Arbeitszimmer des Duumvir

  • "Hmm ja ein Disput wäre interesant. Vielleicht sollte man aber ein anderes Thema wählen. Der Werteverfall ist durch die Wahlen sehr oft durchgekaut worden und daher nicht zugkräftig. Vielleicht eher über die Zukunft des Reiuches: Also soll der Senat weiterhin schalten und walten, wie er es jetzt praktisch ja tut, oder sollte der Kaiser sich mehr auch im politischen Sinne der Öffentlichkeit offenbaren. Also ein Disput zwischen Senats und Anhängern des Kaisers. Es wäre zumindestens mal was anderes.
    Was die Sache mit dem Comes angeht: Nun ich weiß es nicht, aber wenn man ihm die Vorteile einer Einsparung aufzählt, vielleicht lenkt er dann ein?!"

  • "Eine Zukunftsdiskussion? Ja, das hat doch was, denn an der Zukunft knüpfen wir doch alle unsere Hoffnung. Wir bräuchten da natürlich konträre Redner."


    Dann dachte ich an den Comes.


    "Wenn Du es Dir zutraust, so sprich Du diese Thematik beim Comes an. Was denkst Du?"

  • Sim-Off:

    Entschuldigt!


    Ich hatte mich grübelnd zurückgelehnt und ganz in Gedanken versunken an ein Projekt gedacht, das Mantua zum Kulturzentrum machen könnte. Ein amphitheatrum war gut, ein zusätzliches theatrum war sicher auch eine gute Idee. Doch ich fragte mich, ob es dann nicht zu Problemen kommen könnte. Ob dann nicht vielleicht ein theatrum leerstehen würde. So bekam ich auch nicht die fragenden Blicke mit, die mein Kollege und mein Onleö mir zuwarfen. Ich war sozusagen geistig vollkommen abwesend und in der Materie vertieft. Daher merkte ich auch nicht, dass ich mit meiner lauten Bemerkung plötzlich ein gänzlich anderes Thema zwischen den beiden störte.


    "Thermen. Ein Circus für Wagenrennen. Und vielleicht kann man einen Park anlegen, in dem steinerne Brettspiele aufgestellt werden und Grünflächen für Gesellschaftsspiele wie ludere datatim oder Episkyros vorhanden sind. Die steinernen Spiele werden vom Regen nicht verdorben und zudem wäre es etwas einzigartiges. Roms Gärten haben keine solchen Dinge", überlegte ich laut.

  • "Einen Circus? Nun das wird noch mehr Geld kosten als ein Theatr, zumal ich das persöhnlich nicht gut finde. Die Factiones werden sowieso bei den großen Spielen hauptsächlich auftreten und die sind ja bekanntlich in Rom. Das finde ich das mit dem Park besser."

  • Das könnte ja noch einen Circus geben, sinnierte ich schmunzelnd. Der Einfall mit den Brettspielen in einem geschaffenen Park, der gefiel mir durchaus.


    "Vieleicht ließen sich ja sogar Turniere veranstalten, die der Erbauung und Belustigung der Leute dient. Doch in Brettspielen bin ich nicht versiert. Erzähle mir mehr von den Spielen."


    Tunlichst vermied ich die Bemerkung, das ich in griechenland dem Würfelspiel nicht abgeneigt war. Noch immer hatte ich die kleinen knöchernen Würfel mit den Kreisaugen in meinem Cubiculum.

  • Ich runzelte die Stirn, nickte dann aber.


    "Ja, das ist wahr. Es war ein reiner Gedankenfluss. Vielleicht war nicht alles allzu wohlüberlegt. Es freut mich dennoch, dass die Idee mit den Spielen scheinbar Anklang findet."


