• "Ich habe gehört, dass es die besten Seekarten am Museion in Alexandria gibt. Dort kriegt man wohl auch Kopien, aber zu horrenden Preisen. Die Frage ist nur: Wo ist dieses Alexandria? Ich war noch nie in diesen Gewässern."

  • "Alexandria liegt in Ägyptus. Ein verdammt heißes Land, in dem ich allerdings noch niemals war. Ein Familienmitglied hat eine Sklavin von dort, doch ich vermute sie könnte Euch den Weg auch nicht beschreiben. Durchquert ihr das Mittelmeer Richtung Süden stößt Ihr wieder auf Land. Gehen wir von Hispania aus. Seid ihr von dort übergesetzt müsst ihr Euch an der Küste gen Osten halten... Diese Beschreibung wird, fürchte ich, auch nicht sonderlich nützlich sein. Doch ich könnte meine Sklavin damit beauftragen, diese Karten für Euch zu besorgen, sobald sie mir nachgereist ist..."

  • "Das wäre sehr gut. Ich will nämlich nicht, so wie ihr Römer oder auch andere, an der küste entlang fahren. Ich will lieber den direkten Weg fahren. Das müsste sehr viel Zeit sparen. Und Zeit ist Geld."

  • Ich nickte.


    "Ja, das wäre eine sehr gute Idee. Ich werde Euch eine östliche Sklavin mit auf den Weg geben, wenn Ihr versprecht gut auf sie zu achten. Sie bedeutet mir sehr viel und ist vorallem vom Wesen her sehr freundlich. Sollte diese bis dato noch nicht genesen sein, schicke ich Euch eine Griechin mit..."

  • Ich zwinkerte ihm zu.


    "Das hört sich gut an. Ich hoffe allerdings, die beiden reisen mir wirklich bald hinterher..."


    Ein leises Seufzen kam über meine Lippen. Für mich waren die beiden mehr als Ware aber diesen Gedankenzug konnte sicher niemand nachvollziehen und er war eigentlich auch unnatürlich.

  • Ich sah ihn an.


    "Als die eine, Pentesilea geflohen ist... Glaubt Ihr wie schwer es mir fiel, ihr in die Augen zu sehen, als sie zurückgebracht wurde? Da ich die Verfolgung angezettelt hatte? Dabei hat doch eigentlich sie das Unrecht begangen... Und all die Leute haben doch auch Familie... Ich weiß was es heißt, Familie zu verlieren... Ihr wahrscheinlich auch."

  • "Ja..." sagte Trygve mit fast lautloser Stimme. Die Erinnerung an seine verlorene Familie war noch viel zu frisch. Er brauchte einen Moment, um seine Selbstbeherrschung aufrecht zu erhalten.


    "Ich habe nie Sklaven gehalten. Manchmal, wenn ich dringend Leute brauchte, habe ich mal ein paar Männer aus einem Nachbardorf entführt, aber sie bekamen dafür einen Extra-Anteil am Gewinn als Entschädigung. Nichts ist wertvoller als Freiheit."

  • Trygve zog die Schultern hoch und grinste.


    "Was sollte ich machen? Personal ist da, wo ich herkomme Mangelware."


    Er machte eine kurze Pause.


    "Was die Fahrt nach Alexandria betrifft, ich werde auf jeden Fall gut auf Eure Sklavin acht geben. Sie wird so sichers ein wie meine eigene Tochter es bei mir wäre. Mein Schiff werde ich am besten in Ostia ankern lassen. Da wo es jetzt ist, gibt es nur ein Fischerdorf."


    Trygve überlegte noch mal kurz.


    "Wo war noch gleich euer Mann?"

  • Ich musste hart schlucken.


    "Im Kampf gegen die Germanen!"


    Mehr mochte ich nicht sagen, ich konnte schlecht über ihn sprechen. Ich würde zu gern wieder in seinen Armen liegen. Ich strich mir kurz über meinen Bauch - ob er bis dahin wieder dasein würde?

  • 'Na, Klasse' dachte sich Trygve. Da hatte er womöglich einen Patron gefunden, und der war ausgerechnet in Germanien. Trygve wusste nur zu gut über Anzahl und Ausrüstung bescheid, hatte er doch selbst etliche Waffen geliefert. Was sollte er jetzt sagen?


    "Er... ähm... er ist sicher ein guter Kämpfer... er wird es schon... schaffen."


    Er holte einen Bernstein, in dem ein Insekt eingeschlossen war, hervor, und betrachtete diesen nachdenklich.

  • Maximus... Ich hielt meine Hand auf meinen Bauch gepresst. Wann würde das alles endlich aufhören? Wenn die Kinder groß waren? Würden sie überhaupt einen Vater haben, den sie kennenlernten? Minervina und das Ungeborene?


    "Er ist Offizier und stellvertrender Kommandeur der Legio IX Hispania. Da derzeit der Kommandeur in der Politik ist führt er sie gegen die Germanen. Ich hoffe er führt sie gut..."


    Ich starrte auf das Wasser des Tibers, bis Trygve etwas herausholte. Ich sah es an.


    "Wie schön..."

  • Trygve sah sie an.


    "Er darf die Germanen nicht unterschätzen. Es sind keine Wilden, die planlos in die Schlacht ziehen. Jeder römische Feldherr, der in Germanien besiegt wurde, verlor aufgrund seiner Arroganz. Denn durch ihre Arroganz haben sie die Germanen unterschätzt. Ich hoffe, Euer Mann ist weiser."


    Trygve betrcahtete den Bernstein.


    "Das war eines der Fundamente meines Reichtums. Ich habe Bernstein nach Gallien gebracht. Und solche Stücke, mit einem Insekt darin, sind am teuersten. Vor allem, wenn sie so makellos klar sind... Ich hatte sogar fast ein Monopol." Er seufzte. "Und außer diesem einen und paar anderen ist nichts davon geblieben."

  • Ich nickte nur bei seinen Worten. Ich kannte keinen einzigen Germanen. Doch war Maximus bereits einmal gegen sie in der Schlacht gewesen und das siegreich. Er würde es schon schaffen.


    "Wieviel würdest du für ein solches Stück verlangen?"

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