• "Ja, das habe ich. Es ist soweit alles bereit für meine Abreise. Ach ja, eh ich das vergesse, dein Klient Aelius Callidus war hier und hat mich von meiner Erhebung in den Ordo Equester unterrichtet. Er lässt dir schöne Grüße ausrichten."


    Dann folgte er seinem Onkel zur Porta.

  • Etwas überrascht ob des plötzlichen Besuchs von Avarus, begrüßte er ihn, während er auf dem Schreibtisch wichtige und teilweise geheime Dokumente versrogte:


    Salve iterum, Avarus. Bitte, setz dich. Was kann ich für dich tun?

  • Bequem ließ er sich auf die Sitzgelegenheit sinken. "Oh tun, relativ wenig." Er grinste, doch es verschwand sofort wieder von seinem Gesicht. "Der Kaiser ist ja zur Stunde etwas abgelenkt. Außerdem würde eine Unterrichtung, Anfrage an ihn zu lange dauern und nunja als PP steht es dir natürlich frei den CP zu überwachen, wenn Iulianus nicht in der Gegend ist. Worauf ich hinaus will... sagen wir mal so: was hältst du davon, wenn ich mal für ein Quartal öffiziell nicht als Legatus des Cursus Publicus anzusprechen wäre?"

  • Crassus hört sich das Anliegen von Avarus aufmerksam an und hebt, nachdem er damit geendet hat, erstaunt eine Braue:


    Ich kann dir nicht ganz folgen. Zum ersten, was heißt "nicht offiziell ansprechbar sein"? Ab wann möchtest du eben das sein? Und was willst du damit überhaupt bezwecken? Mal ganz davon abgesehen, dass es meine Pflicht als Praefectus Praetorio ist, auch in der Anwesenheit des Princeps, den Cursus Publicus zu überwachen.

  • "hm gut, mag sein..." kommentierte er die Vollmachten. "Ja nicht ganz ansprechbar zu sein, bedeutet, das ich vorhabe mir eine Schippe Mehrarbeit aufzuladen. Ich werde in Rom sein, ich werde auch das Postwesen überwachen können, aber ich werde es nur begrenzt tun können, denn ich beabsichtige eine -so die Bürger mir zustimmen- zweite Amtszeit als Aedil abzuleisten. Bedeutet also die Entscheidungsklausel ist innerhalb weniger Stunden zu treffen."

  • Aha.


    Crassus war inzwischen mit dem Ordnen der Dokumente fertig und überlegte einige Momente, ehe er zu einer Antwort ansetzte:


    Wie dir sicherlich bekannt ist, ist es verboten, während man ein Amt des Cursus Honorum inne hat, andere Ämter inne zu haben, in welchen man Tätigkeiten für ein gewisses Entgelt entrichtet. Mit anderen Worten: du würdest ohne Bezahlung weiterhin die Aufgaben eines Legatus des Cursus Publicus nachgehen?


    Vergewisserte sich Crassus, bevor er sich weiter Gedanken machte. Denn ganz recht war ihm das, so auf die Schnelle, noch nicht...

  • "Ich kenne die Klausel Crassus und sei dir gewiss, ich werde mich auch wie bereits in der Vergangenheit ohne Bezahlung ( 8) ) auf den Weg zum Palatin machen, um die Geschäfte zu erledigen, die keinen Aufschub gedulden."


    Avarus strich sich über den juckenden Arm, bis das Gefühl nachließ.

  • Du siehst mich ziemlich überrumpelt und ich hoffe, das war nicht deine Absicht. In Zukunft möchte ich über so eine Entscheidung, welche du sicherlich nicht erst heute morgen gefällt hast, früher informiert werden, damit ich mir dazu Gedanken machen kann.


    Crassus machte eine Pause und sah sich nachdenklich in seinem Officium um.


    Du weißt selber durch deine Erfahrung, dass ich jemanden in deiner jetztigen Position nur dann vertreten kann, wenn ich mir sicher bin, dass er auch dafür geeignet ist. Mit anderen Worten muss ich von dir etwas unmögliches verlangen, nämlich, dass du mir garantierst, weiterhin diese Position so wie bisher auszufüllen. Wenn du mir das garantieren kannst, sehe ich da kein Problem.

  • Eigentlich war seine Entscheidung schon recht kurzfristig gefallen. Das nachdem Avarus diese lahmen alten Säcke im Senat bei seiner letzten Sitzung vor den paar freien Tagen so träge wie schon lange nicht mehr gesehen hatte und er sich bewußt wurde, das die Last der vielen Verantwortungen trotz identisch groß bleibender Zahl von Senatoren auf immer weniger Schultern abgeladen wurde. Viele kamen nurnoch, um ihre Diäten abzufassen, sich neue Ämter zuzuschanzen oder den Gesprächsstoff aus den Hallen der Curie nach den Sitzungen meistbietend an die Klatschmäuler vor der Senatsarena zu verkaufen. Ein schlechtes Bild war das, was sich da bot und Avarus hatte sowieso keine Reise vor sich. Nebenbei war es auch ein kleiner Test, aber diese Gedanken behielt er dann eher für sich.


