[OFFICIA CIVILIA] Officium Praefectus Annonae

  • "Bis dahin werdet ihr ihm hoffentlich zur Seite stehen und ihn, falls es nötig sein wird, denn in Rom gibt es auch sonderbare Gestalten, beschützen."


    Dann nahm er, wie die vielen Male zuvor, ein leeres Papyrus und bereitete die Schreibfeder vor, während er mit den Fragen anfing.


    "Wie lauten denn eure vollen Namen?"

  • Selbstverständlich, Praefectus!


    Pictors Antwort kam im Brustton der Überzeugung. Eine Mischung aus Loyalität ihrem Patron gegenüber und die freudige Aussicht auf eine kleine Auseinandersetzung. ;)



    Ich bin Marcus Hadrianus Pictor und mein Bruder heisst Lucius Hadrianus Iustus.


    Dass sie eigentlich Fabier waren, liess er dieses Mal aus. :D

  • Furianus blickte auf und notierte sich sogleich die Namen auf jedoch zwei Papyrusblätter. Schließlich waren die Brüder, auch wenn sie aneinander hingen, eigenständige Personen.


    "Ihr wart wohl aufgrund eures Amtes noch nie straffällig. Oder täusche ich mich da?
    Und ihr gehört auch keinem Ordo an?"

  • Ja dem ist so, Praefectus.


    Iustus nickte.


    Wie ist das eigentlich, wenn ich jetzt angenommen wegen eines Amtes kurz Roma verlassen müßte. Würde dann die Zuteilung gesperrt oder würde die eventuell auf meinen Bruder übergehen?


    Sich einfach mal dumm stellt... 8)

  • Furianus blickte, nachdem er sich die Daten notiert hatte, mit fragendem Gesichtsausdruck auf.


    "Ich wüsste nun nicht, welches Amt außerhalb Roms kurz dauert. Was hast du denn vor?"


    Ein Lächeln zeichnete sich ab, denn von einem Amt, dass jemand nur kurzfristig einnahm, hatte er auch noch nie gehört. Doch er musste die Frage ja noch irgendwie beantworten und so dachte er kurz nach, antwortete dann etwas nachdenklich.


    "Auf deinen Bruder würde sie nicht übergehen. Er könnte zwar, mit einer Einverständniserklärung von dir deine Ration an der Porticus Minucia abholen. Aber, dass er das langfrisitg bezieht, ist ausgeschlossen.
    Wenn du nur für einige Zeit verreist - damit meine ich weniger als ein Jahr - wirst du deine Rationen eben nicht abholen können, die Getreidemarke verfällt jedoch nicht. Du kannst also auch etwas länger Rom fern bleiben, die Getreidemarke bindet dich ja nicht an eine Leine."


    Obwohl das mal eingeführt werden müsste, um so gute Männer in Rom halten zu können. :P

  • Er überlegte kurz.


    Was ich vor habe? Das ist eine gute Frage. Eigentlich nichts großartiges. Das heißt, noch hab ich nichts vor. Es kommt auf eine bestimmte Person an ob oder ob nicht aber das ist irgendwie noch nicht herausen.


    Jetzt hatte er viel gesagt und doch nicht wirklich was. Er sollte wirklich in die Politik gehen... 8)


    Gut, mehr wollt ich nicht wissen. Hab dank Senator!


    Er nickte ihm zu. Wenn hier gute und interessante Posten gäbe, die auch dementsprechend bezahlt würden, würde er es sich eventuell hier zu bleiben aber das war wohl kaum der Fall... :P

  • Interessiert verfolgte er die Ausführungen und kam, was keinen wundern würde, nicht so recht mit. Der Mann wollte scheinbar nichts herausrücken, sprach in Rätseln und stammelte vor sich hin. ;)


    "Nun gut, es ist auch nicht wichtig. Hauptsache ist, dass du das nun weißt. Das erhaltene Brot darf selbstverständlich nicht veräußert oder getauscht werden, denn es ist ein Privileg und sollte nicht in Unehre gehalten werden."


    Lenkte er ein und wollte Iustus weitere Nachfragen ersparen.
    Dann notierte er noch einige Minuten die wenigen Daten und blickte dann lächelnd hoch.


    "Meinen Glückwunsch, die Herren. Ich werde euch auf die Frumentationsliste setzen lassen. Wenn ihr euch einen Moment gedulden könnt, so werden eure Getreidemarken bald fertig sein."


    Er wies auf eine Sitzreihe, auf der schon unzählige Bewerber davor Platz nehmen mussten.

