• 'Verflixt!' schoss es Ganymed durch den Kopf. Er hatte seine Umgebung vollkommen vergessen gehabt. Erschrocken sah er zur Tür und hoffte, dass der Neuankömmling nicht seine letzten Worte gehört hatte. Oder hatte er? Ganymed musterte ihn kurz. Der Mann war auf jeden Fall neu in der Casa und Ganymed war sich auch sicher, dass er ihn nicht kennen musste. Ein neuer Sklave in der Casa Decima also.


    "Das bin ich!" sagte Ganymed und sah ihn fragend an. Auf eine gewisse Weise war Ganymed jedoch auch sehr froh, dass er doch aus dieser Situation gerettet wurde. "Wie ist Dein Name und wem gehörst Du?" fragte er gleich drauf.

  • Etwas erleichtert, dass er Ganymed so schnell gefunden hatte, betrachtete Darius ihn kurz. Die Frau blickte er nicht an, es wurde ihm schon früh beigebracht, dass er nie die Herrn anschauen sollte. Darius wunderte sich etwas, da Ganymed so erschrocken wirkte. Er betrat nun mit einem weiteren Schritt den Raum und schaute wieder den Boden an. Er wusste nicht wohin er mit seinen Händen sollte und so versteckte er sie einfach hinter dem Rücken. Er kam sich dumm vor und trotzdem war er nicht gerade schüchtern.
    Ohne, dass er es wollte, war seine Stimme so kalt. So wie sie immer war, aber momentan war nicht der richtige Zeitpunkt für Abweisung. "Ich heiße Darius und bin Sklave des Senators Marcus Decimus Livianus

  • "Ach, von Dominus Livianus?" Ganymed wurde etwas blasser. Sein Blick fiel hastig auf Aemilia. Irgendwie kam es ihm wie ein Wink der Götter vor. Wollten ihm die Parzen gerade zu verstehen geben, dass Aemilia ja schon vergeben ist? An den Herren von Darius? Verlegen stand Ganymed auf und streckte Darius die Hand entgegen. "Freut mich Dich kennen zu lernen, Darius." Darius, woher kannte er den Namen? Dann fiel es ihm wieder ein. Hektor, sein Lehrmeister, hatte ihm davon mal erzählt. "Dann kommst Du aus Parthien?" fragte er neugierig.


    Wollte er ablenken? Ganymed sah zu Aemilia. "Das ist meine Domina, Decima Aemilia. Sie ist auch Deine Herrin, da sie die Ehefrau von Dominus Livianus ist!"

  • Parthien? Wieso sollte er aus Parthien kommen? Er wusste nur, dass ein persischer König, Darius III., so geheißen hatte wie er. "Nein, ich bin Germane." Er hatte keine Ahnung warum ihn sein erster Herr so genannt hatte. Sein erster Name war eben ein germanischer gewesen und zu kompliziert für dieses dicke Schwein von Händler. Der Händler war aber glaube ich aus dem Osten.
    Er drückte die Hand von Ganymed kurz und verschränkte dann die Arme vor dem Bauch. Etwas skeptisch betrachtete er Ganymed. Das war also der Sklave der Frau seines neuen Herrn. Oder wie war das doch gleich? Livianus hatte gesagt, dass er hauptsächlich seiner Frau und deren Sklave dienen sollte. Irgendwie sah Ganymed wie ein Weichling aus. :P So einer, der seiner Herrin durch Musik und andere diverse Tätigkeiten den Abend versüßte. Aber er schien sich gut mit seiner Herrin zu verstehen. Er wandte sich kurz an Aemilia:
    "Salve, ... Herrin." Sie sah schön aus, doch von soetwas würde sich Darius nicht blenden lassen. So etwas war ihm schoneinmal passiert und seitdem war sein Rücken und seine Fußsohlen mit Narben übersäht.
    Dann wandte er sich wieder an Ganymed:
    "Der Herr sagte, dass ich dich aufsuchen solle und, dass du dich dann um mich kümmern würdest." Das Verb kam ihm gerade etwas komisch vor, aber er zitierte nur die Worte des Herrn. 'Kümmern'. Das hörte sich an, als wäre er ein Kleinkind, dass gefüttert werden müsste.
    Sein Blick richtete sich nicht wieder auf den Boden, sondern schweifte nun durch den Raum.

