• Ganymed lächelte für einem Moment noch Aemilia selig und verträumt hinterher, als er schon von der Rede der beiden anderen Sklaven herausgerissen wird.


    Lächelnd und mit leuchtenden Augen lauscht er Fannia und nickt angestrengt, als die vielen Namen aufgelistet werden und die Verwandschaftsgrade.


    Als er jedoch das mit dem draußen schlafen hört, weiten sich seine Augen etwas erschrocken und als es dann heißt, dass er nicht lange hier schlafen wird, scheint ein fast ängstlicher Ausdruck über sein Gesicht zu huschen.


    Seine Augen verfolgen stumm das Gespräch von Fannia und Cicero. Eingeschüchtert nickt er Cicero zu auf sein Befehl und geht schnellen Schrittes aus dem Zimmer, um den Bottich zu füllen.


    Einige Zeit später hört man jedoch wieder ein fröhliches und munteres Pfeifen aus dem Raum und das Platschen von Wasser. Das Pfeifen zieht sich auch einige Zeit hin, viel zu lange als es gesund wäre zu baden....

  • Kurze Zeit später kam Cicero mit einem Bündel Wäsche zurück und warf es neben den Bottich.


    „Da! Schau mal ob dir das passt. Sollte es aber eigentlich schon. Brauchst du sonst noch etwas?“

  • Ganymed scheint gerade erst aus dem Bad gestiegen sein. Seine Haare kleben nass an seiner Stirn und er trägt nur ein Leinentuch zum Abtrocknen.


    Kurz blickt er auf die Kleidung und nickt dann. "Ja, Danke!" Er denkt kurz nach. "Nein, also mir fällt sonst nichts ein. wer ist Mattiacus?"

  • „Das ist einer der Söhne des Hausherren. Er ist auch Arzt und wird dich untersuchen. Du hast doch hoffentlich keine Krankheiten mit angeschleppt?“


    Cicero musterte den halbnackten Knaben noch einmal von oben bis unten. Vielleicht konnte man ja irgendwelche Krankheiten am Körper erkennen.

  • Ganymed weicht seinem musternden Blick aus und greift schnell nach den neuen Anziehsachen. Augenscheinlich sah er recht gesund aus und zeigte auch keine Spuren von Schlägen.


    "Ach so! Krankheiten? Nicht, dass ich wüsste..." Er grinst kurz. "...außer vielleicht der Morbus Graeccus, die kommt oft in Griechenland vor!"

  • Cicero riss die Augen auf und wich einen Schritt zurück.


    „Morbus WAS?! Ich glaub du spinnst! Du kannst uns doch hier nicht Krankheiten ins Haus schleppen!“

  • Ganymed grinst frech und bricht in Lachen aus. Nachdem er sich etwas beruhigt hat, grinst er nur noch.


    "Die Krankheit ist auch von sehr schwerwiegender Natur!" Er streicht sich bedächtig übers Kinn, als ob er einen Gelehrten nachmachen würde. "Das Grübeln über die Philosophie der Tugend bis hin zur Wahrheit der Liebe wird begleitet vom Hang zu Musik, Tragödien und der Schönheit des Lebens!"


    Ganymed nickt ernsthaft. "Könnte auch ansteckend sein...!"

  • Als Cicero das Wort "ansteckend" hörte, war es aus und vorbei. Er ging auf Ganymed zu und schob ihn zur Türe hinaus.


    "Lass dich sofort vom Herren untersuchen! Und komm davor ja nicht mehr in die Sklavenunterkunft zurück!"


    Mit einem lauten Knall flog die Türe hinter Ganymed zu.

  • Ganymed blickt etwas verdutzt auf die geschlossenene Tür und bricht wieder in Lachen aus. Sich die Lachtränen aus den Augen wischend, geht er suchend im Haus herum...

  • Einige Zeit später kehrt Ganymed wieder in die Sklavenunterkunft zurück. Er lächelt verträumt vor sich hin und summt ein fröhliches Lied.


    Vorsichtig guckt er sich um, ob die Räume leer sind. Erleichtert aufseufzend geht er zu dem Kleiderbündel, den Cicero ihm gebracht hat. Er zieht sein Leinenhandtuch zur Seite.


    "Hah...sehr gut!" murmelt er und zieht eine Tunika hervor. Sorgfältig faltet er sie zusammen und schüttelt das Leinentuch aus, um es um die Tunika zu knöpfen. Das Reisebündel in der Hand haltend, schlendert er zum Fenster und setzt sich mit dem Gesicht zur Sonne...

  • Ganymed schlendert noch ein Weile herum, auch im Haus, wobei er sich da eher bedeckt hält.


    Als es schließlich dämmert, sucht er sich einen Schlafplatz in der Unterkunft. Unruhig wälzt er sich hin und her, wegen der Aufregung des nächsten Tages und der Reise nach Hispania...

  • Gerade noch rechtzeitig, aber schwerer bepackt als sie es eigentlich geplant hat, trifft Aemilia schließlich am nächsten Tag an der Casa Decima Mercator ein. Schnurstracks hält sie auf die Sklavenunterkünfte zu und öffnet vorsichtig die Tür. Sich umschauend ob der ihr etwas unheimliche Cicero hier ist, tritt sie ein.
    "Ganymed? Bist du hier...?" fragt Aemilia leise in den Raum hinein.