    "Ich weiß, das es recht kurz ist, aber du weißt, das Lucilla und ich erst kürzlich den Bund der Ehe eingegangen sind. Es war einfach wenig Zeit zu informieren. Dazu kommt, das ich eine wichtige Verantwortung darin sehe, das vakante Amt des Aedilen wiedereinmal auszufüllen. Viele Dinge haben sich einfach eingeschliffen und das nicht erst seit ein paar Tagen. Es ist daher wichtig, das Rom wieder sauberer wird. Ich weiß, das ich die Arme hochkempeln kann und ich denke und hoffe, das das die Wählerschaft ähnlich sieht. Wenn nicht, nun dann bleibt eh alles beim Alten."


    Er blickte vor sich hin und wußte, das Crassus ihn nicht mit einer Naja und Vielleicht Antwort gehen lassen würde, also fasste er sich ans Herz und hob die andere Hand in die Höhe.


    "Ich schwöre es dir."


    Gut etwas albern war das jetzt schon, aber der Senator war eben auch ein echtes Arbeitstier, wenn es eben sein mußte. Einige Dinge würde er aber getrost auf seine PV's verteilen können.

  • Als Avarus zu seinem Schwur anhob konnte sich Crassus ein kleines Grinsen nicht verkneiffen:


    Es hätte mir völlig gereicht, wenn du es mir versprochen hättest, doch schätze ich deinen Schwur sehr hoch ein und er beweist nur deine Entschlossenheit diese nicht zu verachtende Doppelbelastung zu meistern.


    Crassus griff zu seinem Wasserbecher, der da auf seinem Schreibtisch stand und nahm einen Schluck daraus:


    Gut, dann sehe ich nichts mehr was dagegen spricht und ich wünsche dir eine erfolgreiche Kandidatur und im - wie ich meine sicheren - Fall deiner Wahl eine erfolgreiche Amtszeit.

  • "Ich danke dir, wenn es dir nichts ausmacht, werde ich dich wieder verlassen."


    Er hatte durchaus noch einiges zu tun und wenn man erst so spät wie Avarus aus den Federn gekommen war, schien es unmöglich diese ganzen Aufgaben bis zum Abend noch zu meistern. Ein versuch war es trotzdem wert.


    Er erhob sich und trat zu Crassus. Den Arm gereicht.


    "Einen guten Tag noch..."

  • Ja, danke, den wünsche ich dir auch.


    Crassus erhob sich und schlug ein. Dann erschien wieder der Sklav, der Avarus schon hineingeführt hatte, um ihn wieder hinauszuführen.


    Der Entschluß von Avarus erleichterte nicht gerade die Tagesplanung von Crassus. Denn auch wenn sich offensichtlich nicht viel ändern sollte, musste Crassus doch einige Vorsichtsmaßnahmen treffen...

  • Nachdem er nun dem Ianitor gefolgt war, trat Victor in Crassus Officium ein und blcikte sich kurz um. Als er den Prätorianerpräfecten erblcikte, grüßte er ihn schwungvoll.


    "Salve, Caecilius Crassus. Ich hoffe du hast die Staurnalien wohl überstanden?"

  • Aber absolut.


    Entgegnete Crassus während er sich erhob. Der Senator schien sich von dem Anschlag schon ganz gut erholt zu haben, so schwungvoll wie er den Raum betrat.


    Grüß dich, Octavius Victor! Gut siehst du wieder aus. Es scheint als ob die Götter bei deiner Genesung fleißig mitgeholfen haben. Aber wie gehts sonst, hast du noch Schmerzen? Ach, was bin ich denn für ein Gastgeber: bitte setz dich doch. Darf ich dir etwas zu Trinken anbieten?

  • "Schön, schön."


    Mit einem Lächeln winkte Victor ab, er betrachtete die Angelegenheit als abgeschlossen und hoffte, dass es der Rest derjenigen, die davon wussten auch bald tat. Auch wenn er die Sache natürlich niemals vergessen würde.


    "Ich kann den Göttern in diesem Leben nicht genug danken, soveil steht fest. Nun im Moment fühle ich dank ihrer Hilfe auch die Wunde nicht mehr, obwohl mein Medicus meint, dass sie mich in Zukunft noch von Zeit zu Zeit an sich erinnern wird. Zumindest bis jetzt täuscht ihn aber seine Erfahrung."


    Trotzdem setzte sich Victor nicht ganz so schenll hin, wie er herumlief und vermied bei Ausritten schwieriges Gelände - man musste die Gunade der Unsterblichen ja nicht überstrapazieren. Als Crassus dann etwas zu trinken anbot, wehrte der Octavier mit einer Handbewegung und einem Kopfschütteln ab. Dann winkte er mit seiner linken Hand nach dem Sklaven, der mit ihm eingetreten war.


    "Wenn du erlaubst... in der hintersten Ecke eines Lagerraums hat sich bei uns eine hervorragende Amphore Mamertinus angefunden. Der Wein ist mittlerweile viel zu gut, um ihn alleine zu trinken."


    Wobei Victor durchaus mit dem Gedanken gespielt hatte, aber er befürchtete, dass Langeweile und ausgedehnter Weinkonsum weder der Physis noch der Psyche sonderlich gut taten.

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