Hier befinden sich die Unterkünfte der Sklaven. Die Räumlichkeiten sind bescheiden, aber sauber. Jedem der Sklaven steht eine eigene Liegestatt zur Verfügung sowie ein eigener Stuhl und Schrank.
servitriciuum
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Ich ging voraus und zeigte den beiden neuen Sklaven den Weg in ihre Unterkunft.
"Jeder hat einen schmalen Schrank, ein Bett und einen Stuhl. Einigt euch, wem welcher bzw. was gehört."
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"Ich nehme das Bett an der Tür und den Schrank gleich daneben. Reinzulegen habe ich zwar nichts, aber das kann ja noch werden."
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"Ich nehme das am Fenster, da es tiefer im Raum liegt. Einen Schrank werde ich mir aussuchen, wenn ich ihn brauchen sollte!"
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Da wären wir also wieder in Rom. Fort von den Eichen, dem kühlen Wetter und den bärtigen Männern. Ich erinnerte mich daran das der Kutscher etwas ausgeplaudert hatte was er besser gelassen hätte und was jetzt für alle zu lesen war. Nachdem wir das Gepäck verladen hatten wurde mein Gesicht unfreundlich. Finster blickte ich in an und stieß in zu den Sklavenunterkünften. Wenn da einer Schreit fällt das nicht so auf. Er war unruhig und wehrt sich, also bekam er einen kräftigen Tritt in die Klöten, krümmte sich nur noch und war leicht über den Boden zu ziehen. Ich spuckte auf ihn herunter und zog ihn an seinen Haaren hoch und setzt ihn auf einen Stuhl. Ich brüllte ihn an:
„Du hättes die Sache mit der Panne nicht erzählen solln. Dat war nich gut für dich und dat wirsse gez merken.“
Aus der Küche hatte ich ein mir ein Messer mitgenommen und zeigte es ihm. Ich stieß ihn vom Stuhl und ließ ihn vor dem Stuhl knien. Dann zog ich mit der Linken seinen Kopf an den Haaren zurück und griff an so lang an seine Kehle bis seine Zunge zu sehen war. Ich nahm mit der Rechten seine Zunge, zog an ihr und presste sie auf den Stuhl. Dann nahm ich die Klinge, holte aus und stach zu. Dann sagte ich kühl:
„Wenn du nochma quassels, tref ich beim nächsten mal und gez verpiss dich!“
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Nach dem Besuch bei Aelia und der Koordination einiger wichtiger Vorhaben, begab ich mich höchstselbst in die Sklavenunterkünfte. Mit einem Beutel Sesterzen betrat ich Assindius' Zimmer.
"Es ist soweit. Deine Reisebegleitung für Cadior nach Germania ist vonnöten. Ich gebe dir einiges an Geld mit, damit du dort ein Auskommen hast. Ich hoffe, du kannst mit Geld umgehen."
Fragend blickte ich meinen Sklaven an.
"Es ist deine Aufgabe, auf Cadior acht zu geben. Er ist mitunter störrisch und unberechenbar. Mantua braucht ihn möglichst unversehrt wieder. Er will Urlaub machen und das akzeptiert die Stadt, muss sie einfach. Du brichst also umgehend nach Mantua auf und meldest dich in der Casa Corvia. Ich habe angewiesen, dass ihr mit Pferden meines Gestütes reist. Ich hoffe mal, du kannst reiten."
Wieder blickte ich fragend.
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Ach du Scheiße, die Herrin in meiner Bude. Gut das ich vorhin aufgeräumt habe, hier sah es aus wie Sau. Es war schon spät, der Tag war lang und ich würde morgen sehr früh aufstehen. Grade schloß ich meinen Schrank, in den ich meine Kleidung gehängt hatte und wollte mich hinhaun als die Herrin reinkam. Ich nahm den Beutel und legte ihn in aufs Bett und hörte weiter zu.