    Ich lächelte Albinus und Cicero zu und führte dann aus:


    "Während meiner Reise machte ich Halt in verschiedenen Städten, immer dann wenn das Schiff die Vorräte auffüllen musste. Ich weiß nicht einmal, wie die Stadt hieß, aber ihr Park war beeindruckend. Sie haben viele kleine Spielfelder in Mosaike eingebettet, hatten kleine Nischen im Grünen geschaffen, auf denen zwischen zwei oder vier Liegen eine kleine Mensa war, auf der ebenfalls ein in ein Mosaik ein Spielbrett eingelassen war. Allein die Ausführung der Arbeit war schon einen Blick wert. Ich konnte nicht umhin, mir einige Spiele zeigen zu lassen. Unter Zedern spielten wir also verschieden Spiele, während sich die Jugend auf den vielen Grünflächen im Ballspielen übte. Wieder in Rom angekommen, entdeckte ich auf einem Spaziergang sogar das Spielfeld meines Lieblingsspiels Tris. Und zwar in einem Mosaik in der Basilica Iulia. Auch spielten wir das Ludus Latrunculorum, ein Soldatenspiel. Hierzu kann man bequem liegen und auf einem kleinen Holzbrett spielen."


    Fragend sah ich den Duumvirn an.


    "Was wir in jedem Falle brauchen, ist ein Mosaikenleger. Und natürlich ein geeignetes Grundstück. Ich könnte mich darum kümmern, wenn du wünschst."

  • "Das wäre mir sehr recht. Denn solch eine Anlage wäre der rechte Flecken, der uns noch fehlt."
    Beizeiten müsste ich mich einmal kundig machen, wie diese Spiele funktionieren. Vielleicht weiß es Aristos.


    "Nun zu einem anderen Punkt. Niemals wird es eine Stadt geben, die in einem Atemzug mit Rom genannt werden könnte. Doch ist mir daran gelegen, das Mantua die Stadt ist, die vor dem Atemzug genannt wird, mit dem Namen wie Ostia oder Misenum zu hören sein werden. Ostia und Misenum haben den großen Vorteil, das sie am Wasser gelegen sind, wodurch sich deren strategische und wirtschaftliche Bedeutung erahnen lässt. Mantua ist, es ist ja kein Geheimnis, weit ab vom Schuss. Und das ist unsere Stärke. Die negativen Einflüsse der hektischen Welt finden uns hier nicht. Wir sind ein Hort des Friedens und der Kultur."


    Ich hielt kurz inne.


    "Kultur, meine Herren!. Mantua und Kultur, das soll eines sein. Ich möchte mich persönlich um ein anderes Projekt kümmern, eine kulturelle Veranstaltung, bei der, wir sprachen eben ja schon kurz davon, die besten Redner des Landes sich ein Stelldichein geben. Wie wäre es, wenn wir einen Wettbewerb starten, bei dem es um die Ermittlung des besten Redner des Imperiums geht. Sie werden gruppenweise gegeneinander antreten und müssen Positionen zu bestimmten Themen beziehen. Und das Publikum stimmt per Handzeichen :dafuer::dagegen: ab, an wen der Punkt geht.
    Meinungen?"

  • Ich nickte und machte mir eine Notiz auf die mitgebrachte Wachstafel. Ich wusste schon, wie mein Abend aussehen würde: Recherchieren und einen guten Mosaikenleger ausfindig machen.


    Interessiert lauschte ich dann den weiteren Worten meines Onkels, den Griffel nachdenklich an die Lippen gelegt. Einen Rhethorik-Wettbewerb also wollte er veranstalten.


    "Ich weiß nicht", rang ich mich schließlich zu einer Antwort durch.
    "Es könnte nach außen wie eine Abwandlng des Konzils aussehen, zu dem in die Casa Octavia geladen wurde. Zudem ist die Möglichkeit gegeben, dass nicht immer das gleiche Publikum abstimmen wird. Wie willst du einer ungerechten Stimmabgabe entgegenwirken, wenn bei einem Redner zehn, beim nächsten nur zwei abstimmen?"

  • "Das mit der Stimmabgabe lässt sich lleicht bewerkstelligen. Aber mir scheint eher, Skepsis kommt aus deinem Munde. Du hälst die Idee nicht für gelungen?"


    Ich seufzte leicht.


    "Was läuft denn in der Casa Octavia?"

  • In diesem Augenblick klopfte ein Kurier und trat ein. Er überreichte mir ein Schreiben und ging. Nachdem ich das Schreiben las, es dauerte einige Augenblicke, da musste ich schlucken und wurde blass. Kraftlos fiel ich in meinen Stuhl zurück und schluckte erneut. Es dauerte einige Augenblicke, bis ich mich wieder unter Kontrolle hatte.


