Landsitz Gens Tiberia

  • "Zu meiner Verteidigung habe ich leider nichts zu sagen, lediglich im Tempel sorgte ich für eine Vertretung, doch war mein Aufbruch auch nötiger als geplant von statten gegangen. Ich bitte nochmals um entschuldigung."


    Gab er resignierend von sich. Aber gut, es war sein Vergehen und die Konsequenzen mussten getragen werden.


    "Ja, ein Discipulus meldete sich im Tempel. Ein Aelier, soso."


    Zu den Argeumente über den Discipulus wollte er keine Kommentare abgeben, denn er würde sich schon selbst ein Bild des Menschen machen können.


    "Pompeia Perilia, ich bin ihr Vetter. Ich hörte schon von ihr und sie hat sich auch schon im Tempel eingefunden. Sie wird ihren Weg schon gehen. Aber ich wäre von weiteren Discipuli nicht abgeneigt, Pontifex. Es ist so still um den Tempel in letzter Zeit geworden, so dass ich mir mehr solcher Aufgaben vorstellen könnte."

  • "Dir sei verziehen, jedoch merke dir für die Zukunft: Eine Aufgabe ist eine Aufgabe, egal wie klein sie zu sein scheint."


    "Ja, Perilia war ihr Name, du hat Recht, Pompeia Perilia. Ich hoffe, dass sie ihren Weg geht, da sie ihn einschlug nachdem sie ein Zeichen Neptuns empfangen hatte. Zu weiteren Discipuli kann ich nur sagen: Wenn es welche gibt, wirst du sie ausbilden, wenn es keine gibt, dann eben nicht."

  • "Ja, Pontifex, falls ich weitere familiäre Angelegenheiten zu erledigen habe, so werde ich alle Möglichkeiten einer Vertretung ausschöpfen."


    Und diese familiären Angelegenheiten würden ja noch auf ihn zukommen. Arria wurde von der Pontifex in Hispania ausgebildet und er war nun hier. Er war sicherlich nicht der Ansicht, dass es der Beziehung in dieser Hinsicht schadete, doch war es eine schwere Zeit. Für sie beide.


    "Ich denke, ich werde mich nun zurückziehen, falls ihr keine Aufgaben für mich habt oder wünscht diese Unterhaltung fortzuführen."

  • Naja, wenn sie schon so mit ihm umsprang, dann würde er keine Anstalten machen, doch so behandeln ließ er sich erst recht nicht.
    Kurz und knapp sagte er.


    "Vale, wir sehen uns spätestens an der Tempelweihung in Ostia."


    Und ging anschließend zur Tür. Den Weg kannte er ja schon.

  • Ein Sklave betrat den Landsitz, er war noch nie hier, doch es gefiel ihm gleich nicht. Er war froh dass er bald gehen würde.



    Salve Mitglieder der Gens Tiberia,


    freudige Ereignisse kündigen sich an und freudige Ereignisse muss man feiern, auf dass auch die Götter ihren Segen geben. Das Ereigniss, welches vielleicht schon zu euch drang ist die freudige Verlobung zwischen Claudia Antonia und Manius Flavius Gracchus. Die Verbindung zweier Gentes, von höchster Würde und Nobilität.


    Eure gesamte Gens ist herzlichst eingeladen zum ANTE DIEM XV KAL FEB DCCCLVI A.U.C. (18.1.2006/103 n.Chr.) in die Villa Flavia.


    Möge Vesta ihr Heim segnen und Fortuna, Juventas und Venus ihre schützende Hand über das Paar halten. Kommt und ihr könnt versichert sein, dass Mercurius während eures Weges auf euch wacht und auch, dass Apollo nur einen Steinwurf weit entfernt sein und das Fest behüten wird.


    Vale bene
    Gaius Claudius Vitulus
    Pater Familias der Gens Claudia



    „...minimaque conputatione miliens centena milia sestertium annis omnibus India et Seres et paeninsula illa (scil. Arabia) imperio nostro adimunt: tanti nobis deliciae et feminae constant!“ (Plinius, naturalis historia)"

  • Es war ein Tag, den Claudia seit langem mal wieder als schön empfand. Es war nicht so kalt wie in der letzten Zeit und sie genoss es zu sehen, wie das Licht, dass das Atrium flutete sich auf dem Wasserbecken spiegelte.


