• Ich betrat die Unterkunft und sah die beiden schon wieder auf einem Haufen. Der junge Sklave musste an der Neuen ziemlich viel gefunden haben. Seitdem sie in der Casa war tänzelte er nur um sie herum.


    "Niobe! Ich war soeben im Atrium. Wir werden noch heute Abreisen. Es wäre besser wenn Du Dich etwas ausruhst, damit Du bei Kräften bist, wenn es losgeht!"



    Dann trat ich wieder nach draussen. Ich hatte ein Schiff zu organisieren.

  • Niobe wollte Ganymed eben antworten, als Verus sie unterbrach und ihr mitteilte, dass sie bereits heute abreisen würden. Ihr Herz wurde schwer und sie unterdrückte nur schwer die Tränen. Sie bückte sich und zog einen kleinen silbernen Ring, verziert mit arabischen Schriftzeichen und einem kleinen grünen Stein, von einem ihrer Zehen, der einzigste Schmuck, der ihr nicht abgenommen wurde. Wahrscheinlich hatte man einfach nicht daran gedacht auf ihre Füße zu achten.


    Sie erhob sich und nahm die Hand des jungen Mannes, öffnete sie und legte den Ring hinein. Dann drückte sie sie zu, sah ihm in die Augen und flüsterte "Ich bin Niobe Zahrah bint Abdul Aziz bint Abdul Rahmann Al-Saul, vergiss mich nicht. Wir werden uns wiedersehen."


    Dann machte sie sich auf die lange Reise nach Tarraco.

  • Bewegt nimmt Ganymed den Ring entgegen. Man sieht ihm an, wie sehr ihm Niobes Verzweiflung selber aufwühlt. "Die Decimas sind eine ehrenhafte Familie. Sie behandeln ihre..." Er stockt kurz und fügt etwas zögernd hinzu. "...Sklaven gut!"


    Er lächelt und dreht den Ring in den Fingern. "Ich werde Dich bestimmt nicht vergessen. Mögen die Götter die Hände über Dich halten und Deinem Herren die Augen öffnen, dass Dir die Freiheit gebührt!"


    Traurig sieht er Niobe hinter her als sie die Unterkunft verläßt, um das Schiff zu erreichen. Er seufzt und sieht auf den Ring. "Vielleicht hat der Christ doch recht..." murmelt er leise. "Vielleicht ist es nicht richtig so!"


    Er geht zu seinem Lager und setzt sich, in Gedanken, versunken darauf. Lange sieht er schweigend auf den Ring.

  • Fröhlich vor sich hinpfeifend kommt Ganymed in die Sklavenunterkunft. Erstaunt blickt er sich um, da einige neue Sklaven wohl im Haus jetzt wohnten. Auch geht sein Blick durch den Raum, in der Sorge, dass Cicero ebenfalls dort wäre. Erleichtert seufzt er auf, als er ihn nicht ausmachen kann.


    Doch er geht weiter hinein, suchend, ob einer der neuen Sklaven vielleicht in der Unterkunft war...

  • ...was auch so war. Juba lag auf seinem Lager und hatte die Augen geschlossen. Er dachte nach. Über sich seine Familie und vorallem über seine Zukunft....

  • Nachdenklich, mißtrauisch, und neugierig mustert Ganymed den anderen Sklaven. Langsam geht er auf das Lager zu und bleibt an der Seite von Juba stehen. Gemischte Gefühle spiegeln sich auf dessen Gesicht wieder ehe er sich räuspert.


    "Ähm....salve!" meint er und blickt auf Juba herunter. "Schläfst Du?"

  • Juba schlägt die Augen auf. Er blickt dem jungen Sklaven in die Augen. Er hat hat ein freundliches Gesicht und ist Juba gleich symphatisch.
    Er richtet sich auf.
    Nein, nein, ich schlafe nicht. Salve! Wer bist du denn? Ich Juba.

  • "Juba?" wiederholt Ganymed sicherheitshalber und nickt dabei. "Ich bin Ganymed. Aber nenn mich auf keinen Fall Gany oder so!" meint er und rollt mit den Augen bei der Vorstellung.


    Neugierig setzt sich Ganymed auf einen Schemel in der Nähe. "Kommst Du auch aus Tarraco mit der Dame Lucilla?"

  • Ganymed? Ein schöner Name! Woher kommst du?
    Juba nickte.
    Ich komme in der Tat aus Tarraco. Aber nicht mit der herrin Lucilla. Gaius Decimus Maior ist mein Herr.
    Und zum Glück ein guter , fügte er hinzu.

  • "Ach so!" meint Ganymed dazu. "Findest Du den Namen wirklich schön. Also ich weiß nicht." Er zuckt mit der Schulter. "Ich komme aus Dacia ursprünglich, aber zuletzt aus Milet...Griechenland!"


    Er wippelt mit dem Schemel hin und her und lehnt sich gegen die Wand. "Sag mal, bist Du Niobe noch begegnet?"

  • Juba schüttelte den Kopf.
    Nein, bin ich nicht. Ich weiß nichtmal, wer das ist. Ich kenne hier noch niemanden, bin auch zum ersten Mal in Rom. Davor habe ich nur in Tarraco gedient.


    Er nahm einen Schluck Wasser aus einer Kanne.

    Jetzt werde ich wohl erstmal hier bleiben, nachdem mein Herr ab sofort hier arbeitet.
    Ich hoffe er gibt mir bei Zeiten die Möglichkeit meinen Bruder, der soviel ich weiß auch hier in Rom als Sklave lebt zu sehen.