Das Weichei will also Urlaub in Germanien machen, Urlaub im kalten Schnee, noch so ein Mutiger und dann noch störrisch, der wird bestimmt einiges glauben besser zu wissen, nah klasse. Ich kratze mir den nackten Hintern und sagte schlicht:
„Herrin ich werde schon auf ihn achtgeben, obwohl ich der Meinung bin das ich ohne Anhängsel schneller wieder zurück wäre, aber das tut nichts zu Sache, Befehl ist Befehl. Und natürlich kann ich reiten Herrin, ich bin Germane.“
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Etwas skeptisch schaute ich drein. Das mit dem Anhängsel gefiel mir nicht so ganz, aber das sollten die Männer unter sich ausmachen. Assindius sollte Cadior zur Seite stehen und dafür sorgen, dass jener heil wieder zurückkam. Wann das sein würde, das musste man abwarten.
Ich nickte zum Zeichen, dass alles Wesentliche besprochen war.
„Grüße Cadior von mir und ich möchte euch und die Pferde gesund zurückbegrüßen können.“
Lieber einmal mehr sagen, als einmal zu wenig. Anschließend verließ ich die Sklavenunterkunft.
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Endlich wieder in meinem Bett pennen. Leck mich am Arsch min ich fäddich. Die Rückreise war echt hart. Ich knall mich gez auf mein Bett Bett und werde schlafen, bis zum nächsten Sommer ungefähr.
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Fünf Stunden, das musste reichen. Der Kerl sägte die gesamte Villa zusammen, das war nicht länger zu ertragen. Samira öffnete nicht eben leise die Tür und rief:
"Aufstehen! Arbeit für dich. Wir müssen nach Mantua und eine neue Sklavin begleitet uns."
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„Nein Mutti, ich will noch nicht zur Arbeit. Ich will noch ein bißchen schlafen,“ sagte ich in verträumten Ton und drehte mich wieder um.
Dann dachte ich: Moment mal seit wann haben wir Sklaven? Und seit wann spricht meine Mutter die Sprache der Römer? Und wieso will meine Mutter mit mir nach Mantua? Und wieso klingt die Stimme meiner Mutter wie die von Samira?
Ich öffnete erst ein Auge, dann das andere, dreht mich langsam um, kuschelte mich in meine Decke, sah das Samira in der Tür stand und sagte mit müden Augen:„Hallo Schatz, was gib’s zum Frühstück?“
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Samira stemmte erbost die Arme in die Hüfte. Dachte er etwa, er könne mal für Augenblicke einen Herrn spielen und sich bedienen lassen?
„Ich geb dir gleich Frühstück! Eine Salve mit dem Rohrstock, mein Lieber, wenn du nicht bei zwei auf den Beinen stehst.“
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Au Mann, das klingt schon mehr wie meine Mutter. Wenn ich jetzt aufstehe wird sie nur wieder rot.
Ich nahm also die Decke weg, setzte mich auf, drehte die Beine aus dem Bett, stand dann schwerfällig und ächzend auf und bewegte mich in voller Nacktheit zu dem Stuhl auf dem meine Sachen lagen. Dann rieb ich mir den Sand aus den Augen, bedekte mein Gesicht mit meinen Händen, schüttelte noch mal den Kopf und zog mich an.
"Ich kann doch gar nicht zählen", scherzte ich rum, wohl wissend das Samira das Gegenteil genau wusste,
"Aber ich bin troztdem aufgestanden" -
Nichts ahnend riss Aintzane die Tür zu den Sklavenunterkünften auf und trat ein. Da erstarrte sie. Sie würde sich selber ja schon als ziemlich groß gewachsen bezeichnen, doch die Hünenhaftigkeit jenes splitternackten Barbaren, der plötzlich vor ihr stand, überstieg jegliche Vernunft. Er sah sie offenbar nicht, er bedeckte mit seinen Riesenpratzen sein Gesicht, dann wandte er sich einem Stuhl zu und zog seine Sachen an. Im selben Augenblick sah sie Samira, wurde rot im Gesicht und wandte sich von diesem Giganten ab. "Geht es bei euch in der Casa Aurelia immer so zu? Durch die Gegend laufende Muskelberge und sich gegenseitig herumkommandierende Sklaven?"