    "Wir müssen dieses Gespräch vorerst beenden. Ich....ich habe etwas erfahren. Wir werden später reden."


    ich fand wieder zu meiner Form zurück.


    "Neffe, Du wirst Deinen Plan in die tat umsetzen. Ich werde für eine Zeit lang Mantua verlassen.


    Albinus! Du hast mein volles vertrauen. Ihr beide seid ein gutes Gespann und werdet die Geschäfte führen, bis ich wieder da bin."


    Dann stand ich schweren Herzens auf und verließ die Curia. Ich wusste nicht, ob ich sie jemals wiedersehen würde. Zum Abschied fuhr ich meinem Neffen noch einmal flüchtig über die Schulter. Dann ging ich, ohne mich umzudrehen.

  • "Nun, wie ich hörte, hat der....."


    Verwirrt hielt ich inne, als jemand eintrat und sich meinem Onkel zuwandte. Man konnte regelrecht sehen, wie er weiß und weißer wurde und sichtlich um die Fassung rang. Besorgt sah ich ihn an und wollte gerade eine entsprechende Frage zu seinem Befinden stellen, als er sich erhob und davon sprach, zu gehen. Für wie lange, das sagte er nicht. Verdutzt blieb ich auf meinem Stuhl sitzen und starrte Cicero an.


    "Aber...?" begann ich hilflos, doch er klopfte mir nur kurz auf die Schulter und verließ den Raum. Ich sah Albinus frangend an und erhob mich. Schnellen Schrittes ging ich zur Türe, riss sie auf und sah nach rechts und links, doch Cicero war schon verschwunden. Er musste gerannt sein. Niedergeschlagen schloss ich die Türe und setzte mich wieder hin. Verwirrt starrte ich auf die Wachstafel in meinen Händen und fragte mich, ob das wohl der Grund war, aus dem er mir den Siegelring seiner Ahnen vermacht hatte. Mir war nach Heulen zumute, aber es gehörte sich einfach nicht für einen magistratus.

  • Albinus hatte schweigend zugehört und hatte sich Notizen gemacht. Dann plötzlivh hörte er die Worte seines Duumvirs. Er schaute ihn verwundert an. Als er gegangen war schaute er seinen Mit Magistraten an:" Nun ähm ich denke wir sollten das mit dem Comes klären..."

  • "Das sollten wir."
    Ich erhob mich, war plötzlich recht wortkarg.
    "Ich werde heute noch nach Rom abreisen."
    Albinus sah ich an und hoffte, dass er mich verstehen würde, dann senkte ich den Kopf und verließ ebenfalls das Officium.

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    "Das sollten wir."
    Ich erhob mich, war plötzlich recht wortkarg.
    "Ich werde heute noch nach Rom abreisen."
    Albinus sah ich an und hoffte, dass er mich verstehen würde, dann senkte ich den Kopf und verließ ebenfalls das Officium.


    Er nickte nur und ging dann in sein Officium

  • Ich hatte das Officium gewechselt und fand mich nun am Ende des Ganges wieder, im ehemaligen Büro meines Onkels. Gerade schrieb ich der Decima in Germanien eine Antwort, als es klopfte.


    "Herein bitte", rief ich und sah zur Tür.

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    Ich hatte das Officium gewechselt und fand mich nun am Ende des Ganges wieder, im ehemaligen Büro meines Onkels. Gerade schrieb ich der Decima in Germanien eine Antwort, als es klopfte.


    "Herein bitte", rief ich und sah zur Tür.


    "Salve Duumvir! Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Ernennung!"

  • Zitat

    Original von Quintus Didius Albinus
    Hmm anscheinend reagierte er nicht nun auch gut:" Jedenfalls würde ich gerne darum bitten, mich nochmal als Magistrat der Stadt einzusetzen.Der COmes gibt dir die Erlaubnis zu, in seiner unendlichen Großzügigkeit"



    Sim-Off:

    hallo :wink: desweiteren text an die neuste entwicklung angepasst;)

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