Er schien ein wenig betrübt ob dieser Entscheidung. "Ich bin dennoch froh, dass du wieder in Rom bist. So werde ich dich vielleicht ab und zu einmal sehen, wenn ich die Besorgungen auf dem Markt erledige. Und ich bin sicher, auch bei den Cohortes Urbanae werden neue Herausforderungen auf dich zukommen."
Margaritas Liste
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Sie würde ihn also bei Besorgungen auf dem Markt wieder sehen. Obwohl die Aussage natürlich stimmte, löste sie bei Marcellus eine gewissen Enttäuschung aus, die er sich jedoch bemühte vor ihr zu verbergen.
„Mhm.. Ja, vielleicht sehen wir uns ja hier ab und zu. Würde mich freuen.“
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Einmal mehr bedauerte Margarita, dass sie den Palast nur in offiziellen Angelegenheiten verlassen durfte. Als Praepositus Sacri Cubiculi konnte sie sich zwar etwas mehr Freiheiten erlauben, doch sie konnte den Cubicularii auch nicht mit schlechtem Beispiel vorangehen. "Du weißt ja wie es ist, im Palast zu arbeiten." sagte sie seufzend. "Hast du denn immer zur selben Zeit Dienst auf dem Markt?" Vielleicht konnte sie es ja einrichten, zufällig immer dann die Einkäufe zu erledigen.
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Marcellus dachte kurz nach. Merkwürdige Frage, dachte er sich.
„Nein, aber ich könnte das sicher irgendwie bewerkstelligen. Warum?“
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"Nun, vielleicht könnnte ich es so einrichten, dass ich rein zufällig dann einkaufen gehe." lächelte sie ihn an und hoffte, dass er es nicht falsch verstehen würde. Seit der Enttäuschung mit Commodus sehnte sie sich manches mal danach, mit einem netten Menschen zu plaudern, der nicht innerhalb des Palastes wohnte.
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Marcellus sah wieder auf und begann verlegen zu lächeln.
„Das würde mich freuen. Ich werde hier sein. Wie geht es dir eigentlich so? Was macht die Arbeit im Palast?"
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"Mir geht es ganz gut. Seit die kaiserliche Familie wieder in den Palast zurückgekehrt ist, fällt ein wenig mehr Arbeit an. Doch wir sind ganz froh darüber, die Zeit während ihrer Abwesenheit war ja doch recht eintönig. Erst kürzlich fand dann mal wieder ein Bankett statt. Publius Decimus Lucidus wurde die Corona Aurea verliehen, du hast sicherlich davon gehört. Und sonst... nun, du weißt ja, darüber muss ich schweigen." Sie blickte ihn lächelnd an. "Und deine Arbeit? Unterscheidet sie sich sehr von dem, was du als Praetorianer getan hast? Gefällt sie dir?"
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„Ja sie ist abwechslungsreicher als das ständige Wacheschieben im Palast. Auch wenn die Bezahlung nicht so gut ist wie bei den Prätorianern. Aber alles in allem kann ich mich nicht beschweren.“
Marcellus lächelte etwas verlegen.
„Und was tut sich bei dir Privat so? Hast du……ich meine bist du……ähm……“
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Fragend sah ihn Margarita an, im ersten Moment nicht genau wissend, worauf er hinaus wollte. Es dauerte kurz, bis sie die entsprechenden Schlussfolgerungen gezogen hatte. "Ach so... du meinst... ähm also... nein." Sie blickte ihn ebenfalls ein wenig verlegen an. "Du weißt ja, der Palast, die Arbeit..."
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Marcellus lächelte etwas.
„Mach dir nichts draus. Mir geht es auch nicht besser. Der Dienst….. so wie bei dir eben.“
Er sah sich kurz um
"Ich muss jetzt leider wieder gehen. Die Pflicht ruft. Wir sehen uns? Ja?"
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"Ja, ganz bestimmt." lächelte Margarita und schaute ihm noch einen Augenblick nach, wie er über den Markt davonging. Dann blickte sie sich nach Tiberia Livia um, die sich noch immer am Öllampenstand umschaute. Margarita riet ihr zu einer weiteren außergewöhnlichen Lampe und ließ sich dann die Auswahl für den Palast einpacken und auf die Sklaven laden. Nachdem sie sich von Tiberia Livia verabschiedet hatte, verließ sie den Markt mit dem Sklaven und ging zurück zum Palast.