    Sie hatte einen Sklaven einen Sessel an das Wasserbecken stellen lassen, sass nun dort und war, während eine junge Sklavin ihr Gedichte vorlas, in Gedanken versunken.

  • **Ihre Gedanken verliessen Roma und folgten der Seeroute nach Tarraco. Während der 'Überfahrt' wäre ihr beinahe schlecht geworden, da ihre Gedanken sich dem Wellengang anpassten. Als der Hafen von Tarraco in Sicht war, kam ein merkwürdiges Gefühl in ihr hoch. Ein Gefühl als wäre sie zwar in der Heimat, aber gleichzeitig auch extrem weit davon entfernt. Sie verliess Tarraco's Hafen und durchwanderte die Innenstadt auf der Suche nach der Villa Tiberia. Als sie das Haus gefunden hatte, wollte sie gerade die Tür durchschreiten, als sie das Gefühl hatte hier nicht willkommen zu sein, oder sogar nie willkommen gewesen zu sein....**

  • Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als aus der Küche ein lautes Scheppern zu hören war. Aufgebracht stand sie auf.


    "WAS WAR DAS? WER IST FÜR DIESEN LÄRM VERANTWORTLICH?" schrie sie eine Sklavin zusammen, die mit gesenkten Kopf zitternd dastand.


    "Ich... ich... ich weiss nicht, Herrin." antwortete sie.


    "DANN FINDE ES GEFÄLLIGST RAUS!"


    "Ja... ja, sofort, Herrin." sagte die Sklavin und lief sofort los.


    Nur wenige Minuten später kehrte sie mit zwei kleinen Jungen zurück, welche sie an den Ohren hinter sich her zog.


    "Die beiden Jungs... sie haben in der Küche gespielt... und dabei sind sie wohl gegen ein Regal gestossen..."


    Claudia betrachtete die beiden. Sie trat ganz nah an den größeren der beiden heran. "Wie ist dein Name?"


    "Marcus, Herrin." sagte er kleinlaut.


    "Marcus also. Nun Marcus, wer ist dein kleiner Freund dort? Und wer sind deine Eltern?"


    "Das ist Cato... Und meine Eltern sind.... waren Manfred und Ancia, Herrin."


    "Sie waren? Sind sie es etwa nicht mehr?"


    Die Sklavin versuchte sich einzumischen, doch Claudia brachte sie mit einem Wink zum Schweigen.


    "Sie sind tot, Herrin... du hast sie vor einigen Wochen beide erschlagen lassen, Herrin..."


    Claudia dachte kurz nach. "Ach ja, ich erinnere mich. Und Marcus, willst du ihnen zusammen mit deinem kleinen Freund folgen?"


    Der Junge schaute sie erschrocken an. Von einem starken Kopfschütteln begleitet sagte er: "Nein, bitte nicht... bitte nicht, Herrin."


    "Dann rate ich dir eins: tue soetwas niemals wieder! Haben wir uns verstanden?"


    Marcus nickte.


    Claudia wandte sich an die Sklavin: "Bring sie zu Alexander. Sie erhalten beide 30 Schläge, danach kannst du sie wieder laufen lassen. Sollten sie noch einmal in der Küche spielen, werden sie... na du weisst schon."


    Die Sklavin nickte und brachte die beiden Jungen weg.


    Claudias Stimmung war völlig hinüber und so beschloss sie, sich in ihr Zimmer zurückzuziehen und sich etwas hinzulegen.

  • Mit herrischer Stimme rief sie nach dem Ianitor, welcher augenblicklich die Türe öffnete. Sie lächelte Furianus an. "Sei nicht traurig, junger Flavier. Dein Lächeln erhellt die Welt, aber dieses Gesicht, dass du ziehst lässt sie gefrieren."

  • Furianus musste lächeln, geradezu schüchtern.
    Doch dann besann er sich wieder.


    "Claudia, es ist berechtigt. Ich wusste nicht das du solch Zweifel hast. Ich zwinge dich zu nichts und ich will nicht, dass du eine Verbindung mit mir eingehst, die du nicht selbst willst."


    Er wollte gehen.