  • Sim-Off:

    Weichling?!! 8o Pff...:beleidigt::]


    "Ach so! Ein Germane!" Ganymed nickte und wunderte sich kaum, dass Darius einen parthischen Namen trug. Immerhin war Ganymed auch kein Grieche. "Ich soll mich um Dich kümmern?" Ganymed sah ihn etwas verwundert an. Was Livianus wohl damit gemeint haben konnte. Warum machte das nicht Cicero? Ganymed zuckte mit der Schulter und sah dann zu seiner Herrin.


    Er lächelte leicht verlegen und wußte nicht so recht, was er jetzt machen sollte. Seine letzten Worte hingen noch im Raum, aber vor Darius konnten sie nicht weiter sprechen. "Domina, soll ich nicht vielleicht Darius das Haus zeigen und wo er unterkommen kann?" fragte er und sah dabei auf seine Fußspitzen. Eigentlich machte er das in letzter Zeit selten, das auf seine Fußspitzen sehen, aber er konnte Aemilia im Moment nicht in die Augen sehen...

  • Vollkommen perplex schaut Aemilia noch immer in Ganymeds Richtung. 8o Das Gespräch der beiden Sklaven bekommt sie nur halbwegs mit. Sie will etwas auf seine Worte erwidern, sieht ihn jedoch nur stumm und fragend an. Innerlich kämpfen die unterschiedlichsten Gefühle miteinander, doch sie weiß es einfach nicht in Worte zu fassen. Langsam wird sie sich der Anwesenheit von Darius bewusst und sieht noch immer verdattert in dessen Richtung.
    "Ähm... Salve..." bringt sie ein unsicheres Lächeln zustande. =) "...schön, dich kennen zu lernen."
    Dann wird ihr Blick jedoch wieder von Ganymed angezogen. Hilflos antwortet sie einfach auf seine Frage.
    "Ja... Wenn du möchtest..."
    Verlegen beißt sie sich auf die Unterlippe.


    Sim-Off:

    Ups! :D Sorry! ;) Ist jetzt korrigiert! =)

  • Die Herrin ist anscheinend auch eine ganz Schüchterne. Irgendetwas merkwürdiges musste sie mit Ganymed besprochen haben, dass sie so guckte. Sie hatte ihn anscheinend auch gar nicht richtig wahrgenommen. Es wirkt auch so, als seie momentan Ganymed der Herr und die Aemilia. Auch ihre Art ist anders als die anderen Frauen, die er kannte. Sie war den Sklaven gegenüber nicht abweisend, sondern sie lächelte sogar 8o. Jetzt lag es wieder bei Darius verdutzt zu schauen und sich zu fragen, wieso die Herrin so freundlich war. Immer noch verwirrt antwortete er: "... Es freut mich e-ebenfalls , Herrin." Darius schaut wieder zu Ganymed, auf den jetzt alle Blicke gerichtet sind.


    Sim-Off:

    Ganymed: :P
    Aemilia: Darius nicht Marius

  • Langsam hob Ganymed seine Augen und sah Aemilia seit seinen Worten das erste Mal richtig an. Sie hatte keinen spöttischen Gesichtsausdruck und bis jetzt hatte sie Ganymed auch noch nicht ausgelacht. Das war schon mal recht gut, fand er. Aber innerlich krampfte es sich wieder in ihm zusammen. Natürlich wollte er lieber mit Aemilia alleine sprechen, aber andererseits fürchtete er sich auch ein wenig davor.


    Unschlüssig sah er wieder zu Darius. "Ja, willst Du das Haus sehen? Was soll denn Deine Aufgabe hier sein? Oder vielleicht bist Du eher müde und willst Dich erst mal ausruhen? " fragte Ganymed, wobei ein Hauch von Hoffnung in seiner Stimme mitschwang. Warum war nicht Cicero an Ort und Stelle, wenn man ihn mal brauchte? Der Sklave tauchte immer nur auf, wenn man eigentlich gerade einen Mittagsschlaf oder ähnliche faule Dinge machen wollte.

