• Ich wollte mal eure Meinung wissen, meint ihr Hannibal hätte Rom einnehmen können als er die Chance im 2. Punischen Krieg dazu hatte? Schließlich hatte er ja große Teile der Römischen Armee geschlagen und der Weg nach Rom war offen für die Karthager.

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Hhhm, da gibt es nur Vermutungen:


    Hannibal wollte Italien nicht erobern sondern nur ein Kräftegleichgewicht Rom - Karthago im Mittelmeerraum herstellen. Ziel war es den Römern eine vernichtende Niederlage nach der anderen beizubringen und Bundesgenossen abzuwerben, bis diese bereit waren Friedensverhandlungen aufzunehmen...
    Hat bekanntlicherweise nicht geklappt und die Bundesgenossen wurden durch die Plünderungen der karthagischen Armee nur noch enger an Rom gebunden.


    Die Struktur von Hannibals Heer mit Fokus auf der Reiterei ließ keine Belagerung Roms zu...

  • Ja davon hab ich auch schon gehört, das ein Sturmangriff mit der Kavallerie nicht möglich gewesen, aber ich denke hätte Hannibal es tatsächlich gewollt, hätte er eine möglichkeit gefunden, denn er war, zumindest meiner Meinung nach, zu dieser Zeit der beeindruckenste Feldherr...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Sein Heer war wohl für den endgültigen Sieg über Rom zu schwach, es mangelte ihn an Unterstützung aus Karthago.

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

    SODALIS MAIOR - GERMANITAS QUADRIVII

    Stadtpatron - Tarraco

  • Zitat

    Original von Marcus Tiberius Germanus
    AFAIK war genau das das Problem.... Mangelnde Unterstützung aus Karthago.


    Andererseits war das eh das grosse Problem der Karthager das sie es nicht geschafft haben sich wirklich gegen Rom zu vereinen.


    Karthago hatte nicht den selben Überlebenswillen, ich glaube auch irgendwo gelesen zu haben, dass das Heer der Karthager aus gallischen, iberischen und lybischen Söldner bestanden haben soll, während bei den Römern die Leginäre für ihr Vaterland kämpfen, kämpfen die Söldner nur für ihren nächsten Sold ...

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    Stadtpatron - Tarraco

  • Hast recht, Gallische Krieger die Hannibal unterwegs in die Armee aufgenommen hatte, außerdem bestand seine Kavallerie zum großen Teil aus Numidischen Söldnern, die später für die Römer kämpften.

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Stimmt genau. Es kamen mehrere Faktoren dazu, dass er Rom nicht erobern konnte.


    -Er bekam keine Unterstützung mehr vom Senat aus Carthago


    -Er konnte mit seiner großen Reiterei die Stadt nicht im Sturm nehmen


    -Es mangelte ihm an Belagerungsmaschinen(hab ich zumindes gehört)


    -Er hatte zu wenig Männer um solch eine große Stadt zu erobern.

  • Naja auch wenn Hannibal letztendlich geschlagen wurde, ist seine Leistung die er vollbracht hat unglaublich...find ich zumindest :) denn er war ja immerhin über ein Jahrzent in Italien unterwegs...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Zitat

    Original von Publius Matinius Agrippa


    Karthago hatte nicht den selben Überlebenswillen, ich glaube auch irgendwo gelesen zu haben, dass das Heer der Karthager aus gallischen, iberischen und lybischen Söldner bestanden haben soll, während bei den Römern die Leginäre für ihr Vaterland kämpfen, kämpfen die Söldner nur für ihren nächsten Sold ...


    Ja das stimmt. Karthago hatte schon vor Hannibal mit Meutereien seiner Söldnerheere zu kämpfen, die Punier waren eben mehr Kaufleute als Krieger. Es war der spartanische General Xanthippus, der im ersten punischen Krieg die vernachlässigte Stärke der karthagischen Armee entdeckte: Reiterei und Elefanten. Er besiegte für Karthago das Heer des Regulus 255 vor Chr..
    Den Sieg Roms über die Söldnerheere Karthagos kann man vielleicht mit dem Sieg Napoleons über die europäischen Söldnerheere vergleichen. Bürgerheere aus Wehrpflichtigen waren Söldnerheeren in Sachen Truppenmoral stets überlegen.

  • Ich glaube, die Moral von Söldnerheeren wird oftmals unterschätzt. Bei der Schlacht von Cunaxa waren die griechischen Söldner, die noch bis zuletzt kämpften, als die einheimischen Truppen schon längst geflohen waren. Bürgerheer heisst nicht gleich gute Moral.


    Hannibal wurde im Grunde mit seinen Waffen geschlagen. Scipio wandte die Taktik mit der Hannibal bei Cannae siegte, nämlich Kavallerieattacken von den Flanken mit Umklammerung, bei Zama an und siegte.
    Aber dieser Sieg wäre ohne das gebrochene Bündnis zwischen Karthago und den Numidern und das Seitenwechseln von Massinisa und seinen numidischen Reitern vor der Schlacht nicht möglich.

  • Es lassen sich aber ebenso viele Gegenbeispiele finden. Alexander der Große musste z.B. nach seiner Rückkehr aus Makran und der Durchquerung der gedrosischen Wüste in mehreren Satrapien u.a. Baktrien gegen Söldneraufstände kämpfen. Daraufhin entließ er alle Söldnertruppen aus seinen Diensten. Ein weiteres Problem: Söldner, die nicht bezahlt werden plündern und lassen sich wie im Falle des Massinissa von anderen Feldherren leicht abwerben.

  • Naja, "Söldner" ist so eine Sache. z.B. Die Französische Fremdenlegion sind auch keine Söldner mehr. Es gab halt heute wie damals solche und solche Söldner, kann man nicht alles gleich beurteilen.


    http://www.lalegion.de/forum/viewtopic.php?t=308


    Es gab auch viele "Söldner" in den Balkan Kriegen unserer Zeit. Diese waren Holländer und haben gekämpft für die "Freiheit" eines anderen Volkes (also Idealisten wenn man so will, wurden aber auch Söldner genannt...) und nicht für das Geld. Ein Interessanter Doku Film dazu nennt sich "Warheads".

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