  • Irgendwie machte der Praefectus nach Iustus "Erklärung" einen leicht verwirrten Gesichtsaudruck aber so war das halt... :)


    Veräußern oder verschenken wollen wir es mit Sicherheit nicht. Dafür haben selbst zu großen Hunger. Wie sagte mal einer unserer Onkel. "Selber essen mach fett!"


    Er konnte sich ein fettes Grinsen nicht verkneifen.


    Das freut uns zu hören. Nicht war Pictor? Er sah zu seinem jüngeren Bruder.


    Sicher haben wir noch einen Moment Zeit.


    Er nickte Furianus zu und sie setzten sich.


    An Pictor gewandt meinte Iustus.


    Dachte nicht das so reibungslos von statten ginge.

  • Als würde er freiwillig irgendetwas eßbares weggeben. 8)
    In der Tat, das freut uns zu hören.


    Er ging zu den Stühlen und setzte sich ebenfalls.


    Allerdings, hatte mir das irgendwie komplizierter vorgestellt, mit vielen Formularen und hin- und herlaufen zwischen verschiedenen Officia.


    Zufrieden lehnte er sich zurück und wartete darauf irgendwann seine tessera ausgehändigt zu bekommen.

  • Und nach einigen Minuten kam auch ein Scriba mit zwei Dokumenten, die er zuerst Furianus reichte, dann durch das eindeutige Nicken des Praefectus an die beiden Männer weiterreichte.


    "Dies sind eure Urkunden und Getreidemarken. Damit seid ihr berechtigt an der Porticus Minucia Getreide zu erhalten."


    Sagte Furianus lächelnd, als sich die Männer die beiden Schriftstücke besahen.


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    Wurde verliehen am


    KAL FEB DCCCLVII A.U.C. (1.2.2007/104 n.Chr.) n.Chr.)


    an den Bürger


    Lucius Hadrianus Iustus


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    Gemäß des 1§ der Lex Matinia Frumentaria zum Codex Universalis, ist es ihm hiermit erlaubt wöchentlich 10 staatliche Einheiten Brot zu beziehen. Diese dürfen nicht an Dritte verkauft oder gegen Leistungen angeboten werden.
    Nur durch das Vorzeigen der Getreidemarke oder einem Vermerk in der Frumentationsliste der Annona Urbis, ist es ihm erlaubt das Brot an staatlichen Ausgabestellen, wie der Porticus Minucia, zu erhalten.
    Das Anrecht währt sein Leben lang, darf jedoch vom Praefectus Annonae, den Aedilen und dem Kaiser entzogen werden. Das Anrecht auf Brotspenden darf weder veräußert noch vererbt werden.



    Ausgestellt von:
    Lucius Flavius Furianus


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    Wurde verliehen am


    KAL FEB DCCCLVII A.U.C. (1.2.2007/104 n.Chr.) n.Chr.)


    an den Bürger


    Marcus Hadrianus Pictor


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    Gemäß des 1§ der Lex Matinia Frumentaria zum Codex Universalis, ist es ihm hiermit erlaubt wöchentlich 10 staatliche Einheiten Brot zu beziehen. Diese dürfen nicht an Dritte verkauft oder gegen Leistungen angeboten werden.
    Nur durch das Vorzeigen der Getreidemarke oder einem Vermerk in der Frumentationsliste der Annona Urbis, ist es ihm erlaubt das Brot an staatlichen Ausgabestellen, wie der Porticus Minucia, zu erhalten.
    Das Anrecht währt sein Leben lang, darf jedoch vom Praefectus Annonae, den Aedilen und dem Kaiser entzogen werden. Das Anrecht auf Brotspenden darf weder veräußert noch vererbt werden.



    Ausgestellt von:
    Lucius Flavius Furianus

  • Pictor nahm vorsichtig seine Urkunde und seine Getreidemarke entgegen. Das sah wirklich nach etwas aus.


    Das fühlte sich ja fast so feierlich an, als hätten sie etwas geleistet, um diese Urkunden zu bekommen. Aber in gewissem Sinne hatten sie das ja auch, sie waren römische Cives!


    Er bedankte sich nochmal beim Praefectus Annonae.


    Danke Praefectus.


    Dann wartete er, ob Iustus noch etwas passendes zu sagen hatte. 8)

  • Auch Iustus nahm Beides entgegen und dankte eben so dem Praefectus.


    Hab dank!