  • Ausruhen? Er glaubte, dass er dieses Wort schon seit Monaten nicht mehr vernommen hatte. Davon hatte er nie zu träumen gewagt. Dementsprechend schaute Darius etwas merkwürdig in Ganymed's Richtung. Er war ganz andere Umstände gewöhnt.
    "Ich würde gerne das Haus sehen, Ganymed." Er lässt seinen Blick wieder durch den Raum schweifen, auf der Suche nach irgendetwas intressantem, so dass er weder Aemilia noch den etwas verrückten Ganymed anschauen musste. Welcher Sklave redete schon in Anwesendheit seiner Herrin über das Ausruhen. 8o
    "Der Herr sagte, es wäre nicht schlecht, einen privaten Leibwächter zu haben, aber er sagte auch, dass ich mich hauptsächlich um die Herrin, seine Frau, und ihren Sklaven kümmern solle."

  • Ganymeds Schultern sackten ein wenig herunter. Na klar wollte er sich nicht ausruhen. Musste wohl an seinem germanischen Blut liegen. Oder er wollte vor Aemilia keine Schwäche zeigen. Vielleicht war er sogar schon hinter ihr her? Aemilias Schönheit fiel doch jedem gleich ins Auge. Der bösartiger Keim bohrte sich in dem Moment in Ganymeds Herz- Eifersucht. Für einen Moment flammte sie auf, doch dann kämpfte Ganymed das herunter. Insgeheim wußte er ja auch, dass das ein wenig albern war.


    So nickte Ganymed etwas frustriert und resigniert. "Ja, gut, dann zeig ich Dir mal die Casa." Ganymed sah zu Aemilia. "Ähm, Domina, ich bring Euch, das was ihr wolltet...ähm...dann später vorbei, ja?" fragte er verlegen.

  • "Mhm..." nickt Aemilia langsam. :(
    "Ist gut... Ich werde erstmal wieder in mein Cubiculum gehen..."
    Sie bekommt ihre Überraschung allmählich wieder in den Griff und lächelt entschuldigend zu Darius. ;)
    "Ich hoffe, es gefällt dir hier. =) Wenn ich dir was helfen kann oder du Fragen hast, die Ganymed nicht beantworten kann, dann kannst du dich natürlich jederzeit an mich wenden..." =)
    Die kleine Sacerdos rappelt sich von ihrem Platz auf und streicht die Tunika wieder glatt.
    "Oder gibt es jetzt gleich schon etwas, was du mich fragen möchtest?"
    Geduldig wartet sie die Antwort des neuen Sklaven ab. =) Ihr von Natur aus freundliches Wesen hat wieder die Überhand gewonnen.

  • Immer noch etwas verwirrt, beobachtete Darius die Beiden. Und da, schon wieder dieses Lächeln. Schnell suchte er etwas anderes, auf das er schauen konnte. Sein Blick wanderte zu Ganymed und antwortete dann der Herrin, ohne seinen Blick von Der Wand hinter Ganymed zu wenden. "Nein, Herrin. Ich habe noch keine Fragen." Wirklich freundlich, diese Aemilia. Wenn sie diese Freundlichkeit auch ihrem Mann übertragen hatte, dann würde er sich hier sicher wohl fühlen. Er ging einige Schritte zurück durch die offene Tür aus den Unterkünften der Sklaven hinaus und schaute abwartend zu Ganymed.

  • "Gut!" Ganymed nickte. Als Aemilia Darius anbot, dass er jederzeit zu ihr kommen konnte, bohrte sich der Stachel der Eifersucht tiefer. Sagte sie das mit Absicht, um ihm zu zeigen, dass sie zu jedem der Sklaven so war oder sogar, dass sie jetzt sich von Ganymed abwenden wollte. Er schluckte leicht. Warum hatte er ihr bloss das Liebesgeständnis gemacht? Er wußte wirklich nicht, was in ihn gefahren war. So setzte er alles, was er hatte, aufs Spiel.


    Er trat auch auf den Gang und sah blass und etwas verlegen in Aemilias Richtung. "Bis später, Domina!" murmelte er. Er blieb stehen und hob seinen Blick. Für einen Moment sah er Aemilia warm und voller Sehnsucht an, doch dann wandte er sich um. Ahnte er doch nicht, was die nächsten Tage ihm noch alles für Schwierigkeiten bringen würden. Schwierigkeiten durch die er vielleicht nicht mehr in die Casa zurück kehren würde.