  • Das also war nun mein zukünftiges Heim? Meine Arbeitsstätte? Mein Leben? War sie alleine oder lebte sie in Ehe? hatte sie gar Kinder? Was genau würde ich hier zu tun haben? Ich war ein wneig nervös und hoffte, ihren Wünschen und Idealen entsprechen zu können und ich war zugleich, während des Weges hierhin, in eine tiefe Erleichterung gelangt, denn wenn es eine frau war, musste ich nicht so viel Angst haben, das das passieren würde, was bei meinem alten Herren letztlich beinahe passiert war. Und die Narben am Rücken, die zum Glücjk nur derer wenige waren, waren noch nicht völlig verheilt, als das sie mich nicht gemahnen würden.

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Furianus musste lächeln, geradezu schüchtern.
    Doch dann besann er sich wieder.


    "Claudia, es ist berechtigt. Ich wusste nicht das du solch Zweifel hast. Ich zwinge dich zu nichts und ich will nicht, dass du eine Verbindung mit mir eingehst, die du nicht selbst willst."


    Er wollte gehen.


    "Wer sagt, dass ich diese Verbindung nicht will?" fragte sie.

  • Zitat

    Original von Ylva
    Das also war nun mein zukünftiges Heim? Meine Arbeitsstätte? Mein Leben? War sie alleine oder lebte sie in Ehe? hatte sie gar Kinder? Was genau würde ich hier zu tun haben? Ich war ein wneig nervös und hoffte, ihren Wünschen und Idealen entsprechen zu können und ich war zugleich, während des Weges hierhin, in eine tiefe Erleichterung gelangt, denn wenn es eine frau war, musste ich nicht so viel Angst haben, das das passieren würde, was bei meinem alten Herren letztlich beinahe passiert war. Und die Narben am Rücken, die zum Glücjk nur derer wenige waren, waren noch nicht völlig verheilt, als das sie mich nicht gemahnen würden.


    Claudia gab Ylva die Anweisung die Einkäufe ins Haus zu tragen und betrat dieses ebenfalls. Sie ging zielsicher ins Atrium, wo bereits ein paar Sklaven warteten um ihre Anweisungen und Befehle zu empfangen. Sie gab die Anweisung etwas zu Essen zuzubereiten und es dann von Ylva servieren zu lassen. Dann ging sie selbst in ihr Cubiculum, wo sie sich entspannen wollte.

  • Zitat

    Original von Tiberia Claudia


    "Wer sagt, dass ich diese Verbindung nicht will?" fragte sie.


    Furianus drehte sich um.


    "Keiner, CLaudia, und doch kommt es mir öfters vor. Vielleicht bin ich ja noch zu jung um es zu verstehen oder doch naiv. Aber es ist mir egal was ich bin, ich habe diese Ahnung."

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Furianus drehte sich um.


    "Keiner, CLaudia, und doch kommt es mir öfters vor. Vielleicht bin ich ja noch zu jung um es zu verstehen oder doch naiv. Aber es ist mir egal was ich bin, ich habe diese Ahnung."


    Sie näherte sich ihm und schaute ihm tief in die Augen.


    "Lass dir von mir eins sagen, mein junger Flavier. So sehr ich mir die Verbindung mit dir auch wünsche, werde ich doch nicht gegen den Willen der Götter entscheiden. Nicht dieses Mal."

  • Zitat

    Original von Tiberia Claudia
    Claudia gab Ylva die Anweisung die Einkäufe ins Haus zu tragen und betrat dieses ebenfalls. Sie ging zielsicher ins Atrium, wo bereits ein paar Sklaven warteten um ihre Anweisungen und Befehle zu empfangen. Sie gab die Anweisung etwas zu Essen zuzubereiten und es dann von Ylva servieren zu lassen. Dann ging sie selbst in ihr Cubiculum, wo sie sich entspannen wollte.


    Ich tat wie geheissen und brachte die Dinge hinein, hörte welche Anweisungen die neue Herrin hatte und liess mir zeigen, wo ich die Dinge abstellen konnte. Dann bat ich ein wenig schüchtern darum mich etwas reinigen zu dürfen, da ich ja immer noch so, wie ich beim Sklavenhändler gestanden hatte, herum lief. Dies wurde mir gewährt und als ich fertig war, war auch schon das Essen fertig, so dass ich mit diesem mich zu dem Cubiculum aufmachte, welches mir ein Sklave zeigte, da ich nicht wusste, wo ich eigentlich hin musste. Ich klopfte an die Tür und wartete.

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