beerenmus auf den Teller um ihr Lamm darin einzutunken.
Ich nickte verständnisvoll.
Nun, da verstehe ich natürlich, dass es für ihn eine rein dienstliche Reise war.
Ich goss mir meinen Becher voll.
Lucilla hält ihrem Bruder schnell ihren eigenen Becher hin, damit er ihn auch nochmal auffüllen kann und widmet sich dann wieder dem Lamm.
"Köstlich." murmelt sie zwischen zwei Bissen.
Nachdem ich auch Lucillas' Becher vollgemacht hatte, stellte ich die Kanne wieder ab und griff mir ein Stück Lamm. Es war ausgesprochen gut und ich fragte mich, welche Sklave es wohl zubereitet hatte. Ich würde mich nach dem Essen darüber informieren.
Iche warf einen Blick auf Lucilla, der das Essen wohl auch sehr mundete und lächelte.
Hast du wieder etwas von Martinius gehört?, fragte ich und brach damit das Schweigen.
Seitdem er nach Tarraco ist, hat er sich nicht mehr bei mir gemeldet...vieleicht hat er viel zu tun?!
"Von Martinus?" Lucilla schaut etwas erstaunt auf. "Nein, ich habe nichts von ihm gehört. Merkwürdig, aber vielleicht schreibt er Briefe nach Germania zu Magnus und Livianus?" Sie zuckt mit den Schultern und lächelt. "Außerdem glaube ich, dass manchmal nichts zu hören besser ist, als eine Nachricht. Wahrscheinlich steckt er bis über beide Ohren in Arbeit, die Verwaltung in Hispania florierte ja schon immer, überall herrscht Geschäftigkeit und man kommt kaum zur Ruhe. Da wird er einfach keine Zeit finden. Ich bin sicher, wenn es anders wäre, hätten wir schon davon gehört."
Sie wischt sich mit der Serviette den Mund ab und schaut grinsend zu Maior. "Und da siehst du, wenn dir deine Arbeit zu viel wird hat es überhaupt keinen Zweck, sich nach Hispania abzusetzen. Wie läuft es bei dir so? Hast du viel zu tun?" Ein schelmisch-verschwörerischer Blick huscht über ihr Gesicht. "Und was gibt es Neues aus dem Kaiserpalast?"
Wahrscheinlich hast du Recht, Lucilla!, stimmte ich ihr zu und dachte an meine Zeit in der Verwaltung von Tarraco und Hispania zurück.
Die Arbeit in Tarraco war schon immer viel und zeitaufwendig. Nur weiß ich nicht, wie es zurzeit dort ist, aber ich habe nichts gutes gehört.
Ich schnitt mir ein mundgerechtes Stück Lamm ab und spühlte dieses anschließend mit einem Schluck Wein herunter.
Die Arbeit im Palast? Es verändert sich derzeit nicht viel im Palast...aber die Arbeit macht mir nach wie vor Spaß!
Aber es finden verhältnismäßig viele Audienz statt, fällt mir auf. Denn vorallem junge oder auch alte Patrizier kommen in den Palast, um den Augustus persönlich nach einem Amt zu bitten. Und ich darf einem Patrizier diese Bitte natürlich nicht abschlagen.
Mattiacus folgte Juba ins Triclinium. Dort sah er auch schon Lucilla und Maior speisen.
"Salve meine Lieblingscousine, du siehst so schön aus wie immer." sagte Mattiacus und umarmte Lucilla herzlich und küßte sie auf die Wange.
"Und dir natürlich auch ein herzliches Salve, Maior, aber wie du weisst, geht das schöne Geschlecht vor." scherzte Mattiacus.
Zum Glück hat sich bei Lucilla gerade eine ganz natürliche Pause in der Nahrungsaufnahme eingestellt - ihr Teller ist leer. So kann sie ohne weiteres direkt aufspringen, als sie Mattiacus Stimme hört und ihn zur Begrüßung umarmen. "Mattiacus, mein Lieblingscousin! Gerade noch vorhin haben wir von dir gesprochen. Wie war deine Reise? Wie ist es in Germania? Gab es eine große Hochzeitsfeier? Waren viele Gäste da? Was gab es zu Essen? Hast du eine Fackel vom Brautzug ergattern können? Wie geht es Meridius? Wie geht es Livianus und Magnus? Ist das Kind schon da und ist Valeria wohlauf? Hast du Hunger?"
Lucilla schaut ihn erwartungsvoll grinsend an. "Du musst alles ganz genau erzählen!"
"In Ordnung.....ich werde deine Liste genau abarbeiten....." grinste Mattiacus.
"Also, die Reise verlief ohne Probleme und es war eine sehr schöne und große Hochzeitsfeier. Meridius hat es an nichts fehlen lassen. Die besten Speisen und Getränke wurden serviert, alles was du wolltest, Fleisch, Fisch, Schinken, Wein, Bier, einfach alles.Die Gäste waren fröhlich und zufrieden. Dem frischgebackenen Ehemann geht es großartig. Die Hochzeit war sicher für ihn eine willkommene Abwechslung zu den täglichen Verwaltungsarbeiten als Statthalter. Leider habe ich keine Fackel ergattern können, aber der große Abschluss der Feier war eine Aufführung des Stückes Lysistrata von Aristophanes. Die Schauspieler waren ausgesprochen gut, dass hätte ich einer germanischen Stadt wie Mogontiacum nicht zugetraut. Den anderen in der Familie geht es sehr gut. Zum Glück musste keiner in den Wäldern Germaniens gelassen werden und Maximian ist zu einem richtigen jungen Mann geworden."
Mattiacus machte eine kurze Verschnaufpause.
"Und auf deine letzte Frage zu antworten: Ja, ich könnte einen Happen vertragen."
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