Heiligtum der Ops in der Regia

  • Minervina nickte leicht und auch durchaus nachdenklich. Ihre Erinnerungen an ihren Vater waren nur verschwommen und sie konnte sich gerade einmal an sein freundliches Lächeln erinnern. Niemals, dessen war sie sich sicher, würde es einen solchen ehrwürdigen Mann geben. "Ich kann mich kaum an sein Gesicht erinnern." sagte sie mit leiser und wohl auch ein wenig brüchiger Stimme, ehe sie sich räusperte und sich innerlich zur Ruhe rief. Sie atmete ein paar Mal tief durch, ehe sie den Blick in Claudias Augen richtete und ein leises "Warum?" fragte, doch diese Antwort würde ihr niemand geben könnten. Doch. Vielleicht... Belenor?

  • Sie lächelte. "Das wichtigste ist, dass du dich überhaupt an ihn erinnern kannst und das du es auch tust. Selbst wenn du dich nur an seine Stimme oder seinen Duft erinnerst, so ist dies um einiges besser als wenn du ihn ganz vergessen würdest."

  • Minervina blickte eine kurze Weile ins Nichts und versuchte sich, das Gesicht ihres Vaters in Erinnerung zu rufen. Doch es war nur verschwommen erkennbar und sie wusste sich manche Bestandteile seines Gesichtes nicht mehr in Erinnerung zu rufen. Als sie Claudias Worte endlich verarbeitete, richtete sie ihren Blick wieder in die Augen ihrer Tante. "We könnte ich ihn jemals vergessen?"

  • Minervinas Gesicht zierte nun ein leichtes Lächeln, als sie die wohlbedachte Antwort gab. "Vater ist etwas völlig anderes. Kein anderer Mann könnte mich ihn oder seine Prinzipien vergessen lassen. Und auch bei der Wahl eines potentiellen Mannes werde ich mich ganz auf dein Urteil verlassen, denn du weißt am besten zu urteilen, wen Vater als akzeptabel empfunden hätte." erklärte sie mit klarer Stimme und strich sich während ihrer Worte die Tunika auf dem Schoße glatt.

  • Claudia lächelte. Würde Minervina nun noch den Familiennamen ihres Vaters tragen, so wäre sie ein durchaus brauchbares Werkzeug für gewisse politische Verbindungen. So wie sich die Sache allerdings tatsächlich darstellte würde Claudia versuchen trotz des Pöbel-Namens einen gewissen Nutzen aus einer potentiellen Ehe zu ziehen.


    Sie nickte kurz. "Wir werden sicherlich jemanden finden, der deinem Vater gefällt." sagte sie und setzte in Gedanken hinzu: Ob er auch deiner Mutter gefällt wird sich dann zeigen.

  • Minervina ahnte nichts von den berechnenden Gedanken ihrer Tante, doch selbst wenn sie es täte, würde sie Verständnis heucheln. Möglicherweise wäre sie verletzt, doch sie würde sich ebenso in ihre Rolle fügen und diese spielen. Minervina ließ die Palla von ihrem Schopf sinken. Sie waren hier allein und langsam wurde es warm unter dem dunklen Stoff, auch wenn er recht dünn war. Als sie Claudias Worte vernahm, schlich sich ein beinahe naives Lächeln in ihre Züge. "Ja, das hoffe ich. Ich werde gut darauf achten, meine Gefühle nicht zu sehr in den Vordergrund spielen zu lassen." versprach die junge Frau und blickte Claudia in die Augen.

  • Minervina wusste nicht recht zu antworten. Sie wusste wohl mehr als andere angehende Schüler, doch wieviel erwartete Claudia, wenn man eine der höchsten provinzialen Priester als Mutter hat? Unsicher erwiderte Minervina: "Vorbereitet hat sie mich, doch weiß ich nicht ob dies deinen Erwartungen entspricht." Warum sollte sie es auch schön oder schlecht reden?

  • "Ich bin mir sicher, dass dies meinen Erwartungen entsprechen wird." sagte sie und liess nicht erkennen, was genau ihre Erwartungen waren.


    "Ich würde sagen, dass wir morgen mit deiner Ausbildung beginnen."

  • "Ja, das ist denke ich eine gute Entscheidung." bestätigte sie etwas geistesabwesend und nickte dazu. Ihre Gedanken waren noch immer bei ihrem Vater, der verstarb und sie würde sich auch heute nicht sobald wieder auf Mnerva konzentrieren können. Sie nestelte an ihrer Tunika herum und beobachtete das, was sie dort tat, ehe sie den Blick wieder hob und Claudia ansah. "Bin ich entlassen? Dann würde ich gerne noch kurz spazieren gehen. Mir brummt der Schädel ein wenig." murmelte sie.

  • Mit einem abwesenden Lächeln erhob Minervina sich und nickte ihrer Tante zu. "Bis nachher!" sagte sie zum Abschied und wandte sich um, um ihren Füßen freien Lauf zu lassen. Diese trugen sie in einen Park, wo sie neue Bekanntschaften machen sollte.

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