• "Oije", beklagte sich Flaccus, "mein Gedächnis lässt mich schon wieder im Stich. Aber komm nur herein ...." Er war ja ein gutgläubiger alter Mann und wenn ein Valerier vor der Tür stand, so würde dieser sicher nicht lügen, also konnte er ihn ruhigen Gewissens hereinbitten, da er ja tatsächlich ein Valerier war. Tja, so dachten senile Menschen.
    Langsam begann er den Weg zum Triclinium.

  • Ich hoffte, dass ich hier jemanden antraf, sonst war die Tour durch halb Rom umsonst gewesen. Noch einmal inspizierte ich meine Preislisten, um herauszufinden, was genau von der Curia gefordert war. Es handelte sich um einen nicht allzu großen Betrag, daher würden die Hausbesitzer das bestimmt verschmerzen können. Da ich bisher aber noch keine Gelegenheit gehabt hatte, Erfahrungen im Eintreiben der Steuer zu bekommen, machte ich mich innerlich schon einmal auf ablehnendes Kopfschütteln gefasst. Trotzdem klopfte ich an und wartete gespannt.

  • Und es wurde ihm auch aufgetan, auch wenn es etwas länger dauerte.
    Es war wieder mal Flaccus, ein alter Mann, dem man eigentlich nur noch wenig selbständiges Denkvermögen zutraute, der sich zur Tür gemüht hatte.


    "Jaa?", fragte er einfach ohne jeden Gruß.

  • Wieder mal öffnete Flaccus die Tür, da sich sonst keiner dazu verpflichtet fühlte. Vielleicht weil sonst niemand anwesend war, aber dennoch ein Grund für ihn auf dem Weg zur Tür leise zu fluchen.
    Ein stark gebauter Mann mit einem nicht gerade sympathischen Eindruck stand vor ihm.
    "Wen suchst du?"

  • Ich bin Nestor,und soll den unbrauchbaren Schutt der abgebrannten Casa entfernen.
    Habt ihr Karren oder Behälter und Werkzeuge für diese Arbeiten ?

  • "Ach schau an, endlich kümmert sich mal jemand darum. Wird ja auch schon Zeit."
    Er kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf.
    "Du fragst Sachen. Schau mal hinten in der Kammer im Hof.
    Gehörst du zu Apollonius?"
    , mutmaßte er.

  • "Na dann, rein mit dir!"
    Flaccus trat zur Seite und machte ihm Platz.
    "Schau dich um, nimm was du brauchst", wertvolle Dinge um die man sich sorgen müsste gab es hier ohnehin nicht, "und mach was du so machen musst. Ich geh mein Mittagsnickerchen halten."

  • Nestor nickte freundlich und begann seinen Weg in Richtung Gerätekammer.
    Sollte der alte Mann nur etwas schlafen, wenn ich mit der gröbsten Arbeit fertig bin, suche ich etwas zu essen und lege mich danach schlafen.
    Am nächsten Morgen dasselbe.....
    Nestor mußte an seinen guten Herren Caius denken und an die vielen Gefahren welche im zustoßen könnten....
    Divico war ja auch noch weit entfernt von Rom u Caius einfach nachgereist....

  • Von weitem schon konnte ich erkennen wie sauber Nestor gearbeitet hatte.
    Der größte Teil der Brocken war abgetragen, zerkleinert und auf die Seite gelegt worden.
    Ein Stück Weg direkt zur Casa war sogar gekehrt !
    Ja, es war inzwischen viel Zeit vergangen, aber wo war nur der Sklave ?


    Nestor wo bist du ?

  • Nun wollte ich mich gerade etwas in eine schattige Ecke setzen, um mich von der schweren Arbeit zu erholen, da hörte ich die Stimme meines Herren.
    Ich schaute um die Ecke und sah tatsächlich Caius in Begleitung eines mir völlig fremden Mannes.


    Hier, in der Ecke und komme sofort.

  • Die ganze Zeit über wurde mein Begleiter immer schwächer und bleicher im Gesicht.
    Mehrmals schon war er gestolpert aber dann immer wieder weiter gelaufen.
    Hoffentlich war Gordianus nicht zu sehr überarbeitet, ich ärgerte mich darüber das ich so viel Eile angekündigt hatte !
    Da stand sie vor mir, die abgebrannte Casa und Nestor sprang aus einer Ecke heraus und lief direkt auf mich zu !
    Auch ich beschleunigte meinen Gang und war erfreut den fleißigen Nestor wieder zu sehen.
    Hinter mir hörte ich einen kurzen Aufschrei, ich drehte mich noch um und sah wie Gordianus der Länge nach auf den Weg und die Gesteinsbrocken knallte !


    Sim-Off:

    Geht das überhaupt, der ist ja jetzt zwei mal gestorben....leider !

  • So hatte ich auf Befehl von Antoninus im Eingangsbereich der Casa Posten bezogen.
    Die Wochen vergingen und keine Spur von Valerius Apollonius sowie von Divico.

  • Der Vermerk "absentivus" hatte lange die Listen der Cura Aquarum geziert um anzuzeigen, dass die Casa Valeria leer stand oder zumindest der Wasseranschluß nicht genutzt wurde. Ein Umstand, der regelmäßig zu überprüfen war, denn nicht jeder Bürger kam auf die Idee, sich selber bei der Cura Aquarum zu melden, wenn er einen stillgelegten Anschluß wieder in Betrieb nahm. Genauso gut konnte es natürlich sein, dass der Anschluß weiterhin nicht genutzt wurde, auch wenn das Haus bewohnt war.


    Um all dies festzustellen stand nun also wieder einmal Galeo Ennius Cerealis, der nette Mann vom Kundendienst, vor der Haustür und klopfte an. Entgegen seiner Gewohnheit mit der rechten Hand, denn die linke hatte er sich bei einem unglücklichen Unfall gebrochen und musste sie noch schonen.

  • In den vergangenen Tagen, hatte ich mir einen Plan mit Grundriß und einer Aufstellung der zur Casa Valeria gehörenden Zimmer besorgt, oder besser gesagt diesen gefunden !
    Zu meinem Erstaunen gab es hier Zimmer über dessen Verwendung ich mir nicht ganz im klaren war !
    Ich hatte im Atrium Platz genommen, wo ich mich meistens die ganze Zeit tagsüber aufhielt , um auch den Eingangsbereich besser überblicken zu können.
    Es klopfte tatsächlich jemand an die Porta und ich sah wie Nestor langsam auf die Tür zuging.

  • Nachdem Antoninus wieder im Atrium saß und sich den Plan abermals ansah, klopfte es unerwartet an die Porta.
    Im Augenblick standen wir nicht unter Waffen, Tiberius Antoninus hatte zwar zwei Gladius sowie eine Streitaxt in einem Versteck gefunden, aber sowie ich sah hatte er auf jeden Falll keine Waffe dabei !
    Wozu auch, er war als ein talentierter Taek kyon Kämpfer ausgewiesen, welches er mir in den letzten Wochen auch reichlich bewiesen hatte !
    Mit 95kg Kampfgewicht war er auf jeden Fall nicht so leicht umzuhauen !
    Ich widerum verfügte über angeborene und durch Arbeit entwickelte starke körperliche Kraft.
    Ich öffnete die Tür einen Spalt breit und stellte mich mit meinem Gewicht dahinter.


    Salve, ich bin Nestor was kann ich für euch tun ?

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