    Ganymed straffte sich und versuchte wieder seine letzte Würde zusammen zu kratzen. "Gut, dann fangen wir mal von vorne an. Den Eingang hast Du sicherlich schon gesehen. Dahinter ist das Atrium!" Er ging in Richtung des Atriums mit Darius.

  • Irgendwie wirkte Ganymed so merkwürdig. So niedergeschlagen. Darius wendete seinen Blick von ihm ab und folgte ihm, als er ebenfalls die Unterkunft verließ. Er schaute nochmal kurz zu Aemilia und ließ die Tür lieber offen. Die Herrin hatte ja gesagt, dass sie sich in ihr Cubiculum begeben würde.

  • Juba öffnete die Tür zur Sklavenunterkunft, wo er vor zehn Minuten noch der Held der Arena war. Der Raum war relativ groß und einige Strohbetten standen an der Wand. Auch eine Schüssel mit Wasser war da und ein Tuch zum Abtrocknen.


    Hier kannst du dich waschen und etwas ausruhen, wenn du müde bist., sagte der große Schwarze freundlich.


    Ich heiße übrigens Juba.

  • Zitat

    Original von Juba
    Juba öffnete die Tür zur Sklavenunterkunft, wo er vor zehn Minuten noch der Held der Arena war. Der Raum war relativ groß und einige Strohbetten standen an der Wand. Auch eine Schüssel mit Wasser war da und ein Tuch zum Abtrocknen.


    Hier kannst du dich waschen und etwas ausruhen, wenn du müde bist., sagte der große Schwarze freundlich.


    Ich heiße übrigens Juba.


    "Danke sehr, Juba. Mein Name ist Ferun." erwiderte sie lächelnd und war ausgesprochen erleichtert, das ihr erster Eindruck von ihm, nämlich dass er ein grimmiger Mensch war, doch völlig unbegründet zu sein schien. Sie sah sich kurz um und sah dann wieder zu Jaba. "Ich bin nicht müde, nein wirklich nicht. Aber wenn ich etwas zu trinken haben könnte, wäre das wirklich nett." sagte sie. Sie wollte lieber nicht auch noch nach etwas Essbarem fragen, da sie die Geduld des Mannes nicht überstrapazieren wollte. Wenn sie das richtig verstanden hatte, würde sie wahrscheinlich nur wenige Stunden in diesem Haus verbringen, und sie wollte doch niemandem zur Last fallen.

  • Juba schloss erstmal die Tür zur Sklavenunterkunft und begab sich dan weiter in den Raum. Bei irgendeinem Strohbett blieb er stehen und wühlte unter ihm herum, bis ein Becher und eine Kanne mit klarem Wasser zum Vorschein kam. Den Becher reichte er Ferun und goss ihr das Wasser ein. Im gleichen Zuge setzte er sich auf das Strohbett, das ihnen am nächsten war.


    Bist du jetzt immmer hier?

  • Ferun nahm den Becher und kniete sich neben ihm auf das Bett, um dann einen tiefen Schluck Wasser zu nehmen. "Nein, ich bin nur auf der Durchreise, sozusagen. Ich gehörte eigentlich Crassus, wurde aber dann von ihm abgekauft und soo zu meiner neuen Herrin nach Germanien. Aber ich habe das alles auch eben erst erfahren. Für mich kommt das total überraschend und ich bin ziemlich aufgeregt, was noch passieren soll. Wenn ich das richtig verstanden habe, bleibe ich nur ein paar Stunden hier, bis ich abgeholt und nach Germanien gebracht werde."

  • Juba nahm sie bei den Armen und zog sie nach oden, während er ein Stück zur Seite rutschte.


    Du musst nicht auf dem Boden sitzen!, sagte er zu ihr.


    'Leider bleibt sie nicht' dachte sich Juba, er hätte sich über etwas weibliche Gesellschaft in der Sklavenunterkunft und bei der Arbeit sehr gefreut.


    Du musst keine Angst haben, in diesem Haus wohnen gute Herren. Sie behandekn mich gut. Mit Sicherheit ist das bei ihren Verwandten in diesem nördlichen Land, wo sie dich hinbringen genauso., versuchte er ihr Mut zu machen.

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