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Marcellus hatte wieder Dienst auf den Märkten und hielt Ausschau ob er in der Menge irgendwo Margarita erblicken konnte. War sie gekommen so wie sie es gesagt hatte? Er schritt durch die Reihen der Marktstände und lies seine Augen durch die Menge schweifen.
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Bewaffnet mit einer heute nur kurzen Einkaufliste trat Margarita an den Markt heran. Sie drehte sich zu den Sklaven um, wies jeweils auf einen, dann zu einem Marktstand. "Gaius, Haarnadeln für die Augusta, die üblichen. Endymion, Seife, die Billige für die Bediensteten. Seuso, Lampenöl. Dexippus, du kommst mit."
Nachdem sich die Sklaven mit ihren Aufträgen in Bewegung setzen, bahnte sich Margarita den Weg ins Getümmel und hielt unauffällig Ausschau. Als sie ihn in der Menge erblickte, deutete sie zu einer Ansamlung von Blumenständen. "Dexippus, schau dich schonmal bei den Blumenhändlern um. Ich komme gleich nach." Sie wartete bis der Sklave abgezogen war und trat dann von hinten an Marcellus heran. "Salve Marcellus." -
Marcellus war so vertieft im Ausschauhalten, dass er etwas erschrak, als ihn jemand von hinten ansprach. Überrascht drehte er sich um und sah Margarita.
„Oh… Margarita! Ich dachte schon, du kannst nicht kommen.“
Er lächelte etwas verlegen.
„Wie geht es dir?“
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"Mir geht es gut, danke. Und dir?" Sie freute sich, dass er es tatsächlich geschafft hatte, an ihrem Einkaufstag Wachdienst zu haben. Andererseits war es vielleicht nur Zufall. Margarita ließ ihren Blick ein wenig über den Markt schweifen, selbst an ganz normalen Tagen wie an diesem war er immer gut gefüllt. "Hast du viel zu tun?"
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Auch Marcellus lies sein wachsames Auge über den Markt schweifen.
„In letzter Zeit ist es ziemlich ruhig. Den Göttern sei dank. Nach dieser Kreuzigung hatten wir einiges zu tun.“
Dann schaute er wieder lächelnd zu Margarita.
„Mir geht es gut. Ich kann mich nicht beklagen. Was macht deine Arbeit im Palast?“
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"Immer noch keine bahnbrechenden Änderungen." Sie zuckte mit den Schultern. Ihre Arbeit taugte nicht wirklich als Gesprächsthema. "Habt ihr denn die Verantwortlichen für diese Keuzigung schon gefunden?" Margarita wusste nicht, ob Marcellus wusste, dass sie ebenfalls dort gewesen war. Da sie jedoch keinen Wert darauf legte es ihm zu sagen, immerhin war es nach dem unguten Gespräch mit Commodus gewesen, sagte sie es ihm auch nicht.
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„Bisher leider nicht, aber wir ermitteln. Ich hoffe du verstehst, dass ich nicht darüber reden darf.“
Marcellus lächelte und versuchte das Thema zu wechseln.
„Was macht dein Job? Hält dich die Kaiserliche Familie auf trab?“
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"Du weißt doch, dass ich über sie nicht reden darf." zwinkerte sie ihm zu und fügte etwas leiser hinzu: "Aber es gäbe auch nichts zu berichten. Ich sehe sie immer noch selten im Palast." Sie blickte über die Auslagen eines Händlers. Seine Arbeit ließ es nicht zu, darüber zu reden und ihre auch nicht. Gab es nicht irgend ein unverfängliches Thema, über das sie sprechen konnten?
"Hast du eigentlich Verwandte in Germania?" fragte sie nach einer Weile. "Mein Cousin Victor war vor kurzem in Rom, er ist dort stationiert. Die Barbaren werden immer aufdringlicher und ich frage mich, ob wohl auch für Italia eine ernsthafte Gefahr besteht." -
„Ohh…. nein! Ich habe aber keine Verwandten in Germania. Aber das mit den Barbarenüberfällen ist mir auch schon zu Ohren gekommen. Ich denke aber nicht, dass für Rom Gefahr besteht. Diese Barbaren arbeiten zu unorganisiert. Es sind einzelne Stämme, die es ab und zu schaffen sich zusammenzurotten und dann Radau machen. Bisher haben sie es aber nicht geschafft genügend Stämme zusammenzubekommen, damit sie auch wirklich eine Gefahr darstellen. Unsere Truppen haben bestimmt alles unter Kontrolle.“
Er lächelte.
„Dein Cousin Victor……. war er nicht Kommandant der Cohortes Urbanae?“
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