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Samira schnappte nach Luft, kam aber nicht mehr zum antworten, weil sich die Tür öffnete und die neue Sklavin hereinkam. Mit einem Kopfschütteln und Schulterzucken verständigte sie sich zunächst mit ihr, bis schließlich eine Frage über die Lippen Aintzanes kam.
Sie winkte ab. „Bei Assindius muss man so ziemlich mit allem rechnen. Die Herrschaften haben sich redlich bemüht, ihn zivilisierter zu machen, aber er ist und bleibt barbarischer Abstammung. Tja, und Scham kennt man offenbar in Germanien nicht.“
Samira war es gewohnt und es störte sie nicht sonderlich. Assindius hatte auch erhebliche Qualitäten.
„Dafür ist er treu und loyal, sogar uns gegenüber. Das ist einiges wert. Zu kommandieren hat er hier jedoch nichts. Ich bin inzwischen die älteste Sklavin und wenn einer kommandiert, dann ich.“
Die Sklavin schmunzelte. Früher war es Eirene gewesen, die zuweilen grätig geworden war. Heute durfte sie das Zepter schwingen, man sah ihr selbst von Seiten der Herrschaften einiges nach.
„Bei Zuverlässigkeit und Treue wird man in der Aurelia entweder mit der Freilassung oder mit einem besonderen Posten im Haushalt beschenkt. Ich bin jetzt sozusagen die Hauswirtschafterin. So, Assindius, und nun zu dir. Eigentlich wollte ich dich ja durch die Villa scheuchen, damit du unsere neue Sklavin findet. Du hast echt Glück, nun ist sie schon hier. Am besten du stellst dich ihr zunächst vor.“
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Neue Sklavin, rum kommandieren, wat. Bor Mädels ihr könnt ein aufn Sack gehen. Ich bin do grade ers wach ey. Das Kommandieren macht die eine, Samira mit dem Rohrstock, den sie bestimmt immer dabei hat. Die andere ist ja dann wohl die neue. Na ja ich grüßte höfflich,
„Tach“ vielleicht ein bisschen knapp aber ich wurde auch unsanft aus dem Schlaf gerissen. Da brauch ich noch meine Zeit.
Dann stöhnte ich noch mal und sah mit müden Augen auf den Boden.
„Verfluchte Scheiße, wo sind denn meine Schuhe“
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Samiras' Stirn runzelte sich.
"Das nennst du Vorstellung? Was soll sie denn von dir denken? Aber hopp, das Ganze noch einmal in Reinkultur. Und danach sage ich dir auch, wo deine Schuhe stehen."
Samira lächelte spitzbübig, weil sie die Galoschen von hier aus sah, sich aber bemühte, nicht hinzusehen, um Assindius keinen Tipp zu geben.
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"Kennst mich doch!"
Ich sah noch mal überall auf dem Boden rum, war aber wohl zu blind oder zu blöd. Wenn ich ohne Schuhe auftauchen sollte, kriegen die Herrschafften bestimmt wieder das Kotzen.
"Mein Namen hasse ihr ja schon gesacht. Also, ich bin der schuhlose Leibwächter von Aurelia Deandra. Besser?"
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"Besser, aber längst nicht perfekt", knurrte Samira. "Deine Treter stehen unter dem Bett."
Sie schüttelte den Kopf über so viel Fläzigkeit und Unordnung, dann wandte sie sich an Aintzane.
"Würdest du uns etwas über dich erzählen? Sag auch bitte noch einmal deinen Namen. Vielleicht kann ihn sich Assindius besser merken, ich jedenfalls habe da so meine Schwierigkeiten."
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"Mann bin ich blind, danke dir."
Ich kramte die beiden hervor und zog sie noch Balance ringend an. Das war eine ziemlich wackelige Angelegenheit, aber klappte dann doch noch.
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