  • Ganymed, der noch halb unter der Decke versteckt ist, guckt etwas verschlafen auf. Blinzelnd sieht er Richtung Eingang. Erschrocken springt er auf, sich verlegen die Decke um die Hüfte geschlungen haltend. "Oh, hab ich verschlafen...?"


    Er sieht kurz an sich runter. "Bin in einer Minute fertig...! Tut mir leid!" Hastig hüpft er etwas ausser Sichtweite. Kurze Zeit später kommt er barfuß, aber in einer Sklaventunika gekleidet wieder zurück. Ein kleines Bündel und seine Sandalen in der Hand tritt er schnell wieder auf die Tür zu.


    "Guten Morgen, Domina!" Er blickt kurz auf ihr Gebäck. "Darf ich Euch das abnehmen, Domina?" Dabei fährt er sich verlegen durch seine verwurschtelten blonden Haare.

  • Aemilia grinst ihn fröhlich an.
    "Na, wenigstens bist du nun richtig schön ausgeruht..."
    Erleichtert hält sie ihm ihr Bündel entgegen. Die Arme sind ihr schon etwas lahm geworden. =)
    "Klar! Es tut mir leid, ein wenig schwer ist es vielleicht geworden... Außerdem habe ich noch..."
    Sie wendet sich kurz ab und greift zurück hinter die Tür in den Gang. Mit einem triumphierenden Grinsen bringt die kleine Sacerdos eine gebrauchte, doch gut erhaltene Lyra zum Vorschein.
    "Schau! Die hab ich bei uns Zuhause gefunden... Keiner hat sie mehr gebraucht, also hab ich sie mitgenommen. Nicht zu groß, nicht zu klein... Denke ich... Ich hoffe, sie ist in Ordnung. Ich kenne mich da nicht wirklich aus..." :(
    Aemilia zuckt entschuldigend mit den Schultern.

  • Ganymed nimmt ihre Sachen entgegen und lächelt breit. "Ist nicht schwer!" meint er.


    Als er die Lyra sieht, wird sein Lächeln noch strahlender. "Die ist ganz perfekt!" Er nickt eifrig. "Wir müssen erst nach Ostia, oder?"

  • Aemilia atmet erleichtert aus.
    "Puh... Ich bin froh, dass sie dir gefällt! =)
    Japp! Unser Schiff geht in Ostia los. Ich habe heute noch einen merkwürdigen Brief von Lucilla bekommen. Deshalb werden wir ein anderes Schiff nehmen, als ursprünglich geplant war..."

    Sie runzelt nachdenklich die Stirn.
    "In Hispania scheinen seltsame Dinge vorzugehen. Man wird nun in Tarraco direkt nach der Ankunft wohl durchsucht und untersucht und am ganzen Körper abgetastet."
    Bei der Vorstellung zieht sie die Nase kraus und schüttelt sich angewidert.
    "Nein, nein. Das möchte ich lieber nicht. Deshalb werden wir mit dem Schiff nur bis Barcino fahren und von dort aus mit der Kutsche weiter."
    Aemilia schaut Ganymed mit einem schiefen Grinsen an.
    "Ich hoffe, das macht dir nichts aus..." =)

  • Ganymed nickt und streicht leicht über die Lyra. "Ja, sie ist sehr schön!"


    Er lauscht aufmerksam ihren Worten und gegen Ende zeichnet sich Empörung und Entsezten ab. "Oh, das wäre ja unverfroren und unverschämt, wenn Euch irgendein dahergelaufener Drecks...äh...Wache angrabsch...ähm...absuchen würde!"


    Er schüttelt ungläubig den Kopf. "Da find ich es auch besser, wenn wir woanders lang reisen." Er sieht sie dann wieder fragend an. "Seltsame Geschehnisse? Könnte es gefährlich werden?" Er beißt sich dann etwas verlegen wieder auf die Unterlippe. "Aber so lange ich bei Euch bin, wird keiner näher als zehn Schritte an Euch herankommen!" Er nickt entschlossen.

  • Aemilia lacht und schüttelt beruhigend den Kopf.
    "Keine Sorge. Soweit ich Lucilla verstanden habe, ist das nur eine merkwürdige Verordnung von irgendeinem verschrobenen Beamten. =) Naja, das kennt man ja. Bestimmt wird das Ganze schon bald wieder von einem anderen Beamten aufgehoben. Aber wir gehen mal lieber kein Risiko ein..."
    Sie grinst und nickt ihm zu.
    "Gut, dann können wir ja aufbrechen. Sobald wir aus der Stadt heraus sind, werden wir eine Kutsche bis zum Hafen von Ostia nehmen..." =)
    Aemilia dreht sich um und geht ihm voran.
    "Auf gehts!" =)

  • Niedergeschlagen kommt Ganymed am Abend der Verlobungsfeier in die Sklavenunterkunft geschlurft. Er hat die Lyra, die ihm Aemilia gegeben hat, im Arm und geht auf sein Lager zu.


    Tief seufzend setzt er sich auf seinen Strohsack und blickt traurig durch das schmale Fenster nach draußen. Er nimmt seine Lyra in die Hand und spielt leise eine melancholische Melodie.

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