  • "Niobe ist vor einigen Woche nach Tarraco gebracht worden als..." Er zögert kurz als ob er das nächste Wort nicht passend findet. "...Sklavin der Decimus Familie!" Er zuckt mit der Schulter. "Aber wenn Du sie nicht kennst!"


    Er wippelt wieder mit dem Stuhl, steht auf und holt sich einen Becher von einem schlichten, kleinen Tisch. Er gießt sich auch aus der Kanne von Juba den Becher voll und setzt sich wieder auf den Schemel.


    "Wo arbeitet Dein Bruder? Oder wer ist sein Herr?" Er nippt an seinem Becher und mustert Juba.

  • Trinkt einen weiteren Schluck.


    Hmm, ich weiß leider nicht, wer sein Herr ist. Ich habe nur gehört, dass es auf dem irgendwo einen Lupanar geben soll, in dem er arbeitet.
    Ich habe nur keine Ahnung, wo das ist....
    Weißt du etwas von so einem Laden?

    Fragend sieht Juba ihn an.

  • "Lupanare gibt es hier wie Sand am Meer. Unter dem Circus Maximus, auf dem Marshügel, auf der Tiberinsel...alles voll davon!" Ganymed tippt sich nachdenklich auf die Stirn. "Vor kurzem hat jedoch ein Lupanar neu eröffnet!" Er grinst kurz. "Da ist eine Einladung dazu hier ins Haus geflattert, die ich meinem Herren gebracht habe. Es ist das Lupana Flammeus Libitus! Soviel ich weiß, hat die Nachricht auch so ein Dunkelhäutiger, wie Du es bist, gebracht."


    Er zuckt mit der Schulter. "Aber das heißt ja auch noch lange nichts! Numibier gibt es hier auch fast wie Sand am Meer!" Er neigt leicht den Kopf. "Aber ich könnte Dir das Lupanar zeigen. Ansonsten könnten wir auch die Anderen noch abklappern!" Er grinst bei der Vorstellung, die ihm durchaus zu gefallen scheint.


    Er läßt seine Hand wieder sinken und sieht neugierig zu Juba. "Wann hast Du Deinen Bruder das letzte Mal gesehen? Und bist Du in der Sklaverei geboren worden?"

  • Juba schüttelte den Kopf.


    Wie viele Jahre ich ihn seit unserer Versklavung nicht mehr gesehen habe, vermag ich gar nicht zu sagen. Es müssen etliche sein. Aber ich werde ihn sofort erkennen, immerhin gleichen wir uns wie ein Ei dem Anderen.
    Aber ich werde auf deine Angebot zurückkommen. Wenn mein Herr mixh lässt, können wir gerne zusammen nach ihm suchen.


    Wie ist es eigentlich bei dir? Wie lange lebst du schon in Rom?

  • "Prima!" Ganymed klatscht begeistert in seine Hände. "Dann helfe ich Dir mit suchen!" Er grinst breit wie ein Honigkuchenpferd. Dann schüttelt er erstaunt den Kopf. "Ein Ei wie das Andere? Dann ist es Dein Zwillingsbruder? Das ist gut..." Er nickt. "...sogar sehr gut, dann erkennst Du ihn immer wieder."


    "Och...ich bin erst seit einigen Monaten hier in Rom!" Er kratzt sich das Kinn dabei. "Aber immerhin habe ich mir die Stadt schon ausgiebig angeschaut und war öfters mal unterwegs. Mein Herr ist sehr freundlich und seine Verlobte, die Dame Aemilia, der ich eigentlich diene, hat mir erlaubt in die Stadt zu gehen." Er neigt leicht den Kopf und sieht Juba fragend an. "Frag doch gleich morgen Deinen Herren. Wenn Du ihm sagst, dass Du nach Deinem Bruder suchen willst, dann wird er es Dir bestimmt erlauben. Aber sag ihm besser nicht, dass wir das in einem Lupanar tun!" Wieder tritt dieser schelmischverschmitzte Gesichtsausdruck bei Ganymed auf und er lächelt breit.

  • Ganymed, der auf dem Stuhl kippelnd gespannt auf Jubas Antwort gewartet hat, schreckt auf. Er fällt fast vom Stuhl, kann sich gerade noch rechtzeitig an der Wand abstützen. Hastig steht er auf und bekommt den notorisch schuldbewußten Ausdruck, wie immer wenn Livianus ihn anspricht. Er sieht wieder mal so aus als ob er etwas ausgefressen hätte oder er und Juba planen, die Speisekammer zu plündern.


    "Ja, Dominus?" meint er schließlich, nachdem er sich etwas gefasst hat. Er wirft Juba einen schnellen, verschwörerischen Blick zu und hofft, dass dieser nicht mit der Idee die Lupanars abzuklappern herausbricht.

  • Er hielt Ganymed ein Bündel Kleidung entgegen.


    „Ganymed! Ich habe gerade meine neue Uniform probiert und sie passt nicht gerade so, wie ich mir das vorstelle. Fannia hat die zu ändernden Stellen markiert. Könntest du die Uniform auf den Markt zu einem Schneider bringen? Ich habe gehört dort hat eine neue Schneiderei aufgemacht. Ich brauche sie aber so schnell wie möglich wieder zurück.“

  • Ganymed nimmt das Bündel mit der Uniform entgegen und nickt. "Ja, Dominus! Ich mache mich sofort auf den Weg!"


    Er zögert kurz. "Darf vielleicht Juba mitkommen? Dann sieht er auch etwas von der Stadt, Dominus. Nur für den Fall, dass er ebenfalls so einen Gang machen soll!" Fragend sieht er Livianus an.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!