    Er nickte dem guten Mann zu und sah dann zu seinem Bruder.
    Und nein, sein Bruder wollte eigentlich nichts mehr sagen. :D


    Außer:


    Dann wollen wir doch gleich mal unser Brot abholen gehen. :D


    Praefectus Furianus, noch ein mal danke und vale!

  • Am darauf folgenden Tag, nach dem Gespräch mit dem Praefectus Urbi, fand sich Marcellus wie vereinbart in der Basilica Iulia ein. Sein Weg führte ihn dabei schnurstracks vor das verwaiste Officium des Praefectus Annonae, dass ab dem heutigen Tag seine neue Wirkungsstätte werden sollte – sofern es sich der Stadtpräfekt nicht über Nacht anders überlegt hatte. An das war jedoch nicht zu denken und daher ging Marcellus frohen Mutes den Gang langsam auf und ab, um auf das Eintreffen Senator Victors zu warten.

  • Nur kurze Zeit später kam auch Victor in das officum und grüßte ebenso knapp, wie seine Zeit war.


    "Salve, Praefectus Annonanae! Hier hast du deine Ernennungsurkunde. meinen Glückwunsch! Ich hätte aber außer den besten Wünschen noch einen Ansatzpunkt für deine neue Arbeit. Nach den Schwiriegkeiten mit der Getreidelieferung aus Aegyptus im vergangenen Winter wäre eine inventur sicherlich angebracht. Du solletst dich auch selbst überzeugen, dass die Wächter der Horrea ihren Dienst ordnungsgemäß versehen; der Imperator legt da zur Zeit noch großen Wert drauf."

  • Auch wenn er den vergangenen Winter als Quaestor in Germanien verbracht hatte, so waren Marcellus die Meldungen der Getreideknappheit in Rom nicht unbekannt. Nur zu verständlich, dass sich eine solche Miesere nicht mehr wiederholen sollte und vor allem der Imperator persönlich die weiteren Entwicklungen im Auge behielt, gerade jetzt wo er Rom hinter sich lassen musste, um gegen die Parther ins Feld zu ziehen. Gerade in solchen Zeiten durfte es Rom keinen Gründen kommen, die zu Unruhen oder gar zu einem Aufstand führen konnten – und ein wichtiger Eckpfeiler war da bestimmt die Nahrungsversorgung. Es folgte also verständnisvolles Nicken von Seiten des frisch ernannten Praefectus Annonae.


    "Natürlich Senator! Ich werde dies als eines meiner ersten Aufgaben in Angriff nehmen. Gibt es sonst noch etwas, dass du mir Nahe legen möchtest oder dem ich mehr Aufmerksamkeit schenken sollte? Vielleicht wäre es auch im Zuge der Probleme letzten Jahres gut, wenn ich direkt nach Aegyptus reise, um einerseits beim hiesigen Präfekten vorstellig zu werden und mir dabei auch gleich persönlich einen Überblick über die momentane Lage verschaffen zu können."

  • Ein wenig runzelte Victor die Stirn, der Praefectus Annonae war für das diesseitige Ende der Versorgung Roms verantwortlich. In Aegyptus gab es dafür andere Beamte.


    "Nunja, ich bin sicher der Praefectus Aygypti wird begeistert sein über dein, äh Interesse an seiner Arbeit, aber ich sehe nicht ganz soviel Sinn darin, dass die Cura Annonae hier in Rom einen Monat oder Länger ohne Führung bleibt während du etwas kontrollierst wofür jemand anderes seinen Kopf hinhalten muss."


    Dass man diesen Kopf mitunter vielleicht mal waschen oder lockern musste, wenn etwas nicht planmäßig lief, bleib ja unbenommen.


    "Aber nein weitere Anregungen habe ich nicht, außer der, dass ein aktueller Bericht über Vorräte und Empfänger natürlich schnell auf meinem Schreibtsich landen sollte."

  • Marcellus ließ sich seine leichte Verwunderung über die Einstellungen des Präfekten zu Aegyptus und zum Aufgabengebiet eines Praefectus Annonae nicht anmerken. Natürlich war ihm klar, dass sein Hauptaugenmerk in erster Linie auf die Curia gerichtet sein musste, doch hatte er eigentlich auch damit gerechnet, dass Kontakte zu den Getreidelieferanten ebenfalls wichtig waren. Jedoch lag es nicht in seiner Absicht bereits bei seinem Amtsantritt gegen die Wünsche des Präfekten zu sprechen und so nickte er nur abschließend.


    "Natürlich Praefectus! Ich werde mich darum kümmern und dir die Unterlagen schnellstmöglich zukommen lassen."

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